Enzymes eISSN 1867-3317 |
Der Tommyknockers Komplex. nzymes book ISBN 1007214767. Zusammenfassung. Die Evolution menschlicher kognitiver Fähigkeiten ist, trotz vielseitiger Untersuchungensmethoden, bislang kaum verstanden. Die grundsätzlichen Ereignisse dieser Evolution: fortschreitende Sprachentwicklung, Intellektualisierung, Technisierung, Bildung großer Gemeinschaften, werden spekulativ, ohne zusammenhängende und schlüssige Erklärung, diskutiert. In aktuellem Manuskript wird die allgemeine Voraussetzung menschlicher Existenz, die Artefaktenherstellung, hervorgehoben, um auf ihre Schlüsselrolle bei der Neuformung neuro-physiologischer Funktionen hinzuweisen. Im Weiteren werden die Gefahren erörtert, die entstehen, wenn der Schöpfer die Kontrolle über sich selbst verliert, und im Züge der Technisierung und Verwissenschaftlichung die Grundlagen eigener Existenz zerstört. Der Sündefall (case report). Im Gegensatz zu weit verbreiteten Vorstellungen und offiziellen Geschichtsschreibungen der Gegenwart, wird das 20. Jahrhundert von künftigen Historikern als Kulmination der Finsternis angesehen, als Epoche unvergleichlicher Katastrophen und die Zeit des humanitären Absturzes, dessen Hauptmotiv die Selbstentmenschlichung war. Je mehr Abstand von dieser Epoche die Urteilenden nehmen werden, desto deutlicher wird dieses Urteil formuliert. Keine Frage, das 20. Jahrhundert war innovativ, aber seine Innovationen gingen größtenteils an seinen Schöpfer vorbei, so daß technischen Neuerungen keine adaptiven Verhaltensänderungen folgten. So z.B. gesteigerte Produktionseffizienz und –Kraft führte nicht zur Verlagerung der produktiven Energien in die sozialen Strukturen, um die Gesellschaft zu reorganisieren und die Produktion den Bedürfnissen der Produzenten anzupassen. Stattdessen setzte industrielle Überproduktion, u.a. die Waffenherstellung, zerstörerische Kräfte frei, und die Folge davon waren Revolutionen und Kriege mit nie davor bekannten Ausmaßen. Erst die Technik der Massenproduktion machte die Massengesellschaft und den Massenkonsum möglich, mehrte gleichermaßen Anthropoiden, Nutztiere und Pflanzen sowie brachte Methoden zur Massenvernichtung hervor.
Dieser kollektive Sündenfall war das Ergebnis einer langen Vorbereitungszeit. Die europäischen Völker haben schon immer über die Leichen gegangen, ihren Lehrer und Gelehrten sowie unbeugsamen Bürger ihre Köpfe abgetrennt: Das nannten sie Fortschritt. Für sie war das "Fortschritt", für viele Anderen der Untergang. Im Verlauf ihres hemmungslosen Wachstums haben europäische Völker die Kulturen, Landschaften, Naturoasen systematisch beseitigt und unwiederbringlich ausgelöscht. Die Erben europäischer Expansion hatten später zur Aufgabe, das zu erledigen, was ihre Vorfahren mit ihren damaligen Werkzeugen und Strategien nicht zu Ende brachten. Die Karawanen der Blumenkinder leiteten das Ende des friedlichen und harmonischen Lebens in Abgeschiedenheit und Genügsamkeit ein. Die Invasion der Barbaren erfasste schließlich den ganzen Planet, im 20. Jahrhundert ist das Ausmaß der Zerstörung so groß geworden, daß sie mit der unmittelbaren Gefahr konfrontiert wurden, in ihrem eigenen Müll unterzugehen und an dem Luftmangel zu ersticken. Die Erdoberfläche wurde überbevölkert, aus dieser Enge entflammen unlösbare Konflikte: Man kämpft um jeden Erdenfleck und Meeresgrund, und seien sie noch so wüstenhaft und schwer zugänglich. Das Ende dieser Kämpfe ist nicht in Sicht: Bald beginnen sie, einander wie Wild zu jagen und das Menschenfleisch zu verspeisen. Die Verrücktheit der verwilderten Massen können nicht einmal die Atomwaffen ausheilen. Für kulturelle Einflüsse unzugänglich, für die Gefahren unempfindlich, zeigen sie weder Angst noch Reue, gehen gemeinsam inden Tod... Nichts und niemand können diese im Gleichschritt marschierenden Massen aufhalten. Obwohl bunt bekleidet, bleiben die Vertreter der Gattung Homo geistig uniformiert, mental eng verschnürt. Sie sind steinzeitliche Ungeheuer geblieben, die sichgenauso verhalten wie vor Jahrtausenden, weil sie ihre Vorgeschichte, die Zeit noch vor der Entstehung ihrer Rasse, in und mit sich tragen. Ihr Bewußtsein und ihre Phantasiewelt bevölkern fabelhafte Kreaturen und urzeitliche Monster, sie selbst sind immer noch auf der Jagd und als Sammler unterwegs, ohne zu merken, daß die Welt ganz anders geworden ist, als in der Urzeit, genau gesagt, sie übersehen ihre eigene Kulturgeschichte, ignorieren Chancen der Entwicklung zum Mensch werden. Die Wahrscheinlichkeit einer friedlichen Koexistenz von Anthropoiden und Humanoiden erscheint fragwürdig, und die Aufgabe, die Anthropoiden zu humanisieren, erweist sich als schwer realisierbar, was erforderlich macht, über die Gründe dieser Schwierigkeiten nachzudenken. Austritt aus Harmonie. Den Affen hat die gnädige Natur alles zum Leben gegeben: In sicherem Lebensraum der Baumkronen, in dem Abgetrenntsein von dem irdischen Geschehen, fanden sie Nahrung, Unterhaltung und Frieden. Der Sündenfall ereignete sich, nachdem die Affen anfingen, mit ihren Füßen die Erdoberfläche zu fassen und sich von den Bäumen zu entfernen. Der Raum, den sie bestiegen, war alles andere als sicher: Sie mussten sich vor den Raubtieren hüten und in die Verstecke fliehen, um dort die Gefahren, die überall lauerten, zu überdauern. Das aufgezwungene Versteckspiel zwang sie zuerst in die Hohlen. Die ungebetene Gäste: Raubtiere, Geister, Kälte u.a., wurden mit Feuer, Hindernissen und Pfeilen auf Distanz gehalten. Das verlassene Paradies der Baumkronen war für immer verloren, ein neues musste gefunden werden. Auf ihrem Eroberungszug fingen die Anthropoiden an, anderen Lebewesen ihre Existenzgrundlagen zu stehlen. Vielleicht wurde dieses Verhalten von den Raubtieren, die affenähnliche Hohlenmenschen jagten, übernommen und ihnen "geraubt": Indem man anfing, die Raubtiere zu (ver)jagen, verwandelte man sich in die Raubtiere. Im Übergang von dem Hohlenmensch zu dem Hirt und Landwirt domestizierte man die Beute und die Apfelbäume (bzw. sie die Anthropoiden domestizierten); das Jagen und Sammeln verwandelte sich in die Landverteidigung und -Bewirtung. Dieser geschichtliche Abschnitt wurde zum Bestandteil des anthropoiden Verhaltens und in ihre genetische Struktur aufgenommen. Bis in die Gegenwart, obwohl die Anthropoiden das Flachland bevölkerten und die Raubtiere aus ihren Paradiesen verdrängten, behält man das raubtierische Verhalten ohne zwingende Notwendigkeit: Man kämpft gegeneinander um das Land, und grenzt sich voneinander ab. Diese Abgrenzung wird von metaphysischen Vorstellungen über die "böse" Natur begründet, obwohl die Boshaftigkeit in der Natur nur als retrograde menschliche Projektion, als Erinnerung an ihr früheres Leben, "existiert". Die Natur wird in die böse und gute Natur unterteilt, die "böse" Natur wird bekämpft und die "gute" gefördert. Die künstliche Umgebung menschlicher Zivilisation entspringt der Flucht von dem Bösen, von der "schlechten" Natur. Diese Aufteilung der Natur reflektiert die Bewußtseinsspaltung, welche die menschliche Existenz im Abgetrenntsein von seinen Ursprüngen widerspiegelt. Mit der Natur eins sein, die synthetische Denkweise zu fördern, sind die Herausforderungen von Erziehung und Wissensvermittlung in einer Gesellschaft, welche das Gleichgewicht zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Fakten und Artefakten herstellen muß. Menschen phantasieren aus purer Lebenslust; man soll der Phantasie ihre Räume überlassen und, falls notwendig, zuweisen, in denen sie sich entfalten kann, ohne die Grenzen des Unzulässigen zu überschreiten, wo sie beginnt, sich mit der Realität und Umwelt auf eine verhängnisvolle Weise zu vermischen. Wenn die Seele auf die essbare Substanz reduziert wird und man sie nicht zur Essenz des Körpers erhebt, dann ist eine solche Reduktion die Folge des Verhaltens, das sich auf das Essbare und "Nützliche" konzentriert, und die übrigen Zusammenhänge übersieht. Die Jäger und Sammler sind zu Sklaven ihres Verhaltens und ihrer Werkzeuge geworden, sie scheinen die Barriere nicht überwunden zu haben, die sie selbst errichteten, um sich von der Umgebung abzusondern, die zur Projektionsfläche ihrer kollektiven Ängste geworden ist. Sie rauben das Land aus und werfen die verbrauchten Körper und zerbrochene Formen über den Zaun, ohne sich Sorgen darüber zu machen, ob mißgestaltete Natur das noch länger duldet und erträgt. In dem Überlebenskampf zerstören sie und treten mit den Füßen ihre eigene Umgebung. Seitdem die Affen sichere Räume des Waldes verließen, nimmt diese (Not?)Landung immer destruktivere und sinnlosere Formen und Ausmaße an. Man richtete auf dem neu gewonnenen Lebensraum Blutbad, Fressorgie und Brandstiftung aus. Die schützende Kraft des Waldes und natürlicher Umgebung scheint für immer verloren zu sein, sie wurde durch technische Machbarkeitsphantasien und wissenschaftliche Fiktionen überdeckt. Der Erfüllungsort. Die Notwendigkeit des Opferbringens und empfundene Schuld formten prototypische Moralvorstellungen. Während die Grenze zwischen Selbstverteidigung und Jagd verschwand und man sich die Seele der Raubtiere aneignete, änderten sich die Rituale. Man stellte fest: Indem man sich satt macht, füllt man nicht nur den Magen aus sondern auch erfährt Sättigung, Glückseligkeit, Zufriedenheit, als ob man beim Verzehr der Körper die Seelen anderer Lebewesen übernimmt, die Seelenwanderung vollzieht, bei der die Schuld und die Anstrengung des Tötens in die Befriedigung übergeht. Bei der kultischen Erweiterung des Freßrituals nutzte man nicht nur die Tiere sondern auch die Menschen aus, um sich ihrer Lebenskraft zu bemächtigen, sowie über die Unterstehenden die Übermacht zu erlangen. Das Opferfest wurde zum Ritual der Machtergreifung und Machtfestigung. Spätere Ausformungen dieses Verhaltens, wofür katholische Feste um das Kruzifix beispielhaft sind, rekapitulieren psychogenetische Entwicklung in Ersatzhandlungen, die allerdings, im Gegensatz zu früheren Opferritualen, ohne Totschlag und Blutvergießen auskommen. Dabei wird jemand, der sagenhafte Kräfte besitzt, rituell übermächtigt und seine Körper-Seele zwischen "Trauergästen" verteilt, um seine Lebensenergie "einzuverleiben". Das Verhalten wird durch elementare physiologische Notwendigkeiten bestimmt: Nahrungsaufnahme, Durstbefriedigung, atmen, schlafen, sich bewegen, fortpflanzen, reinigen, ausscheiden u.d.g. Daran reihen sich weitere Bedürfnisse: Kommunikation, Sozialisation, Arbeitsteilung... Die Gruppenbildung war nicht nur vorteilhaft für Physiologie, sie war auch notwendig: Die Gruppe garantierte das Überleben des Einzelnen, während außerhalb der Schutzzone überall der Tod und die Vergänglichkeit lauerten. Aus diesen Gründen wurde das Stammesleben zu artspezifischem Verhalten und genotypisch festgehalten. Die zweckdienlichen Anpassungen (die Reduktion olfaktorischer Empfindung zur Verhinderung der Überreaktion auf die Körpergerüche, kooperatives Revierverhalten, der Grad der sexuellen Bindungen u.s.w.) bestimmten das reibungslose Funktionieren des gemeinsamen Lebens und das Bestehen der Gemeinschaft. Die Entstehung des Stammes, des Volkes von einer Familie, die man nachträglich für heilig erklärt, wurde in zahlreichen Abstammungsgeschichten "dokumentiert": Abraham bei den Juden, Adam und Eva in der Bibel, Arier-Kult der Nazis sind einige Beispiele dafür. Dabei unterscheiden sich Menschen bei ihrer Völkerbildung nicht von übrigen Lebewesen, die alle mehr oder weniger sozialisiert sind, ihre Kolonien bilden, ihr Leben kollektiv verteidigen und ihren Platz gemeinsam erkämpfen. Bei dem Zusammenprall der Populationen infolge ihres unbegrenzten Wachstums und ihrer ökotypischen Gleichförmigkeit entsteht Konkurrenzkampf innerhalb einer Art. Die innerhalb der menschlichen Population permanent entflammenden Bürgerkriege resultieren aus gleichem Grund, wie die Revierkämpfe zwischen Artgenossen im Tierreich, die allerdings etwas bescheidener als die Olympischen Spiele und Weltkriege aussehen und nie mit interkontinentalen Raketen und Atomwaffen ausgetragen werden. Die Evolution ist kein Kampf ums Überleben; vielmehr bedeutet jede Evolution eine Adaptation, eine Anpassung der Arten an ihre Umgebung, was parallel mit der Veränderung und Anpassung der Umgebung an die Gemeinschaft anderer Lebewesen verläuft. Die stetige Entwicklung der Anpassungstechniken ist mit dem Wettbewerb der Intelligenz verbunden; die Intelligenzbestie Mensch machte keine Ausnahme daraus, und entwickelte sich u.a. infolge der Kriegsführung mit seinen Artgenossen; das lügenhafte Verhalten und der Mordtrieb sind dadurch zum Bestandteil seines Wesens geworden. Die Schlachtung der Pflanzen und Tiere, im Gegensatz zur Schlachtung der Artgenossen für politische Zwecke, wird weiterhin gerechtfertigt und mit monotoner Regelmäßigkeit vollzogen. Aber die Opferbringung der Menschen bleibt ein fester Bestandteil des anthropoiden Verhaltens: Man "schlachtet" in der Öffentlichkeit oder im Gerichtssaal die Sündenböcke aus, das vermeintliche Fehlverhalten jeglicher Art wird öffentlich an den Pranger gestellt, Pop–Stars werden kultisch auf die Bühnen erhoben und in den Arenen verehrt. Beide Veranstaltungsorte stehen stellvertretend für den Altar, was im Verhalten, das als stalking bekannt ist, manifestiert; erst die Verehrung provozieren Stalker, die Superstars zu verfolgen und u.U. sie zu schlachten. In diesen Ritualen finden die Instinkte des Opferbringens ihre Befriedigung (man kann von der Befriedigung sprechen, solange es nicht zum Totschlag kommt). Falls man keine Opfer