Enzymes ISSN 1867-3317 |
Metaanalysis of psychoanalysis by
Известно, что целые рассуждения проходят иногда в наших головах мгновенно, в виде каких-то ощущений, без перевода на человеческий язык, тем более на литературный. Но мы постараемся перевесть все эти ощущения ... и представить читателю хотя бы только сущность этих ощущений, так сказать то, что было в них самое необходимое и правдоподобное. Потому что ведь многие из ощущений наших, в переводе на обыкновенный язык, покажутся совершенно неправдоподобными. Вот почему они никогда и на свет не являются, а у всякого есть. Ф.М. Достоевский. Скверный анекдот (1862).
Mehr als 100 Jahre nach der Begründung der Psychoanalyse erscheint es als eine notwendige, aber keinesfalls überfällige Aufgabe, diesen Wissenszweig, unter Einbeziehung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse, einer kritischen Betrachtung zu unterziehen, dennoch nicht, um die Psychoanalyse samt allen, von ihr erbrachten Erkenntnissen und Methoden zu entwerten, sondern um die Gesamtheit des von Sigismund Freud errichteten Gebäude zu aktualisieren, d.h. auf dem neusten Stand des Wissens zu bringen, und in diesem Wissen neu zu positionieren. Als selbstverständliche Voraussetzung der Renovierungsarbeit, die an einem alten Gebäude vorgenommen wird, gilt die Berücksichtigung des Vorhabens seines ursprünglichen Architekten. Sicherlich, haben an diesem Gebäude viele andere Personen mitgewirkt, dennoch oft nicht als seine Mitschöpfer sondern als mehr oder weniger willkommene oder eben unerwünschte Bewohner. Im Laufe der Jahre wurde das Gebäude in einzelne Quartiere aufgeteilt, und die Wissenschaft selbst wird nur durch die Außenwände zusammengehalten. Die sichtbare Intaktheit der Fassade täuscht aber über den Zusammenhalt des Gebäudes, das längst schon seinem Zweck entfremdet wurde. Die Zweckentfremdung der Psychoanalyse äußert sich in erster Linie in der Verfälschung und mißbräuchlicher Verwendung, welche Psychoanalyse unter Fremdeinwirkung erfuhr, um das Verhalten der Menschen, die zu bloßen Untersuchungs- und Versuchsobjekten der Pseudowissenschaft degradiert wurden, zu manipulieren. Der aufklärerische Ansatz der Psychoanalyse wurde zum Werkzeug der Ermittler, um verdächtige Personen zu überwachen und denunzieren. Aus Wissenschaft wurde Geschäft und das Mittel zur Befriedigung der Egomanie seiner Betreiber. Insbesondere in Deutschland wird die Frage vermieden, inwieweit kommerzielle Nutzung der Psychoanalyse ihre Berechtigung hat, nachdem ihr Begründer von Deutschen vertrieben wurde und seine Werke ins Feuer geworfen wurden, wenn man auch die Rehabilitierung, die posthum geschah, um das Geschehene ungeschehen zu machen, berücksichtigt. Eine weitere Entartung der Psychoanalyse, die zu einem Götzenbild, ereignete sich bei diversen Schulen, einschließlich Internationale Psychoanalytische Vereinigung (IPA). Statt die Entwicklung der Theorie in alle Richtungen voranzutreiben, begrenzte und begnügte man damit, papageienartig die von S. Freud eingeführte Begriffe nachzuplappern. Das Ergebnis dieser Bemühungen, die Tradition zu erhalten, ist das Unvermögen, die bewahrte Lehre zu erneuern und für die Aufnahme neuer Herausforderungen zu öffnen. Die Aufnahmefähigkeit ist ein wichtiges Kriterium, wenn es um eine Theorie geht. Wenn diese Theorie unvollständig ist, kann sie korrigiert und ergänzt werden, ohne daß sich ihre Grundthesen als falsch erweisen und in Widerspruch zu neuen Erkenntnissen treten. Falls aber die Theorie vollkommen und abgeschlossen ist, kann sie nicht fortgeführt werden, es sei denn, in ständiger Wiederholung des Gleichen und Beteuerung der Wahrheitsansprüche trotz erwiesener Falschheit und Widersprüchlichkeit. Wenn es um die Motive des Begründers der Psychoanalyse geht, so steht außer Zweifel: Erstens, sein Streben nach Wissen, was insbesondere für Menschen, die wissenschaftliche Neigung haben und entsprechenden Laufbahn eingeschlagen haben, charakteristisch ist, und zweitens, sein Wunsch, eine sinnvolle Verwendung für seine umfangreiche Kenntnisse zu finden. Diese Suche nach der Wahrheit und Nützlichkeit war auch doppelt erfolgreich. Dieser Erfolg zog nach sich, wie immer in solchen Fällen, das Mißgunst und war von zahlreichen Vorwürfen begleitet, er strebe nach Ruhm statt nach Sorgfalt. Und wie kann man etwas mit Sicherheit über Träume sagen, die keiner Vermessung, ja, nicht einmal einer Objektivierung zugänglich sind, deren Beschreibung spekulativ ist, deren Inhalte kaum fassbar sind und daher unglaubwürdig erscheinen, und selbst für Träumende nichts anderes sind, als bruchstückhafte Spuren, die sehr schnell nach dem Erwachen aus dem Gedächtnis verdampfen? Wenn man eine Wissenschaft begründen möchte, ist die Unwissenschaftlichkeit der größte mögliche Einwand dagegen (Mikkel Borch-Jacobsen, 1997; Han Israëls, 1999). Und dieser Einwand kam von der Seite derer, die an eigenen Wissenschaften bastelten, und darum wenig oder kein Verständnis für die Arbeit von S. Freud hatten, darunter Josef Breuer, der sich mit Mechanismen der Hysterie und mit der Katharsis-Theorie befasste, Jean-Martin Charcot, der Begründer der Neurologie, Emil W. G. M. Kraepelin mit seiner Psychopathologie und Psychiatrie, sowie anderer Ärzte. Darüber, was die Medizin im 19. Jahrhundert war, gibt es zahlreiche Zeugnisse, und die Ärzteschaft war dementsprechend nichts anderes als die Schamanenzunft, deren Mitglieder überwiegend damit beschäftigt waren, böse Geister aus ihren Patienten auszutreiben und neue Mittel zu solchen Austreibungen zu finden oder zu erfinden, wobei das, womit sie beschäftigt waren, sie für echte Wissenschaft hielten, so z.B. Wilhelm Fliess aus dem Bekanntenkreis von S. Freud. In diesem Milieu glaubte man an Autoritäten, während Patienten sprachlos oder vielmehr entmündigt waren, also reine Objekte der „Wissenschaft“. Die Umkehrung dieser Verhältnisse findet bis heute nicht statt, und im 19. Jahrhundert war es daran nicht zu denken. Die Perspektive der Berichterstattung umzukehren war schwierig, nicht, weil nicht genügend Patienten zur Verfügung standen, die gebildet und redlich waren, sondern, weil dieser Umkehrung die Bedeutung eines sozialen Umsturzes beigemessen wurde. Niemand wollte Gleichheit und Brüderlichkeit, geschweige denn, mit Personen, die verdächtig waren, nicht normal zu sein. Fortis fortuna adiuvat - Wer wagt, gewinnt. S. Freud wagte, die Erzählperspektive des Leidens umzukehren. Warum eigentlich? Erwähnenswert in diesem Zusammenhang seine Beschäftigung mit sozialistischen Lehren, von seiner jüdischen Identität ganz zu schweigen. Ein anderer wichtige Grund ist der Druck der Umstände. Und diese Umstände waren so, daß man keine andere Stütze hatte außer eigener Umgebung, und er war auf diese Umgebung angewiesen, aber nicht im Sinne von Verhältnissen einer beruflichen oder völkischen Sippe, sondern als Teil einer menschlichen Gemeinschaft, deren Werte nicht durch Geld oder sippenhafte Hierarchie beherrscht und verfälscht waren, und daher für ihn selbstverständlich und logisch war, dieser Gemeinschaft seine Aufmerksamkeit zu widmen. In Übereinstimmung mit milieubedingter Einstellung stand für S. Freund der Patient im Zentrum seines Interesse. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst ! Dieses Gebot, wenn ernst genommen wird, weist auch in die andere Richtung: Erkenne dich selbst ! Das klingt plausibel, und die Psychoanalyse wäre dann nichts anderes als das Mittel der Selbsterkenntnis, weil man in analysierten Personen sich selbst wiederfindet und das reflektiert, was bei sich nur schwerlich zu finden und zu erkennen ist. Wir erkennen uns in anderen als ob sie der Spiegel wären, der die Selbsterkenntnis ermöglicht. Die Selbstfindung ist ein schwieriges Unterfangen, weil das Meiste, was wahrgenommen wird, d.h. gesehen, gehört, geschmeckt, gespürt, von außen kommt, wobei im Strom des Gefühlten die Existenz des Selbst unerkannt bleibt und im Laufe biogenetischer Evolution erst mit der Herausbildung selbstreflexives Vermögens gelingt. Die Psychoanalyse ermöglichte Einblick in die Zusammenhänge, die vorher unbekannt waren (über die Vorgeschichte berichteten u.a. Georges Didi-Huberman, 1982, und Peter Sloterdijk, 1985). Aber darüber hinaus, markierte die Psychoanalyse das Aufkommen einer neuen Form der Intelligenz und des Bewußtseins, das sich selbst prüfend untersucht, und in die Tiefen eigenes Universums und eigener Beschaffenheit eintaucht. Die Geschichte der Gattung Homo ist in erster Linie die Geschichte des psychosozialen, mentalen Fortkommens, die sich durch Änderung der Selbstwahrnehmung und des Selbst- sowie Weltbildes auszeichnet. Sobald eine neue Entwicklungsstufe erreicht wird, ändert sich das Verhalten und soziale Ordnung. Die Lehre von S. Freud, die unter der Bezeichnung Psychoanalyse bekannt geworden ist, brachte ihre Neologismen in den Umlauf, womit zum ersten Mal gelungen ist, flüchtige Zustände zu er/fassen, sie in sprachliche Formen zu überführen, psychische Funktionen und Instanzen zu definieren, für sie sprachliche Äquivalente bzw. Korrelate zu finden, die Seele einzuteilen und psychische Vorgänge zu artikulieren. Zum Anfang war es eine noch grobe Aufteilung, die aber in weiterem Verlauf differenzierter und präziser wurde. Man muß bedenken, daß erst in Kürze die Entdeckung des Neurons mit seiner verzweigten Struktur von Neuriten und Dendriten erfolgte, wobei S. Freud zu dieser Entdeckung seinen Beitrag leistete, während solche Wissenszweige wie Halbleiterphysik, Kybernetik, Genetik, Molekularbiologie mit entsprechenden technischen Errungeschaften wie Computertechnik, Massenspektrometrie und Magnetresonanztomographie nicht einmal existierten. Von heutiger Sicht mögen diese erste Begriffe naiv erscheinen, damals war es aber ein großer Fortschritt. Jeder Begriff grenzt sich von anderen durch seine Beschreibung und Bedeutung ab. Eine Theorie, die sich durch eine Fülle theorieeigener Begriffe beschreiben lässt, hat selbstverständliche Berechtigung, sich von anderen Theorien abzugrenzen. Angesichts der Umstände, in denen die Psychoanalyse begründet wurde, waren die Maßnahmen berechtigt, welche S. Freud veranlaßte, um die Theorie von der Verfälschung zu bewahren. Es ging dabei keineswegs um die Gründung eines „Komittee zur Überwachung der Reinheit der Lehre“, wie Werner Huth (1984) sarkastisch bemerkt. Die Notwendigkeit ergab sich aus der Überlegung der Sorgfaltspflicht, was auch dringend geboten wurde, und was die Geschichte der Psychoanalyse bestätigte. Solche ödipale Verehrung, wie z.B. Werner Huth exponiert, kommt oft vor und bedeutet eine Verachtung und Beseitigung verehrter Person, im Gegensatz zu Ehrung als Würdigung der Verdienste geehrter Person, der wahrhafter und aufrichtiger Respekt entgegengebracht wird. Die Verehrung der Kruzifix ist ein klassisches Beispiel solches Verhaltens, worüber bereits an anderer Stelle die Rede war (Poleev, 2007; 2013). Dennoch, wenn man die Psychoanalyse so beläßt, wie sie uns von S. Freud überliefert wurde, unterliegt sie dem gleichen Schicksal, wie alle heiligen Schriften: Sie verkommt zur Orthodoxie. Sicherlich war das keine Intention von S. Freud. Um zu veranschaulichen, wie orthodoxer Umgang mit der Psychoanalyse ohne Anknüpfung an andere Disziplinen in ein Kreislauf ausläuft, in dem sie erstickt bzw. ad absurdum geführt wird, verweise ich auf die Abhandlung von Judith Le Soldat (1994). Obwohl die Anfänge ihres Vorhabens unbestritten gute Ergebnisse liefern, entartet ihre Analyse in späterem Verlauf zu einem spekulativen Gequatsche, womit die oben geäußerte These bestätigt wird. In ihrer Theorie des menschlichen Unglücks kommt zur Verwechslung zwischen dem Menschlichen und dem Weiblichen, was konsequenterweise zu falschen Schlüßen führt. Es muß bezweifelt werden, daß Frauen die Empfindungen eines männlichen Körpers in gleichem Maße nachvollziehen können, wie Männer das tun, und umgekehrt, weswegen jede Psychoanalyse geschlechts- sowie altersspezifische Unterschiede berücksichtigen muß. Die von S. Freud initiierte unendliche Analyse hatte bedeutenden erkenntnistheoretischen Ansatz, weil man durch diese Analyse die Antworten auf existenzielle Fragen zu finden hoffte: Was ist der Traum und was ist die Realität? Was ist der Ursprung des Psychischen? Was ist Kultur und wie verhält sie sich zu Religion und Tradition? Wie unterscheiden sich Instinkt und Intuition? Schließlich, was kann man wissen? Die Bedeutung der Psychoanalyse besteht darin, daß sie nicht nur diese, für manche als sinnlos bedachten Fragen formulierte, sondern auch durch die Formulierung dieser Fragen und durch die Suche nach den Antworten das Schaffen des Wissens vorausbestimmte. Dennoch ist Psychoanalyse keine selbsterfüllende Prophezeiung: Sie ist seit ihrer Begründung zum einflußreichen wissenschaftlichen Paradigma geworden. Travelling into deep space of human mind. Die Psychoanalyse war eine schwere Geburt, mit viel Selbstüberwindung verbunden, d.h. mit der Aufhebung der Widerstände im Inneren und im Außen, die, wie S. Freud betont, ihm viel Zeit und Mühe kostete, und der Empfang, das bleiche und gedunsene Frauengesicht, die Furcht von geschlechtlichen Krankheiten und Infektionen, die bei jedem Empfängnis und während der Schwangerschaft zu Komplikationen und in schlimmstem Fall zu Fehlgeburt führen können, die Konsultationen mit Kollegen, sind berechtigt und erscheinen in besagtem Zusammenhang im Traum von Irmas Injektion in zahlrechen symbolischen Darstellungen. Cherchez la femme ! Am Anfang stand eine Patientin, deren Leidensgeschichte einen Traum auslöste, und die Aufgabe war, die Rätsel dieses Traums zu lösen und seine Absonderlichkeiten zu begreifen. S. Freud träumte unzweifelhaft von Anna Lichtheim-Hammerschlag, obwohl Emma Eckstein und andere Frauen sich im Traum vermischten. Das gleiche geschah mit männlichen Gestalten in diesem Traum. Der Inhalt war konfus genug, um diesen Traum für einen Alptraum zu halten und möglichst schnell zu vergessen. Der Traum wurde nur ansatzweise gelöst, seine Bedeutung nicht geklärt, aber eins ist nicht zu bestreiten: Es war dieser Traum, der im Zentrum psychoanalytischer Theorie stand und möglicherweise immer noch steht. Andererseits ist an dieser Stelle zu vermerken, daß S. Freud in seinem Buch über die Traumdeutung die Werke von Aristoteles und Artemidoros aus Daldis zitiert, wobei sie wissenschaftlich unbedeutend und anekdotenhaft sind, aber das Werk von Philo von Alexandria mit keinem Wort erwähnt oder vielmehr verschweigt, obwohl dort alles Grundsätzliche, was später der Öffentlichkeit als Psychoanalyse präsentiert wurde, bereits vorliegt. Was ist der Traum, was ist seine Funktion? Berücksichtigt man alles, was über Träume bekannt ist, ist es anzunehmen, daß Träume selbst keine Funktion haben, und sind Nebenprodukte psychischer Zustände wie der Schlaf, in denen nur der Abglanz der Funktion oder Funktionserfüllung sichtbar wird, sie erscheinen nach dem Prinzip der Visualisierung oder des Imaginierens dessen, was sich im Kosmos der menschlichen Seele abspielt. Der Traum gleicht einer Collage, in der solche Inhalte aus dem Assoziationskontext wiedergegeben werden, die aktualisiert, d.h. in zerebralen Kernen und Arealen prozessiert werden. Das Hauptmerkmal des Traumes ist die Bildproduktion, die Herstellung einer Illusion der Realität, einer Vision. Diese Bildproduktion gleicht einer Filmproduktion, und zwar, indem eine Vorlage, ein Drehbuch entsteht, nach dessen Vorgaben die bildliche Realisierung, eine Illustration des Textualen, stattfindet. Die Orchestrierung übernehmen dann die Instanzen, die unser waches Dasein steuern, mit dem Unterschied, daß die körperlichen Bewegungen in motion pictures imaginiert werden, welche die Ersatzhandlungen darstellen. Der Traum ist die Umkehrung des Vorganges sinnlicher Wahrnehmung: Statt das Äußere zu sehen, wird das Innere dargestellt, und dazu benötigtes Material kommt von inneren rezeptiven Felder. Das entspricht dem Perspektivenwechsel, der Betrachtung des inneren Mikro- statt äußeren Makrokosmos. Die Verfälschung der Realität in pathologischen Fällen erklärt sich damit, daß psychotische Wahnbildung an der Stelle der Wahrnehmung der Realität tritt und zum Inhalt der wahnhaften Tagträume wird. Die Metamorphose kann man als Schlaf begreifen, in dessen Verlauf die Larve über ihre zukünftige Form träumt. Nach dem Erwachen geht ihr Traum in Erfüllung und der Wunsch wird Realität. In Anlehnung an die Vorstellungen der Antike könnte man meinen, der Schlaf ist ein kleiner Tod, was nicht stimmt, weil der Tod Nichtexistenz bedeutet, während im Schlaf die Existenz nicht aufhört. Tendenziell reiht sich der Schlaf an vorgeburtlichen Zustand, in dem der Embryo, wie die Larve, die ganzkörperlich in die Imago übergehnt, von seinem zukünftigen Dasein träumt. Der Schlaf selbst ist eine Wunscherfüllung, sich nach den Anstrengungen des Tages auszuruhen, und in dieser Hinsicht gleicht anderen Bedürfnissen d.h. physiologischen Notwendigketen, die befriedigt werden müssen, wie z.B. essen, trinken, ausscheiden, atmen, bewegen, sich sexuell zu betätigen. Die Impulse dafür kommen ins Bewußtsein, und sobald das Bedürfnis mit symptomatischer Ermüdung wahrgenommen wird, wird auch bewußt entschieden, zu schlafen oder der Ermüdung zu trotzen. Der Traum als die Begleiterscheinung des Schlafs unterliegt keiner bewußten Entscheidung, und somit kein willentlicher Akt: Man träumt, weil man dazu fähig ist, und nicht, weil jemand wünschte, schöne Träume zu haben. Die Antike war ein Reich der Phantasie, in dem noch keine Grenze zwischen real und nicht real gezogen wurde, so daß Traum, Traumdeutung, Wunschvorstellung, Einbildung, Illusion und Gedanken zu gleichberechtigten und gleichbedeutenden Inhalten der Realität angehörten. Damals wurde alles in linearer Abfolge ins Bewußtsein aufgenommen, weswegen alles als Wissen galt, und was man nicht wußte, füllte mit Dichtung auf. Entsprechend diesem Zustand glich der Assoziationskomplex einem Labyrinth und begrifflicher Zusammenhang hielt sich mit ungesichertem Wissen notdürftig zusammen. Dennoch war dieser Zustand ein Anfang auf dem Weg zur Aufklärung und Selbstverständigung. So z.B. assoziierte man den Hypnos mit der Nacht, der Ruhe, dem Tod, dem Vergessen, der Unterwelt, dem Traum, der Gestalt, dem Schrecken, der Phantasie, dem Schlafmohn, dem Asklepios. In antikem Assoziogramm des Schlafes kommen bereits wesentliche Elemente vor, die auch in heutigem Verständnis bestehen. Der wesentliche Unterschied zwischen damals und heute ist die Umwandlung der Mythologie in die Epik, in der die Götter ihrer Göttlichkeit enthoben und zum Bestand wissenschaftlicher Terminologie wurden. »Alle Träume sind vielleicht nur Erinnerungen«, führt S. Freud die Formel von Hebbel auf. Soviel mir bekannt ist, ist Traum keine Erinnerung sonder eine Neuinszenierung, deren Ausgangspunkt eine oder mehrere Erinnerungen sein können, die auch seine Wendungen beeinflussen, aber niemals seinen Ausgang: Sonst wären wir als Zuschauer unserer Träume gelangweilt, so wie wir beim Zuschauen eines Spielfilms, beim Lesen eines Romans oder beim Hören einer Erzählung, deren Ausgang uns bekannt ist, gelangweilt sind. Die Geschichte kommt im Traum wie auch im Wachen nur als Lehrstoff vor, um daraus die Erinnerung an die Zukunft abzuleiten; nur Homo idioticus ist unfähig, die Gegenwart zu begreifen, aus der Vergangenheit zu lernen und in die Zukunft zu blicken. Im Schlaf entspannt sich der Körper wie die Seele. Diese Dämpfung der Gefühle und Vorsätze findet im Traum ihre Entsprechung als Wunscherfüllung, Entstellung, Umwertung. Alles, was schlafstörend auswirkt, wird ausgeglichen und umgewertet. In dieser Hinsicht kann die Verdrängung im Wachzustand nur eine Aufschubleistung sein, im Schlaf endet der Aufschubfrist und beginnt die Verarbeitung des Verdrängten. Alles Latente, was im Wachzustand durch die Fülle der Wahrnehmung übertönt wurde, wird im Traum manifest. Unzweifelhaft erscheint, daß im Gedächtnis alles gelagert wird, was vorher eine Komprimierung und Verarbeitung erfuhr, und solange die Vorgaben für die Aufnahme nicht erfüllt sind, bleibt das Wahrgenommene ein Bestandteil des Aktuellen und darum spontan in den Träumen auftaucht. Im Prozess des Vergessens wird die Topologie des Erinners festgelegt. Das Vergessen ist nur die Löschung der Inhalte aus dem Aktuellen, dem operativen Gedächtnis. Der Traum ist ein Versuch, das Aktuelle zu vergessen, aber nicht vollständig zu vergessen, sondern es in den Gedächtniskontext zu integrieren, was durch die Assoziationsbildung und die Umwandlung des operativen ins langfristige Gedächtnis geschieht. Gelingt diese Integration, beruhigen sich die Störgeister (der Kampf zwischen Regung und Zensur, wie Freud es definiert), gelingt es nicht, kommt es im schlimmsten Fall zu Neurose und entsprechenden Symptomen (ein Anteil des Symptoms entspricht unbewußter Wunscherfüllung, ein anderer der Reaktionsbildung gegen dieselbe, sie verhalten zueinander wie Wirkung und Gegenwirkung), zur Stockung im Getriebe der Konversion. Die Behebung neurotischer Zustände beginnt mit der Feststellung der Ursachen und mit deren Bewußtwerdung. Weil die Lösung bestehender Konflikte im Unbewußten und im Schlaf nicht gelungen ist, werden die Symptome bewußt analysiert, bewertet, um ursachliches Problem zu identifizieren, und danach gleiche Versuche unternommen, wie im Normalfall im Schlaf. Dazu muß aber betont werden, daß, wenn die Wunscherfüllung und die Befriedigung der Bedürfnisse nicht möglich ist - und daß kann meistens nicht an der Person, sondern an ihre Umgebung liegen, kann die Umwertung in eine Verleugnung resultieren - weit schlimmeren Zustand als vorher. So flüchten ganze Völker in das Reich der Phantasie und der Dichtung, und das Erwachen aus diesem kollektiven Tag/Traum wird später schwer. Die Abenteuer, welche das Ich im Traum erlebt oder erleidet, sind die Widerspiegelung der Betroffenheit dieser Instanz angesichts des Tagesgeschehens sowie seines Eingebundenseins in die Flüße und Prozesse, die sich im Inneren ablaufen, wobei nicht zu vergessen ist, daß alle Akteure und Dekorationen, die im Traum vorkommen, die Abkömmlinge des Ichs und Bestandteile des Gedächtnisapparats sind, und ihr Erscheinen und Zusammenspiel nur der Abglanz körpereigener, eigenständiger Funktionen sind. Der Traum visualisiert diese Prozesse und Funktionen in entstellter, befremdlicher Form, wobei es keine Gestalt und Anschauungsform des Traumes gibt, die nicht vorher im Bewußtsein kreiert wurde. Obwohl Chimären, die im Traum auftauchen, befremdlich aussehen, dennoch werden sie aus Elementen zusammengesetzt, die an sich nichts Unbekanntes darstellen. Die Bilder, die wir im Wachen sowie im Traum sehen, enthalten nur bekannte, im Bewußtsein bereits vorhandene Elemente, und die Neuaufnahme des noch Unbekannten geschieht unter dem Einbeziehen der Instanzen, die solche Objekte vor der Aufnahme einer eingehender vergleichenden Analyse unterziehen und sie für die Aufnahme bewilligen oder verwerfen. Die bereits vorhandene Information ist die Voraussetzung für die Neuaufnahme, wobei im Prozess der Prüfung die Bewertung und Einordnung (Indizierung) stattfinden, damit spätere Identifizierung, Abgrenzung und Verwertung möglich wird. Die im Gedächtnis gespeicherte Informationseinheit ist aber keine Konstante, sondern Variable, und unterliegt Editierung und Aktualisierung im Verlauf des Lebens, womit sie kontextuell an dem Zusammenhang angepasst wird. Wäre das nicht der Fall, wäre uns der Sinnzusammenhang der Information, die in unserem Gedächtnis aufbewahrt wird, längst entgangen, wie das oft in pathologischen Fällen geschieht. Offensichtlich widmet sich der Hirn im Schlafzustand, d.h. im Zustand körperlicher Entspannung, in zunehmendem Maß der Aufgabe, die Gedächtnisinhalte zu aktualisieren, wie auch neurobiologische Forschung bestätigt. Während im Wachen ständiger Eingang äußerer Einwirkungen und entsprechender Empfindungen sowie die Prozessierung ganzkörperlicher Neupositionierung, was notwendig ist, um die Bewegungen und Betätigungen zu meistern, für korrekte Ausführung der Aufgabe der Aktualisierung hinderlich sind, summieren sich diese Aufgaben zu einem Tagesrest, der im Schlaf in sinnlich-topologischen Zusammenhang eingebunden wird, wobei die prägendsten Eindrücke der Vergangenheit entsprechend ihrer Aktualität in Träumen erscheinen. Entsprechende neuronale Strukturen, die im Wachen die Sinneseindrücke speichern, um sie im Schlaf einzuordnen, arbeiten auf analoge Weise wie Akkumulatoren. Im Traum werden nicht nur symbolisch-repräsentative Inhalte des mentalen Raumes erneuert, es findet auch die Erneuerung des gesamtkörperlichen Zusammenhangs, d.h. der Körper wird neu hergestellt im Verlauf regenerativer Prozesse. Aufgrund der Zunahme der Information, die im Verlauf des Lebens gesammelt wird, besteht die Aufgabe der Aktualisierung nicht nur darin, frühere Inhalte zu erneuern sondern vielmehr sie mit neuen Inhalten zu ergänzen. Diese Erneuerung und Ergänzung des Gedächtnisses erfordert Wachstum, das nur in räumlich begrenztem Raum stattfinden kann, und das nur aufgrund fraktaler Organisationsstruktur des Mediums, in dem dieses Wachstum erfolgt, zustande kommt. Offensichtlich geschieht auch Selektion im Prozess der Erweiterung der Erfahrung, die zu einer Erfahrung wird, wenn ihre Inhalte im Gedächtnis angemessen positioniert und indiziert werden. Warum veraltete Inhalte weiterhin repliziert werden und eine Aktualisierung entkommen, ist erkenntnistheoretische Fragestellung, die in wissenschaftlicher Literatur, die selbst ein Phänomen der Auslagerung mentaler Inhalte darstellt, selten behandelt wird, obwohl diese Fragestellung bedeutsam ist angesichts eines rasanten Wachstums wissenschaftlicher Produktion, das im Gedächtnis sowie außerhalb des Gedächtnisses in diversen Informationsträger festgehalten wird, infolge dessen mentale Kapazitäten der Wissenschaftler überfordert sind und sie nicht imstande sind, die Fülle der Information, die sie gemeinschaftlich produzieren, zu erfassen und einzuordnen, wobei maschinelle Kapazitäten in dieser Hinsicht nur begrenzte Hilfestellung leisten. Wie diese reflexive Arbeit geschieht, illustriert der Aufsatz von Schurr (2014), der sich mit einem Aspekt der Aktualisierungsaufgabe befasst. Anstrengung, Entspannung, Olympia. Heutzutage wird diese Tradition der Kräfteverschwendung fortgeführt, wobei statt Wettbewerb übt man sich in Spielsucht. Nicht viel anders als in der Antike, werden Olympische Spiele zur Befriedigung der Tobsucht der Massen abgehalten, um deren Gehorsam und bodenständige Dummheit mit Brot und Spielen zu erkaufen. Die selbsternannten Götter, die diese Unterschiebung veranlassen, führen ihr unbetrübtes Dasein in den Hochhäuser im Luxus, der für Olympische Götter unerschwinglich und undenkbar wäre. Der narzisstische Pandemie, von der sowohl die Eliten als auch die Massen befallen sind, scheint ihnen nicht weiter zu stören, obwohl gerade sie die Ursache fortschreitender Selbst- sowie Umweltzerstörung ist. In der Beziehung zwischen Führer und Geführten (oder besser gesagt, Verführten und Getriebenen) findet gegenseitige narzisstische Bestätigung statt, und wer sich ausßerhalb dieser Bestätigung positioniert, wird in narzisstischen Sozietäten abgesondert oder er verweigert selbst die Teilnahme an dem Geschehen. Eine ausgezeichnete Analyse psychosozialer Kausalität in besagtem Zusammenhang lieferte Herbert Jäger (1967). In einem ihrer Werke beschreibt Anna Freud (1936) einen Jungen, der seine mäßige Erfolge auf dem Fußballfeld einsieht, infolge dessen er sich über Nacht vom Fußballspiel abwendet und der Literatur zuwendet. In geschildertem Fall ist eine Intellektualisierung stattgefunden, man kann sich aber umgekehrten Fall vorstellen: die Abkehrung von der Literatur aus Unwillen, intellektuelle Leistungen hervorzubringen, und die Zuwendung dem Fußballspiel infolge der Regression, was offensichtlich häufiger geschieht als eine Intellektualisierung. Die positive Bilanz menschlicher