findet, werden sie konstruiert und in die Realität projiziert. Der Asoziale ist demgemäß eine soziale Konstruktion zur Befriedigung des opferbringenden Verhaltens. Der Terrorismus und Islamismus sind gleichfalls "ausgedacht" und werden als ein kollektiv erdichtetes Gebilde in die Realität umgesetzt, weil jede Seite ihr eigenes Selbstbild positiv überbewertet und dem entstellten Fremdenbild gegenüberstellt, was man als Das-Dorian-Gray-Bildnis-Effekt bezeichnen kann. Zudem erwachsen solche "Gefahren" aus der Ohnmacht gegenüber allem, was sich der menschlichen Kontrolle entzieht; die Angst vor dem Ungewissen und Unbegreiflichen wird auf die eine oder andere Projektionsfläche übertragen und findet dort ihre kinematographische Ausformung: Die Gradsteigerung gegenseitiger Angstempfindung erfasst beide verfeindeten Seiten und bestimmt die Vorgehensweise, die oft mit dem Krieg endet, in dem die Gegner versuchen, einander zu vernichten. Im Gegensatz dazu, was die allgemeine Vorstellung von den Voodoo-Kulten hält, stellen sie die zivilisatorisch wertvolle Erfindung dar. Ihre Funktion besteht darin, die Wucht der Instinkte abzufedern: Man "tut" den Puppen "weh", statt ihre Prototypen umzubringen. Die Voodoo-Kulte der gegenwärtigen Gesellschaft erscheinen in vielfältigen Formen: Gebühren, Steuer, Strafen, weihnachtliche Dekoration (wie z.B. Tannenbäume), Spenden, öffentliche Debatten u.d.g. Bei den Grillfesten "zähmt" man nicht nur das Tierfleisch sondern auch das Feuer. Die Feuerwehrmänner bemächtigen sich den Naturgewalten Feuer und Wasser, wenn dabei noch das Schicksal und das Böse im Menschen (Brandstifter, Unachtsamkeit u.d.g.) bekämpft werden. In den Opferfesten manifestieren sich die phylogenetischen Überreste vergangener Kämpfe, die zur instinktiven Verhaltensformen ("Normen") geworden sind und sich wie das Hallen, Echo der erlebten Erfahrungen und Lebensumstände in jeder Handlung erscheinen. In bestimmtem Sinn erfüllen auch die Fußballmeisterschaften und die olympische Spiele die Funktion, das Triebwerk der Männlichkeit zu befriedigen. Gleichfalls muß nicht übersehen werden, daß der Wettkampf irreleiten und den Konflikt provozieren kann. In den perversen Verhältnissen der (Dienst)Leistungsgesellschaft müssen sogar die geistig und körperlich Behinderten an den Paralympischen Spielen teilnehmen, um die Beweise für ihre Vitalität vollzubringen. Bei den lebensverlängernden Maßnahmen kommt es nicht um das Wohl der Patienten, deren Lebensfrist längst abgelaufen ist, sondern darauf an, immer neue Rekorde aufzustellen und die Leistungsfähigkeit medizinischer Geräte und ihrer Hersteller zu demonstrieren. Das verANSTALTete Chaos. Der prähistorische Mensch formte sich unter ständiger Beobachtung seiner Konkurrenten; die Paranoia des Beobachtetwerdens wurde in seiner psychogenetischen Konstitution verinnerlicht. Nachdem er seine Konkurrenz erledigte und sich den fremden Blicken auf eine oder andere Weise entzogen hat, fühlt er sich weiterhin beobachtet: Von Dämonen, Fabelwesen, in seinen Träumen, Tagsüber und nachts von den Himmelskörpern... Der historische Mensch, der zum Beobachter der Natur geworden war, schrieb seine Geschichte im Anschluß an seine Vorzeit, indem er seine gesellschaftlichen Institutionen in der paranoischen Tradition des Beobachteten interpretierte. Die Überwachungskameras der Neuzeit symbolisieren das Bewußtsein, das die phantastischen Welten der Steinzeitmenschen in die heutige Realität überträgt. Eine primäre soziokulturelle Synthese fand in mythologischen protowissenschaftlichen Darstellungen statt, bei denen die Geisterhaftigkeit der Natur als die Gegebenheit wahrgenommen wurde; die auf diese Weise anthropologisierte Natur schloß das menschliche Wesen und seine Projektionen mit ein. Die Trennung vollzog sich in Widerspiegelung und Wechselwirkung der Teile, im Prozess der Interferenz und Differenzierung. Das primitive Bedürfnis nach Personifizierung des Anonymen bewirkte die Überlagerung der Naturphänomene durch die Epiphänomene der Kultur; die Natur wurde von der Kultur und Zivilisation durchdrungen, penetriert, amalgamiert. Die willkürlichen Korrekturen an Tatsachen erfolgten im Zuge der Generalisierung, Personifizierung und Falsifizierung (Verfälschung) der Umwelt (Götterwelten ... Landbesitzer ... Staaten ... Nutzflächen ... Bodenschätze ... Fachbereiche...). Die Methoden dieser aufdringlichen Korrektur entwickelten sich parallel zu Sprache: Je mehr man die Erdoberfläche und die Felsen zerkratzte, um die Lebenszeichen zu hinterlassen, Reviere zu markieren und die Erfahrungen zu fixieren, desto mehr ersetzten Werkzeuge und Schriften die Duftmarken und Krallen. Die schriftliche Sprache und die literarische Kultur (Verehrung der Zeichen bzw. deren Zusammenstellung in den Reihenfolgen, die nicht unbedingt einen Sinn ergeben), entstand durch die Benennung der Fakten, die in der Aufeinanderfolge ihres Auftretens aufgezählt und aufgeschrieben wurden. Viel später wurde die Verbindung zwischen dem Aufzählen und Erzählen gelockert, die Trennung vollzog sich an den Universitäten und in den marktwirtschaftlichen Verhältnissen, die demagogischen Auslegungen zerstörten zunehmend die Zurechnungsfähigkeit der Hörer und den sprachlichen Zusammenhang. Im Hitler-Reich wurde eine sprachliche Perversion (Kulturrevolution) vollzogen, im Laufe derer die Sprache verfälscht und die Bedeutung der Worte relativierte. Die von der verfälschten Sprache getriebene Gesellschaft mußte permanent mit technischen Mitteln aufgezogen werden; die Erziehung weichte der NS-Indoktrination und Rassenzucht. Der nachfolgende Krieg war nur die regelmäßige Folgeerscheinung der Sinnzerstörung infolge eines inadäquaten und unpassenden Wortgebrauchs. Mit den Worten kann man viel Unheil anrichten, z.B. die Menschen in den Tod schicken und zu Selbstmord zu bewegen, indem man ihnen suggestiv glaubwürdig macht, sie müssen gegen Feinde kämpfen, um ihr jeweiliges Vater- oder Mutterland zu verteidigen bzw. ihre Familien zu schützen. Zwischen Soldaten der US bzw. UN-Armee und den Selbstmordattentätern im Partisanenkrieg besteht kein Unterschied: Sobald sie zu Waffen greifen, verwandeln sie sich in die Waffen, die bereit sind, nicht nur ihr eigenes Leben sondern auch das Leben von den anderen, beteiligten und unbeteiligten Personen auszulöschen. Um das Bild der allgemeinen Verwirrung zu verdeutlichen, kann man darauf hinweisen, daß die Bundeswehr ihre Rekrutierungsstellen in den Gebäuden des Arbeitsamtes unterbringt, so z.B. in Essen, wo die Zentren der gesellschaftlichen Verwirrung, falls noch nicht zusammengelegt wurden, dann mindestens örtlich sehr nah beieinander liegen: Das Arbeitsamt am Berliner Platz, der Konsumtempel am Limbecker Platz, die Ausbildungsstätte der pseudowissenschaftlichen Bürokratie entlang der Universitätsstrasse, und der Strich zwischen Arbeitsamt und Universität. Dieses Durcheinander soll in Kürze noch die Kunstausstellung ergänzen. In dieser eigensinnigen Konstellation äußert sich die Phildisharmonie der Eurobürokratie, die diese Stadt im Jahr 2010 zur Hauptstadt der Europopkultur erheben will. Die Sprache entwickelt sich im Kontext sozialer Koordination als Steigerung der manipulativen und artikulativen Fähigkeiten des Individuums. Reden und Klavierspielen haben in dieser Hinsicht viel gemeinsam. Sowohl Musik komponieren und musikalische Improvisationen hervorzubringen (Klänge erzeugen) als auch schreiben und (vor)lesen sind grundsätzlich gleiche Handlungen und neurophysiologische Vorgänge. Die manipulative, ergreifende und begreifende, d.h. sinngebende Funktion des Nervensystems besteht darin, die Inhalte wahrnehmbarer Umgebung zu selektieren und zu extrahieren, d.h. daraus neurochemisch-kodierte Repräsentationskarten zu bilden, die im Prozess sozialer Interaktion artikuliert werden, in sprachliche Äquivalente übergehen. Die angeborenen equilibrierenden, ausgleichenden und koordinierenden Regelkreise des Körpers werden durch Konditionierung modifiziert. Bei Menschen, im Gegensatz zu anderen Tieren, entwickeln sich zwischen sensorischer Rezeption und motorischer Interpretation noch weitere Interpretationsflächen und Modifikationsebenen, die in sozialem Kontext geprüft werden. Eine der reflexartigen Verhaltensweisen, die Sprachlichkeit, assoziiert Mitglieder einer Population auf einzigartige Weise, ermöglicht interpersönliche und generationsübergreifende Kommunikation und Gedächtniserweiterung. Die soziale Desintegration kann als Verlust der Koordinationsfähigkeit, als Ungleichgewicht des sozialen Körpers verstanden werden, in dem das egoistische Verhalten dominant wird. In den Zeiten sozialer Desintegration (Diskrepanz) wird persönliche Zielsetzung (Ich-Fixierung) hervorgehoben und die von anderen verachtet;Menschen beginnen, miteinander zu konkurrieren, einender zu belügen, um sich zu bevorteilen und andere zu benachteilen. Wenn die Lügen die Wahrheitsäußerungen überwiegen, wird der soziale Kontext verfälscht, der gesellschaftliche Zusammenhalt zerstört. Nationalismus, marktwirtschaftliche Konkurrenz, Indoktrination, die mit den künstlichen Lichtquellen, unechten Farben und falschen Tönen ausgereizten Empfindungsorgane, vernachlässigte sprachliche Korrektur, gestörte Interaktion haben gleiche Auswirkung auf die Sprache und auf das Verhalten. Die aktuelle Verfälschung der Sprache ist die Folge sowohl sozialer Desintegration als auch der Zerstörung natürlicher Umgebung, die bedrohlichen Ausmaßen annahmen, und müssen rückgängig gemacht werden, andernfalls brechen Bürgerkrieg und weitere Katastrophen aus, falls das nicht gelingt. Die Epidemie der Sprachverfälschung und die Verbrechen der Sprachfälscher müssen institutionell bekämpft werden. Zudem muß die Sprache aus ihren archaischen Formen, aus dem Gemurmel der Erdmännchen, erhoben werden, um eine weitere Entwicklungsstufe zu erreichen, jenseits von Sonnenauf- und Untergänge, politischer Reaktion, Urknall- und Ursuppe-Theorien. Der gefühlsreduzierte Mensch. Das Leben kombiniert, der Begriff isoliert (extrahiert). Das Denken kann nur abstrakt sein, es vollzieht sich in Begriffen, und Begreifen hat mit ergreifen, anfassen und anfühlen zu tun (es kommt auch darauf an, wie und was man anfasst). Je mehr und mehr Menschen sich in die automatische Umgebung flüchten und dort isolieren, desto mehr verlieren sie unmittelbaren Kontakt zu natürlicher Umgebung, entfernen sich von den Quellen ihrer Existenz, von den Ursachen ihres intellektuellen Entstehens. Distanz zur Natur bedeutet auch die Selbstentfremdung (Georg Hegel), die auch Selbstvergessenheit bedeutet, ein Zusammenhang, der von allwissenden Wissenschaften übersehen wird, weil sie von allgemeiner Gefühllosigkeit betroffen sind. Das einzige "Instrument", das imstande ist, diese Gefühllosigkeit zu verspüren – die menschlichen Empfindung – wurde absichtlich aus dem Spiel genommen und kalt gestellt. Die Gefühllosigkeit kann von den gleichgeschalteten Automaten (von Automaten und von automatisierten, gleichgeschalteten Menschen) nicht wahrgenommen und vermessen werden. Die automatische Denk- und Handlungsweise kann die Ursachen ihres Entstehens und Fortbestehens nicht erkennen, weil ihre Funktionsweise vordefiniert ist. In dieser Funktionsweise sind die Gefühle und Empfindungen nicht vorgesehen, werden als Störung empfunden und als Fehler ausgeschlossen. Was nicht erkannt wird, ist auch nicht existent: Nicht zufällig versuchen automatische Systeme, wie z.B. die Berliner Republik, die Bücher zu verbrennen, zu verstecken, zu zensieren, mit Repressionen gegen Autoren vorzugehen, um selbst das Buchschreiben zu verhindern. Die Perversion erlebt eine weitere Steigerung: Während in den 1930en Jahren zuerst Bücher und später auch Schriftsteller verbrannt wurden, wird heutzutage der bürokratische Texter zum Schriftsteller erhoben, seine vorgefertigten Produkte werden für lesenswerte und lehrreiche Werke ausgegeben und in die Bestseller-Listen aufgenommen. An dieser Stelle muß eine rhetorische Frage gestellt werden, ob das Lesen solcher Bücher klüger oder dümmer (als die Polizei erlaubt) macht? Alle solche Versuche, die Wirklichkeit zu manipulieren und die Kontexte zu verfälschen, haben aber wenig mit der handwerklichen Tätigkeit zu tun, eher mit dem Automatismus der Automaten, welche die menschlichen Sinne nicht besitzen und alles tun, um sie als Störung zu beheben. Eine solche Selektion hat zu sichtbaren Konsequenzen geführt. Eine davon ist, daß diese Welt von Personen mißgestaltet wird, die einen ausgefallenen Sinn für Harmonie aufweisen. Alles, was sie anfassen, wird zu Scheiße (nicht im Sinne der Natur, sondern als Begriff für das nicht mehr Verwertbare und Nutzlose). Die industrielle Kultur und die harten Gegebenheiten in den 19. und 20. Jahrhunderten formten die arbeitenden Klassen und prägten ihr Weltempfinden in ihrem trostlosen Kampf ums Überleben. Die Wahnvorstellung "Stalin" ging in die Geschichte als Beispiel für die Verhältnisse, in denen die menschliche und die männliche "Natur" eindeutig interpretiert wurde: Die (re)produktive Leistungsschwäche wurde mit der Lebensunfähigkeit und mit dem Lebensunwerten gleichgesetzt. Die Geistesschwäche der muskulösen aber gefühllosen Körper kam trotz ihrer Heiligsprechung und der von ihnen verfassten Heiligen Schriften zum manifesten Vorschein in den Enthüllungen, die von den Kontrahenten und Antipoden verfasst wurden. Es dauerte sehr lange, bis man überhaupt das Gefühlsleben entdeckte (bemerkte), es entwickelte und ermöglichte, sowie die "weichen" Bilder der Männlichkeit entwarf und sie zuließ.