Anstrengung und Betätigung kann dennoch nicht übersehen werden; sie bleibt aber kein ausreichender Gegengewicht zur Massendummheit. Zu seiner Zeit konnte S. Freud die Dummheit nicht aufhalten, dennoch leistete er einen wertvoller Beitrag und sein Unternehmen war, trotz Mißerfolg am Ende seines Lebens, erfolgreich, was sich in der Zukunft sicherlich noch bestätigt. Der Traumdeutung ist die Erforschung der Wirkung von Cocain vorausgegangen, worüber S. Freud in mehreren Publikationen berichtete, und wodurch ihm möglich geworden ist, die Zusammenhänge zwischen Traum und Cocaineinwirkung herzustellen. Wie auch spätere Forschung bestätigte, entsteht der Traum unter Einwirkung endogener narkotisierender Substanzen wie z.B. Endorphine, die auch halluzinogen auswirken. Für diese Hypothese sprechen mehrere Indizien: Deutliche Unterscheidung der Wahrnehmungsinhalte im Traum von denen im Wachzustand; Ähnlichkeit zwischen Trauminhalten und Visionen, die von verschiedenen Drogen ausgelöst werden; häufige Verletzung sinnlich-topologischer Zuordnung, was sich in der Bildung von Chimären äußert; Imaginieren kinetischer Zustände in Atonie als Ersatz- bzw. Wunschvorstellung für Fortbewegung; Tagträume im Zustend der Unbeweglichkeit und Entspannung (Meditation, Gebet, Hypnose); je tiefer der Schlaf, desto weniger sind die Trauminhalte für das Bewußtsein zugänglich; Realitätsflucht in die Phantasie. Das bedeutet, daß der Traum einen Zustand begleitet, in dem das Bewußtsein zwischen Aktivität und Inaktivität schwebt. Vermutlich, können in diesem Schwebezustand einige Aufgaben besser gemeistert und die Funktionen optimal erfüllt werden, so z.B. das Integrieren und Indizieren der Tagesreste. Unter Bedingungen körperlicher Stilllegung und unfangreicher Reduktion der Einwirkung prädominanter Sinnesorgane wendet sich das schwebende Bewußtsein innerkörperlichen Empfindungen zu, was seine Entsprechung in manifesten Trauminhalten findet. In Übereinstimmung mit solcher Wendung von außen nach innen haben latente Trauminhalte ihren Ursprung immer in den Sinneseindrücken des vergangenen Tages (Tagesreste) sowie in Erinnerungen, die mehr oder weniger einen Bezug zum aktuellen Geschehen haben, wie S. Freud in Traumdeutung darlegte. In diesem schwebenden Zustand des Bewußtseins fallen äußere und manche innere Taktgeber, die unsere Wahrnehmung im Wachzustand bestimmen und strukturieren, weg, weswegen innere Arbeit und innere Impulse wie z.B. Erfüllungswünsche sichtbar und wahrnehmbar werden. Es ist angebracht, in diesem Zusammenhang eine Metapher zu verwenden, die allerdings auch im analogen Sinn treffend ist: So wie der Mond beim Tageslicht unsichtbar wird, und in der Nacht hell scheint, so sind die Inhalte, die im Traum erscheinen, im Wachsein vom Tagesgeschehen überdeckt. Obwohl Traum keine eigenständige physiologische Rolle spielt, die Reflexion und Intellektualisierung seiner Inhalte, was infolge Selbstanalyse oder exogener Traumdeutung geschieht, trägt dazu bei, daß seine Rolle an Bedeutung gewinnt und, statt die Quelle abergläubischer Vorstellungen zu sein, kann der Traum in analytisch-diagnostischen Verfahren verwertet werden, um Erkrankungen zu erkennen und vorzubeugen. Daß im Schlaf nicht nur körperliche und geistige Entspannung geschieht, sondern auch die Selbstfindung, d.h. die Wiederherstellung des Selbst und der Selbstidentität durch die Zuordnung neuer Sinneseindrücke, was in wissenschaftlicher Literatur als Gedächtniskonsolidierung bezeichnet wird, und daß die Psychoanalyse an diesen mentalen Prozess anknüpft und ihn nachbildet, beweist mein Traum vom 6.09.2016, dessen Inhalte, obwohl in etwas reduzierter Form, sich in nachfolgendem Traum am 13.10.2016 wiederholten. In beiden Fällen gab es Interferenz zwischen Erinnerungen an traumatische Erlebnisse und aktuellen Aufgaben der Zuordnung beim Verfassen dieses Manuskripts. Die Traumdeutung wie auch die Psychoanalyse insgesamt werden von vielen Personen, die sich mit exponierter Überheblichkeit als Wissenschaftler offerieren, als unwissenschaftlich abgetan, wobei solche abwertende Haltung als eine der Folgeerscheinung des Ödipuskomplexes interpretiert werden kann. Darüber hinaus, können solche komplexe Zusammenhänge, wie sie die Psychoanalyse aufdeckt, gar nicht mit gegenwärtigem Instrumentarium erfasst werden, und die Vorwürfe der Unwissenschaftlichkeit ist demnach übereilt, was in wissenschaftlichem Hochleistungsbetrieb mit chronischer Regelmäßigkeit passiert, weil man sich oft die Zeit und Mühe spart, um nachzudenken. Anstelle von Rekonstruktion der Abfolge psychogenetischer Ereignisse durch Befragung auf einer Liege werden Patienten in die Maschinen geschoben, und ihnen die Aufgaben delegiert, deren Lösungen nur in Interaktion gleichwertiger Organisationsformen gefunden werden können. Was kann ferner der Intention der Psychoanalyse liegen? Eine berechtigte Frage, die auch Gregory A. Miller (2010) stellt. Angesichts unklarer Interpretierbarkeit der Daten, die z.B. mit dem BOLD-Verfahren gewonnen werden, erscheint auch der Wert dieser Daten für psychoanalytische Zwecke fragwürdig, obwohl damit unzweifelhaft psychische Korrelate registriert werden, wenn man ursprünglichen Sinn des Wortes bedenkt (Tozzi et al., 2016; Johnston and Parens, 2014; Tong and Frederick, 2010; Boubela et al., 2015). Gleichfalls erscheint es unsinnig, die Psychoanalyse mit der Neurobiologie zu vermischen und daraus neuropsychoanalytische Chimäre zu kreieren (Ruby, 2011), weil metasprachliche Konstruktion keine Reduktion zuläßt. Obwohl aufgrund neurobiologischer Erkenntnisse stochastische Modelle des Verhaltens erstellt werden können, wäre es unangebracht, psychische Phänomene in solchen Schemen zu beschreiben oder mit Patienten über ihre Neurobiologie zu sprechen. Die Betrachtung eines Bildes mit Mikroskop vermittelt keine Vorstellung über abgebildete Inhalte, dafür bedarf es angemessenen Abstand, um das Bild zu überblicken. Wie neurobiologische Erkenntnisse strukturiert werden können, veranschaulichen Benítez-Burraco und Murphy (2016). Die Unzugänglichkeit unbewußter Inhalte für die Betroffenen und die Schwierigkeit der Aufgabe, sie zu analysieren und zu interpretieren, erklärt sich durch ihre Multikausalität. Außer Übung bedarf es umfangreiche Kenntnisse, um psychoanalytische Aufklärung zu meistern. Selten gibt es einfache Erklärung für die Symptome oder Trauminhalte, weil das zu erforschende Problem delokalisiert ist, über ganzes Hirn verteilt, weswegen dieses oder jenes Problem zu fassen eine eingehende Untersuchung erfordert. Die psychoanalytische Methode ist eine Detektivarbeit, die darin besteht, eine Reihe von Indizien zu sammeln, und aufgrund der Assoziationen zumindest ein Teil mentaler Komplexität zu rekonstruieren, was zur Ergreifung der „Täter“ führen kann. Erst wenn die Zusammenhänge zwischen manifest und latent verstanden werden, können Rückschlüße auf evidente Ursachen gezogen werden. Was natürlich nicht funktioniert, wenn man statt Intellekt dieses oder jenes Instrument einsetzt. Opponieren heißt nicht, alles zu bezweifeln und zu verwerfen, es sei denn, das, dem opponiert wird, ist generalüberholt und kann nicht in Teilen gebessert werden. Eine Theorie mit beträchtlichem empirischen Gehalt wie die Psychoanalyse zu verwerfen, bedeutet, daß der Opponent sich keine Mühe gab, mit theoretischen Inhalten vertraut zu machen, oder er sie nicht verstanden hat, und handelt entsprechend seinen ödipalen Regungen in der Hoffnung, alte Autoritäten umzustürzen und sich an deren Stelle zu positionieren. Die Aufgabe der Theorie besteht darin, die Realität, reale Verhältnisse, wahrheitsgetreu nachzubilden und in die Sprache zu überführen. Wenn Theorie beginnt, die Realität mit dem Abbild der Realität zu verwechseln (und in BOLD-Verfahren werden Korrelate psychischer Funktion detektiert), dann wird sie zur Verblendung, zum Realitätsverlust. Die Psychoanalyse wurde zu einem Prüfstein, zu einer Möglichkeit, den Wahrheitsgehalt und die Wissenschaftlichkeit anderer Lehren zu überprüfen. Nichts zufällig finden in Traumdeutung die Prüfungsträume eine Erwähnung, wobei die Theorie des Traumes selbst in der Traumdeutung einer Prüfung unterzogen wurde und sie offensichtlich bestand. Obwohl S. Freud sich gegen jegliche Parteilichkeit der Psychoanalyse sträubte (mit Ausnahme der Parteinahme für behandelte Patienten), selbst hatte er umfangreiches politisches Programm, dessen Ziele mit klassischen aufklärerischen Ansatz erreicht werden sollten. Die Anhänger der Psychoanalyse trugen zur Entwicklung und Verbreitung neuer Wissenschaft bei, womit die Voraussetzungen für die Einflußnahme psychoanalytisches Denkens geschaffen wurden. Aus dieser Anlage ist zwar psychoanalytische Gemeinde entstanden, dennoch wurden die Erwartungen allen Anstrengungen zum Trotz nicht erfüllt, und politische Ziele, wie die Abschaffung der Barbarei und die Übernahme politischer Macht bzw. wirkungsvolle Positionierung im Prozess politischer Entscheidungen, nicht erreicht, worüber u.a. Alexander Etkind (1993) berichtet. Einerseits lag das daran, daß die Psychoanalyse im Entstehen begriffen war, ihre logische Konstruktion noch lose und unvollständig in der Luft hing, und konnte deswegen nicht am Baum der Erkenntnis positioniert werden und fruchten. Unwiderlegbare Fakten, Daten und Querverbindungen zu anderen Wissenschaften fehlten noch. Andererseits ließ sich die Psychoanalyse nur bis zu einem bestimmten Grad popularisieren, weil die Verwicklung ihrer Begriffe und komplizierte Zusammenhänge ihrer Phänomene nur schwer vermittelbar waren außerhalb des engen Kreis der Auserwählten. Im Gegensatz zu Auslegungen von Karl Marx, die einen klaren Adressat hatten, waren die Botschaften der Psychoanalyse nur an elitäres Publikum gerichtet, während alle anderen, bedingt durch ihren ungenügenden Bildungsgrad oder wegen ihres fehlenden Interesse aus den Reihen der Empfänger psychoanalytischer Botschaften ausgeschlossen waren. Nicht zuletz spielten rassistische und andere Vorurteile eine Rolle. Alle diese Faktoren trugen dazu bei, daß die Psychoanalyse, ungeachtet unbestrittener Erfolge und ihres Erkenntnispotenzials, nicht imstande war, die Barbarei aufzuhalten, so daß S. Freud am Ende seines Lebens selbst von diesem Mißerfolg betroffen war und ins Exil gehen mußte. So wurde das 20. Jahrhundert zum Jahrhundert von Adolf Hitler, und aus „Mein Kampf“ und Tausendjährigem Reich „Unser Jahrhundert“ (Schmidt und Stern, 2009). Nichts anderes war von der Demokratie, in der das Mittelmaß höchste Autorität hat, zu erwarten. Alle andere Mißstände demokratischer Desorganisation leiten sich von diesem Mißverhältnis ab. Genauso wie Marxismus eine Rebellion gegen zeitgenössische Heuchelei darstellte, rebellierte auch S.Freud gegen die Scheinheiligkeit seiner Zeitgenossen, die ihre Geilheit hinter der Fassade der Keuschheit verbargen. Dennoch wird das Verhalten von äußeren Umständen bestimmt, und, obwohl der geniale S. Freud perspektivische Revolution veranstaltete, war auch der Veranstalter dieser Revolution nicht imstande, sich von den Zwängen seiner Umgebung zu lösen. Obwohl sich S. Freud (1921) in gleiche Zeit wie auch W. M. Bechterew (1921) mit der Analyse psychischer Massenphänomene befasste, entging er selbst nicht solcher Beeinflussung, was sich u.a. in seiner Parteilichkeit am Beginn des 1. Weltkrieges äußerte und mit der Beteiligung seiner Söhne an den Kriegshandlungen bestätigte. Interpretiert man nachträglich solche Symptome im Sinne psychoanalytischer Theorie, erkennt man darin unschwer die Äußerung ödipaler Regungen unter induktiver Einflußnahme der Umgebung, d.h. Suggestionen und Nachahmungsmuster, die daraus ausgingen. Gleichfalls konnte er sich nicht von seiner jüdischen Identität lösen, oder auch sein Suchtverhalten unter Kontrolle bringen. *** Vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges widmet S. Freud seine Aufmerksamkeit einem Manuskript, in dem er einen Versuch unternimmt, die Lustökonomie des Narzissmus zu untersuchen, um die Verteilung seelischer Kräfte vorzustellen, welche, wie er glaubte, diesen Charakter bestimmen (Freud, 1914). Es ist offensichtlich, daß sich entsprechende Gedankenfolge aus vorangehenden Texten ableitete, die er in diesem Manuskript zitiert. In seinen Überlegungen über die Natur und Ursprung des Narzissmus setzt er sich mit bekannten psychischen Phänomenen auseinander, die auch in anderen seinen Werken vorkommen, aber diesmal werden sie aus narzisstischer Perspektive betrachtet und im Zusammenhang mit dem Narzissmus erläutert. Die auf diese Weise hergestellten Verbindungen zeigen, daß Narzissmus der Psyche innenwohnend ist, und nur infolge diverser Abweichungen von seinem Normalzustand als narzisstische Krankheit in Erscheinung tritt, d.h. ätiologisch relevant wird. In seinem Manuskript gibt S. Freund kurze, aber treffende Darstellung dieses Phänomens, die damaligen Wissensstand voll und ganz entspricht, und die aus heutiger Sicht nicht zu beanstanden ist, obwohl an manchen Stellen obsolet geworden (referiert von Kernberg, Hartmann, Diamond und anderen, 2006). Zu unserem allgemeinen Bedauern wurden seine Gedanken von diesem Thema durch die Ereignisse des Krieges abgelenkt, so daß er sich, von äußeren Umständen beeinflußt, zurück zu der Geschichte von Ödipus kehrte, und sich in nachfolgenden Schriften mit dem Todestrieb befasste (Freud, 1915), was im Nachhinein als großer Verlust für seine Lehre und für die Allgemeinheit bewerten kann. Hier spielt noch eine Rolle, daß die Begegnung mit Ödipus für S. Freud schicksalhaft war. Bereits 1873 las er „König Ödipus“ von Sophokles im Original, später verarbeitete er klassisches Sujet zum psychoanalytischen Konzept (1900, 1909, 1913, 1924). In gewissem Sinn wurde Ödipus zu seiner idée fixe, die er oder sie ihn im Laufe seines Lebens verfolgte. Von Ödipus zu Narziss: Die Veränderung des Paradigma oder nur die Verschiebung der Symbole? Ich meine, Ödipale Prozesse sind nur ein spezifischer Fall der Psychogenese, die von genetischen und