Eine der Gründe für die geistige Armut ist die Armut an Bewegung. Seit Urzeit bastelt man permanent an einer Tretmühle, an die man weitere Gerätschaften anschließen kann. Mit der Zufuhr weiterer Energien wurde menschliche Bewegung noch reduzierter, die Verknüpfung und Synchronisierung zwischen Mensch und Maschine (die Verkrüppelung des Körpers) nahm ihren Anfang. Aus Maschinenverwaltung wurde Gefangenschaft im Maschinenraum. In weiterem Verlauf reduzierten die Werkzeuge, die den Menschen ihre manuelle Arbeit wegnahmen, die vielseitigen körperlichen Anstrengungen auf fast Knopf- und Tastaturdrucken, auf stereotype, automatische Bewegungen, so daß die Erzeuger der Maschinen selbst automatisiert und maschinisiert wurden. Nie war die Umweltzerstörung so einfach wie im 20. Jahrhundert: Per Knopfdruck konnte man ganze Landstriche vernichten und die Massenschlachtungen einleiten. Das schablonenhafte Denken wurde durch vorgegebene Texte gefördert; bei der Erfüllung von Befehlen, Gesetzen, Vorschriften und Bedienungsanleitungen vernachlässigte man die Pflicht, über ihre Ursprünge und Gründe nachzudenken: Man brauchte sie nur auszuführen, um belohnt und befördert zu werden. Der Mensch wurde zum Pawlow'schen Hund reduziert. Diejenigen, die das Monopol an sich zogen, die Befehle zu erteilen, taten das aufgrund automatisierter Lebensumstände, in denen das Schablonenhafte wie in einer Möbius-Schleife kursiert, sich selbst erhält, reproduziert, wiederholt und widerspiegelt. In diesem Kreislauf trennt sich das Bildnis von Dorian Gray, die Gesellschaft erkrankt an Schizophrenie, zerfällt in Gegensätze, die nebeneinander und gegeneinander existieren. Der überregulierte Mensch verfällt in den Zustand der Geistesabwesenheit und Gefühllosigkeit, in denen er nur die Funktionen erfüllt, die ihm vorgegeben werden. Das System nimmt den Einzelnen in Besitz, bemächtigt sich seinen körperlichen Energien, indem es ihm mit den Instrumenten der Konditionierung und Befriedigung seine Vorstellungskraft beschneidet, ihn entpersonifiziert und an das System der anonymen Kräfte anschließt. Ohne zu merken, werden die Massen in die kriegsähnliche Handlungen hineingezogen, zu den Armeen formiert, und nehmen unter der Leitung der anonymisierten Verwaltungen an den militärischen Operationen teil. Mit vielen Millionen Fluggästen, Zug- und Schiffsreisenden verfügen die deutschen und europäischen Generalstäbe über ein äußerst einsatzbereites und mobiles Heer, von dem die Generäle der Vergangenheit nicht einmal träumten. In den Expansionskriegen der Nationen erscheint das Kriegsgerät harmlos und friedfertig, tarnt sich als Reisemittel (Lufthansa, Volkswagen und Kreuzfahrtschiff anstelle von Luftwaffe, Panzer und Marine). Parität der Parias. Jede Vorstellung imaginiert einen möglichen Zustand, intendiert persönliche Zielsetzung. Die Menschen sind davon besessen, sich selbst und ihre Umgebung zu verbessern, aus ihrem früheren Zustand der Abhängigkeit und Angreifbarkeit in den Zustand der Unabhängigkeit und Unangreifbarkeit überzugehen. Aus dieser Intention entstanden das Recht, das Werkzeug und die Religion, die alle dem Zweck dienen, die höhere Entwicklungsstufe zu erreichen, die Treppe der Evolution aufzusteigen. Das Christentum war einer der Meilensteine auf diesem Weg, indem es das neue Wunschbild des Menschen formulierte und es zum Gott erhob. Mit diesem neuen Gott sollte sich auch die Gesellschaft und die Welt verändern. Die Rechtsordnung sollte demnach nicht den Reichen dienen und die Willkür verteidigen, sondern umverteilen und jede Willkür abwenden. Das Werkzeug der Friedensstiftung mußte weder Vergessen noch Vergebung oder Vergeltung sein sondern die Gabe, die zum Grundsatz zwischenmenschlicher Beziehungen werden mußte, um die allgegenwärtige Gewalt und das Unrecht zu überwinden. Der gesellschaftliche Fortschritt soll Naturkatastrophen wie auch Krisen entgegenwirken, die im Inneren der Gesellschaft entstehen. Um diese Ziele zu erreichen, sollen nicht die Menschen geopfert werden, sondern die Ursachen des Unheils identifiziert werden, um sie zu überlisten. Mit diesem neuen Bewußtsein richtete man viel Unheil an, nicht zuletzt, weil archaische, anachronistische Verhaltensformen das menschliche Schicksal ist. Es reicht nicht, die Ziele zu formulieren, es muß auch der Weg gefunden werden, um sie zu erreichen. Der Weg zum Heil erwies sich als Lauf mit Hindernissen, von Ver-Irrungen und Ent-Täuschungen begleitet. Aus den ursprünglichen Vorhaben des Christentums, einschließlich Domestizierung des Wilden, Namensgebung und Alphabetisierung, wurden herrschaftliche Vereinnahmungen, Gleichschaltungen, Umbenennungen und Auslöschung der Ursprachen, im Laufe derer die böswilligen Vorsätze die guten Absichten überdeckten, die Übergänge zwischen Jagd und Steuerung verflüchtigten, vom Kurs abgewichen und in die gemeinsame Katastrophe gesteuert wurde. Der Steuermann und der Steuerberater wurden zu Galionsfiguren dieser Imperfektion und Irrfahrt, deren Formen und Richtungen aus der Bibel herauszulesen versucht wurde. Die Bibel wurde im Reich der Analphabeten als Gottes Wort gefeiert. Die Barbaren waren von der Innovation beeindruckt, die Worte festzuhalten und sie unsterblich machen zu können. Das Wort, das festgehalten und reproduziert werden konnte, schien magische Qualitäten zu haben: Der Gott lebte im Wort, seine Stimme und Sprache konnte jeder erfahren, der entweder selbst lesen konnte, oder dem vorgelesen wurde. Das Lesen war schon die Zauberkunst, weil man den Zugang zu sakralem Wissen erhielt, womit man die Aufmerksamkeit der Massen anziehen konnte, um sie in eine Art Trance zu versetzen: Sie zu den Hörer und zu den Hörigen zu machen, über sie Besitz und Befehlsgewalt zu ergreifen, ohne sie anzufassen oder anzugreifen. Diese telepathischen und teleportischen Qualitäten des festgehaltenen Wortes wurden von naiven Hirnen gleichfalls als zauberhaft wahrgenommen. Bis heute üben die Gesetzestexte, Lehrbücher, Verträge und übrigen Produkte der Machtausübung mit unsichtbarer Hand ihren sakralen Einfluß aus. Zur Autorität erhobene (ikonisierte) Bilder, Worte, Personen oder Gegenstände, um die Gesellschaft beliebig zu strukturieren (konstruieren) und zu beherrschen, wurden ins Instrumentarium der Verwaltungsapparate aufgenommen. Die Ausformung der Gesellschaft und Konstruktion des Bewußtseins mit Hilfe von Symbolen, Texten, Institutionen, nahm in der Zeiten der Verwissenschaftlichung der Politik wahrlich grandiöse Maßstäbe an. Alles, was zur Erhaltung eines bestimmten politischen Systems beitragen konnte, wurde bedenkenlos verwendet und angewendet: Fußballspiele, Nationalhymne, Denkmäler, Betriebsversammlungen, Verbände, kinematische Reproduktionsmethoden des Spielfilms und Fernsehers... Alles, was für das jeweilige System nicht dienlich war, wurde bekämpft und abgeschoben: Aufklärung, Protest, Selbstständigkeit, persönliche Entscheidung. An dem theatralisierten Bild der Realität durfte nicht gekratzt werden, und das Dirigieren der Massen durfte nicht gestört und mit den Mißtönen nicht unterbrochen werden. Das reibungslose Funktionieren des fetischistischen Systems konnte nur mit der Aufrechterhaltung des Glaubens an seine Symbole und Fetische erhalten und gewährleistet werden. Darum werden die staatlichen und übrigen Machtsymbole so sehr beschützt und von der Kritik und Verantwortung ausgenommen: Sie müssen eine heile Welt, eine Krippe der Macht, vorspielen. Schon Platon rechtfertigte in seinem Idealstaat die These, die Herrscher müssen stets ins beste Licht gesetzt werden, und die Götter müssen nicht zu Verursachern aller Dinge erklärt werden sondern nur der guten. Man verlangt den blinden Glauben an die Symbole und Autoritäten, die als unfragbare und unzweifelhafte Gegebenheiten präsentiert und aus dem Kontext der Sinngebung und Neupositionierung (Justierung) des Wissens herausgenommen werden. Die Verwaltung als institutionalisierte Gewalt konzentriert kollektive Aggression der Bürokratie, vermeidet mit Bürokratisierung persönliche Konfrontation mit den Untergebenen, umverteilt und irreleitet ihren Zorn auf viele Objekte, und löscht den Rest der überschäumenden Emotionen mit weiteren Methoden aus. Auf diese Weise wird jeder Widerstand und Widersacher neutralisiert, der Gesellschaft wird jeglicher innere Impuls entzogen, um sie für bürokratische Ziele zu mobilisieren (unterminieren und vereinnahmen). In der technokratischen psychosozialen Ordnung realisiert sich die menschliche Gewaltsamkeit in der Vorgehensweise, die fordert, die Geheimnisse der Natur mit den wissenschaftlichen Instrumenten entreißen zu müssen. Die Vorstellung, das Wissen als Gabe der Natur empfangen zu können und zu dürfen, scheint vollständig verloren gegangen bzw. verdrängt zu sein. Obwohl der Kampf der Geschlechter (um die richtige Position) in vielen archaischen Sprachen (zu denen auch die deutsche Sprache angehört) allgegenwärtig ist, und der Geschlechtsakt in vielen Worten und Ausdrucken sich permanent vollzieht (Zeugnis ablegen, Erzeugnis, Werkzeug, Überzeugung) wird dieser Umstand in den gesellschaftlichen Institutionen übersehen, was die Erfüllung ihrer Intention, den Konflikt zu vermeiden, institutionell und konzeptionell behindert oder unmöglich macht. Die Rechtsordnung wird zu Streitregelung, das Gerichtsurteil zu Hinrichtung, die Bildung zu Indoktrination und Doktortitelvergabe in den bürokratischen Initiationsritualen, die Gesellschaft entgleist in Apartheid, die Architektur dirigiert Menschenmassen, trennt sie voneinander und sperrt sie ein, statt sie zu verbinden, und ihnen menschliche Lebensbedingungen anzubieten... die Liste der Verfehlungen und Mißerfolgen kann fortgesetzt werden. Der gesellschaftliche Kontext muß wie ein literarischer Text bewertet, revidiert, korrigiert und auf semantische, logische und grammatische Fehler geprüft werden. In dem gegenwärtigen Kontext stimmt vieles nicht, der Text ergibt keinen Sinn, gleicht einem dadaistischen Spiel. Daß das reale Leben kein Spiel ist, wird heute von denen vergessen, die versuchen, die Spielregeln aufzuzwingen, die Massen spielerisch asemantisierten, d.h. sie verdummen und verwirren. Den Sinn des Wortes oder eines Gegenstandes erkennt man nur in sinnerfülltem Kontext, im Verhältnis zu den anderen Worten und Gegenständen, im Zusammenhang des Existierenden. Ohne dieses Ganze gibt es kein Einzelne, Elementare. Je mehr die Umwelt technisiert wird, desto mehr schrumpft der Lebensraum. Je häufiger und intensiver man die Werk- und Fahrzeuge nutzt, desto unbeweglicher werden Geist und Körper, deren Unbeweglichkeit bloß zum Transport“gut“ wird. Je mehr man sich aufs Automatische und auf die menschlichen Sklaven verlässt, überlässt man ihnen die mechanische und elementare Arbeit, desto mehr lässt man sich von den Sklaven versklaven, gerät man in die Abhängigkeit. Die Artefakte ziehen ihre Schöpfer in ihren Bann, entfremden sie, entziehen ihnen ihre Schöpfungskraft. Die Not der Massengesellschaft besteht in der Gleichförmigkeit ihrer Ziele: Alle haben auf das gleiche Pferd gesetzt, um zu gewinnen, was rein rechnerisch nicht funktionieren kann. Während Kinder wie Automaten alles Mögliche kopieren, nachahmen und verinnerlichen, um weiterzukommen und ihre Vorbilder zu übertreffen, trennen sich die Massenmenschen niemals von dem Kollektiv, bleiben in der gleichen Partei, wie z.B. im Fall der generationsübergreifenden Idiotie des Konsumismus. Die psychische Loslösung innerhalb der Gesellschaft, Individualitätsbildung, ist eine evolutionäre Innovation, die mit der Namensgebung, Entstehung von Privaträume, Differenzierung von Interessen, Entwicklung eigenartiger Lebensentwürfen und Lebensformen verbunden ist. Das Individuum entsteht in den gegensätzlichen sozialen Kraftfeldern, zwischen den Polen seiner sozialen Umgebung: Kollektivisierung und Individualisierung, Integration und Dissoziation, Identifizierung (Gruppenzugehörigkeit) und Personifizierung (Selbstfindung und -Erfindung). Das Individuum ist ein zartes, subtiles, ephemerisches Produkt gesellschaftlicher Differenzierung, das während seiner Ausformung sehr verletzlich ist, sich nur langsam aus seinen inneren Motiven und Existenzäußerungen stärkt und erhält. Wie formt sich das Individuum, ohne seine Selbstständigkeit zu verlieren oder individualistisch/egoistisch zu werden? Individualität entsteht aus dem universellen Impuls zur Eigenständigkeit, Verwirklichung, Neuformung, aus Negation und Überwindung des Gleichförmigen. Erst Unterschied, Nicht-Identische, ermöglicht Existenz, macht Wirklichkeit aus, ist Grundvoraussetzung der Realität. Warum man so viel Gleichförmigkeit beobachtet, bleibt ein Rätsel der menschlichen Natur. Das demokratische Autoritätsprinzip verursacht noch stärker als das geschichtlich ursprüngliche zentralistische Herrschaftsprinzip eine retrograde psychosoziale Entwicklung: Menschen verlieren ihre Willenskraft, können über nichts mehr entscheiden, nicht einmal in ihren eigenen Angelegenheiten, obwohl sie (und gerade deswegen) an den demokratischen Wahlen teilnehmen, in denen sie ihre Stimmen abgeben. Indem sie das tun, ziehen sie sich aus der persönlichen und kollektiven Verantwortung zurück und überlassen sich dem Schicksal, Zufall und Jenseitigem. Die mangelnde Autonomie des Individuums macht ihn beeinflußbar; das Individuum kann leicht in Aktivitäten hineingezogen werden, die seinen eigenen Interessen keineswegs entsprechen: Krieg, Arbeit, Ideologie. Eine übersteigerte Individualisierung führt zu Selbstsucht und Egomanie: Die Repräsentation des Selbst überschattet das Weltbild, bringt es in Mißverhältnis. Zu enge oder zu breite Rahmen des Individuellen traumatisieren und deformieren das Individuum, es verliert seine Form, übersteigt die Grenzen des Zulässigen und Vernünftigen. Im Balanceakt der Individualisierung etabliert sich ein Zustand, im dem man lernt, sowohl inneren (Instinkt) und äußeren (Kultur) Zwang zu entgehen als auch das Notwendige (Natur) anzuerkennen, um sich für das Mögliche und Zulässige zu entscheiden. In aktuellen gesellschaftlichen Verwandlungen geht es um die Wiederherstellung und Neudefinition von Autoritäten, was keineswegs neue Aufgabe ist. In der Geschichte menschlicher Gesellschaft kommt es immer wieder zur Notwendigkeit, die falschen Autoritäten umzustürzen, die ihre gesellschaftliche Stellung permanent usurpieren und mißbrauchen. Um die Unannehmlichkeiten dieser Umsturzarbeit zu vermeiden und sie abzumildern, erscheint sinnvoll, eine permanente Selektion zu betreiben und eine effektive Filterfunktion zu etablieren, die verhindern sollen, daß inkompetente und machtsüchtige Personen in die Positionen gelangen, in denen sie unberechtigten Einfluß auf die Gesellschaft nehmen. Die öffentlichen Ausschreibungen für die Ämter und die möglichst permessiven Kriterien bei der Vorauswahl der Bewerber, die nur im Hinblick auf ihre Kompetenzen und Fähigkeiten verglichen werden, und diese in einer entbürokratisierten Wettbewerbsprozedur und in den Prüfungen ihre Eignung beweisen müssen, könnten Teil einer effektiven Lösung für das angesprochene Problem sein. Das oberste Ziel der Amtsvergabe und Amtsenthebung soll die Auswahl von fähigsten und kompetentesten Personen sein. Das gleiche Prinzip kann eine universelle Anwendung finden bei der Etablierung und Korrektur (proofreading) von Institutionen, normierenden Regeln, Lehrbücher, Vorhaben, Zulassungsverfahren, Kindererziehung (nicht jede(r) darf Kinder gebären und erziehen wie es ihr (ihm) gefällt) u.a. Zudem müssen sowohl das persönliche als auch gesamtgesellschaftliche Leben einer permanenten Entrümpelungsprozedur unterzogen werden, damit sie nicht in ihren eigenen Abfällen untergehen und ersticken. Der Balanceakt. Die Funktion künstlicher Umgebung besteht darin, das Verschwinden natürlicher Schrittmacher und Taktgeber zu kompensieren: Die Erziehung und Schulung bilden den Prozess der Anpassung nach; die physiologisch optimalen Bedingungen eines ursprünglichen Lebensraumes werden mit künstlichem Licht, mit Wärmeerzeugung, und mit Nahrungsmittelproduktion in suboptimalen klimatischen Zonen rekonstruiert. Die künstliche Umgebung soll die Imperfektion der Natur korrigieren, die Launen der Elemente ausgleichen. Trotz verschiedener equilibrierender Subsysteme des Körpers, die sich im Laufe der Evolution entwickelten (vestibuläre Wahrnehmung, Koordinationssystem des Hypothalamus, physiologische Regelkreise körperlicher Wärmeerzeugung, Nahrungsaufnahme, Ruhezeit, Emotionalität u.a.) haben die Menschen bis heute keinen effektiv funktionierenden Gleichgewichtssinn für ihr soziales Zusammensein ausgebildet. In ihrem sozialen Leben überschreiten sie jedes Maß und neigen dazu, ins Extreme zu verfallen. Sie lernen zwar, aufrecht zu gehen, in anderer Hinsicht: Sich ethisch zu verhalten, bleibt für die meisten die Herausforderung ihres Lebens. Den meisten Menschen fehlt die Fähigkeit, die historischen Wahrheiten anzuerkennen, sowie der Sinn für das Prolongierte, das individuelle Leben Überspannende. Diese Fähigkeiten, soweit es die soziogenetische Prädisposition erlaubt, können erst in dauerhaften introspektiven Übungen und naturhistorischen Retrospektionen entwickelt werden. Bei diesen Übungen geht es darum, die infantil gebliebenen Gehirnareale, unterentwickelten Rezeptionsflächen und fehlenden Querverbindungen zu kompensieren bzw. herzustellen. Wenn man eine direkte Linie zwischen Geburt und jedem beliebigen Zeitpunkt im Leben imaginär durchzieht, gleicht jedes Leben dem Gang auf einem, über dem Abgrund gespannten Seil. Die aufwendige und übermäßige technische Ausrüstung, die man im Laufe der Zeit entwickelte, um diesen Gang zu meistern, führte zur Atrophie des Sinnes für die Balance. Das Seil wurde zu Brücke ausgebaut, das Leben banalisiert, der Balancierungsakt ist zum Spaziergang oder zum Autofahrt geworden, zu einem unpersönlichen Lauf in die (für alle) gleiche Richtung, in dem die Überholungsjagd das einzige Spannende bleibt. Darin kann die neue, bisher unbekannte Form der Totalität erkannt werden. Daß diese scheinbare Kontinuität, Stabilität und Sicherheit des persönlichen Schicksals den Übergang in einen anderen, unsicheren oder sogar bedrohlichen Zustand darstellt, damit wird nicht gerechnet, obwohl nichts so sicher ist, wie die Vergänglichkeit der etablierten Unordnung. In kommendem Übergang das Gleichgewicht zu behalten: Darin könnte die Herausforderung der menschlichen Evolution im 21. Jahrhundert bestehen. Im 20. Jahrhundert verdrängten die Sehnsüchte und das Suchtverhalten die Suche nach der Mäßigung und Ruhe, die aus dem Katalog der Tugenden und Herausforderungen gestrichen wurden. Die nach dem Ausfall der Bremsen in die Bewegung gekommene Gesellschaft konnte nicht aufgehalten werden (wie newtonsche Gesetze der Bewegung voraussagen). Die Menschen, die nicht zu Ruhe kommen, sind nach der Betätigung süchtig, und die Suche danach wird zu einer Jagd. Im Prozess der Steigerung der Unruhe und Abenteuerlust werden die Erdumrundungen nicht mehr als attraktiv empfunden, man strebt nach Weltumrundungen- und Erkundungen. Allein aus Abenteuerlust wird die gesamte Gesellschaft rationalisiert und zu einer Traumfabrik umgebaut. Die Menschen sollen, nach Ansichten der Architekten dieses Vorhabens, vorgegebenen Herausforderungen angepasst werden, ihr Leben aufgeben und als kollektives Triebwerk funktionieren, um zuerst die interplanetaren Missionen für Außerwählte (Messias) zu ermöglichen, und danach künstliche Welten der supermenlichen Zivilisation auf andere Planeten zu übertragen. Auf der Erde hat man schon die natürliche Umwelt weitgehend verdrängt, mit der künstlichen Umgebung ersetzt. Der Ersatz kann aber das Original nur simulieren, nicht reproduzieren. Die Abenteuerlust der Verwissenschaftlichung muß ihre Grenzen finden, die technisierte Welt muß natürlicher Umgebung untergeordnet werden. Bei diesem Umkehrvorhaben geht es schließlich nicht nur um die Zerstörung der Mythologie der Technik. Das Geheimnis der technischen Zivilisation besteht darin, daß sie eine tickende Bombe darstellt; wenn sie hochgeht, wird sie alle seine Bastler mit sich in den Abgrund reißen. Wenn ein System unbegrenzt wächst, verliert es die Kontrolle über sich selbst, wird instabil und stürzt unweigerlich ins Chaos, zerfällt oder explodiert. Das haben die Bastler des technologischen Zeitalters übersehen, während sie die Vermehrung der Arbeitssklaven förderten, die Ressourcen der Erde ausbeuteten und die Maschinen konstruierten und bauten, um ihre sagenhafte Abenteuer- und Reiseziele nachzujagen. Dem gefühlsreduzierten und auf die Abenteuerlust fixierten Mensch fehlt die Gabe, sich kritisch zu beurteilen und auf Distanz zu sich selbst zu gehen. Dem selbstvergessenen Menschen fehlt die Fähigkeit, sich selbst nicht nur als unvergleichliches Wunder der Natur sondern auch als die Naturkatastrophe zu begreifen. Zu Naturkatastrophen müssen gleichfalls solche Ereignisse gezählt werden, die infolge von Überbevölkerung, genetischer und kultureller Gleichförmigkeit zustande kommen: Kriege, Epidemien, Ideologien. Mit solchen Katastrophen erfüllt die Natur ihre Pflicht, die Verursacher katastrophaler Entwicklungen zu dezimieren: Die Opfer dieser Dezimierung werden von den Bäumen erschlagen, von den Erdmassen erdrückt und von den Flutwellen ersäuft. Die Menschen überschätzen grundsätzlich ihre eigene Intelligenz und übersehen die Intelligenz der Natur, die darin besteht, sich im Gleichgewicht zu erhalten. Die biosphärische Intelligenz entsteht und erhält sich in biosphärischen Zusammenhängen. Genauso wie die menschliche Intelligenz die summarische Qualität seiner zellulären und sozialen Strukturen ist, macht die Summe der Organismen und ihrer Verhältnisse (Interaktionen) die biosphärische Intelligenz aus. Der summarische Effekt besteht in der Komplexitätssteigerung. Die Entstehung der Menschen kann nur im Kontext der natürlichen Vielfaltsteigerung verstanden werden. In dieser Vielfalt handeln die Lebewesen rational, während die Menschen aus dieser Rationalität herausgefallen sind: Sie bilden natürliche Umgebung nach, obwohl sie bei dieser Nachbildung ersetzt und zerstört wird. Um diese Zerstörung zu beenden und destruktives Verhalten aufzuhalten, müssen sich die Menschen in die Natürlichkeit wiederfinden, sich an die natürliche Rationalität anpassen, eine neue Synthese mit der Natur vollziehen, und das Leben im Gleichgewicht mit der Natur üben. Red Wood Cutting by Vladimir Kush Auf die Katastrophen, welche die Menschen mitverursachten, haben sie stets falsch reagiert, was ihre Adaptationsfähigkeit in Frage stellt. In Ägypten zu Zeiten der Pharaone wurden die Probleme der Menschheit, die Überaktivität und das übermäßige Bevölkerungswachstum, mit dem Pyramidenbau, mit der Kriegsführung und durch die 10 biblischen Plagen gelöst. In der Neuzeit, mit der fortschreitenden Abschaffung der Plagen, wachsen Probleme schneller, als die Lösungen für sie gefunden werden. Dias Druckverfahren, die Reproduktionstechniken und Methoden der Informationsverteilung und –Verbreitung ging mit dem Vorenthalten des Wissens einher, mit der Geheimhaltung, mit mißbräuchlicher Verwendung der Information für Propagandazwecke, Desinformation und Indoktrination, und für die Herstellung von Geld, Aktien, Akten u.d.g. Hygienische Maßnahmen und Medikamentenherstellung förderten das Bevölkerungswachstum. Die Verhüttungsverfahren verhinderten keinesfalls steigenden Geburtenraten und die Verbreitung von sexuell übertragbaren Krankheiten. Diese Beispiele zeigen, daß bei den technischen Neuerungen eigentlich nichts funktionierte: Sie haben fast immer Verschlimmerung statt Erleichterung gebracht. Die kriegerischen Handlungen steigerten Waffenproduktion, und führten zur Vergrößerung der Armeen. Auf die gleiche falsche Weise reagieren Menschen auf die Naturkatastrophen: Die Folgen ihrer Überaktivität werden durch Rettungsmaßnahmen, Aufbauprogramme und Schutzmaßnahmen noch weiter verschlimmert. Überaktivität wird gefördert statt verhindert. Falsch war auch die Besiedelung von Gebieten, die in ihren geophysikalischen Eigenschaften von denen abweichen, die für die Menschen optimal sind. Die langen Winterzeiten im Norden animierten Siedler dazu, die Umwelt noch stärker zu zerstören und zu belasten als in anderen klimatischen Zonen; trotz dieser Umstände vermehrte sich die menschliche Population auch dort unverhältnismäßig stark. In den Zeiten der Imperien und Nationen förderte man die Überbevölkerung, um die beanspruchten Erdteile flächendeckend mit den Volksmassen zu besetzen. Die auf diese Weise erzeugten überflüssigen Menschen wurden bedenkenlos als Kanonenfutter und Arbeitsvieh mißbraucht, um imperiale und nationalistische Bestrebungen der selbsternannten Eliten zu stärken. Der Blut-und-Boden-Fetischismus diente nicht nur zur Rationaliserung der Revierverteidigung, damit wurde vor allem die Andersartigkeit definiert, um auszuschließen, zu vertreiben und zu vernichten. Heutzutage erlebt diese Ideologie neue Ausformung, während ganze Erde beansprucht und in Besitz genommen wird. Die Ideologen beschäftigen sich mit der Rechtfertigung ihrer Blut-und-Boden-Despotie und ihrer barbarischen Verhaltensweise, welche diesmal als rücksichtsloses Jumping all over the world geschieht, wie aktuell von Scooter laut propagiert wird. In diesem Springen werden andere Kulturen übersprungen und zertrampelt. Nach 1936 gingen Olympische Spiele unaufhaltsam in die darauffolgenden Vertreibungen, Vernichtungen und Umweltzerstörungen über. Bei ihrer Rassenzucht, in ihrem Nationalismus und in ihrer Staatsgläubigkeit ist die deutsche Nation völlig verblödet; unter ihren schwarz-rot-goldfarbenen Fähnchen fristet sie ihr Dasein wie auf einer Insel; obwohl über die ganze Welt verbreitet, bleibt sie für kulturelle und zivilisatorische Einflüße anderer Völker unzugänglich. Die Deutschen leben immer noch unter dem Hakenkreuz, weil die Vorstellung, daß man mit weniger zufriedener und glücklicher sein kann, ihnen vollständig abhanden gekommen ist, infolge dessen sie bei ihrer Jagd nach mehr Glück immer frustrierter und unglücklicher werden. Ähnlich wie Hegel seinerzeit die preußische Monarchie verherrlichte, sehen sie in ihrem jetzigen politischen System die göttliche Vorsehung, die Verwirklichung und Manifestation der göttlichen Ordnung auf der Erde.
Bornstraße in Essen In der Natur wird das Populationswachstum dadurch geregelt, daß die Population entweder die Grundlagen ihrer eigenen Existenz vernichtet, von anderen Populationen verdrängt wird, oder es findet eine gegenseitige Regulation der Populationen statt, welche das Zusammenleben in getrennten Lebensräumen, in den ökologischen Nischen, ermöglicht. Diese dynamische Konstanz erhält sich mit der Anpassung und Spezialisierung, des Ausgleichs und Stoffwechsels: So entstehen Nahrungsketten, Interdependenzen und Symbiosen. Das Verhalten selbst ist die ständige Neubestimmung der Verhältnisse zwischen dem Körper und seiner Umgebung. In dieser Neuordnung (Neujustierung) vollzieht sich die biogeochemische Evolution auf der Erde. Die Menschen als Teil dieser Prozesse werden sowohl von ihren inneren als auch von den äußeren Impulsen getrieben: Die äußeren Einflüsse werden verinnerlicht, im operativen/ontogenetischen und phylogenetischen (Langzeit)Gedächtnis gespeichert, diese bestimmen ihrerseits die Einflüsse, die Organismen auf ihre Umwelt ausüben. Jedoch sehen die Verhältnisse und das Verhalten anders aus in einer Umgebung, die allein dafür geschaffen wird, sich darin von der ursprünglichen Umwelt abzukapseln: Das führt zu immer fortschreitender Verdrängung der Ursprünglichkeit, zum Verlust der Natürlichkeit, zu autokatalytischem Prozess, an dessen Ende die Zerstörung der Diversität und Existenzgrundlagen für beide miteinander konkurrierende Umgebungen steht, die sich im Krieg der Welten befinden und bestrebt, sich gegenseitig auszulöschen. Die gegenwärtige menschliche Gesellschaft beinhaltet ihre eigene katalytische Umgebung, in der sichdestruktives Verhalten und Destruktion der Umwelt reproduzieren. Wenn man die kulturelle Entwicklung als eine Reaktion betrachtet, dann ist für sie charakteristisch, daß im Laufe dieser Reaktion die Produkte entstehen, die man in allgemeinem Sinne als Artefakte bezeichnet. Sie bilden sozusagen die Innenausstattung der Zivilisation. Die Artefaktenherstellung ist eine der wesentlichen artspezifischen Verhaltenseigenschaften der Menschen. Zu den Artefakten, die nur zu kleinem Teil in den Register und Kataster aufgenommen werden, zählen xenochemische Verbindungen, industrielle Wärmeproduktion, artifizielle Mengen an Treibhausgasen, Betonproduktion, Transportmittel, Geräusche u. a. Die Artefakte haben autokatalytische Wirkung auf den Reaktionsverlauf, wobei sie bisher die Synthese zwischen kultureller Umgebung und natürlicher Umwelt, zwischen Artefakten und Fakten, keineswegs ermöglichten. Dank dieser Entwicklung befinden sich die Gegenwelten in einer unversöhnlichen Konkurrenz: Die menschliche Zivilisation fördert Artefaktenherstellung, die natürliche Umgebung wird davon immer mehr verunreinigt (kontaminiert), die natürliche Ordnung wird durch chaotische Einflüsse und Zustände unterbrochen. Im Film Final destination wird veranschaulicht, wie gewaltbeladen und explosiv die vertrauten und harmlos wirkenden Inhalte der Zivilisation in Wirklichkeit sind. In der Produktion sublimieren Menschen ihre urzeitlichen und bombastischen Energien, in den Artefakten wird die menschliche Gewalt akkumuliert, die kollektive Aggression gespeichert. Eine der wesentlichen Funktionen der Gesellschaft bestand bisher darin, durch die Artefaktenherstellung diese künstliche Umgebung zu erzeugen und zu erweitern. Die unbeabsichtigten Folgen dieser Produktion, wie z.B. der Ausstoß von Treibhausgasen, beeinflußen die Eigenschaften der Atmo- und Hydrosphären in einem viel höheren Ausmaß, als bisher aufgrund der Berechnung ihrer quantitativen Zusammensetzung angenommen wurde. In dieser Hinsicht greift die menschliche Zivilisation in die Kreisläufe der chemischen Elemente ein, die offensichtlich bisher nur von der Biosphäre selbstreguliert (selbstregiert) wurden. Sowohl der Kohlenstoff als auch die Kohlenstoffverbindungen sind die natürlichen Bestandteile, das Künstliche an ihnen besteht lediglich in veränderten Mengenverhältnissen und in der Verteilung dieser Stoffe, was auf die menschliche Aktivität zurückzuführen ist. Ihrer Natur nach beienflüssen die Lebewesen am stärksten den Kreislauf von Kohlenstoff; die Menschen machen davon keine Ausnahme, indem sie Erdöl und Erdgas verbrennen, was allerdings keineswegs intelligente Vorgehensweise ist, weil die pure Gewalt lebloser Elemente rekapituliert. Die wichtigsten natürlichen Reaktionen, die durch Zirkulation des Kohlenstoffs beeinflusst werden, sind die Kalkbildung/Kalkauflösung sowie die Synthese von Kohlenhydraten/Freisetzung von Kohlenoxiden/Methanbildung. Weil der Kohlenstoff das wichtigste strukturelle Element der Lebewesen ist, gehören den Kohlenstoffverbindungen eine überragende Rolle bei den biosphärischen Kommunikationsprozessen, welche Aufbau, Abbau, Austausch und Modifikation dieser Verbindungen beinhalten. Über den Kohlenstoffwechsel beeinflussen die Lebewesen den gesamten Kreislauf der Elemente auf der Erdoberfläche. Die Gesellschaft wie auch Biosphäre müssen in Zusammenhängen ihrer Bestandteile begriffen werden, als dynamische Kristalle, deren ganzheitlichen Eigenschaften, ihre Struktur, sich mit der Veränderung der Verhältnisse ihrer Einzelteile sprunghaft verändern können. Es findet eine Umkristallisierung, die Umformung, statt, die zwar rein strukturell feststellbar ist, aber die Eigenschaften wie das Verhalten dieser neuen Formation müssen immer neu bestimmt werden, weil es unmöglich erscheint, sie a priori vorauszusehen. Aus gleichem Grund muß bei der Artefaktenherstellung und -Freisetzung darauf geachtet werden, wie sie die Gesellschaft und die Umwelt beeinflußen, und wenn sie mit der Umwelt nicht kompatibel sind, sie von der Herstellung ausschließen. Der Anfang aller Weltveränderungen liegt in der Veränderung bei der Interpretation des Weltbildes, deren Bestandteil Selbstinterpretation ist. Die Vorstellung von der Bewegung, Veränderung, Evolution war die eigentliche große (R)Evolution des Denkens im 18. und 19. Jahrhundert. Die Gesellschaft löste sich von der Starrheit bisheriger (biblischer, buchreduzierter) Weltvorstellungen und festgelegter sozialpolitischer Interaktionen. Die Weltreisen, die archäologischen und paläontologischen Ausgrabungen, die Entdeckung des Mikrokosmos, die in großartigen literarischen Werken dokumentiert wurden, bewirkte Bewußtseinsänderung, deren Hauptmotiv die Loslösung von Dogmen und Stereotypen war. Mit beweglichen Weltvorstellungen kam logischerweise die Identitätskrise, weil etwas, was sich bewegt, sich selbst nicht identisch ist. Das unausweichliche Schicksal der Menschen: Die Flucht nach vorn (die Spermatozoiden–Ideologie), sowie das undeutlich gewordene Selbstbild, forderten andere, persönliche Selbstinterpretationen. Der Mensch wurde nicht mehr Gottes Abbild oder Maß aller