epigenetischen Programmen kontrolliert und von induzierenden Umwelteinflüßen bestimmt wird, während das eigentliche Ziel dieser Genese die Ausformung eines Individuums darstellt, das mehr oder weniger über sich selbst und die Prozesse, die zu seiner Entstehung führen und in seinem Inneren ablaufen, informiert ist, und mehr oder weniger seine Entwicklung und diese Prozesse beeinflussen kann, also der Herr in seinem Hause ist. Wenn man die Psychogenese so versteht, symbolisiert Narziss mehr als Ödipus die Möglichkeit, sich selbst zu erkennen und darüber hinaus noch in die Tiefen eigener Seele zu blicken. Wie tief? Narziss stand zu Freud‘s Zeiten im Schatten von Ödipus, obwohl es schon damals zu überlegen war, ob nicht Ödipus sondern Narziss in den Vordergrund psychoanalytischer Theorie treten sollte. Nach S. Freud hat man ihm ausreichend Aufmerksamkeit geschenkt, nicht zuletzt, weil der Selbsterhaltungstrieb, der, im Gegensatz zum Todestrieb, als Oberbegriff für Vitalität, Sexualität und Individualität zu verstehen ist, ins Zentrum der Verhaltensforschung rückte, und somit zur treibenden Kraft des wissenschaftlichen Interesse wurde. Und tatsächlich, was kann offensichtlicher sein als die Regung, die Gefahr zu entkommen, um eigenes Leben zu retten, sowie die Bestrebung jedes Lebewesens, sich zu ernähren und besseres Schicksal zu suchen? Diese Regungen waren auch für Ödipus sowie für seine Eltern keinesfalls fremd. Im Gegenteil, suchten sie, jeder für sich, ein besseres Schicksal; wer von ihnen daran Schuld war, das ihnen etwas anderes zugefallen ist, als sie suchten? Auf der Suche nach den Ursprüngen des Verhaltens und nach den Gründen für Verhaltensunterschiede, wie sie auf so eindrucksvolle Weise in altgriechischen Sagen geschildert sind, stoßt man unweigerlich auf Prädispositionen. Das frühere Schicksal heißt heute Veranlagung und Lebensumstand, während Diagnose und Prognose den Orakelspruch ersetzen. Trotz bisherige Erklärungsansätze bleibt vieles rätselhaft, weswegen angebracht scheint, einige Schritte zurück zu gehen, um das Gesamtbild ins Auge zu fassen. In diesem Gesamtbild bleibt die Rolle der Psychoanalyse in der Aufklärung psychischer Vorgänge unbestritten, obwohl manche das bezweifeln und fragen, ob es überhaupt Psyche gibt. Die Atembewegung repräsentiert wie keine andere Lebenserscheinung psychische Evidenz. Kein Wunder, daß im Altgriechischen der Begriff der Seele ψυχή vom Verb ψύχω atmen, wehen abgeleitet wurde. Ein biologisches Individuum mit ihm innewohnender Psyche bestehen vom ersten bis zum letzten Atemzug, obwohl das Atmen in menschlichem Lebenszyklus nie aufhört. Das Atmen ist die Umkehrung der Photosynthese und somit ihr Kompliment, und, obwohl Pflanzen gleichfalls atmen, sind sie die Voraussetzung für die Existenz der Tiere, die sich nicht nur vom Sauerstoff leben sondern auch von den Pflanzen ernähren, womit sie zum Bestand des Bodens beitragen, welcher für die Pflanzen, die am Land leben, unentbehrlich ist. Solche Verbundenheit hat ursprünglichen Charakter; manche sprechen vom Panpsychismus, was seine Berechtigung hat, die wissenschaftliche Erklärung besteht darin, daß biologische Systeme keinen Kopf oder das Nervensystem brauchen, um intelligent zu sein und sich intelligent zu verhalten, eine Zusammenfassung findet man bei Baluška und Levin (2016). Dennoch entwickelt sich sowohl das Nervensystem als auch der Kopf bei manchen Lebewesen, was infolge der Komplexitätssteigerung ihres Verhaltens geschieht. Die Grundlagen des Verhaltens sind seine Beweggründe, die in Tropismen und Taxien realisiert werden, wobei auch Emotionen und Motiven höher entwickelter Organismen dazu gerechnet werden müssen. Der Hauptmotiv jedes Lebewesens ist die Selbsterhaltung, und der Selbsterhaltungstrieb erklärt sich aus dem Zusammenwirken einzelner Elemente eines Systems, das aus Detektoren des inneren Zustandes sowie aus Effektoren besteht, welche bei jeder Verletzung der Homeostase zur Wiederherstellung des optimalen physiologischen Zustandes beitragen. In diesem Sinne sollen gleichfalls psychische Zustände und Reaktionen als Wiederherstellung des psychischen Gleichgewichts verstanden werden, so z.B. die Wunscherfüllungsträume. Die Wahrnehmung innerer Zustände ist einer der Hauptgründe für die Entwicklung des Bewußtseins mit allen seinen Einzelfunktionen, u.a. Reflexivität (self-reference), Selbstbild (self-concept), Selbstfürsorge (self–care), Selbsterhaltung (self-preservation). Individualisierung läuft bekanntlich über und auf die Wahrnehmung innerer Stimme, eigener Interessen, Bedürfnisse, Wünsche, innerer, subjektiver Realität, auf und über das, was als selbstreflexives Vermögen bezeichnet wird, und was die Wahrnehmung der Unterschiede zwischen Selbst und anderen, auf das Hinterfragen der Tradition hinausläuft. Das Auftauchen des Individuums in einer Menge, die noch als Herde existiert und vom Herdentrieb zusammengehalten wird, bedeutete qualitativen Sprung zur Auflösung des unbewußten Zustandes und des Erlangens des Bewußtseins, des Bewußtwerdens eigener Regungen und Wünsche, die oft konträr zum Herdentrieb waren und diesem widersprachen. Ein Widerspruch erheben gegen das, was selbstverständlich schient, was immer schon so und nicht anders war, ist eine schwere Aufgabe, wie jeder Anfang. Biologische Systeme sind nicht nur der Zusammenhang der Elemente sondern auch ihre Zuordnung. Der Selbsterhaltungstrieb leitet sich von dieser Zuordnung ab als Reaktion auf die Änderung der Umgebung und als Adaptation auf diese Änderung. Das Nervensystem vermittelt zwischen Umwelteinflussen und Bedürfnissen des Körpers, und errechnet die Verhältnisse, die notwendig wären, um Gefahren zu entkommen und optimalen innerkörperlichen Zustand zu erreichen. Nach der Errechnung des Verhaltens erfolgt die Neupositionierung durch die Bewegung, und, während errechnete Bewegung ausgeführt wird, werden schon nächste Schritte prospektiv berechnet. Das Lernen ist dichotomisch strukturiert: Adäquate Handlungen, die im Nachhinein positiv bewertet werden, bleiben in Erinnerung, d.h. werden strukturell im Neurom festgehalten, falsche Handlungen, dagegen, werden verworfen, weil aus Mißerfolgen nur schwer lernen kann, oder sie werden zu Last und Hemmung. In diesem prospektivischen und prognostischen modus operandi kreiert das Neurom unmittelbare oder entfernte Zukunft, die zur Grundlage der Handlung wird; die Zukunft entsteht sozusagen neu in jedem Moment unseres Daseins als eine Hypothese und die damit verbundene Erwartung. In weiteren Schritt erfährt diese hypothetische Zukunft eine Prüfung, woraus Rückschlüsse auf die Korrellierbarkeit zwischen Erwartung und Wirkung gezogen und, falls notwendig, entsprechende Korrekturen vorgenommen werden. In paradoxer Umkehrung der Abfolge von Zukunft und Gegenwart geschieht die Prüfung ihrer Entsprechung im Prozess neuronaler Kommunikation und Synchronisation, was eine koordinierte Handlung in variabler Umgebung ermöglicht. Durch den Umstand, daß die zum Inhalt des Gedächtnisses gewordene Vergangenheit etwas mit der Zukunft zu tun hat, ist genannter Zusammenhang von der Peripherie ins Zentrum wissenschaftliches Interesse gerückt (Ingvar, 1985; Gilbert and Wilson, 2007; Schacter et al., 2012; Szpunar et al., 2014; Benoit et al., 2014; Barrett and Simmons, 2015; Underwood et al., 2015; Friston and Buzsáki, 2016). Die Tendenz und der Inhalt psychischer Entwicklung ist die Erweiterung des Weltbildes und die Positionierung des Selbst in diesem Weltbild. Das geschieht in Interaktion, Erleben und Erfahren, Findung und Erfindung, was im Hirn in entsprechenden Repräsentanzen festgehalten wird. Bei dieser Entwicklung geht es um die Beherrschung und die Beherrschbarkeit. Die Außenwelt wird als veränderungsanfällig und unkontrollierbar empfunden, als unfassbar, unbegreiflich und bedrohlich erfahren, weil davon die Beständigkeit und Beherrschbarkeit eigenes Körpers bedroht wird. Die Welt ist erdrückend groß und kann nur in Teilen beherrscht werden. Ein Subjekt, der im Normalfall unter Bedingungen mütterlicher Fürsorge aufwächst, erwartet von seiner Umgebung, daß sie als Mutterersatz fungiert, ihn ernährt, wärmt, ausreichenden Schutz bietet. Falls die Umgebung diesen Erwartungen nicht entspricht, muß sie reguliert und kontrolliert werden, erzwungen so zu sein und das zu tun, wie und was von dieser Umgebung erwartet wird. Ein schwieriges Unterfangen angesichts der Größenverhältnisse, welches dennoch eine Lösung erfordert. Ein vielversprechender Lösungsansatz erscheint in sukzessiver Welterfassung und der Erweiterung des eigenen Wirkungskreises, zuerst mental, dann tätlich. Um zu handeln, braucht man zu wissen, wo man sich befindet, die Gefahren zu kennen, die Umgebung zu kartieren. Das Auffüllen des mentalen Raumes mit den Inhalten, die aus Selbst- und Welterfahrungen bestehen, geschieht im Prozess sinnlich-topologischer Zuordnung dieser Erfahrungen und mit der Ausbildung entsprechender Repräsentanzen, die als Modelle der Wirklichkeit zu begreifen sind, die Nachbildung realer Verhältnisse darstellen und summarische, komprimierte Form aller Interaktionen und des modus operandi enthalten. Diese Zuordnung (Referenzierung) und Prozessierung eingehender Inhalte findet ihre strukturelle Entsprechung in neuronalen Verbindungen des Kortex, und reproduziert sich in assoziativen Verbindungen, die mit psychoanalytischen Methoden nachgewiesen und rekonstruiert werden können. Die Psychoanalyse erlaubt, in die Vergangenheit eines Individuums zu blicken und die Vorstufen seiner psychogenetischen Entwicklung nachzuvollziehen. Daß die Psychoanalyse darüber hinaus ermöglicht, nicht nur die Gegenwart und die Vergangenheit sondern auch entfernte, d.h. phylogenetische Vergangenheit aufzuklären sowie in die Zukunft zu blicken, erübrigt sich zu erwähnen. Das wurde bereits nach der Erstellung psychologischer Profile im Verlauf des 2. Weltkrieges des 20. Jahrhunderts bewiesen. Das, was als Potenz, als Anlage vorliegt, kann unter adäquaten Bedingungen eine weitere Entwicklung erfahren. Eine Repräsentanz der Hand ist im Gehirn seit der Geburt vorhanden, es bedarf aber induktiver Einflusse, um diese Hand zu bedienen und vielfältige Bewegungen, die mit dieser Hand möglich sind, zu erlernen. Erst nachdem der Körper vielfältige Verbindungen mit sich selbst herstellt, kann oberste Instanz, die uns als Ich und Selbst bekannt ist, beginnen, sich zu entwickeln; zum Leben wird sie viel später erweckt, nachdem und falls ihre Entwicklung abgeschlossen ist. Unzweifelhaft erscheint die Eigenständigkeit des Ichs als einer Körperfunktion, die beim Kind als eine noch nicht entwickelte Anlage vorliegt. Das infantile Ich dient noch ausschließlich den Wunschäußerungen, ähnlich wie infantiles Genital nur dem Zweck des Urinierens dient, und erst später kommt noch die Funktion dazu, die Sperma auszuscheiden (als Bestandteil des generativen Subsystems des Körpers und als sein Zweck in reproduktivem Zyklus). Zwischen Eros und Uros, d.h. Urophilos, bestehen vielfältige Beziehungen, die sowohl psychoanalytisch als auch molekularbiologisch und neurophysiologisch gut aufgeklärt sind (Christoffel, 1935; Blum und Blum-Sapas, 1946; Lincke, 1953; Graber, 1954; Hafner, 2014; Wikipedia:Enuresis). Von primären Anlagen und Verbindungen, die als primer, als Kristallisationspunkte der Selbstorganisation dienen, wächst das Nervensystem unter äußeren und endogenen Einwirkungen fraktal nach innen. Dieses fraktale Wachstum unterliegt genetischer Kontrolle, was sich in kritischen Phasen psychogenetischer Entwicklung äußert. Die Entwicklung des Körpers - Morphogenese oder auch Metamorphose - geht parallel und in bedeutendem Ausmaß unabhängig von der Psychogenese: Während Morphogenese abgeschlossen sein kann, schreitet Psychogenese im günstigsten Fall fort, und kann erst viel später im Lebensverlauf eine Stufe der Reifung erreichen. 3 Phasen individueller psychogenetischer Entwicklung – Identifikation, Personifikation und Individualisation, entsprechen 3 philosophischen Grundfragen, welche die Menschen seit alters her an sich stellen: Woher komme ich? Wer bin ich? Wohin gehe ich? (Wer möchte ich werden?) Genauso wie es keine Wirkung ohne Gegenwirkung gibt, gibt es keine Funktion ohne Struktur. Das Hirn ist ein zusammengesetztes Gebilde, dessen strukturelle Teile nachbarschaftlich mehr oder weniger zueinander passen wie die Teile eines Puzzle. Wenn sogar funktionale Überdeterminiertheit morphologischer Einheiten des Hirns berücksichtigt wird, ist es unvorstellbar, daß alle bekannten Funktionen und Objektrepräsentanzen, so z.B. für die Mutter, auf begrenztem Raum untergebracht werden und eindeutige Lokalisation erhalten. Andererseits repräsentieren die Begriffe entsprechende Objekte sowie Subjekt-Objekt- bzw. Objekt-Objekt-Beziehungen, und je mehr es solchen Objekt- sowie Beziehungsrepräsentanzen gibt, desto umfangreicher ist das Weltbild. Die Sprache repräsentiert in ihrer Struktur diese Beziehungen, folgt und bildet ihre Regelmäßigkeiten nach. Die Worte, die Begriffe dienen der Bezeichnung und Unterscheidung der Mengen und ihrer Teile, während in den Sätzen die Verhältnisse zwischen ihnen bestimmt werden, ihre Wesensgleichheit oder Verschiedenheit festgestellt wird. In der Sprache, im Erzählen werden die Verhältnisse wiedergegeben, welche denen entsprechen, die in der Umgebung beobachtet oder erfahren werden. Alles, was gedacht, gesprochen, auf Papier gebracht oder in anderen Informationsträger festgehalten wird, ist die Wiedergabe und Widerspiegelung der Mengen und Verhältnisse zwischen ihnen. Im Prozess der Überlegung geschehen nicht nur Vergleichsoperationen sondern auch Ausgrenzung des Einzelnen aus den Mengen und Vereinigung des Einzelnen in die Mengen entsprechend bestimmter Vorgaben. Zum Beispiel bedeutet der Begriff Mensch eine Menge im bilologischen und sozialen Sinne. Der Satz „Der Dieb muß im Gefängnis sitzen“ gibt die Verhältnisse zwischen einzelnen Mengen „Dieb“ und „Gefängnis“ wieder, aber wer ist Dieb und wie lange und in