Dinge, sondern Abbild seiner Umgebung, die er selbst verändert (Marx), zum Nachbild seiner tierhaften Vorfahren (Darwin), und zum geschichtlichen Wesen, das sich im Laufe der Generationen verändert (Schliemann), und infolge dieser Ablösung und Aufhebung erhob sich zum Selbstkreator und -Manipulator. In dieser Identitätskrise stellten sich die Fragen nach dem Sinn seiner Existenz und nach der Richtung seines Werdens. Diese grundsätzlichen Fragen, die von keiner Autorität beantwortet werden konnten, wurden zum breiten Spekulationsfeld der Autoren, die versuchten, die menschliche Zukunft zu entwerfen. Die Unbestimmtheit der Zukunft und der Autorität, die neue Desorientierung (Orient-Verneinung als psychosoziale Form des Ödipus-Komplexes), in die Versuche, die Ziele eigener Existenz neu zu formulieren, waren die Gründe für das Chaos, das sich im 20. Jahrhundert ausbrach. Man verlor den Boden unter den Füßen, den Anhaltspunkt, die Stütze, weil die Normen und Vorstellungen, die noch vor kurzem galten, in Bewegung gerieten. Diese Bewegung, die endlich wahrgenommene Veränderung, begegnete man einerseits mit Angst, mit Versuchen, sie aufzuhalten, mit Repression, andererseits, mit Libertinage, in der sich die Absurdität der Forderungen nach Befreiung von jedem Zwang und jeder Institution und Organisation manifestierte. Das Bild der Realität geriet ins Wanken, was zur Entstehung von extremen Anschauungsformen, wie z.B. Nietzscheismus, führte, der alles relativierte und die Welle der Negation und Zerstörung in Gang setzte, indem er die Überwindung der Hemmschwelle (inhibition threshold) erleichterte. Es war offensichtlich die falsche Hemmschwelle, die Nietzsche und Seinesgleichen zu überwinden suchten. Sie gingen von den falschen Voraussetzungen aus, die Menschen wären aus dem tierischen Zustand durch die Beseitigung der Schwachen durch die Starken, die Unfähigen durch die Fähigen, der Dummen durch die Klugen herausgetreten. So war es aber keinesfalls, das hat Nietzsche erdichtet, die Realitäten bloß mißverstanden und mißinterpretiert. In den Absichten, alles und jedem umzustürzen und zu relativieren, einen neuen Zusammenhang (relatio) herzustellen, hat er sogar die Tatsachen negiert, die nach dem Willen der Interpreten, die sich in die Gottesnähe erheben, beliebig gedeutet werden könnten. Der Nietzscheismus hat das Unzweifalhafte in Zweifel gezogen, die Menschheit in ihren prähistorischen Zustand jenseits von Gut und Böse zurück befördert. Diese paradoxe Reise Back to the future geschah auf eine abenteuerliche Weise, die man offensichtlich suchte, ungeachtet zahlreicher Warnungen der Wahrsager. Die Massenschlachtungen des 20. Jahrhunderts wurden im Wesentlichen durch den Umstand provoziert, daß nicht nur Gott tot geworden war oder gemacht wurde, sondern weil der Tod selbst zum Gott aufgestiegen bzw. erhoben wurde. Die Neigung und die Fähigkeit der Menschen, das richtige Maß zu übersehen und zu überschreiten, seine Anfälligkeit für das Pathologische, steht in krassem Gegensatz zu den Vorstellungen, das Maß aller Dinge oder Ebenbild Gottes zu sein. Das Mißverhalten und die Verhaltensstörungen, welche die Folgen unbefriedigter Triebregungen und der Abspaltung von natürlichen Gegebenheiten sind, was zum Herausfallen aus der Ordnung führte, die von der Natur vorgegeben wird, äußern sich in Aggressionen gegen Außenstehende Personen und Objekte, Selbstverletzungen, Fehlleistungen, Versprechen (misspeak), Wahrnehmungsdefizite (Übersehen, Vergessen), Depression (Unlust), Überaktivität (Erfindungsdrang, Schreiblust, Agitieren, Rezitieren, Bauen, Abbauen, Fernweh, Dämonie des gemeinsamen Marschierens, Abenteuerlust u.d.g.) oder in Phasen, in denen Hyper- und Hypoaktivität abwechselnd auftreten. Infolge solcher Schwankungen, die der Brownschen Unbeständigkeit gleichkommen, können einzelne Menschen und ganze Gesellschaften implodieren oder explodieren, wenn ihre Lebensenergie keine adäquate Verwendung/Anwendung findet und solange gestaut wird, bis eine plötzliche Entladung/Freisetzung stattfindet. Dadurch erklärt sich die Regelmäßigkeit des Auftretens von Revolten und Protestbewegungen, die alle aus dem gleichem Grund geschehen, weshalb eine in der Wohnung gehaltene Katze die Möbel zerkratzt: Aus Mangel an artspezifischen Betätigungsmöglichkeiten, zuwelchen ihr Körper beschaffen ist. Die Menschen können sich an die früheren Zustände, in denen die Anpassung ihres Verhaltens und ihres Körper stattgefunden hat, kaum erinnern; außerhalb dieser Zuständekönnen sie nur mühsam das Hämmern ihrer inneren Impulse so interpretieren (deuten und kanalisieren), daß weder Umwelt noch sie selbst davon Schaden nehmen. Die Gewalttaten, die Rücksichtslosigkeit der Egomanie u.ä., sind in bestimmtem Sinn die Zwangshandlungen, welche den Zwangsvorstellungen folgen, die ihrerseits die retrograden Projektionen der Vergangenheit in die Gegenwart darstellen, wo sie sich verhaltensatavistisch manifestieren, infolge dessen die Menschen handgreiflich und gewalttätig werden (manifesto ist ein zusammengesetztes Wort, eine Komposition aus manus/Hand und festus/geschlagen). Wenn man die Archäologie der Verhaltensrelikte konsequent betreibt, kann man viel mehr ausgraben, als heutige Wissenschaft, die sich nur oberflächlich mit grundlegenden Eigenschaften des Daseins befasst, das tut. Eine weitere Erklärung für die Unbeständigkeit des Verhaltens sind die Eigenschaften der menschlichen Empfindung und Wahrnehmung, die eine Phase der Objektfixierung erfordern. In dieser Fixierung können verschiedene Epiphänomene auftreten, welche die Wahrnehmung modifizieren und im Kraftfeld aktueller Zustände, vorliegender Phobien oder Indifferenzen, vorhandener Erfahrungen verändern und uminterpretieren. Jeder Mensch krümmt Objekte seiner Wahrnehmung nach seinem eigenen Maß; umgekehrt, seine Umgebung biegt und formt seinen Körper und Geist nach ihrem Maß. In dieser gegenseitigen Beeinflußung greifen Menschen nach Diamanten und schmücken sich damit aus, in einem naiven Aberglauben, die Vergänglichkeit ihres Körpers zu entgehen. Während das Schürfen nach Erzen und Kohlenstoffverbindungen in bestimmtem kultur-historischen Kontext gerechtfertigt ist, stellen das Suchen und die Beförderung von Edelsteinen und Edelmetallen die größtenteils oder völlig sinnlosen Aufgaben dar, die auf abergläubische Vorstellungen zurückzuführen sind. Mickey Mouse ist ein charakteristisches Beispiel dafür, wie man eine Trickfigur instrumentalisiert und industriell vervielfältigt, um eine unzulässige Propaganda falscher Werte zu betreiben, die Bevölkerung zu manipulieren und zu täuschen und die Kinder zu demoralisieren. Echte Mäuse, bedingt durch ihre evolutionäre Entwicklungsstufe, haben bekanntlich keine ethische Vorstellungen, die sie sich in ihrem täglichen Kampf ums Überleben nicht erlauben können, weil sie ihr Spiel schnell verlieren würden, wenn sie solche Vorstellungen hätten. Sie handeln aufgrund aktueller Umstände, getrieben von ihren instinktiven Impulsen. Die Trickserien, in denen Mickey Mouse wie in einem guten Märchen mit happy end immer gewinnt, suggerieren dem Zuschauer, daß auch er in seinem Leben genauso handeln muß, um zu gewinnen: Skrupellos, egoistisch, habgierig, zynisch. Solche Vorbilder, die eine für die Kinder kreierte Adaptation von Nietzscheismus und Darwinismus in ihrer vulgären Form darstellt, setzen die Menschen mit den Tieren gleich und auf ein tierisches Niveau herab, statt sie zu erheben und in ihren Bestrebungen zu unterstützen, sich geistig, d.h. ethisch, weiter zu entwickeln. Die Boshaftigkeit ist eine ansteckende Krankheit; die Böswilligkeit kann sich wellenartig ausbreiten und das Verhalten von Millionen beeinflussen, wie in einer Kettenreaktion. Die pathologischen Geisteszustände können wie eine infektiöse Scrapie die Massen erfassen. Die Verbreitungsmöglichkeiten für geistige Pathologien in den Zeiten des Fernsehers und Internets nahmen in Vergleich zu den Zeiten des Buchdrucks zu. Nie war es so leicht, in die Köpfe anderer Menschen einzudringen und sie telepathisch zu beeinflussen. Weil die meisten Menschen leicht– oder blindgläubig sind, ist ihre Bildgläubigkeit nicht artikulierbar und kritiklos,weswegen Bild-vermittelnde und die durch Bildervermittelten Ideologien das Verhalten der Massenmenschen bestimmen.Das Triebwerk der marktwirtschaftlichen unddemokratischen Ideologien reproduziert sich im Kreislauf der selbstmanipulierten Massen, die vergeblich nach den Ursachen der Umweltzerstörung und sozialer Dissoziation suchen.In Wirklichkeit, findet eine kollektive Verdrängung des Offensichtlichen statt, was die Verhaltenskorrekturen unmöglich macht. Das Böse wird im System versteckt, das sich dem Allgemeinwohl, der Glückssteigerung, verschrieben hat, aber in Wirklichkeit ein gnadenloses Glücksspiel und einen Überlebenskampf ohne jegliche Regeln darstellt. In einem durch die Verdrängungskonventionen bestimmten gesellschaftlichen Kontext kann die Bedeutung des Tuns,der Absicht, des Wortes umkehren, zum Gegenteil werden. "Wir kämpfen für Frieden" wird zu "Kriegsstiftung", genauso wie viele Gleichgesinnten das "Ich"-Form benutzen, obwohl sie "wir" meinen. Ein Teil von diesen "wir" bezeichnet sich als "männlich", was sie mit "tapfer" und "edel" gleichsetzen, während ihr Verhalten auf ganz andere "Qualitäten" hinweist, auf die Dummheit und die Sexsucht. Die gleichen „Qualitäten“ werden bei weiblichen Personen zum abwehrenden und auftreibenden Teil ihrer Minderwertigkeitskomplexe, und aus diesem Grund können sie in das Unermäßliche und Unerträgliche steigen. Der Kampf der Geschlechter, die mit dem gleichen „Gut“ vorbelastet sind, wird in aller Öffentlichkeit mit allerlei verbotenen Waffen ausgetragen, und manifestiert sich in realen (Hexenverbrennung u.d.g.) oder in mythologischen Ereignissen (Kreuzigung Jesu, Verwandlung zum Werwolf bzw. zum Wolf im Rotkäppchen-Märchen). Die (Ver)Wandlung. Die deutsche Sprache ist wie keine andere Sprache differenziert und benennt, nimmt auf, erzeugt Werkzeuge, womit man das Bewußtsein und die Umwelt manipuliert. Die Manipulationskunst der Werkzeug, Flugzeug- und Waffenherstellung (bei denen das Werkzeug zur Feuerherstellung ins Innere verlegt und das Feuer "domestiziert" wird) wanderte im Laufe der Zeit von der unmittelbaren oder eingebildeten Nützlichkeit zur Herstellung von Kunstgegenständen, zu reinem Fetisch. Die Erweiterung künstlicher Umgebung der Zivilisation nahm selbstbezogene Formen an, in denen die Kunst zu höchster menschlichen Aufgabe proklamiert wurde (Schlegel u.v.a.), zu Hülle und Verkleidung des menschlichen Körpers und zu Innenausstattung der Zivilisation. Entgegengesetzt dieser Intention entstehen immer mehr Wände und Barrieren, welche die Menschen voneinander isolieren und trennen: Schutzwesten, Bunkern, Mauern, Verhaltensregeln, die sicherlich ihre sinnvolle Funktion erfüllen, und dem unerwünschten Brückenbau entgegenwirken. Kunst fasziniert, in dieser Eigenschaft ist sie gut geeignet, um zu hypnotisieren. In seiner magischen Funktion: Die Person des Künstlers zu repräsentieren, seine Eigenartigkeit im Kunstwerk zu enthalten, sein künstlerisches Talent (die Erzeugungskraft) auf Käufer zu übertragen, zwischen Künstler und Käufer eine intime Verbindung herzustellen, erfüllt das Kunstwerk seine vielfältigen realen und fiktiven Funktionen, wird nicht bloß zum Ersatz der Gebrauchsgegenstände. Die Schaffung der Kunst wird zum Ersatz für körperliche Funktionen: Sich zu reproduzieren, zu erhalten, zu betätigen, zu bewegen. Die Künstler sind gleichzeitig Lebenskünstler, die aus der Selbstidentifikation mit dem Kunstwerk ihren gesellschaftlichen Status erschaffen, sich selbst eine nicht (real)existente Bedeutung zuschreiben, die gesellschaftliche Rationalität betäuben, die Inhalte der Produktion mit der Kunstproduktion verflüssigen, die Kapazitäten und die Grenzen des Marktes für die Aufnahme der Kunstwerke ausdehnen, das alles, um letztendlich die Aggressivität und den Zorn der Gesellschaft vor sich abzuwenden und sie mit ihren Gaben und Begabungen zu besänftigen. Der Kunstmarkt wird zu künstlicher Welt, der sich mit den künstlichen Mitteln aufrechterhält. Zahlreiche Lebenskünstler. Politiker, Versicherungsmakler, Börsenspekulanten, pseudowissenschaftliche Bürokratie, u.s.w. bieten auf diesem Markt ihre magischen Dienstleistungen an, die oft harmlos aussehen, aber in Wirklichkeit dafür ausgelegt werden, um anzulocken, zu fangen und auszuschlachten. Viele „Dienstleister“ unterlassen die Maskierung ihrer Fallen und veranstalten eine echte Treibjagd auf ihre „Kunden“, sie in die Fallen treiben („beraten“ und Angebote unterbreiten) bzw. direkt angreifen („bedienen“). Die Triebtäter mit Hang zum Künstlerischen à la Hitler und Nietzsche verwandeln das gesellschaftliche Umfeld in die Schlachtfelder und Jagdreviere, bilden Allianzen und Banden, um ihre individuellen oder kollektiven Alleinherrschaften zu sichern bzw. dominierende Stellung auf dem „Markt“ zu erlangen. Wenn man nicht aufpasst, wird man von den Beratern, Anbieter, Wohltäter, Versorger u.d.g. in die Stücke gerissen und aufgespeist. Das Kunstwerk ist nicht nur die in die Öffentlichkeit gezogene und dort ausgebreitete Egomanie, ein magischer Gegenstand und Duplikat (replica) des Künstlers. Kunstwerk wird zur Fläche interpersönlichen Projektionen und zum Spiegelbild der gesellschaftlichen Wahrnehmung, manchmal zur Kampfarena gegensätzlicher Gruppen, u.U. entstehen manche Gruppen erst durch die Kunstwerke. Abgetrennt von dem Künstler, wird das Kunstwerk zum Ball der Geschichte, bleibt aber mit dem Schöpfer für immer verbunden, wird zum ausgestreckten Fühler, womit er Emotionen und Stimmungen, welche sein Kunstwerk hervorruft, sogar aus dem Jenseits empfindet. Kunstwerk als Grabstein der Künstler, der in seiner Abwesenheit seine Person repräsentiert, macht das Erwerb der Kunstwerke zum nekromanischen Akt in permanentem Trauerfest des warenfetischistischen Totenkultes. Kommerzialisierte Kultur dreht sich um die totenkultische Verehrung und Vermehrwertung der Personen, die eine oder andere Möglichkeit erfinden, ihre Namen und ihre Werke für die Ewigkeit zu sichern. Im Gegensatz zu diesen glamourösen Versuchen der Verfallsabwendung findet im Abseits des gesellschaftlichen Interesses die Tätigkeit des anonymisierten Lehrers und des Bauers statt. Warum eigentlich? Weil sie, im Gegensatz zur Kunst und pseudowissenschaftlicher Kunstfertigkeit,
Mit den technischen Möglichkeiten des Reproduzierens korrumpierte sich der Gebrauchswert und Sinn. Die fetischisierte Produktion pervertierte die Verhältnisse zwischen Produzenten und dem Markt: Während früher auf dem Markt nur Produkte verkauft wurden, die einen realen Gebrauchswert hatten, wurde später der Verkauf fetischisiert und zum Zwang, und alle von dem Markt sklavisch abhängig. Durch diese Perversion wurde die überflüssige Produktion gefördert, zum automatischen Prozess gemacht, in die Absurdität geführt, die Volkswirtschaften verwickelten sich in die Konkurrenzkämpfe und gleichen Rennautos ohne Bremsen. In der Produktion wurden einzelne Schritte rationalisiert, so daß sie keineswegs menschliche Intelligenz und Individualität erforderten. Anstelle der menschlichen Intelligenz wurde die künstliche Intelligenz eingesetzt, die gleichfalls zu den Werkzeugen gehört, welche die Grundlagen der menschlichen Existenz und der logischen Denkweise zersetzen. Die Gebrauchsgegenstände verloren ihren Wert und Verhältnismäßigkeit, wurden zu industriellen Produkten, zu Kopien, die beliebig reproduziert werden könnten, um die Markt zu überfluten. Der Verkaufswert überlagerte und verdrängte den Gebrauchswert, so daß die Massenproduktion die Preise, Qualitäten, Funktionen und Beständigkeit verfälschte und sie in Mißverhältnis zueinander brachte. Alles wurde zu Ware: Kinder, Dienste, Kunstwerke, Mißhandlungen... Die Massenproduktion und die Vervielfältigung der Funktion behinderten technologischen Fortschritt, weil rentabler erschien, die alten Technologien möglichst lange anzubieten, und die Kapazitäten, die in die Entwicklung gehen sollten, in die überflüssige Produktion zu leiten. Die Entwicklung von Waren ohne Gebrauchswert und Artikel für den Einmalgebrauch wurde als handelslogischen Gründen gefördert. Im Prozess der Tempeleroberung wurden die Götter und die Ethik umgestürzt. Gleichfalls hatte das Auswirkung auf menschliche Bindungen, die aufgelöst wurden, um sie neu nach den marktwirtschaftlichen Prinzipien zusammenzusetzen: Menschen wurden zu Kunden degradiert, die selbst jagen und gejagt werden, womit das Tierhafte und Prähistorische am Menschen wiederbelebt und überbetont wurde. Die Zersplitterung der Produktion infolge der Einführung von Fließband brachte nicht nur Vorteile mit sich (eine davon war, die Betriebsgeheimnisse konnten besser gehütet werden), sie bewirkte die Fragmentierung des Denkens, was die fachidiotische Denk- und Produktionsweise förderte. Das Denken wurde, wie auch alle anderen Produktionsprozesse, rationalisiert, zu Lohnarbeit und zu Ware degradiert. Das Denken als menschliche Disposition wurde in abhängige marktwirtschaftliche Formen überführt; der Denker als Menschentypus verschwand aus der Geschichte, die Geschichte selbst wurde ab diesem Zeitpunkt im Auftrag geschrieben und umgeschrieben. Nietzscheismus, der aus dem inhaltsreduzierten Nietzsche konstruiert wurde, schaffte die Grundlagen der Marktwirtschaft und Totalität, indem er die realen Werte, das Fazit der Geschichte, in Zweifel zog und relativierte. Kriminalität, Amokläufe, Sündenfälle häuften sich in einer demoralisierten Gesellschaft. Die hysterischen Ausrufe der marktschreierischen Propheten und Anti-Christen appellierten an das Irrationale, zerstörten und betäubten die Sinne: So geht es weiter ohne Unterbrechung bis heute. Im Reproduktionszyklus der Ideen werden sie initiiert, ausgetragen, ausgebrütet, in die Welt gesetzt, wo sie dann ihr eigenes, nicht von ihrer Erzeuger kontrolliertes Leben führen. Die Deutschen beherrschen wie kein anderes Volk die Kunst, die subversiven und zerstörerischen Ideen nebst Luftschlösser und Kaisers Kleider zu produzieren und zu exportieren. Das größte Kunstwerk der Deutschen ist aber der deutsche Menschentypus, bei dem alle Sicherungen durchgebrannt sind, infolge dessen er sich wie ein Lepramonster in alle Richtungen entartet und alle anderen Menschen und Völker ansteckt und verdirbt. NeuEssener Nebst Versicherungspolicen, Kunstwerken und Wa(h)ren ist der Geldschein der größte Schein der Geschichte: Mit dem Druckverfahren erreichte die Inflation des Wertes und des Wortes ihren neuen Hochstand. Mit dem Geldschein wurde das erfolgreichste Betrugsmittel erfunden, womit die Organisatoren der Produktion, die Ingenieure und die Kapitalisten, ihre magischen Handlungen vollziehen, um die Massen zu galvanisieren, die Monster und die tote Materie zum Leben zu erwecken. Gleichzeitig entwickeln Suggestionen ihre eigene Dynamik, die Ideen des Konsumismus und der Wa(h)renherstellung treten in Wechselwirkung, bilden einen Kreislauf der Abhängigkeit, der wie ein immer heftig werdender Tornado immer mehr Zerstörungen anrichtet. Das Geld zählt zu den ältesten Erfindungen und kann in einigen seltenen Fällen die organisatorischen Wunder bewirken; als Mittel zur Verschleierung der Realität eingesetzt, verursacht es Armut, Ausbeutung, Zerstörung. Das Geld trug noch mehr als die Benediktiner dazu bei, den Ablauf des menschlichen Lebens zu strukturieren bzw. durcheinander zu bringen, indem es die (Lebens)Zeit mit dem Geld(verdienen und –ausgeben) gleichstellt. Das Geld reproduziert sich im Verwertungskreislauf, die Geldmasse wächst inflationär zur Lawine an, erfasst die menschliche Gesellschaft und reißt sie mit sich in die Abgründe des Marktes und der Börsenspiele. Innerhalb der Geldwirtschaft verlieren zunehmend Verpackung und Kleidung ihre sinnvolle Funktionalität, stattdessen werden sie zu ausgedehnten Werbeflächen und zu den Kunstwerken, um die Sinne zu täuschen, zu reizen und anzuregen (die Funktion der Pornohefte und Konfektionen sind in dieser Hinsicht äquivalent). Die Produktion von Gebrauchsgegenständen weicht zunehmend der Produktion von Fetischen, Trash und Müll. Der Müll findet in gegenwärtiger Entartung, die mit der Kultur verwechselt wird, ihren Ehrenplatz: Er wird sogar in den Museen ausgestellt und zum Kultobjekt. Die Kinder haben schon immer in dem Müll gewühlt, und die Tiere gequält, um Erfahrungen zu sammeln. Dagegen ist nichts einzuwenden, nur gegen die Ausbreitung der Müllkippen über die ganze Welt, in der die infantilen und abstoßenden Spiele mit dem Abfall einen Kultstatus erlangen. Das Leben äußert sich in Lebenszeichen, es verewigt sich in seinen Äußerungen. Während Menschen die Artefakte produzieren, versuchen sie, ihren Lebensraum zu erweitern, sich zu verewigen, über ihre eigene Lebenszeit und ihren Körper hinauszugehen. Bei den Artefakten kann man eine besondere Gruppe unterscheiden, die Fetische. Dazu zähle ich die Gegenstände und Phänomene, die keinen unmittelbaren Gebrauchswert aufweisen, d.h. für die Lebenserhaltung nicht notwendig sind: Kunstwerke, Musik, Briefmarken, Ausweise, Spiele, Schmuck und Kleidung, Geld, Statussymbole wie Titel und Auszeichnungen u.a. Trotz ihres illusorischen Wertes sind sie Bestandteil menschlicher Kultur, weil sie die Funktionen der natürlichen Umwelt übernehmen: Sie federn die Wucht menschlicher Triebe ab, leiten sie um, befriedigen und beschäftigen. Allerdings muß zwischen nützlichen und schädlichen Effekten der Fetische unterschieden werden. Der Mensch gibt sich zunehmend mit den Spielzeugen um (bzw. damit, was er zu seinem Spielzeug macht), um sich zu unterhalten, seine Ängste zu zerstreuen, die Einsamkeit zu überwinden, und die "bösen" Geister zu vertreiben (dafür eignen sich am besten die Kirchenglocken, Symphonieorchester und Stereoanlagen). Während Wissenschaft und Kunst zur Entschlüsselung und zum Begreifen der Welt beitragen (können; sie können auch verschleiern) sowie die Möglichkeiten geben (bzw. nehmen), sich kreativ zu betätigen, verursachen Kriegsführung und Verwissenschaftlichkeit die Umwelt- und Sinnzerstörung. Mangels Aussichten, die neuen Welten zu entdecken und zu erobern, begibt man sich in die künstlichen Phantasiewelten, die mit Hilfe von Drogen und virtual reality des Computers geschaffen werden. In vielen als wissenschaftlich bezeichnenden Bereichen hat man schon längst nicht mit der Realität sondern mit den Gespenstern der Abstraktionen zu tun (Quanten, Radiowellen, demokratische Willensäußerung, wissenschaftlich-technischer Progress, Gefahren des Extremismus und Terrorismus, Krankheitserreger und Überträger usw.). Zu den schrillsten Beispielen der Pseudowissenschaftlichkeit, die aus purem Fetischismus und kultischer Verehrung der heiligen Schriften entstanden ist, gehören die gegenwärtigen kosmologischen Vorstellungen. Der Teilchen-Welle-Dualismus stellt die Neuformulierung alten Dualismen und Trinitäten dar: Zwischen Geist und Materie, Körper und Seele, Gott-Mensch und Gott-Geist. Gleichfalls folgt die Urknall-Theorie der Schöpfungslehre des biblischen Alten Testaments, der Schöpfungsakt wurde bloß von der "Wissenschaft" weiter in die Vergangenheit verlegt, um die Geheimnisse der unbefleckten (Er)Zeugung zu verschleiern. Die Physiker der Neuzeit wiederholen papageienhaft die Worte von Augustinus, der bereits im 4. oder 5. Jahrhundert behauptete, der Raum und die Zeit seien mit dem Schöpfungsakt entstanden. Man kann sie nicht davon überzeugen, daß Nichts nicht existiert, daß Zeitbegriff nur die sprachliche Form darstellt, um die räumliche Konstellation zu beschreiben, daß kein Schöpfungsakt jemals stattgefunden hat: Sie glauben schließlich, weil es unlogisch ist. Wo die Physiker die Vorlagen für ihre Theorien finden, kann man leicht herausfinden. So z.B. die sogenannte String-Theorie ist offensichtlich im Konzertsaal entstanden, wo das naive Hirn erstmals die kosmische Harmonie wahrgenommen hat. Die gegenwärtigen Diskussionen in der Teilchenphysik gleichen scholastischen Untersuchungen in Bezug auf die Frage, wie viel Dämonen auf der Nadelspitze Platz finden würden. Um die Aufmerksamkeit des Publikums von der substantiellen Unwissenheit der Welterklärer abzulenken, greift man zu bewahrten Tricks der Zirkuszauberer, indem man, statt die Fragen zu beantworten und die Erklärungen abzugeben, immer neue paradoxe Theorien erfindet (Quarks, Bing bang u.a.) und die Fragenden mit der Nancy Kerrigan-Gegenfrage bewirft, ähnlich wie die Eltern, um ihre Kinder loszuwerden, ihnen über die Storche erzählen, die angeblich die Babies in die Wohnstuben bringen. Die Lexika physikalischer "Erklärungen" ist voll von absurden Vergleichen: So spricht Günther Hasinger, Professor für Astrophysik und Direktor der Röntgen- und Gammagruppe am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching sowie Honorarprofessor an der TU München und seit 2002 Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, von der "Ursuppe" im Zusammenhang mit der Urknall-Theorie; darüber, daß die Natur auf mikroskopischer Ebene ganz andere Eigenschaften hat, als im „Makrokosmos“; behauptet, wir sind von der dunkler Materie (vom Bösen?) umgeben (umstellt?) usw. In geisterhaftem Zentrum dieser pseudowissenschaftlichen Perversion, im CERN, werden Jahr für Jahr Hunderte Millionen Euro an den pseudowissenschaftlichen Mob verfüttert, damit sie ihre religiöse Kulte, die allein dem paranoidalen Ziel gewidmet sind, die Geheimnisse der Materie zu lüften (die Natur zu entkleiden), weiterhin betreiben können. Wenn man einmal verrückt geworden ist, kann man die eigene Krankheit weder erkennen noch Maßnahmen ergreifen, um die geistige Gesundheit wieder zu erlangen; stattdessen verfällt man dem Wahnsinn immer tiefgreifender, wird zum Träger der Epidemie, die sich wellenartig ausbreitet und andere, noch geistig gesunde Personen ansteckt. Die Deutschen waren nie imstande, selbständig zu denken; mangels eigenen Verstand orientierten sie sich, wie das Wort besagt, an die jüdischen Propheten, die sie sich widerwillig aneignen und ihnen nachplappern: Jesus, Marx, Einstein, Freud... Und was sind die Autos und die Kampfflugzeuge der europäischen Völker, wenn nicht die Bauwerke der Nachahmer und Allmachtfantaseure, deren Hauptantriebskraft Neid und Besitzgier gegenüber arabischer Herren von Jagdfalken und Rassenpferde war? Im Gegensatz zu Atomen, die trotz aller kostspieligen Versuche nicht teilbar bleiben (sie nehmen lediglich verschiedene Konformationen, "Quantenzustände", an bzw. lösen sich auf), kann das Wissen beliebig geteilt und verteilt werden, vorausgesetzt, man ist für die Wissensaufnahme prädisponiert und bereit, das Wissen aufzunehmen und es kritisch zu bewerten. Wenn die bewertende Instanz, die Vernunft, fehlt, wie das bei Prof. Günther Hasinger der Fall ist, kann nicht zwischen Wissen und Unwissen unterschieden werden. Die Indifferenz in Bezug auf Information, die Unfähigkeit zur Selektion zwischen falsch und richtig, ist das Hauptproblem gegenwärtiger Wissenschaft und Gesellschaft, wenn man dieses Problem überhaupt so formulieren soll, weil das deutsche Haupt, nie imstande war, diese Selektion zu vollziehen. Die zweifelhaften Erfolge der Literaturwissenschaft, die normalerweise die Richtigkeit der Sprache überprüfen soll, erkennt man an dem Unsinn, der täglich und überall ausgestrahlt und gedruckt wird. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten verwandeln sich in die Unterhaltung für das unterste Intelligenzniveau. Die Menschen haben sich ihre jeweilige Sprache angeeignet, die sie nicht verstehen, vergewaltigen und dazu noch als Instrument mißbrauchen, um die Kulturkriege zu führen, die mit gegenseitigen Beschimpfungen anfangen, und bei denen es darauf ankommt, den Gegner zu überschreien. Offensichtlich ist beim Übergang von Dezimal auf Digital, von manuell zu manual, von Mechanik zu Automatik, viel mehr verloren gegangen, als nur 8 Zahlen. Der Klang eines Klavierspiels gibt die Vorstellung über die Vorgänge der menschlichen Lebensäußerungen; das Re-Agieren ist bloß vielfältiger. Die Menschen, genauso wie die übrigen Tiere, schreien aufgrund der Impulse, die außerhalb ihres Körpers kommen, im Körper bloß eine Ausformung erleben, interpretiert werden, und u.U. wieder nach außen gerichtet werden. Dieses Aufschreien ist gleichzeitig das Anschreien, weil die Geräusche, die sie vor sich geben oder die ihre Aktivitäten begleiten (Befehlsgabe, Nachrichtenmitteilung, Lärm der Straßenverkehr, Musizieren) den Empfänger und seine Antwortreaktion voraussetzen. Neben lauten Geräuschen erzeugen Menschen auch stumme Schreie: Ein Schriftsteller schrei(b)t aus dem gleichen Grund wie ein Sänger seine Musik komponiert und singt. Das Internet war ein stilles Medium, bevor die Musikindustrie und die Technik der Videoübertragung seine Grenzen sprengten und vermischten. Es gibt aber einen wesentlichen Unterschied zwischen Pöbelei und echtem literarischen Text. Dieser Unterschied besteht darin, was man und zu welchem Zweck mitteilt. Ein echtes literarisches Werk beabsichtigt, die Sprachfähigkeit der Leser und ihre sprachlichen Qualitäten zu verbessern. Die Pornoindustrie und die übrigen demokratischen Äußerungen bewirken das Gegenteil davon. Die Geräusche des Straßenverkehrs werden nicht zufällig als störend und als Lärm empfunden, weil man mit dem Ohr die Disharmonie der (Über)Aktivität wahrnimmt. Je gewaltiger und leistungsfähiger die Industrie wird, desto mehr Geräusche produziert sie, nicht nur Lärm und Gestank sondern auch in Bezug auf die Störung natürlicher Harmonie. In ihrer eigenen Tobsucht überhören und übertönen Menschen das friedliche Rauschen der Natur, die Argumente der Vernunft, die innere Stimme. Die Tobsüchtigen erzeugen körperliche und körperlose Artefakte, womit sie fürs Chaos sorgen, es überall verbreiten, infolge dessen aus dem Zusammenhang Durcheinander und aus Melodie Krach wird. Das Aufschrei(b)en ist seit der Verbreitung der Schriftlichkeit zum größten Fetisch geworden. Ersatzhändlerisch hat Bürokratie die Wissenschaft, Literatur, Kunst, fast alle sinnvollen und produktiven Tätigkeiten verfälscht und entmenschlicht, ihnen jeglichen Sinn entzogen. Die wissenschaftlichen Akademien, Justiz, Politik, Heilkunst wurden verwissenschaftlicht und gleichgeschaltet und zur Erhaltung und Entfaltung des Unsinns mißbraucht. Die marktwirtschaftliche Ideologie (der Benediktismus) hat die Ausbreitung und die Macht einer Weltreligion erreicht, die globalisierte Marktwirtschaft hat ihre Konkurrenten verdrängt, alle alternativen Denkansätze unterminiert (ungeachtet dessen, wird sie freie Marktwirtschaft genannt). Obwohl es im Orient-Okzident-Konflikten um die territorialen und imperialen Verwaltungsansprüche geht, in denen atavistisches Verhalten des Überhandnehmens (Aufsteigens in der Handlungskette der Kopulation) zum manifesten Ausdruck kommt, wird sie mit den gesellschaftlichen Modellen und Denkweisen erklärt und begründet, die angeblich einander ausschließen. Der reale Grund für die kriegerischen Auseinandersetzungen, die Überbevölkerung, wird stets verdrängt und propagandistisch maskiert. Es bleibt nur zu Fragen, ob das aus Dummheit oder aus Böswilligkeit geschieht, und ob sie weitgehend Sinn-identische Begriffe sind. Die Ursachen der bürokratischen Entartung der Gesellschaft müssen an dieser Stelle erläutert werden. Historisch gesehen, entsteht Verwaltung aus der Notwendigkeit, den Überblick zu behalten, wenn das für eine Person nicht mehr möglich erscheint. Die Rolle eines Alpha-Männchens übernimmt der Häuptling, der intendiert, sein Recht des Stärkeren zu erweitern und es über immer größere Landflächen und Menschenmengen auszubreiten. Während in kleinen Gruppen ein Häuptling für alles zuständig ist, kann unmittelbar seinen Wille äußern und durchsetzen, braucht er seine Stellvertreter, wenn sein Einflußbereich wächst. Seit der Urzeit änderte sich an diesem Vorgang nichts, bloß das Ausmaß der Machtkonzentration (Gewaltmonopolisierung) hat die Größe des nationalen "Rechts"staates erreicht. Während in der Anfangszeit der Bürokratie im Auftrag gedient wurde, hat sie in einem Staat ohne Herrscher die Macht übernommen und regiert nun stellvertretend im Auftrag jeweiliger Bevölkerung, obwohl diese in der Regel von den bürokratischen Eliten vollständig entmündigt und entrechtet wird. Zudem kann Bürokratie als Teil des Volkes verstanden werden, die sich über ihn erhebt, aber in bestimmtem Sinn ihm gleicht nach dem Prinzip: Jedes Volk verdient seine Regierung, jede Regierung verdient ihr Volk. Nach der "Abschaffung" zentralistischer Machtapparate hat man Bürokratie nicht aufgehoben. Im Gegenteil, sie blühte erst richtig auf; die gesamte Gesellschaft wurde bürokratisiert. Dem Staat dienen, amtieren, das Volk bewirtschaften wurde beliebt, populär und ehrenhaft. In der Marktwirtschaft erlebte bürokratische Entartung noch weitere Steigerung: Die bürokratischen Übertreibungen und Überhebungen wurden als unentbehrliche Dienstleistungen dargestellt und dargeboten, als begehrenswerte Ware aufgezwungen, obwohl diese eine Art Ablaßhandel und