welchem Gefängnis er sitzen muß, bedarf ergänzender Erklärung. Man kann die Entwicklung, die Genealogie einzelner Symbole nachvollziehen, wenn man sie miteinander vergleicht, und sie auf einer Zeitlinie stellt, bestimmten Epochen zuordnet. Eine solche Vergleichsstudie erlaubt Rekonstruktion begrifflicher Zusammenhänge, die mit diesen Symbolen assoziiert waren. Die Macht der Symbole oder symbolische Macht war notwendiger Bestandteil des historischen Geschehens, weil sie zu wesentlichen, sinngebenden Elementen der Wahrnehmung angehören, zu den Grundsteinen des Selbst- sowie Weltbildes. So lässt sich die Verwandlung von Schwert in ein Kreuz oder Cadeus beobachten, wobei weitere Attribute dieses Symbols - Schlangen und Flügel, als Band der Wahrheit und geflügelte Sonne (winged sun, flying eye) bzw. Waage (scale) zu interpretieren sind. Während der Schwert als ein Kampfinstrument benutzt wird, steht seine zweischneidige Klinge für erigierten Penis, während der Griff masturbierender Hand entspricht (das erklärt, warum der Griff oft mit den Flügeln in symbolische Verbindung gebracht wird). Die Flügel und Waage findet man in der Darstellungen von Archangel Michael: Er ist ein oberster Richter, und sein Schwert dient ihm als straffendes Werkzeug, nachdem der Maß an Verschuldung bzw. Versündigung festgestellt wird. Im Gegensatz dazu, ist Justicia eine mißlungene und entsinnlichte Nachahmung ihrer Vorgänger: Themis, Dike, Nemesis, Archangel Michael (in etwas ausführlicherer Form wurde darüber in meinem anderen Manuskript berichtet: Poleev, 2009b). Als strafendes Werkzeug Gottes wurde Heuschrecke angesehen. Die Raketen sind in dieser Hinsicht eine Weiterentwicklung gleiches Thema. Das altgriechische Sujet, in dem Damoklesschwert vorkommt, fand eine Weiterentwicklung im Neuen Testament, in dem Gottes Wort mit zweischneidigem Schwert verglichen wird (Offenbarung 1:16). Bei der Übertragung dieser Metapher in Kontext der Aufklärung komplizierter Verwicklungen des körperlichen und mentalen Innenraums erscheint psychoanalytische Sprache als Domoklesschwert, womit der Gordische Knoten zerhaut wird. Perzepierte Objekte im Verlauf der Prozessierung eingehender Empfindungen zerfallen in multiple Teilrepräsentanzen, in denen einzelne Qualitäten dieser Objekte repräsentiert werden: Größe, Farbe, Form, Position, sonstige Beschaffenheiten. Diese Teilrepräsentanzen werden analysiert und aus dieser Analyse gehen Vorstellungen über perzepierte Objekte hervor, die mit dem Original bzw. Vorbild nichts gemeinsames haben, d.h. sie sind virtuelle Existenzen, inhaltlich subtrahierte Schemen, subjektiv reduzierte Abbilder im Kontext subjektiver Realität, die nur für den Gebrauch im System, in dem sie geschaffen wurden, bestimmt sind. Solche Zerlegung der Objekte und inhaltliche Reduktion rezepierter Realität auf Grundmuster und Verhältnisse erlaubt modellhafte Nachbildung und Modellierung realer Verhältnisse, was zum Teil in verbaler, zum Teil in nicht verbaler Form geschieht. Auf reduktionistische Weise wird aus äußerer Komplexität das Wesentliche und Nützliche extrahiert, ein Extrakt bzw. Filtrat hergestellt, in dem dennoch die ganze Information in komprimierter Form enthalten ist. Diese Eigenschaft der Information nutzen alle Lebewesen, um sich in komplexer Umgebung zurechtzufinden, ohne sich in laufende Rechner und Datenträger zu verwandeln und zulässige energetische sowie körperliche Dimensionen zu überschreiten. Die Psychoanalyse erkannte diesen modus operandi der Wahrnehmung. So z.B. deutet Anna Freud (1936) das Verhalten ihres (damals) sechsjährigen Patienten als Identifikationsspiele, in denen nur emotional belegte Anteile wahrgenommener Inhalte präsentiert werden: „Seine Identifizierung betrifft nicht die Person des Gegners, nur dessen Aggression.“ Ein anderes Mal: „Was er vorspielt, ist diesmal auch nicht dessen Aggression. Seine Waffen und Ausrüstungsgegenstände bedeuten offenbar als männliche Attribute die Stärke des Lehrers und dienen, ähnlich wie die Attribute des Vaters in den Tierphantasien, der Identifizierung mit seiner Männlichkeit...“ Wie diese Identifikationsspiele beweisen, ist analytisches Vermögen des Kindes imstande, mit Teilaspekten der Realität zu operieren, um sie auf spielerische Weise in den Kontext seines Realitätsbildes zu integrieren bzw. in den symbolisch-begrifflichen Zusammenhang einzuordnen. Das ganzkörperliche Einbezogensein des Kindes bei der Einordnung entsprechender Teilaspekte ist für infantilen Zustand charakteristisch, während bei Erwachsenen solche Integration weitgehend asymptomatisch verläuft oder äußert sich als emotionale Betroffenheit in reduzierter Form. Diese reduzierten Formen nonverbaler Kommunikation sind dennoch nicht zu übersehen, und spielen bedeutende Rolle im Alltag. Die Einverleibung, d.h. Internalisierung der Realität geht über Spaltung der Sinneseindrücke und spätere Verwendung des gespaltenen Materials im Prozess der Rekonstruktion der Realität (Abraham und Torok, 1979; Alexander Etkind, 1993). Eine analoge Vorgehensweise findet bei der Nahrungsaufnahme und Verdauung im Digestorium statt, in dem organische Umwelt in ihre molekulare Bestandteile zerlegt und aufgespalten wird, um anschließend die eigenkörperliche Neubau zu ermöglichen. Das Saugen am Mutterbrust ist eine der ersten und prägenden Erfahrungen über die Außenwelt, und die Sprache, die sowohl mit dem Atmen, dem Ursprung der Psyche, als auch mit der Nahrungsaufnahme, die, wie auch das Atmen, das Aufsaugen der Außenwelt darstellt, und somit der Lebenserhaltung dient, steht mit beiden in enger Verbindung. Der Schrei des Säuglings, der nach Essen und Mutternähe verlangt, ist der Vorläufer der Sprache, die in weiterem Lebensverlauf differenzierter wird. Zu schreien verlernen wir aber nie. „An der Frauenbrust treffen sich Liebe und Hunger.“ Daß Ödipus zu Brust seiner Mutter zurückkehrt, bestätigt doch die Annahme über lebenslanger Fortbestand infantiler Regungen alias psychogenetischer Programme, die zum Bestandteil des kindlichen Verhaltens als auch jedes Erwachsenenverhaltens gehören. Die Sphinx ist noch keine Mutter sondern ein fragendes Orakel, und weil diese Gestalt aus dem Traum kommt, und, wie viele solche Gestalten, eine Chimäre ist, in diesem Fall sowohl die Mutter als auch den Vater, das Männliche und das Weibliche in sich vereint, ist sie ein Hindernis auf dem Weg zur Erfüllung ursprünglicher Prophezeiung. Darum sollen das Bild der bösen Mutter zusammen mit den Resten des Vaters, eines Rivalen, endgültig verschwinden. Nach der Überwindung aller Hindernisse, erhält Ödipus als Beilage zur Mutterbrust noch das Königreich, das als Erweiterung des beherrschbaren Raumes außerhalb der Mutterbrust und als Revier im ethologischen Sinne zu interpretieren ist. Das Weltbild muß ein Bestandteil des Selbstbildes sein, oder/und umgekehrt, weil die Wahrnehmung nur über Empfindung stattfindet, d.h. über Sinnesorgane. Ein weiterer Hinweis zur Bestätigung dieser These ist die Abwehrreaktion, die auf Kritik der Weltanschauung erfolgt, was beweist, daß jedes Weltbild mit dem Selbstbild eng verknüpft ist, und jeglicher Versuch, eigenes Weltbild in Zweifel zu ziehen, als Angriff auf das Selbst interpretiert wird und aggressive Reaktion hervorruft. Weil die Erfahrungen und Erlebnisse über Interaktion des Körpers mit den Objekten der Umwelt gesammelt werden, müssen Repräsentationskarten des Körpers und der Außenwelt so miteinander verknüpft sein, daß das Außen der Bestandteil und die Ausweitung des Körpers, des inneren Raums darstellt, wobei mentale Landschaften von entsprechender Landschaftspflege begleitet werden. Die Bestrebung der Selbstkontrolle kann unter begünstigenden Bedingungen in wahnhaften Zwangsgedanken- und Handlungen entarten, die Umwelt sowie andere Personen zu kontrollieren und zu bestimmen. In schlimmsten Fällen solcher psychischen Entartung versucht die Mehrheit oder auch die Minderheit, das Verhalten gesamter Bevölkerung zu kontrollieren und nach eigenen Vorstellungen zu formen (Poleev, 2010). Die Verteidigung des Reviers bzw. der Identität erstreck sich auf alles, was den Stellenwert eines Eigentums einnimmt und zum virtuellen Bestandteil des Körpers wird. Weil solche Besitzansprüche auch andere Personen erheben, entwickeln sich daraus unvermeidlich Streitigkeiten, bei denen geklärt wird, was wem gehört und wer darauf welche Rechte hat. Diese Revierkämpfe werden regelmäßig abgehalten wie das in übriger Tierwelt üblich ist, um im Kräftemessen sexuelle Vorzüglichkeit zu beweisen, vor oder für wen auch immer, und sei es auch für sich selbst. Brunft, Balz, Überkompensation - damit erklären sich schon die meisten Phänomene des Verhaltens und der Kultur. So z.B. Tanz, Ballett, Uniform und Mode insgesamt entsprechen dem Balzverhalten, und die Kriege wie auch die Waffen sind nichts anderes als Brunftkämpfe und dafür benötigtes Geweih. Die Ursache für verschiedene Formen sozialer Diskriminierung ist die Bestrebungen jedes Einzelnen, eine höhere Stellung innerhalb der Gruppenhierarchie zu erlangen, was permanent im Kräftemessen erprobt wird und bei jeder Gelegenheit erkämpft wird. Weil biologische Reproduktion eine präzise Koordination der Beteiligten während der Paarung erfordert, kann jede Störung oder Behinderung negativ auf das Ergebnis auswirken. Aus diesem Grund wird in der Gruppe jede Abweichung in sexuellem Verhalten oder sonstige verhaltensspezifische oder körperliche Auffälligkeit als Bedrohung für den Fortbestand der Gruppe angesehen und aufgrund dieser Bewertung verurteilt. Obwohl solche Bedrohung infolge psychosozialer Evolution nicht mehr besteht und keine reale Gefahr für das Individuum darstellt, wird immer noch jedes abweichende Verhalten missbilligt, weswegen Homosexuelle, Intellektuelle, Sonderlinge und übrige Menschen, die viel anders sind oder weil sie sich auffällig verhalten, verdächtigt werden, gebräuchliche Sitten, Gesetze oder sonstige Regeln zu verletzen, wobei auch oft genug solche Abweichungen und Auffälligkeiten gewalttätiges Vorgehen provozieren, oder ihre Rechtmäßigkeit bestritten wird. Narziss stirbt, wenn er sich erkennt. Warum? Weil das Selbstbild mit dem Selbst identifiziert wird, und die Gefahren, die diesem Selbstbild drohen, für reale Gefahren für das Selbst, für eigene körperliche Unversehrtheit gehalten werden, weswegen alles abgewehrt wird, was diesem Selbstbild droht. Nichts anders steht es mit dem Selbst/Bildnis von Dorian Gray: Solange das Bildnis sicher aufbewahrt wird, kann Dorian nichts geschehen; in dem Moment, wann das Bildnis zerstört wird, stirbt auch sein Vorbild. Nachdem Ödipus zur Einsicht über wahre Verhältnisse im neugewonnenen Paradies kommt, d.h. seine Augen für offensichtliche Wahrheiten öffnen, verblendet er sich, um sich für diese Erkenntnis zu bestrafen, wobei diesmal geschieht das sozusagen auf Eigeninitiative und ohne göttliche Vorgaben. „Erkenne dich!“ - das ist wovor sich die Meisten fürchten, um ihr (narzisstisches) Selbst- sowie Weltbild nicht zu gefährden und die Selbstliebe nicht zu verlieren. Jede Aufklärung, im Altgriechischen ἀποκάλυψις Enthüllung, Entschleierung, wird mit dem Weltuntergang gleichgesetzt und in diesem Sinne interpretiert. In alttestamentarischer Darstellung ist der Baum der Erkenntnis todbringend, und das unerlaubte Vergreifen an seine Früchte wird mit der Aufkündigung des ewigen Lebens und mit der Verbannung aus dem Paradies bestraft. In dieser pervertierten Logik drucken sich psychische Vorgänge aus, zu deren Aufklärung die Psychoanalyse ihren Beitrag leistete: „Vorgänge wie Regression, Verkehrung ins Gegenteil, Wendung gegen die eigene Person, die ausschließlich am Trieb selbst vor sich gehen, könnten vom Stand des strukturellen Aufbaus unabhängig und so alt sein wie der Trieb selbst oder doch so alt wie der Kampf zwischen Triebregungen und irgendeinem Hindernis der Triebbefriedigung. Man wäre nicht erstaunt, sie als die allerfrühesten in der Verwendung vorzufinden.“ Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß S. Freud die Geschichte von Dorian Gray bekannt war, allerdings lässt sich spekulieren, inwieweit diese Geschichte zu den Ursprüngen der Psychoanalyse gezählt werden kann. Sie hatte aber alle Voraussetzungen dafür: Mit dem Bildnis, das im Hinterzimmer von den Blicken der Außerstehende versteckt wird, ist Oscar Wilde die Darstellung und die Trennung des Bewußten, Offensichtlichen, Sichtbaren vom Unbewußten, Verborgenen, Versteckten gelungen. Die Elternteile von Dorian Gray fehlen in der Geschichte, dafür aber beispielhaft die Verdrängung und Unsichtbarmachnung innerer Triebe dargestellt sowie ihre Auswirkung auf die Seele geschildert, weswegen diese schriftstellerische Leistung als Vorläufer der Neurosenlehre würdigen kann. In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert symptomatische Beseitigung des Malers und Schöpfers des Bildnisses im Verlauf der Handlung im Roman. „Die Abspaltung vom Ich, die sich durch den Bewußtseinsentzug für ganze Gebiete des Affekt- und Trieblebens herstellt, kann ein für allemal die Intaktheit der Persönlichkeit zerstören. Die Verdrängung wird dadurch zur Basis für die Kompromiß- und Neurosenbildung.