ähnliches darstellen. Bürokratische Strukturen sind selbsterhaltend; sie verändern sich kaum im Laufe der Jahrhunderte, reproduzieren sich im Strom historischer Ereignisse, auferstehen und entstehen mit der Gesellschaft. Für das bürokratische Verhalten ist charakteristisch, sich auf eine oder andere Weise zu legitimieren, um sich über die Gesellschaft zu erheben. Dabei braucht jeder einzelne Bürokrat nicht viel Verantwortung zu übernehmen, da diese an den Regeln liegt, welche von den Bürokraten kollektiv aufgestellt werden. Auf diese Weise erhält die bürokratische Herrschaft autokratische Züge, gleitet auf den Wellen des Zorns, geht die Unzufriedenheit um, nützt Ohnmacht der Untergebenen aus. Der zentral positionierte Herrscher spielte eine wichtige Rolle in der Evolution menschlicher Gesellschaft. In dieser Entwicklungsstufe formten sich Zuständigkeitsbereiche, die im Auftrag des Herrschers unterschiedliche Funktionen übernahmen. Die urteilende Instanz wurde in einzelne Ämter zerlegt, die Autorität spaltete sich auf, ohne ihre Einheit zu verlieren. Richter, Lehrer, Polizisten, Feuerwehrmänner, Militär, Händler und Handwerker erfüllten ihre ordnenden Funktionen im Auftrag ihres Herren, dem allein das Recht zustand, den göttlichen Willen zu empfangen und zu interpretieren; über ihn entfaltete sich dieser Wille in der Welt. Vielleicht eine der ersten Machtteilungen geschah aufgrund von Schwierigkeiten, die bei der Kommunikation mit dem Jenseitigen auftraten. Eine beratende und ratgebende Institution stellte sich an der Stelle von Gott; von da an wurde der Herr an die kurze Leine genommen. Seitdem stand die Priesterschaft, im Gegensatz zu den Rest der Gefolgschaft, in intimen Beziehungen zu oberstem Herr; der Herr wurde damit zum Untergebenen, gab einen wesentlichen Teil seiner Macht auf und ab. Nachdem die Herren aus der Geschichte verschwanden, wurde das Volk zwischen Hofbürokraten aufgeteilt; in dem bürokratischen Sumpf ging die urteilende und auftraggebende Instanz verloren: Aus Alleinherrschaft ist bürokratische Oligarchie alias parlamentarische Demokratie entstanden. Das Volk, in dessen Auftrag gehandelt wurde, war niemals urteilsfähig, gleichfalls wie die Instanzen seiner Willensäußerung, die Parlamente, die genauso unbeständig und launisch sind wie die Volksstimmung selbst. Mit der Teilung der Legislative und Exekutive ereignete sich eine weitere Irrung: Der Gesetzgeber war nicht mehr für die Umsetzung der Gesetze zuständig, und nahm die Folgen dieser Umsetzung nicht persönlich, weil die Privilegien und Immunitäten der Abgeordneten ihre außergesetzliche und übergeordnete Stellung sicherten. In dieser Situation des gesellschaftlichen Zerfalls, der Entpersonifizierung und Verantwortungslosigkeit handeln alle im Auftrag, obwohl niemand eine persönliche Verantwortung trägt. Probleme und Konflikte werden zu "Fällen", für sie werden keine Lösungen gesucht und gefunden, stattdessen werden sie so lange behandelt, weitergegeben, abgeschoben, bis sie sich selbst auf die eine oder andere wundersame Art und Weise entledigen und dafür reif sind, in die Archiven überführt und dort begraben zu werden. Die "Fälle" der körperlichen Gewalt, Raubüberfälle u.a. Untaten, welche der Bürokratie, wegen ihrer privilegierten gesellschaftlichen Stellung, keine Unannehmlichkeiten bereiten, aber dennoch geregelt werden müssen, um Anschein der Legitimität selbsternannter Machthaber zu erzeugen, werden bei den Gerichten "behandelt". Das Gericht ist Teil des bürokratischen Systems und in dieser Funktion ist sicherlich kein Gegenteil davon. Dennoch muß auf weitere historische Parallele und Funktionen der Gerichte hingewiesen werden. In der bürokratisierten Gesellschaft wird alles zur Farce, die Grenzen zwischen Spiel und Ernst lösen sich auf. Im Gerichtssaal treffen sich Teilnehmer einer Show, in der dem Richter und dem Angeklagten die Gladiatorenrollen zugeteilt werden. Obwohl dieser Kampf ungleich ist, wie zwischen Toreador und Stier, und die Chancen schlecht stehen, ein faires Spiel zu erleben, findet die Vorstellung in unzähligen Variationen statt, um das Publikum zu unterhalten und seine atavistischen Triebe zu befriedigen. Die idealtypische, folklorische Vorstellung (Erinnerung?) hatte ein ganz anderes Bild. Das Richteramt mußte derjenige innehaben, dessen Urteilsvermögen gesichert ist. Der Richter muß gerechte Urteile sprechen, d.h. andere Menschen aufrichten, den Streit beilegen, das Unheil abwenden. In Wirklichkeit ging es um etwas ganz anderes. Das Recht, genauso wie der religiöse Kult sollen als Instrumente der Machterhaltung dienen, die bestehende "Rechtsordnung" begründen und entlasten (freisprechen). Zudem handelte es sich bei richterlichem Amt um kollektive Verdrängung, persönliche Schuldabweisung und Übertragung der Verantwortung auf die Person des Richters, infolge dessen der Richter als ein Sündenbock dem Bösen gegenüber gestellt und damit beauftragt wird, das Böse von der Gemeinschaft und von dem Thron abzuwenden. Das gleiche Prinzip gilt, im Grunde genommen, für alle Amtsträger, denen die Gesellschaft ihre Probleme aufbürdet, an sie abschiebt und entsorgt. Genauso wie im Masturbationsakt, bei dem der Penis manipuliert wird, um etwas besonderes hervorzubringen, manifestiert sich das Opferbringende- und fördernde Verhalten u.a. in der Schaffung der Amtsträger, wobei keiner von ihnen in die ihm zugeschriebene Rolle freiwillig schlüpfen will, es sein denn, man übernimmt Initiative, kehrt die Gegebenheiten um, nutzt die Umstände aus. Nach den Enthauptungen, Entthronungen und Revolten hat Bürokratie gelernt, ihre Macht subtil auszuüben und die Verantwortung von sich abzuweisen. Die bürokratisierte Gesellschaft wird mit zahlreichen Fetischen und Voodoo-Puppen überfüllt, an denen jeder Widerstand und jede Aggression scheitern, zerbrechen und erschlaffen. Die Menschen werden in den anonymen und täglichen Lebenskampf verwickelt und damit beschäftigt, die Hürden, Hindernisse und Stolpersteine zu überwinden, was zu ihren Lebensinhalt (Inhaftierung) wird. In der sadomasochistischen Kulturkult ist Papier zum universellen Mittel des Abreagierens und Entsorgens geworden. Zeitungen, Bücher, Geldscheine, Taschentücher und WC-Rollen werden nicht nur gebraucht, sie bilden eine viel größere kulturelle Einheit und erfüllen vielseitigere Funktionen als die Papiererfinder, die Insekten, es jemals erzielt haben. In einigen Fällen dient Papier, um die Massen aufzuhetzen, indem die Flugblätter, Agitationsartikel, Parteiprogramme wie ein rotes Stuck Stoff in der Öffentlichkeit ausgebreitet werden; in anderen Fällen führt man mit dem kunstvoll gestrickten Zeilenmuster der Paragraphen, fachjuristischen Jargon und übrigen bürokratischen literarischen Genren die überschäumenden Emotionen und Absichten in die Irre. Die Armeen der (Auf)Schreiber verbrauchen Kilowatt-Stunden ihres Lebens bei der Transfer von Gedanken, Träumen, Befehlen, Urteilen, Manien, Emotionen, Wünschen u.d.g. Inhalten auf weiße Flächen, die alles (er)dulden. Die in den Büchern verewigten Worte erlauben keine Lesernotizen, keine Korrekturen, keine Bewertungen und Neufassungen. Die Gesetzestexte werden für die Ewigkeit verfasst, keine individuelle Klagen und Argumente der Vernunft vermögen, sie zu stürzen und in Zweifel zu ziehen. Gegenüber dem gedruckten Wort hat die private Einzelstimme kein Gewicht, wird weder im Text aufgenommen noch als Fußnote erwähnt, als nicht existent verworfen. Die Textinhalte verneinen und verstreichen das vorhergehende Leben, das zu Papier verarbeitet wurde. Vielleicht sollte in jedem Buch daran erinnert werden: Mit einem Birkenblatt? Aber nein, kaum jemand interessiert sich dafür, wie viele Bäume zahlreiche Aufschreiber, Kassenautomaten, Lottogesellschaften, Forschungsinstituten, Schüler und weitere Papierfetischisten Jahr für Jahr umbringen. Nicht einmal, wie oft ein Buch gelesen und verstanden wird, ist bekannt; nur Verkaufszahlen werden fixiert. Die alten bzw. bedeutenden literarischen und wissenschaftlichen Werke gehen in der Flut von Neuerscheinungen unter; man vergißt, daß die Buchschreibung nicht die Neuschreibung sondern in den meisten Fällen nur die Neuverfassung ist, die lediglich ontogenetisch erworbenes, persönliches Wissen darstellt; die Neuverfassungen und -Erscheinungen verflüssigen Inhalte, spülen das bewährte Wissen weg. Die überfüllten Bibliotheken, Archiven und Datenbanken vermitteln einen Eindruck von der unermäßlichen Produktivität menschlicher Population, die sich unaufhaltsam auf der Erdoberfläche verbreitete, um dort alles umzukrempeln und umzuschreiben. Genauso wie Bürokraten beschäftigen sich auch die Termiten mit der Zerlegung und Verwertung von Zellulose. Es gibt grundsätzlich zwei Termitenarten: Solche, die Gebäude errichten (im Parallel dazu kann man die Errichtung von Wolkenkratzer, Parteizentralen, Firmensitze u.ä. erwähnen), und solche, welche die Gebäude von innen aushohlen. Für die letzteren ist charakteristisch, daß sie ein verwickeltes Netz von Gängen und Kammern im Holz ausbilden, was die Paragraphen-Dschungel der Neuzeit in Erinnerung ruft. Exemplarisch dafür ist die Situation in Deutschland, wo es 90.000 Vorschriften gibt, welche die Firmen und die Bürger einzuhalten und zu beachten müssen. Derzeit existieren alleine auf Bundesebene etwa 1.800 Einzelgesetze mit mehr als 55.000 Einzelnormen; darüber hinaus umfassen 2.728 Rechtsverordnungen rund 40.000 Einzelvorschriften. Dabei überwiegen die Nachteile dieses verzweigten Gebildes aus Kanälen und Staudämmen die Vorteile, die mit kontrazeptiven und sedierenden Effekte vergleichbar sind. Nicht nur der Paragraphen-Dschungel stellt das bürokratische Verhalten in die Nähe von Termiten. Die Gebäude, in denen sie ihre "Arbeit" verrichten, und in denen ihre "Kunden" (ver)laufen, gleichen mit ihren unzähligen und unendlichen Gängen und Kammern, einem Termitennest. Genauso wie Termiten, verhalten sich Bürokraten lichtscheu, fürchten offene Räume, meiden das Licht der Aufklärung, kleiden sich uniform und verlangen Uniformität von den anderen. Bei der Erfindung von Netzwerken, Verbänden und Kommunikationsmethoden haben Termiten (und nicht etwa CERN) Prioritätsrecht; Bürokratie a(h)mt lediglich nach. Der verwickelte bürokratische Apparat prägt die gesamte gesellschaftliche Struktur, manifestiert sich in Kaufhäuser, Straßennetzen, wissenschaftlichen Beweisführungen und Theorien, Innerlichkeiten der Geräte und Maschinen und Rohrbündeln der Fabriken. Zum gemeinschaftlichen Ziel der Bürokraten gehört es, die Selbsterhaltung und Selbstversorgung zu gewährleisten ohne Rücksicht auf Verluste und Schäden für die Umwelt. Obwohl Termiten in der Natur wohl eine nützliche und unentbehrliche Aufgabe bei der Beseitigung des pflanzlichen Abfalls erfüllen, werden sie in einem Holzhaus als Störung angesehen. In Parallel dazu, werden umfangreiche bürokratische Apparate innerhalb des gesamtgesellschaftlichen Gebäude errichtet, welche die Gesellschaft auf vielfältige Weise durchdringen (penetrieren). Selbstverständlich sind die Aufbau- und Abbauprozesse der Bestandteil des gesellschaftlichen Funktionierens, die notwendigen Komponente ihrer Existenz, es muß lediglich darauf hingewiesen werden, daß unkontrollierte Bürokratisierung das Gleichgewicht in eine Richtung verschiebt, den Zerfall der Gesellschaft bewirkt (Entsolidarisierung, Entkräftung, Zerstörung von inneren Strukturen und tragenden Elementen), die allgemeine Verwirrung stiftet (z.B. Beschäftigung mit sinnlosen Tätigkeiten), und u.U. die Gesellschaft zum Absturz bringt. So führte der Abbau von Steinkohle in Saarland und Ruhrgebiet dazu, daß die durchlöcherte Erde absinkt und sogar Erdbeben verursacht. Das weitläufiges unterirdisches Minennetz entstand unter der Regie der Bergabbaubürokratie, die sich über die Folgen keineswegs Gedanken machte. Eine Termitenkolonie hat ihre natürlichen Wachstumsgrenzen. Nicht zufällig besitzen nur einzelne oder eine begrenzte Anzahl von ihnen die reproduktiven Fähigkeiten. Im Gegensatz dazu, wächst die menschliche Population stets, die Grenzen des Wachstums werden stets überwunden (überschritten und überwältigt). Dieser Defekt menschlicher Evolution konnte bisher keine Kontrazeptiva korrigieren: Weder Kriege noch Plagen noch Gebote noch Kondome noch Pillen. Selten wurden überhaupt Forderungen gestellt, das Bevölkerungswachstum zu begrenzen und der Machbarkeit Grenzen zu setzen. Den Paaren und Frauen, die heute Kinder in die Welt setzen, ist offensichtlich der Realitätssinn vollständig abhanden gekommen, sie merken nicht, wie sie die allgemeinen Probleme verschlimmern, indem sie bedenkenlos ihre sexuellen Wünsche erfüllen; sowohl die Umstände ihres Lebens, das schon längst zum Überlebenskampf geworden ist, als auch die fragwürdigen Perspektiven dieses neugeborenen Lebens scheinen sie überhaupt nicht zu interessieren (im Gegensatz zum Kindergeld, womit ihre Geistesabwesenheit belohnt wird). Hochzeitflug Bürokratie, weil sie das Bewußtsein einer Termitenkolonie hat (Termitenbewußtsein), kapselt sich von der übrigen Gesellschaft ab, bildet dabei eigenständige, selbstbezogene Lebensformen aus: Parteien, Verwaltungen, Management u.ä., die ihr als Instrumente der Unterordnung dienen. Während Bürokraten ein verhältnismäßig bewegungsarmes Leben führen, kompensieren sie ihre Unbeweglichkeit damit, daß sie die von ihnen verwalteten und bewirtschafteten Massen in den Zustand der Ruhelosigkeit versetzen, sie in die Kollektive organisieren, sie an die bürokratische Apparate anschließen (gleichschalten). Die Massen werden mit der Information versorgt, die sie nicht informiert (aufklärt) sondern uniformiert. Bei den Termiten gibt es offensichtlich keine Individuen, in der totalitären Gesellschaft gleichfalls nicht. Totalitäre Gesellschaft entsteht erst, wenn das Termitenbewußtsein allgemeine Verbreitung findet. Kommunismus und heutiger Konsumismus sind totalitär, obwohl es Anschein von Vielfalt und persönlicher Räume gibt. Totalitäre Ideologie unterordnet alles, lässt keine abweichende Denk- und Verhaltensweise zu. In dieser Hinsicht sind Marktwirtschaft, Demokratie, Rechtsstaat usw. die Scheinbegriffe, die den Zweck erfüllen, die Existenz und Handlungsweise eines totalitären gesellschaftlichen Systems, in dem die Phasen des coitus interruptus unendlich variieren, zu verschleiern. Der Abklang. Kultur besteht aus ritualisierten Kulten, die ihrerseits das physiologisch Notwendige und geschichtlich Erfahrene repräsentieren; folgerichtig beinhaltet jede Kultur Zwangsvorstellungen und Zwangshandlungen. Weil Kultur aus kultischer Verehrung von mehr oder minder willkürlich ausgewählten Gegenständen, Verhaltensweisen und Naturphänomenen besteht, gibt es stets mehrere Kulturen mit mehr oder weniger übergreifendem Wirkungskreis. Dabei erhebt jeder einzelne subkulturelle Kreis seinen Anspruch auf absolute Gültigkeit und inhaltliche Wahrheit. Jede Revolution ist demgemäß eine Kulturrevolution, im Verlauf derer die "alte" Kultur und ihre Götzen umgestürzt werden, um an ihrer Stelle die Götzen der "neuen" Kultur zu positionieren. Dieser Prozeß wird "kulturelle Entwicklung", genannt, obwohl es in den meisten Fällen um die reine Zerstörung geht. Die Umsturzarbeit stellt permanentes Hindernis für kontinuierliche Entwicklung dar, versetzt Menschheit in Rückstand, wirft sie ständig zurück. Zivilisation ist eine der kulturellen Formen, die in der Verehrung des Friedens und des friedlichen Handelns besteht. Nicht die Wille zur Macht sondern die gute Wille ermöglicht Zivilisation. Bei der Zivilisation geht es um die Transformation des konkurrierenden Verhaltens, das konflikt- und kriegsstiftend wirkt, in die zivile Formen der Kooperation: Produktion, Selbstversorgung, Aufstellen von Verhaltensregeln und Gewährleistung ihrer Geltung durch die Regierungsbildung, Herausbildung sinnvoller gesellschaftlicher Strukturen. Die zivilisatorische Aufgabe besteht stets darin, die Eskalation des Konflikts zu vermeiden und die Konflikte im Vorfeld zu lösen. Die Kultur der Zivilisation bildet das Gegengewicht zu den Zwangshandlungen der Sexualität, die von jedem uneingeschränkte Selbstbejahung und Selbstreproduktion verlangt. In diesem Sinn ist die zivilisatorische Handlung ein Korrektiv der Zwangshandlung, eine verhaltenstherapeutische Maßnahme, keine Flucht sondern ein Ausweichmanöver bzw. ständiges Manövrieren, um die prähistorischen, historischen und persönlichen Erfahrungswelten im Gleichgewicht zu erhalten, die gesellschaftliche Zusammenhalt zu sichern, am Seil des gemeinschaftlichen Lebens zu balancieren.