“ Schizophrenie, neurobiologisch definiert, ist Reduktion oder Ausfall neuronaler Verbindungen zwischen ursprünglich synton verbundenen Hirnarealen, die danach weitgehend autonom voneinander existieren und funktionieren, was der Dissoziation in psychoanalytischem Sinne entspricht. Infolge Unterbrechung der Kommunikation zwischen betroffenen Arealen findet keine Übereinstimmung, d.h. Synchronisierung der Informationsflüße (input-output flows) statt, was dazu führt, daß diese Areale voneinander dividieren und entsprechende Repräsentationen/Widerspiegelungen der Realität zu konkurrrierenden (inkohärenten) Realitäten werden. Diese Spaltung der Realität koinzidiert mit der Spaltung der Persönlichkeit, die abwechselnd von verschiedenen Realitäten ergriffen und von verschiedenen instruktiven Zentren kontrolliert wird. Psychosoziale Schizophrenie entsteht, wenn die Kommunikation und der Austausch zwischen Personen und Personengruppen gestört wird, und die Personen selbst infolge dieser Störung schizophren werden, so daß sie die Fähigkeit verlieren, die Realität ganzheitlich wahrzunehmen, die Gemeinschaft zu bilden und koordiniert füreinander zu agieren. Für diverse dogmatische Lehren ist charakteristisch, immer wieder den gleichen Versuch zu unternehmen, die Welt auf ein mehr oder weniger ausgedehntes Weltbild zu reduzieren, was, erstens, unter Wiederholungszwang geschieht, und, zweitens, die Bestrebung widerspiegelt, die Kopfarbeit sowie mit der Kopfarbeit verbundene Anstrengung zu minimieren, um gesamten energetischen Körperhaushalt nicht zu überlasten und keine Kraft auf etwaige Suche (nach der Wahrheit, Gerechtigkeit, Neuland u.s.w.) zu verschwenden. Bekanntlich gehen anteilsmäßig überproportional hohe energetische Ausgaben des Körpers auf das Konto des Hirns, weswegen für die Hirnbesitzer eine ständige Herausforderung bleibt, die Aufteilung vorhandener Ressourcen zwischen Körper und Geist gerecht zu gestalten. Gott ist charakteristisches Beispiel dafür, wie vorgeformte Wahrnehmung die Umwelt strukturiert, sie pandemisch physiognomiert, anthropomorphisiert, weiße Flecken (Wissenslücken) mit phantasierten Inhalten (falschen Vermutungen) ausfüllt. Die projektive Tätigkeit befangener Hirne beschränkt sich nicht nur damit, Illusionen zu erzeugen und sich mit ihnen umzugeben; von dieser Befangenheit betroffene Personen sind in zunehmendem Ausmaß bestrebt, diese Illusionen zu verwirklichen und sie in die Welt zu setzen. Glaube hat mit Vertrauen zu tun, und Vertrauen mit dem Trauen, dem Heirat, und mit allen anderen lustvollen Betätigungen, deren Ursprung in reproduktiver Regung alias Sexualität zu finden ist. Glaube ist Vertrauen, verifiziertes Wissen, das nicht zu bezweifeln ist, das Selbstverständliche und das Richtige enthält. Das vertraute Bild der Realität ist die Grundlage der Wahrnehmung. Die Übereinstimmung zwischen Sinneswahrnehmung, Handlung und zu erwartenden Folgen der Handlung erlauben die Konstruktion eines Weltbildes, dem geglaubt werden kann, weil dessen Zusammenhalt erfahrbar, begreifbar und nachprüfbar ist, und dessen einzelne Bestandteile in geordneter Weise und nach bekannten Regeln zusammenhängen. Jede Abweichung von der Ursprünglichkeit hat Realitätsverlust und Verlust der Koordinationsfähigkeit zur Folge. Falls zur Verwechslung zwischen Original und seinem Abbild kommt, und noch mehr, das Abbild zur Grundlage der Wahrnehmung wird, entwickelt sich ein Realitätsersatz, ein Doppelgänger der Realität. Sobald solche Spaltung vollzogen ist, hat das Auswirkung auf Hierarchie der Bilder, deren Zuordnung nicht bestimmt und deren Echtheit nicht überprüft werden können. Beim Ausfall entsprechender Funktionen, erlangen die Bilder, die ihren Ursprung im Inneren haben, eine Gleichstellung und Gleichberechtigung mit übrigen Abbilder der Wirklichkeit, und wenn diese Wahnbilder in die Wahrnehmung gelangen, geschieht das auf gleiche oder ähnliche Weise wie im Traum, so daß die wahrnehmbare Realität aus Echt- und Trugbilder zusammengesetzt wird, deren anteilsmäßige Verhältnis den Schweregrad des Realitätsverlustes bzw. Wahnzustandes bestimmt. Wahnsinn hat System, und innerhalb jedes Wahn/sinn/systems entwickelt sich eine Methode, um die Richtigkeit und Unfehlbarkeit dieses Systems zu beweisen, und die Beweisführung zu einem Kanon unzweifelhafter Behauptungen und Glaubensgrundsätze zusammenzufassen. Ein solcher Kanon dient u.a. dem Zweck, nicht mehr denken zu müssen, und nur dem zu folgen, was als heilig und glaubwürdig angesehen wird. Wenn man an etwas glaubt, dann wird das wahr, und was wahr ist, darf nicht bezweifelt werden: auf solche Weise entsteht ein Kreislauf des Glaubens und selbsterfüllender Prophezeiungen. Psychische Krankheit entsteht, wenn die betroffene Person nicht imstande ist, psychische Belastung auszuhalten, und infolge dessen ihr Verstand verliert. Man spricht von psychosomatischer Erkrankung, wenn der Verstand, d.h. das Urteilsvermögen, nicht betroffen ist, aber die Fähigkeit, psychische Belastung abzuwehren, nachlässt und sie in den Körper bzw. in die Körperrepräsentanzen verschoben wird - so entstehen Schmerzen in verschiedenen Körperteilen stellvertretend für oder anstelle von Kopfschmerzen und mentale Dissoziation. Die Trugbilder sind aber nicht ausschließlich der Bestandteil innerer Realität, sie können auch außerhalb des Psychischen vorkommen, wie man das überall beobachtet, wo natürliche Umgebung durch künstliche ersetzt wird. Es ist anzunehmen, daß unser ursprünglicher Lebensraum der Wald war, wobei bereits entfernte Vorfahren der Affen die Bäume besiedelten. Darauf weisen nicht nur anatomische Formen sondern auch archetypische Wahrnehmungsstrukturen hin, welche psychogenetischen Anteilen des Genoms entsprechen müssen. Außer physiologischen Änderungen, die sich beim Betreten des Waldes im Körper spontan einstellen, können die Träume von Fliegen als Wiederbelebung vergangener Realitäten identifiziert werden. Berücksichtigt man phylogenetische Bedeutung des Waldes, wird verständlich, warum der Ausgang aus dem Wald und insbesondere die Entwaldung gravierende Folgen für die Psyche hatte. Der Wald bat seinen Bewohner nicht nur regelmäßige Beschäftigung sondern auch vermittelte Grundformen des Daseins und gab dem Körper adäquaten Entfaltungsrahmen, in dem er und seine psychische Komponente festigten, geschweige denn die Produktion des molekularen Sauerstoffs, der für die Psyche unentbehrlich ist. Allein schon die Abwesenheit natürlicher Düfte in städtischen Gebieten irritiert die Empfindung, geschweige denn abstoßende Gerüche und Gifte, die sich unmerklich ausbreiten und nicht nur Stress verursachen sondern auch für viele Todesfälle verantwortlich sind. Für verlorenes Paradies gibt es keinen adäquaten Ersatz, und solange das nicht anerkannt wird, gibt es auch keine Aussicht, psychische Störungen zu heilen, die sich aus diesem Verlust ableiten. Die Unterscheidungsfähigkeit zwischen echt und unecht, richtig und falsch ist immanente Qualität des psychischen Systems, das grundsätzlich imstande ist, sowohl innere als auch äußere Ungereimtheiten wahrzunehmen. Diese Qualität gründet sich in der Beständigkeit der Welt, die sich in genetischer Beständigkeit reproduziert. Der Mensch wie auch andere Lebewesen sind empfindliche Detektoren der Störungen und Dissonanzen, die sowohl innerhalb als auch außerhalb ihrer Körper stattfinden. In dieser Hinsicht sind psychische Störungen zu überwiegendem Anteil nosologisch und ätiologisch als Reaktion gesunder Körper auf Erkrankungen des sozialen Körpers zu interpretieren, und die Symptome, die dabei auftreten, sind nichts anderes als Folgen chronischer Abwehr oder eines, mehr oder weniger erfolgreichen, Widerstandes. Die Psychoanalyse deckt Störungen des sozialen Körpers auf, die irrtümlicherweise Personen als psychische Störungen zugeschrieben oder zu Last gelegt werden, je nachdem, ob darüber pseudowissenschaftlicher Arzt oder ignoranter Jurist entscheidet (Poleev, 2014). Die Fähigkeit, psychosoziale Zerfallserscheinungen zu detektieren, und daraus resultierende Versuche, sie zu korrigieren oder zu kompensieren, sind analog zu allergischen Reaktionen auf Umweltverschmutzungen oder infolge immunogenetischer Prägung der Allergene, die normalerweise keine Gefahr für den Organismus darstellen. Solche und andere Beobachtungen geben ausreichende Gründe zur Annahme, daß psychische Funktionen solche kongruent oder analog nachbilden, welche die Instandsetzung des phylogenetischen Gedächtnisses, des Genoms, bewerkstelligen. Das molekularbiologische Apparat, das die Reparatur und Korrektur von DNA ausführt (repair and proofreading complex), ist gleichfalls die Grundlage der Referenzfähigkeit des Nervensystems und seiner psychischer Epiphänomene wie die Wahrnehmung und das Bewußtsein. Die Prüfung der inneren und äußeren Realität geschieht über den Vergleich der Archetypen mit aktuellen Bilder bei der Gegenüberstellung, und die Ergebnisse dieser vergleichender Analyse sind entweder die Korrekturen, die an genetischem Material durch seine epigenetische Modifikation vorgenommen werden, oder auch die Verhaltensänderungen, die entweder Anpassung ermöglichen oder im Gegenteil, neue Verhaltensvarianten hervorbringen, welche erlauben, sich dem Druck der Umwelt zu entziehen (Poleev, 2008). Die Referenzfähigkeit ermöglicht Kommunikation, d.h. dialogischen Informationsaustausch zwischen phylogenetischer und ontogenetischer Informationsebenen, die entsprechend im Genom und in epigenetischen Speicher lokalisiert sind, über verschiedene Signalübertragungswege bei der Übersetzung und Rückübersetzung der Sequenzen der DNA in morphologische Strukturen und neuronale Impulse und umgekehrt. Während Schuebel et al. (2016) beabsichtigen, den Sinn der Epigenetik zu erklären, verfälschen sie ganz am Anfang ihres Manuskripts diesen Sinn, indem sie ursprüngliche Definition von Conrad Waddington (1942) umformulieren. In solchen Versuchen, zu widersprechen statt nachzudenken und zuzustimmen, können unschwer Ödipale Tendenzen erkannt werden. Gleichen Unsinn wiederholen auch andere Autoren, so z.B. Willbanks et al. (2016). Die Richtigkeit ursprünglicher Definition bestätigt die Epigenetik selbst. Während Akkumulation, Auswertung und Speicherung des phylogenetisch relevanten Inputs im Verlauf der Epigenese, d.h. lebenslang, geschieht, entspannt sich epigenetische Prägung des Genoms in der Nullphase des reproduktiven Zyklus (Reik et al., 2001; Drewell et al., 2014; Marcho et al., 2015; Leseva et al., 2016). Epigenese bedeutet Entfaltung der Information, die im Genom enthalten ist, und während dieser Entfaltung konstituiert sich Epigenom, in dem u.a. genetische Reorganisation stattfindet, die mit dem Verlust des genetischen Materials einhergeht wie z.B. in den Zellen des Immunsystems. Die Konsequenz der Epigenese sind auch epigenetische Phänomene wie Individualität, Bewußtsein (dessen modische Bezeichnung cognom ist) und Sozium (Jang and Serra, 2014; Marczylo et al., 2015; Lyko et al., 2010; Cini et al., 2015; Holman et al., 2016; Marshall and Bredy, 2016). An dieser Stelle ist der Zusammenhang zu vermerken, der zwischen dem Atmen, d.h. dem Einbeziehen des Sauerstoffs in innerkörperliche Kreisläufe, und vielfältigen oxidativen und Reduktionsprozessen besteht, die daraus resultieren, wobei epigenetische Modifikation des Genoms als Teil dieser Prozesse zu verstehen ist. Das Selbst ist ein selbstreferenzierendes System, in dem eigene Existenz, eigene Handlungen, eigene Wünsche und alles, was zum Selbst gehört, als zu Selbst zugehörig referiert und wahrgenommen wird. Nach Trauma erfolgt Enttraumatisierung mit entsprechenden Vorgängen wie Abwehrreaktion und Reduktion, so wie nach der Beschädigung der DNA ein repair complex gebildet wird und notwendige Reparaturen ausgeführt werden, wodurch Erbinformation aufgrund vorhandener Information wiederhergestellt wird. Trauma unterscheidet sich von nicht traumatischen Einwirkungen durch seine Stärke, weswegen es sich nicht nur im Gedächtnis einprägt und entsprechende Gedächtnisspuren hinterläßt sondern auch reparaturbedürftige genetische Brüche und psychische Dissoziationen verursacht, so wie bei einem Klavier, der beim Tragen fallengelassen wird, was seine Verstimmung verursacht. Jede prägende, traumatische Einwirkung verletzt bestehende sinnlich-topologische Einordnung und bewirkt ihre Neuordnung. Das ist die Erklärung dafür, warum bei Traumatisierten und Ver-rückten der begriffliche Zusammenhang auseinanderfällt, und erst im Laufe der Zeit und bei günstigen Bedingungen wiederhergestellt wird. Oder verletztes Ego erfährt narzisstische Pathologisierung und die Umwertung aller Werte, wie das mit Adolf Hitler geschehen ist, was in „Mein Kampf“ zu manifestem Ausdruck gebracht wurde. Die Überführung linearer Abfolge von Nukleotiden in körperliche Multidimensionalität geschieht mittels Herausbildung von Repräsentanzen, die auf autokatalytische Weise den Prozess der Repräsentierung beeinflussen. Die Morphogenese ist dementsprechend die Reproduktion solcher Repräsentanzen, deren Selbstorganisation genetisch und epigenetisch reguliert wird. In linearer Abfolge der Nukleotiden in DNA sind nicht nur die Morphogenese, d.h. die Entfaltung von Strukturen höherer Dimensionalität, enthalten, sondern auch potenzielle Struktur des Agierens und Interagierens in der Umgebung. In diesen, als psychogenetische Verhaltensprogramme bezeichnete Bestandteile des Genoms, die im Psychogenese evident werden, sind artspezifische Interaktionsstrukturen gespeichert, wobei das funktionelle Zustandekommen entsprechender körperlichen Strukturen eine komplimentär strukturierte Umgebung voraussetzt, die als notwendiges äußere Teil der Interaktionsstruktur anzusehen ist. Wie bereits an anderer Stelle erklärt wurde (Poleev, 2006), bilden jede Form und ihre Ungebung eine Einheit, deren Informationsgehalt zwischen Umgebung und Form aufgeteilt wird. Überträgt man dieses allgemeingültige Prinzip auf das Verhalten, so ergibt sich ein Zusammenhang zwischen psychogenetischen Programmen (logos), Körperstrukturen (bios) und Umwelteinflussen (topos), die einander ergänzen müssen, um entsprechendes Verhalten und artspezifische Interaktionsstruktur zu realisieren. Vereinfacht dargestellt, die Existenz der Luft bzw. des Wassers mit darin enthaltenem Sauerstoff ist eine notwendige Voraussetzung für das Atmen, während die Mutterbrust mit der Milch die Voraussetzung für morphologische und psychogenetische Strukturen darstellt, die einem Säugling die Nahrungsaufnahme ermöglichen. Die Schlaffördernde Wirkung der Milch erklärt sich nicht nur aus der Prägung, die im Säuglingsalter stattfindet, sondern vielmehr auf ihre stoffliche Zusammensetzung zurückzuführen ist. Diese spezifische Milchsignatur wird vom Körper erkannt und induziert den Schlaf. Im Fall des sexuellen Dismorphismus handelt es sich um die Herausbildung einer Selbst-Umwelt-Interaktionsstruktur, deren Inhalt die Paarung und Reproduktion sind, und deren Konsequenz die zweite Natur, das Sozium ist. Den Körper kann man als eine Umgebung für darin innewohnenden Geist ansehen. Das Streicheln der Haare wird meistens als angenehm empfunden, was in der Zweckmäßigkeit dieses atavistischen Verhaltens liegt, und dessen Interaktionsstruktur außer 2 Personen noch eine Umgebung beinhaltet, in der diverse Exoparasiten leben. Gleichfalls wurde nachgewiesen, daß die Entwicklung des Immunsystems eine Umgebung voraussetzt, die diese Entwicklung induziert. Eine treffende Metapher für beschriebene Verhältnisse ist das Musizieren: die Musik (das Verhalten) kommt zustande durch die Einwirkung der Finger des Spielers (die Umwelt) auf Klaviatur des Musikinstruments (der Körper). Auf analoge Weise, wie die Musik zustande kommt, wird auch die Sprache realisiert: Einzelne Tasten des Musikinstruments entsprechen einzelnen Tönen bzw. Noten, d.h tonalen Frequenzen oder Frequenzspektren, und die Betätigung der Tasten erzeugen unverwechselbare Melodien, so wie einzelne Buchstaben bzw. Laute kombiniert werden, um sprachliche Sequenzen, d.h. Worte hervorzubringen. Die Umwelteinflüsse sind prädominante Taktgeber der Entwicklung und körperliches Funktionierens; körperliche Teilautonomie gewährleisten innerkörperliche Taktgeber. Zu letzten gehören neben physiologischen und neurophysiologischen Taktgeber psychogenetische Strukturen, die in psychoanalytischer Theorie als Ich, Es und Über-Ich bezeichnet werden, und die sich als Regungen und Triebe in der Form von Wunschäußerungen einer Person oder Willensäußerungen eines Individuums manifestieren. Psychologie als Phänomenologie des Geistes. „Deux dangers ne cessent de menacer le monde: l'ordre et le désordre“, - Zwei Gefahren bedrohen die Welt: die Ordnung und die Unordnung, wie das Paul Valéry treffend formulierte. Zusammenfassende Darstellung neurophysiologischer Grundlagen des freien Willens ist im Buch von Peter Ulric Tse (2015) enthalten. Wie das Verhalten zustande kommt, wird fortschreitend aufgeklärt (Gentilucci and Dalla Volta, 2008; Lindsey et al., 2012; Brown, 2012; Smith et al., 2013; Guyenet, 2014; Feldman and Kam, 2015). Aus dieser Aufklärung ergibt sich ein plastisches Bild, in dem modulare Verhaltensstruktur das Hauptmotiv ist, und demgemäß das Verhalten aus einzelnen Modulen aufgebaut wird, deren Kombination verschiedene Verhaltensweisen hervorbringen. So z.B. Sprechen ist ein modulares Verhalten, in dem Atembewegungen, Zungenbewegungen, Bewegungen, die dem Essverhalten zugeordnet werden können, mit der Beteiligung sowohl basaler als auch kortikaler Schaltkreise koordiniert ausgeführt werden. Auf solche koordinierte Weise efüllen einzelne morphologische Strukturen verschiedene Funktionen in einzelnen modi operandi wie z.B. Nahrugsaufnahmemodus, Atemmodus, Sprachmodus, Schlafmodus u.a. Die motorische Ausführug dessen, was als genetisches Verhaltensprogramm vorliegt (Atmungsreflex) oder situationsbedingt aus bereits vorhandenen Modulen neu zusammengesetzt wird (Sprechen, Essen), die Existenz gewisser Hirnareale voraussetzt, in denen solche Programme generiert, miteinander kombiniert und an entsprechende efferente Neuronen übertragen werden. Atomare Theorie des Verhaltens postuliert das Verhalten, das aus Verhaltenseinheiten besteht und sich bei deren Kombination in Verhaltensketten organisiert, so wie verschiedene Moleküle in Kettenreaktionen aus einzelnen chemischen Elementen, d.h. Atomen, zusammensetzen. Im Laufe der Evolution geschieht Selektion der Moleküle sowohl nach ihrer Komplimentarität als auch in Bezug auf ihre Fähigkeit, selbstorganisierende Strukturen zu bilden. Infolge dieser Selektion werden nur solche Moleküle und supramolekulare Komplexe im Kreis des Lebens aufgenommen, welche die Aufnahmekriterien erfüllen. Die Beständigkeit und funktionale Effizienz des Körpers mit allen seinen oszillierenden Einheiten, angefangen von Atomen, woraus Moleküle und supramolekulare Komplexe bestehen, bis zu Organen und körperübergreifenden Taktgeber wie z.B. neuromodulatorisches System, erklärt sich wellentheoretisch aus Überlagerung der Schwingungen, die summarisch stabiles und zugleich plastisches Verhalten ermöglichen. Eine weitere unentbehrliche Grundlage dafür ist beständige innerzelluläre und interzelluläre Kommunikation, wodurch sich der Körper in ständigem innerem Dialog mit sich selbst befindet. Die innerkörperliche Reflexivität geht mit der Reziprozität der Beziehungen einher, in welchen der Körper zur Umwelt steht, und welche sich in bereits erwähnten Interaktionsstrukturen realisieren. Aus dem Ineinandergreifen vielfältiger Zyklen, in welche strukturelle Untereinheiten involviert sind, ergibt sich harmonischer Zusammenhang des Körpers und reibungsloser Ablauf seiner Funktionen. Körperliche Komplexität hat auch ihren Preis. Die Verletzung bestehender Ordnung hat phylogenetisch bedeutenden oder pathologischen Pleiomorphismus zur Folge, was sich in produktiver Weise in der Entstehung neuer Zelltypen und entsprechender Lebensformen äußert (Herb, 2014) oder beim Zerfall körperliches Zusammenhangs zu verschiedenen Krankheiten führt (referiert von Bjornsson, 2015). Neuronale und psychische Struktur ist nicht nur plastisch, was eine Anpassung und Verhaltensänderung erlaubt; sie ist auch labil und verletzlich. Psychopathische psychosoziale Umgebung wirkt pathologisierend auf psychische Struktur, deformiert oder in schlimmstem Fall zerbricht sie. Die häufige Folgeerscheinung solcher Einwirkung sind destruktive psychische Prozesse, die zur Desorganisation psychischer Struktur führen, so z.B. Persönlichkeitsspaltung oder Regression. Bereits anfangs des 20. Jahrhunderts wurden die Ursachen psychosozialer Pathologie eingehend analysiert und später entsprechende neurophysiologische Grundlagen aufgeklärt (Freud, 1921; Bechterew, 1921). Wie sich eine Person in eigenem Körper oder innerhalb eines Soziums fühlt, hat Auswirkung auf ihre Psychogenese. Psychische Struktur, die in der Gegenwart als normal, d.h. nicht pathologisch bezeichnet wird, ist Resultat der Psychogenese, die, abhängig von Bedingungen psychischer Entwicklung, verschiedene Varianten hervorbringen kann. Über frühere phylogenetische Formen psychischer Organisation kann zur Zeit nur spekuliert werden, aber die Analyse psychischer Pathologien und die Ergebnisse der Verhaltensforschung sowie ethnologische Vergleiche können in dieser Hinsicht hilfreich sein, um evolutionäre Vorstufen zu verstehen und zu rekonstruieren. Wie auch in der Morphogenese, sind für korrekte Psychogenese bestimmende Gradiente wichtig, die in psychogenetische Struktur der Erwachsenen übergehen, und deren Ausfall zu Ausfällen psychischer Funktionen oder zu psychischen Mißbildungen resultiert, so wie Defizite oder Störungen der Morphogenese zu Ausfällen körperlicher Funktionen und zu körperlichen Mißbildungen führen. So z.B. die Willenlosigkeit ist das Ergebnis des schwachen Ichs, das infantile Wünsche äußert, eine Entsprechung oder Ersatz für Mutterbrust in der Umgebung sucht und findet, und ständig damit beschäftigt ist, sich mit gefundenem Ersatz zu sättigen. Die Willenlosigkeit ist die Folge unterlassener Willenseinwirkung der Erwachsenen, die meistens mit sich selbst beschäftigt sind und aus diesem Grund vergessen, adäquate Vorbilder für das Kind zu liefern, weswegen er in dieser Hinsicht sich selbst überlassen wird, und in der Regel aus eigener Kraft die Herausbildung entsprechender Fähigkeit nicht zustande bring. Die sich selbst überlassene Kinder erfahren eine Vernachlässigung, woraus defekte Charakterbildung resultiert, obwohl sie angeblich von ihren Eltern mit allem möglichen versorgt werden. Diese Überversorgung mit allem möglichen außer notwendiger menschlicher Zuwendung ist die Hauptursache für die Gefühllosigkeit multimedialer Generation, deren Kommunikationsfähigkeit an starre, automatische, smartphonähnliche Muster angelehnt ist, und in denen nichts menschliches vorkommt. Der Ausfall der Zuwendung und Willenseinwirkung verursacht psychisches Durcheinander, in schlimmstem Fall fuhrt das zur unumkehrbaren Festigung psychopathischer Persönlichkeitsstruktur. „Die Machtlust ist nur das Symptom einer echten Geisteskrankheit, die auf dem Verlust der Autonomie beruht“ (Gruen, 1987; Stone, 2006; Wirth, 2006; Volkan, 2006; Buckholtz et al., 2010; Richter, 2014; Watanabe and Yamamoto, 2015). Die Wunschäußerungen erwachsener Säuglinge ersetzen die Willensäußerungen, und anstelle von Entscheidungen und Handlungen eines vollbewußten Individuums sind sie nur imstande, psychogenetische Programme aus dem Es in ihr unterentwickeltes Bewußtsein zu befördern und sie in ihrer Umgebung zu kommunizieren. Eine regrediente Lustgewinnung ist die Befriedigung infantiler Wünsche auf Umwegen an eine regulierende, überprüfende Instanz, die entweder nicht ausgebildet oder gehemmt ist, was in gewissenloser und kritikloser Selbstbefriedigung resultiert, wie z.B. Selbstbereicherung auf Kosten von anderen, worüber in der Beamtenrepublik die Rede ist (Poleev, 2015b). Das Konzept der Staatsgewalt entstammt der Vorstellungen der Wilden, während sie mit ihren Familienangehörigen sowie mit allen übrigen innerhalb der Sippe, die ihnen unterlegen waren und keinen Widerstand leisten konnten, auf die Art und Weise umgegangen sind, wie das mit den Nutztieren üblich war. In Schutz zu nehmen bedeutete und bedeutet immer noch heute nichts anderes als zu dominieren und nach Belieben mit denen, die in Schutz genommen wurden, umzugehen. Solche archaischen Vorstellungen fanden Ausdruck in religiösen Texten, wie z.B. im Alten Testament, in dem ein Biblischer Gott das Bibelvolk beherrscht und bestraft, wie ihm zumute ist: „Gottes Wille ist unergründlich, und man muß ihm beugen wie dem Schicksal“ - so hieß es lapidar. Die alttestamentarischen Passagen über die Unbegreiflichkeit Gottes und Unergründlichkeit seiner Wege werden in verschiedenen Gesetzestexten sinngemäß wiedergeben, so im Artikel 20 des Deutschen Grundgesetz, demnach alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht, wobei das Gewaltmonopol dem Staate obliegt. Der Staat in Person zahlreicher Staatsdiener Die Ödipus-Sage veranschaulicht gleichfalls, zu welchen schlimmen Konsequenzen die Verlagerung innerer Realität nach außen führen kann: Die Kämpfe, die sich im Inneren abspielen, toben dann in der Wirklichkeit, fordern ihre Opfer und vermehren das Leid. Nachdem innere Realität nach Links gezogen wird, folgt die Pervertierung zwischenmenschlicher Verhältnisse, und alles kommt durcheinander. Ist das nicht eine Erklärung, wie das Böse in die Welt kommt? Lust, Unlust, Verlust. Daher ist Kastrationsangst als spezifischer Fall der Verlustangst anzusehen, die in verschiedenster Formen und Ausprägungen fast immer vorhanden ist, und bezieht sich auf Objekte, Körperteile und Personen. Die Menschen, wie auch viele andere Tiere, haben einen weichen Körper: Sie sind von Geburt aus nackt und schutzlos. Das prägt entscheidend ihr Verhalten: Sie versuchen, sich zu schützen. Aus diesem Grund graben sie Löcher im Boden, wo sie ungestört schlafen können, oder, wie bei Menschen der Fall ist, bauen Grubenhütten, Häuser, Fahrzeuge, entwickeln kulturelle Umgebung und tragen Kleider. Kleidung ist die zweite Haut, die allerdings nicht nur die Funktion einer Schutzhülle erfüllt: Sie exponiert geheime Wünsche der Träger, ihre innere Welt, dient als Tarnung oder als Werbung. Kein Tier der Welt kann so oft häuten, wie das die Modebranche von ihren Konsumenten verlangt. Der Körper selbst ist eine Hülle für die darin lebenden Zellen, insbesondere für die Eizellen und Spermatozoiden, deren Reproduktion eigentlichen Sinn und Zweck körperlicher Existenz und seiner verzweigten Organstrukturen darstellt. Die Gameten bestimmen viel mehr als alle anderen Zellen das Grundmuster unseres Verhaltens. Die Äußerungen des infantilen Eros, die S. Freund als anale, orale, und genitale Phase frühkindlicher psychischer Entwicklung bezeichnete, sollte im Kontext der Aufforderungen der Körperhygiene und der Ökonomie des Lustgewinns neu interpretiert werden. Grundsätzlich sind 2 mögliche Entwicklungen in dieser Hinsicht realisierbar: entweder wird der Körper als Gefängnis und Zuchtahaus oder als Lustschloß empfunden und wahrgenommen und entsprechend der Wahrnehmung und Empfindung realisiert. Der gesunde, innewohnende Narzissmus alias Selbstliebe, der zu immanenter Grundausstattung und zu Wesensmerkmalen jedes Ichs gehört, bedeutet lustvollbesetztes Ich, das innere Lustschloß. Ein prognostisch-perspektivisch optimistischer Entwurf des Selbst motiviert in reziproker Weise wie selbsterfüllende Prophezeiung. Im Gegenteil dazu, wirkt ein abschreckendes, mit der Angst und mit enttäuschender Erwartung belegtes Selbstbild hemmend und hat persönlichen Rückzug zur Folge, was Regression und Rückbildung des Ichs verursacht. Lustökonomie. Es ist anzunehmen, daß gleiche Instanzen, die bei der Prozessierung von Lust und Unlust beteiligt sind, in psychische Prozesse involviert sind, die in der Psychoanalyse als Primär- und Sekundärvorgänge bezeichnet werden, und deren Zustandekommen entsprechend mit Lust- und Realitätsprinzip erklärt wird. Die Funktion des Belohnungssystems entspricht dem Lustprinzip, die Lustquantitäten sind das Geld, womit das Verhalten belohnt wird, die Unlust bedeutet Geldentzug oder -Verlust, und die Empfindungen, die aus Drogenkonsum resultieren, sind eine Art Falschgeld (Tuesta and Zhang, 2014). Ob Schmerz als Lust oder Unlust empfunden wird, wird vermutlich im Belohnungssystem entschieden (Spitzer, 2012c, 2016a). Dennoch ist das Verhalten nicht nur von der Lust bestimmt, und das, was jenseits des Lustprinzips liegt, war gleichfalls der Gegenstand der Untersuchung von S. Freud (1920), wobei kriegerische Handlungen sowohl der Ausgangspunkt dieser Untersuchung waren als auch auf ihre Ergebnisse auswirkten, infolge dessen, wie ich bereits vermerkte, die Gedankenfolge, die