Im Gegensatz zu diesen Forderungen erscheint die gegenwärtige menschliche Zivilisation fragwürdig, sie ist schleichend zum kollektiven Gesamtkunstwerk mutiert, dessen Aufrechterhaltung und Vollendung immer größere natürliche und menschliche Ressourcen erfordert. Die Werkzeugherstellung ist in dieser "Zivilisation" von ihrem Zweck abgewichen und zu Selbstmordversuchen geworden, zur Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln (Marx). Die Aufgabe der Aufklärung besteht darin, die Überlagerung von Natur und Kultur zu deuten und zu entwirren, die Phänomenologie der Natur von deren kulturellen Falschinterpretationen zu trennen. Das verlorene Paradies muß wiedergefunden werden, diesmal nicht als eine künstliche Umgebung, die aus Zimmerpflanzen, Haustieren und Supermärkten besteht und deren künstliche Ambiente mit der Verbrennung von Heizöl und Holz erhalten wird. Der Natur muß ihr Lebensraum zurückgegeben werden, die Menschen müssen in und mit der Natur so leben, daß keine Disharmonie (disorder) entsteht. Die in Unordnung geratene Gesellschaft muß neu geordnet werden; dieser Prozess der Neuordnung muß permanent stattfinden, genauso wie in der Natur eine permanente Anpassung (und nicht etwa Unterordnung) geschieht. Sowohl Staat als auch Technik sind kollektive Angstprojektionen, die sich im Laufe der Zeit ansammeln, einander überlagern, und gegen ihre Erzeuger wenden, zur Angst von der Angst werden. In dieser Überlagerung und Intensitätsteigerung wird die Paranoia institutionalisiert. Die Instituten der Paranoia wenden sich gegen das Individuum und die Umwelt, sie despotisch unterwerfen und bekämpfen. Es gilt, aus diesem Kreislauf herauszukommen, den Druck institutionalisierter Verwissenschaftlichung und Bürokratisierung sowie innengesellschaftliche Spannung abzuschwächen. Um das zu realisieren, muß ein Teil der Kräfte, welche die Spannung verursachen, für die Entspannung verwendet werden. Die Pläne der götzendienerischen Technokratie sehen in erster Linie vor, das Bestehende platt zu machen, um darauf zu bauen. Aus diesem Grund muß der begriffliche Inhalt des Planens und der Planer, bei denen im Hintergrund ein Bulldozer einsatzbereit steht, zerstört werden, um an dessen Stelle realitätsnahe und zukunftsweisende Konzepte und Vorgehensweisen aufzubauen. Die Instrumente der gesellschaftlichen Synchronisierung, Uniformierung, Gleichschaltung müssen weitgehend ausgesetzt werden. Unangepasstheit, Vielfalt und Wagnis werden sich selbst organisieren und Regulationsformen finden, ihre eigenen Autoritäten etablieren. Bei der Selbstetablierung der neofetischistischen Ordnung müssen einige wenige Regeln beachtet werden, die ethischen Grundsätze, die aus geschichtlichen und naturhistorischen Erfahrungen abgeleitet sind. Sie sind bereits formuliert und müssen überall Anerkennung finden. Es geht nicht um die religiöse Bekehrung sondern um die Offenlegung der natur-historischen Tatsachen, die keine Spekulationen zulassen. Interpretationsfreiheit bleibt das Recht des Einzelnen, dessen Verhalten allerdings im Kontext geschichtlicher Wahrheiten wie Krieg und Genozid sehr überlegt sein muß, um nicht in Willkür zu übergehen. Die Aufgabe jeder Rechtsordnung muß nicht eine totale Unterwerfung und Normierung sondern die Aufsicht über die Grundrechte sein. Beispielhaft dafür, wie die rechtlichen Normen von den Grundrechten ausgehend definiert werden müssen, ist folgender Grundsatz: Die Freiheit des Anderen endet dort, wo meine Nase anfängt. Statt sich in die zahlreichen Streitfälle einzumischen und sich mit der Ahndung von Straftaten zu beschäftigen, muß man sich darauf konzentrieren, das gesamte gesellschaftliche Umfeld zu humanisieren, die Menschen auf die Achtung weniger Grundregeln konditionieren, die Ergebnisse und das Verhalten ständig daran messen, ob diese Regeln eingehalten oder verletzt werden. Indem man die Herausbildung urteilender Instanz fördert, den Menschen die Selbstverantwortung delegiert und menschliche Umgangsformen beibringt, entlastet man die institutionelle Aufsicht. Das Rechtsempfinden muß an den Beispielen und in den Übungen geformt werden, mit Rechtsnormen muß kreativ umgegangen werden. Dem Recht, dem die Einbildungskraft fehlt, mangelt es auch an der Koordinationsfähigkeit, welche das Fortbewegen voraussetzt und ermöglicht. Ohne Vorstellungskraft wird jedes Recht deskriptiv, instruktiv, letztendlich verletzend, destruktiv, platt-machend, die Gegebenheiten werden zu Recht erklärt, statt diagnostische und prognostische Arbeit zu leisten, lenken ("führen") und berücksichtigen (Rücksicht nehmen). Die Aufklärung, im Gegensatz zu den Geheimdiensten, hat nichts zu verbergen und zu vergraben. Auf Fehlverhalten muß hingewiesen werden, um die Neubildung deregierender Kasten, die sich mit Privilegien, Privatisierung der Exklusivrechte, Vorenthaltung der Information u.d.g. asozialisieren, zu hindern. Die machtsüchtigen und mißbrauchswilligen Outsider, welche die gesellschaftliche und persönliche Evolution behindern, müssen konstitutiv, strukturell und effektiv erkannt und neutralisiert werden. In der neuformierten Gesellschaft, Gemeinschaft und Allgemeinschaft wird das Machtergreifen in der Reihenfolge der Generationen abgeschafft, es findet lediglich planmäßige Übergabe der Funktionen an kompetente Personen statt, was die Vererbung der Ordnung und die Erhaltung der Kontinuität im Kontingenz garantieren soll. Zu den Aufgaben der neugefundenen und neudefinierten gesellschaftlichen Ordnung gehört, einerseits, die unrechtmäßigen Privilegien zu erkennen und sie auszusetzen, andererseits, den sozialen Abstieg zu verhindern, egal aus welchem Grund er geschieht: Krankheit, Hautfarbe, Ursprung, Weltvorstellungen... Die extremen Formen des Reichtums sowie die extreme Armut müssen verhindert werden. Der Asoziale, der in einer von Paranoia erfassten Gesellschaft als Bettler, Gewalttäter, Superreicher, Kranke usw. auftritt, hat die Funktion, die Fiktion der unverbesserlichen menschlichen Natur zu erhalten. Er muß ständig assoziiert (resozialisiert) und autonomisiert werden, seine Würde und Unabhängigkeit behalten. Die persönliche Autonomie ist keine neue Forderung, es mangelte bisher an Einsicht und die Umsetzung dieser Forderung; mit der Fehlinterpretation hat man entweder den gesellschaftlichen Zerfall (Atomisierung, Egomanie) bewirkt, oder eine neue Totalität geschaffen. In beiden Fällen produziert die Gesellschaft immer mehr Asoziale, die zur Schau ausgestellt werden, um die Massen zu beängstigen (Gammler) bzw. zu beeindrucken (Superreiche), was in beiden Fällen zum wachsenden Problem wird und konfliktstiftend wirkt. Diese Mißstände folgen dem Mißverstehen der Tatsachen und der begrifflichen Unklarheit, die darin bestehen, die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse in der Verteilung von Gütern und Landflächen zu sehen. Die Gabe (jedem nach seinen Bedürfnissen, jeder nach seinen Begabungen) beinhaltet aber, mit dem Ausgleichen und Neuordnung jeweilige individuelle Defizite und Unvermögen zu kompensieren, das Infantile und Unterentwickelte zu ergänzen, die Unwissenheit zu erkennen und zu beheben, während das Überschäumende und Überflüssige, sich pathologisch Entartende, zu verhindern und zu korrigieren. Zu den Aufgaben der neugefundenen und neudefinierten gesellschaftlichen Ordnung gehört, einerseits, die unrechtmäßigen Privilegien zu erkennen und sie auszusetzen, andererseits, den sozialen Abstieg zu verhindern, egal aus welchem Grund er geschieht: Krankheit, Hautfarbe, Ursprung, Weltvorstellungen... Die extremen Formen des Reichtums sowie die extreme Armut müssen verhindert werden. Der Asoziale, der in einer von Paranoia erfassten Gesellschaft als Bettler, Gewalttäter, Superreicher, Kranke usw. auftritt, hat die Funktion, die Fiktion der unverbesserlichen menschlichen Natur zu erhalten. Er muß ständig assoziiert (resozialisiert) und autonomisiert werden, um seine Würde und Unabhängigkeit zu behalten. Die persönliche Autonomie ist keine neue Forderung, es mangelte bisher an Einsicht und die Umsetzung dieser Forderung; mit der Fehlinterpretation hat man entweder den gesellschaftlichen Zerfall (Atomisierung, Egomanie) bewirkt, oder eine neue Totalität geschaffen. In beiden Fällen produziert die Gesellschaft immer mehr Asoziale, die zur Schau ausgestellt werden, um die Massen zu beängstigen (Gammler) bzw. zu beeindrucken (Superreiche), was in beiden Fällen zum wachsenden Problem wird und konfliktstiftend wirkt. Diese Mißstände folgen dem Mißverstehen der Tatsachen und der begrifflicher Unklarheit, die darin bestehen, die Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse in der Verteilung von Gütern und Landflächen zu sehen. Die Gabe (jedem nach seinen Bedürfnissen, jeder nach seinen Begabungen) beinhaltet aber, mit dem Ausgleichen und Neuordnung jeweilige individuelle Defizite und Unvermögen zu kompensieren, das Infantile und Unterentwickelte zu ergänzen, die Unwissenheit zu erkennen und zu beheben, während das Überschäumende und Überflüssige, sich pathologisch entartende, zu verhindern und zu beheben. Jede Gesellschaft neigt dazu, sich zu polarisieren und ein System der politischen Apartheid herauszubilden. Dabei trennen sich bestimmte Bevölkerungsgruppen von dem Rest, etablieren ein politisches System, das beginnt, die Menschen aufgrund willkürlich ausgewählter Merkmale zu diskriminieren, zu kriminalisieren und zu benachteiligen. Es ist unglaublich aber wahr: In den Zeiten der Diskriminierung negroider Rasse hat man die Schwarzen dazu gebracht, sich ihrer Hautfarbe zu schämen! Der Neger wurde zu Projektionsfläche der männlichen weißhäutigen Gewaltsamkeit und pseudosexueller Perversion. Eine der Vorgehensweise, womit man solchen Tendenzen der gesellschaftlichen Spaltung entgegenwirkt und die Ungerechtigkeit verhindert, wäre die Anerkennung der Tatsache, daß sich die Menschen aufgrund vielfältiger genetischer und kultureller Prädispositionen und Eigenschaften voneinander trennen und zusammenkommen. Man muß ihnen lediglich das Recht einräumen, das zu tun, was für sie am besten erscheint, ohne daß daraus Zwang entsteht (Gettoisierung, Bildung rivalisierender Gruppen, Inzucht). Die Aufgabe der Wissenschaft bestünde lediglich darin, die Exzesse der Asozialisierung und Pathologisierung vorauszusehen und zu erkennen, um sie zu verhindern. Im Gegensatz zu den gemäßigten Gesellschaften, in denen das Gleichgewicht zwischen Partizipanten hergestellt wird, verliert das Individuum in den Massengesellschaften seine Grenzen. In einer technisierten, von den Werkzeugen beherrschten Welt, verliert es noch seine körperliche Unversehrtheit, Autonomie des Körpers. Technologie und Technokratie werden zu Sucht, zu Abhängigkeit, wie das beim Alkoholismus der Fall ist: Je mehr man davon konsumiert, desto zerstörerischer wirken sie auf den Körper aus. Zwischen Alkoholismus, Macht-Fetischismus und anderen Fetischformen und Zwängen bestehen nicht zu unterschätzende Relationen. Die Aufgabe der Gesellschaft in Bezug auf die Aufrechterhaltung der Gemäßigkeit, der Sinnstiftung für das richtige Maß, wäre, den technokratischen Zwang in Fetisch zu überführen, und diesen spielerisch zu praktizieren, ohne davon spielsüchtig zu werden. Obwohl die Menschen morphologisch einheitlich aussehen, kann ihre psychogenetische Struktur stark variieren, so daß kaum noch möglich erscheint, die Sammelbegriffe wie z.B. Menschheit, Volk, Nation zu gebrauchen, ohne davon irregeleitet zu werden. Diese Unterschiede, die das Verhaltensmodus ihrer Träger bzw. Inhaber bestimmen, bleiben für Personen, die davon keine Vorstellung haben, nicht nachvollziehbar und unsichtbar. Zudem mißt jeder den Anderen nach seinem Maß; die meisten Menschen sind unfähig, diese einseitige Perspektive zu überwinden, eine interaktive Verbindung zur Außenwelt herzustellen, und sich selbst als die Widerspiegelung der Welt anzusehen. Aus diesem Grund werden die Unterschiede nicht als potentiell wertvolle und nachahmenswerte Innovationen wahrgenommen, sondern ignoriert oder gar als Störungen und korrekturbedürftige Abweichungen verurteilt und bekämpft, weil sie die soziale Interaktion (Kopulation) behindern und die angeborene Verhaltenskette unterbrechen. Eine solche Blindheit (visuelle Agnosie) erklärt sich mit persönlichen kognitiven Defiziten oder mit Nichtwissen, die situationsbedingt kompensiert werden müssen, um die Entstehung der Feindschaft zwischen divergenten Gruppen zu verhindern. Die psychogenetische Diversität unterbricht Sexualität, was zahlreichen Konflikte und Mißverständnisse innerhalb der Gesellschaft provoziert. Die Schwierigkeiten der Kommunikation zwischen unterschiedlich strukturierten Personen und und Gruppen müssen mit angemessenen verhaltenstherapeutischen Maßnahmen gemildert und korrigiert werden. Dabei geht es nicht um die Züchtung einen neuen Menschen, wie es die katholische Kirche und die Eugenik anhand abergläubischer Vorstellungen (Vorurteilen) versuchten, sondern um die Entwicklung von Lebensformen, welche die Diversität anerkennen und die daraus resultierenden Konflikte effektiv lösen. Gleichfalls muß man die Risiken genetischer Drift und Degeneration, allein schon wegen erhöhten Mutationsraten bei den Menschen, stets vor Augen halten. Philanthropie (Philanthropoidie), die unbegründete lebensverlängernde und unsinnige lebenserhaltende Maßnahmen verteidigt und mit dem gleichen Eifer für eine indifferente soziokulturelle Vielfalt plädiert, muß nicht mit der Humanität verwechselt werden, die ganz andere Forderungen aufstellt, und sowohl Inhumanität der medizinischen Machbarkeit als auch Homophobie aus dem gleichen Grund verurteilt: Wegen abergläubischer Angst vor dem Tod. Die menschliche Sexualität ist zu umständlich geworden, sie wird an zahlreiche Bedingungen geknüpft und durch unangebrachte Imperativen behindert, was nur die unnötige psychische Belastung verursacht und zu negativen sozio-kulturellen Effekten führt, die Kriegsführung, Überproduktion und Überbevölkerung fördert. Aus diesem Grund wäre es wünschenswert, in die kulturelle Umgebung eine Reihe innovativer Elemente einzuführen bzw. dort schon vorhandene fördern, welche die Ausübung und das Erleben von Sex und Sexualität erleichtern, was allerdings nicht auf Kosten der Intelligenz geschehen sollte. Die menschliche Intelligenz soll gefördert, nicht behindert werden, diese Aufgabe kann aber nicht realisiert werden, wenn man Sexualität in die engen Rahmen der falsch verstandenen Rationalität einschnürt und auf die Irrwege leitet. Die Sexuallehre in den Schulen kann dazu beitragen, die Bedeutung der Sexualität und Sexualorgane zu erklären, und die adäquate Verhaltensformen zu vermitteln: Beziehungsfähigkeit, Sanftheit, Wahrung der Gesundheit. Die Verhütung einer dringenden Gefahr muß zuerst im Kopf existieren, um zu wirken, daher muß das Wissen über die Methoden der Schwangerschaftsverhütung, Prävention von Krankheiten sowie die Möglichkeiten der Vermeidung von Traumen ungehindert vermittelt werden. Egomanie stellt infantile Überlebensstrategie dar, die eine persönliche Vorteilsnahme überbewertet und falsch interpretiert. Egomanen zeichnen sich dadurch aus, daß das Gewissen weitgehend fehlt oder nur als Vorstellung existiert, die keine persönliche Anwendung findet, und daher aus persönlichem Bestand eliminiert, wie ein Ballast abgeworfen wird. Psychopathie und Schwachsinn sind die häufigsten Fälle der intellektuellen Insuffizienz. Es gibt noch eine Form der Gewissensfreiheit mit einer „gewissen“ Intelligenz, die Psychopathen erlaubt, die soziale Treppe aufzusteigen und höhere gesellschaftliche Positionen zu erreichen. Die soziale Mimikry kann aber leicht durchschaut werden, wenn man die „Bekleidung“, womit sich solche Personen umhüllen, von ihrem Corpus Delicti trennt. Bei der Bewertung von Personen, die eine einflußreiche gesellschaftliche Stellung annehmen wollen, oder bei der Beurteilung von Motiven und Handlungen in vielen anderen Lebenslagen, sollte nicht nur ihr Ego sondern auch das Altro gemessen werden, um eine Vorstellung über die persönliche Integrität zu bekommen. Die geistig und genetisch unterentwickelten Personen nehmen stets Überhand allein schon deswegen, weil sie im Überzahl sind, und weil sie über keinerlei Verhaltensregeln, moralischen Bedenken oder einfach Denkvermögen verfügen. Man kann sie nicht mit den Argumenten der Vernunft überzeugen und die Richtigkeit von irgendetwas beweisen, weil sie nicht imstande sind, der Beweisführung zu folgen. Für sie existiert nichts außerhalb ihrer Vorstellungen von der Welt, die in der Regel biblische Dimensionen hat. In dieser Situation besteht eine Möglichkeit, die Existenz von Humanoiden zu sichern, darin, ihre Unsichtbarkeit sichtbar und unterscheidbar zu machen, sie in der und für die Öffentlichkeit zu präsentieren, damit die anthropoiden Personen sie wahrnehmen, respektieren und sich denen gegenüber adequat verhalten (d.h. sie nicht jagen und nicht aufspeisen). Damit diese Forderung nicht nur ein Wunschgedanke bleibt, erscheint es sinnvoll und wichtig, am Ende dieses Manuskripts ein Gebet auszusprechen: Von bösen Geistern und Gespenstern Komplementäre Literatur. Sigmund Freud. Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten, 1905. Konträre Literatur Gesetze im Internet. Schlußbemerkung. Ich danke Jürgen Hanke für seine Bereitschaft, mein Manuskript zu lesen, sowie für seine Bemühungen, die grammatischen und stilistischen Fehlern zu beheben.
Bei der Zusammenstellung von Illustrationen und begleitendem audiovisuelen Material wurden folgende Quellen verwendet: Google image search, Flickr, NationalGeographic, Time, MotivatedPhotos, Corbis, BlackCommentator, Konsumpf, Mandalas.com, NASA, ZIN, Wikipedia, deviantART, Worth1000, Sovmusic, BeeMp3, PianoStreet, eLyrics, Leo, Webster's, sowie eigene Photo- und Musiksammlung. |
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