zum Manuskript über Narzissmus führte, abgebrochen wurde. Von Grausamkeiten des Krieges beeindruckt, befasste sich S. Freud mit den Ursachen destruktives Verhaltens, was er, im Gegensatz zu lebensbejaenden, vitalen Trieben als Todestriebe bezeichnete. In dieser Gegenüberstellung wurde übersehen, daß Todestrieb, heute als Apoptose bekannt, einen notwendigen Teil des Lebenszyklus darstellt. So z.B. trennt sich eine Eidechse von ihrem Schwanz, um ihr Leben zu retten. Der Körper erneuert sich und beugt krankheitsauslösende Entartung vor dank täglichem Absterben von Millionen von Zellen. Der Tanatos ist kein Gegensatz zum Eros allein schon aus dem Grund, weil das Spermium jedesmal stirbt, wenn er in die Eizelle übergeht, geschweige denn das Massensterben aller übrigen Spermien, die diese Fusion nicht vollzogen haben. (*) (* Erklärte Verhältnisse zwischen Leben und Tod haben eine Parallele in der Sprache. So z.B. das Wort für jüdisches Fest der Erneuerung, griechisch ἐνκαίνια, das kalendarisch etwa Advent und Weihnachten entspricht, entstammt von καινόω erneuern, wechseln, verändern, und καινός neu, frisch. Man kommt unfreiwillig auf den Namen des Brudermörders Kain, und auf griechisches Wort καίνω töten.) Die Lust ist ein Motiv, um sich zum Objekt der Lust fortzubewegen oder sich fortzupflanzen; somit kann in dieser ursprünglichen Bewegung positive taxische Reaktion identifiziert werden. Die Gegenbewegung ist von der Angst bestimmt, zu sterben, wenn man aus der Gefahrenzone nicht wegkommt, oder die Umgebung nicht erreicht, die für das Fortbestehen existentiell ist. Daher ist der Gegensatz zur Lust und zum Eros der Phobos, die Angst. Dieser Gegenüberstellung entsprechen enge Verhältnisse, d.h. situationsbedingtes Zusammenwirken oder Gegenwirken zwischen Zentren der Lust und Angst, Eros und Phobos, Himmel und Höhle, die reziprok im mesolimbischen System miteinander verbunden sind. Das es sich beim Amygdala um das Zentrum handelt, in dem Angst, Unbehagen und übrige negative taxische Reaktionen prozessiert werden, gilt als gesichert (Feinstein et al., 2011; Stuber et al., 2011; Murray et al., 2014; Land et al., 2014; Lalumiere, 2014; Riga et al., 2014; Wassum and Izquierdo, 2015; Li et al., 2015; Weymar and Schwabe, 2016; Kragel and LaBar, 2016; Heller et al., 2016). Angst ist Reaktion auf Gefahr, die vermieden werden soll. Vielfältigen Angstformen entsprechen verschiedene Reaktionen zur Vermeidung der Gefahr: flüchten, verstecken, erstarren, verteidigen, angreifen (aggression, regression, subversion, paralysis), die sich ins Pathologische entarten, wenn die Vermeidungsreaktion behindert wird (Freud, 1926; Fonagy, 2006; Milch, 2006; Yu et al., 2014; Malki et al., 2016; Golden et al., 2016; Liu et al., 2016; Khalsa et al., 2016). Es gibt mehrere Erklärungen für die Selbstverliebtheit des Ichs. Einerseits, die Selbsterhaltung erfordert entsprechende Selbstachtung und Selbstfürsorge. Andererseits, wie oben erklärt, optimistisches Selbstbild und progressive Psychogenese beeinflüßen einander in positiver Weise (Anna Freud, 1936; Deyoung, 2013; Shakeshaft et al., 2015). Drittens, im narzisstischen Kosmos dreht sich alles um das Selbst, und aus verschiedenen Instanzen des Selbst besteht die Spieltruppe der Wunscherfüllungsträume, deren Haptmotiv die Selbstbejaung, Selbstbestätigung und Selbstbelohnung ist. Viertens, es gibt ergonomische Ursachen für die Selbstliebe bzw für die Selbstverliebtheit des Hirns: Nur 2% des Körpergewichts entfallen auf das Gehirn, aber es erhält 15% des gesamten Blutstroms, den das Herz-Kreislauf-System liefert, und es verbraucht 25% der Glukose sowie 20% des Sauerstoffs, die dem Organismus im Ruhezustand zur Verfügung stehen, wobei jede Denktätigkeit diesen anteiligen Verbrauch noch erhöht ! Das Lustschloß des männlichen Körpers wird zum fantasierten Ersatz eines ideelen Körpers, in dem die Möglichkeit, die infantilen und adoleszenten Bedürfnisse zu befriedigen, welche zum Teil nur männlicher, zum Teil nur weiblicher Körper bietet, zu einer Einheit verschmolzen sind, und deren Körperteile eine mehr oder weniger passende Verwendung finden, u.a. als Spielobjekte. So z.B. werden männliche Brustdrüsenansätze oder der Penis zu Orten der Zungenbetätigung, welche milchsaugende Bewegungen rekapitulieren, oder der Anus zum phantasierten Ersatz der Vagina. Die Körperrepräsentanzen eines narzisstischen Eroten erfahren eine Neubewertung, und ganzkörperliche Repräsentanz wird somit neu strukturiert. Ein perfektes Liebesverhältnis führt man bekanntlich nur mit sich selbst. „In die gleiche Richtung weist übrigens, daß einige Platoniker den Narzissmus-Mythos als Symbol für die Selbstgenügsamkeit der vollkommenen Liebe verstehen: Diese Beziehung ist erkennbar noch in Freuds Gleichsetzung des „Liebestriebs“ mit dem platonischen Eros.“ (Laplance, 2006). Jede sexuelle Handlung ist eine Selbstbefriedigung, und in jedem Liebesakt liebt man in erster Linie sich selbst, während andere Körper als Mittel zum Zwecke der Erzeugung von Lustempfindungen benutzt werden. Daher sind die Liebe zum äußeren Objekt sowie Zuneigung und Empathie spätere Abkömlinge ursprünglich ungeteilter Selbstliebe, deren Überwindung und Teilung im Gebot der Nächstenliebe gefordert wird. Die Fähigkeit, die Eigenliebe zu teilen bzw, zu verteilen, bedeutet nichts anderes, als die Inklusion der Objektrepräsentanzen in den Wirkungskreis des Ichs, wodurch das Ich einen Zuwachs, eine Ausdehnung erfährt, ohne die Grenzen zwischen Ich und Objekt aufzuheben oder sie zu überschreiten. Falls aber solche Repräsentanzen vom Ich abgespaltet werden, d.h. von der Versorgung mit der Lust ausgeschlossen werden, sind sie dazu verdammt, ihr tristes Dasein im mentalen Raum außerhalb des Ichs zu führen, versinken in die Gewässer von Acheron, werden zu Abbilder toter Dinge, zu abstrakten Begriffen, denen Liebe entzogen wurde und mit denen keine gefühlsmäßigen Beziehungen unterhalten werden, mit anderen Worten, sie erfahren geistige Verarmung wie vernachlässigte Kinder, denen mütterliche Fürsorge und Liebe entzogen wurde. Was Mutter dem Säugling vor seinen Augen hält ist ihr eigenes Gesicht und darüber hinaus noch die Widerspiegelung emotionaler Zustände des Säuglings: In dieser Interaktion und Widerspriegelung emotionaler und mentaler Zustände werden Grundsätze interpersönlicher, sozialer Kommunikationsfähigkeit festgelegt. Die Physiognomie, die Mimik der Mutter prägt sich ins Gedächtnis des Zuschauers ein, und dient später als Vorlage, um mentale Zustände anderer Menschen zu erkennen und mitfühlen zu können, was als Einfühlvermögen bezeichnet wird. Die allererste Liebe ist die Mutter, und aus diesem Liebesverhältnis gehen alle andere Liebesverhältnisse hervor. In dieser ersten Liebesbeziehung wird die Interaktivität und Intersubjektivität jeder Beziehung erlernt: Aus interpersönlicher Interaktion entsteht zuerst eine Repräsentanz der Mutter, und aus internalisiertem Mutter-Selbstobjekt gehen durch Identifikationen innerpsychische Strukturen hervor. Das Bedürfnis, zu lieben und geliebt zu werden, wird, nachdem erste Liebe zu Ende geht, in anderen Beziehungen realisiert. Primäre Interaktionsstruktur der Mutter-Kind-Beziehung kann auf andere Beziehungen übertragen und sowohl im homosexuellen als auch im heterosexuellen Verhalten realisiert werden. Dabei kommt es an die Wahl des Objektes an, das libidinös besetzt wird. Diese Wahl wird aber nicht in der Adoleszenz sondern im frühen Kindesalter getroffen. So wie im Prozess der Konditionierung das Immunsystem lernt, zwischen eigenem und fremden Körper zu unterscheiden, so ist die Person davon abgeneigt, ihre Familienangehörige als Objekte sexueller Betätigung zu betrachten. Aus diesem Grund gibt es im Normalfall keine inzestiöse Regungen und Bindungen, es sei den, der reguläre Ablauf familiärer Verhältnisse wird durch widersinnige Handlungen der Erwachsenen unterbrochen, was als pathogene Abweichung und Störung im Psychischen geprägt wird, und in weiterem psychogenetischem Verlauf zur Entstehung psychischer Pathologien, wie z.B. Wiederholungszwang, resultieren kann. Welche Beziehungen eine Person nach der Erreichung des reproduktiven Alters eingeht oder zu eingehen versucht, bestimmen die Umstände ihrer Psycho- bzw. Psychopathogenese, d.h. ausschließlich epigenetische Faktoren, nachdem entsprechende Voraussetzungen und Prädispositionen im Verlauf morphogenetischer Entwicklung entstanden sind. Der Prototyp der Sexualität wird im Kindesalter geprägt, und spätere Wahl der Sexualobjekte entspricht dieser Prägung (Imprinting). Ich kann immer noch gut daran erinnern, welche Freude mir freundschaftliche Beziehung mit gleichaltrigem Kind im Kindergarten bereitete, mit dem ich mich lustvoll an den Raupen und anderen Insekten betätigte, während ich mit ihm spielte und seine Wesenszüge bewunderte. Auf der Gelände des Kindergartens entdeckte ich eine Stelle, wo dickformige Larven in der Erde lebten, woraus sich männliche und weiblich Nashornkäfer entwickelten. Unzweifelhaft stammt aus dieser Zeit meine Interesse für Entomologie, die später in meine berufliche Beschäftigung überging. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang, daß, wenn ich mich richtig erinnere, mein damaliger Spielkamerad Жуков hieß, was im Deutschen dem Käfermann entsprechen würde. In meinem Freund aus der Kindheit fand ich offensichtlich eine spiegelformige Entsprechung meines Selbst, eine Vorstellung, die sich in perfekter Anpassung unserer asexueller Interaktion bestätigte. Es war eine prägende Erfahrung zur richtigen Zeit, die ihre Spuren im Gedächtnis hinterließ, und vermutlich eine nicht zu unterschätzende Rolle in späterer Objektwahl spielte. Wie der Traum vom 1.03.2015 veranschaulicht, handelt es sich bei gleichgeschlechtlicher Objektwahl in diesem Fall um narzisstische Selbstwiderspiegelung im Alter von etwa 5-6 Jahren, und darüber hinaus noch um die Vermischung der Selbst-Objektbeziehungen infolge Projektion des Selbst auf männliche Objekte sowie Introjektion männlicher Objekte, deren Bestandteile zum Teil der Selbstrepräsentanz geworden sind. Diese innerpsychische Vorgänge, welche im Traum zum manifesten Ausdruck kamen, formulierte S.Freund (1914) folgendermaßen: „Man liebt, was man selbst ist, was man selbst war, sowie die Personen, die ein Teil des eigenen Selbst waren.“ Im Unterschied zum geschilderten Fall, besteht in der Päderastie die Fixierung auf das Alter gewählter Objekte fort, so daß keine Aktualisierung dieser Objektrepäsentanzen stattfindet. Wegen dieser Asynchronität und Adaptationsverlust durch den Ausfall adäquater Indizierung früherer Eindrücke im Gedächtnis, kann man päderastische Neigung als eine mehr oder weniger ausgedehnte mentale Zurückgebliebenheit und päderastische Regung als regressive Zwangserinnerung bewerten. In anderen Aspekten ihrer Charakterpathologie unterscheiden sich solche Personen unwesentlich von anderen Infantilen mit psychopathischer Persönlichkeitsstruktur, worüber an anderer Stelle ausführlich berichtet wurde. Aber auch eigener Körper wird weniger wahrgenommen und gerät teilweise in die Vergessenheit, solange seine lebenserhaltenden Grundfunktionen reibungslos ablaufen, und sobald nicht zu deren Unterbrechung kommt, was als Selbstverlust empfunden wird und die Angst um die Selbstbeherrschbarkeit weckt. Neue Herausforderungen und Aufgaben können den Zustand der Selbstvergessenheit unterbrechen und zur Erweiterung des Bewußtseins führen. Eine paranoidale Entgleisung dieses inneren Wachstums ergibt sich in Situationen, in denen der Prozess der Wiederherstellung der Selbstbeherrschbarkeit in regressiver Weise als zwanghafte Selbstüberwindung bewältigt wird. Aus erklärtem Grund sollten die Kinder wie auch Erwachsene mit intellektuellen Aufgaben konfrontiert werden, und nicht nur mit sportlichen, insbesondere gemeinschaftssportlichen, bei denen die Spieler in ödipale Konzurenzkämpfe verwickelt werden, welche regressive Tendenzen verstärken. Wenn innere oder auch äußere Realität in die Schieflage gerät, erlaubt der Realitätssinn, ähnlich wie der Gleichgewichtssinn, diese Schieflage wahrzunehmen. Diese Wahrnehmungs- und Unterscheidungsfähigkeit bedarf einer Vorstellung von der Norm, die sich offensichtlich in einer Struktur gründet, die ein Etalon der Norm, der Normalität darstellt. Dieses immanente Referenzwertesystem mit entsprechenden molekularen Detektoren und Indikatoren entstehet im Laufe der Evolution infolge der Anpassung an die Umweltbedingungen und der Interaktion mit und in dieser Umwelt. Die Ergebnisse dieser Anpassung und Interaktion summieren sich im Genom, das als Informationsträger fungiert, in dem auch die Abfolge phylogenetischer Ereignisse eingeprägt ist. In Ontogenese, deren Inhalt morphologische und psychogenetische Entwicklung ist, geschieht Rekonstruktion phylogenetischer Entwicklung, die mit der Ausformung eines Individuums endet. Die Reproduktion des biologischen Individuums hat zur Voraussetzung seine sexuelle Reife, während psychogenetisch vestandenes Individuum für seine Reproduktion die Zeit und das Vermögen braucht, um die kulturelle Hinterlassenschaft zu erwerben und sie weiterzugeben. Die Verzögerung sexueller Reife bei Menschen im Vergleich zu Affen erklärt sich aus dieser Notwendigkeit (näheres darüber erfährt man von Manfred Spitzer, 2016c; Caroline Ross, 2003; Karen Strier et al., 2010; Patrick Onyango et al., 2013; Lee and Lee, 2001). Die menschliche Sexualität ist ein Beispiel dafür, wie epigenetische Modifikation genetische Prädisposition beeinflussen und beliebig viel Variationen des Sexualverhaltens hervorbringen kann. Das, was anscheinend physiologisch, morphologisch und reflektorisch festgelegt ist, lässt viele Abweichungen zu, die in vielerlei Hinsicht vorteilhaft und evolutionär wertvoll sein können und sich tatsächlich als solche erweisen. Das parasitische Verhalten ist angeboren: Der Mensch beginnt sein Leben als Endoparasit im Mutterleib, und setzt es nach der Geburt als Exoparasit fort. Erst im Laufe der Jahre und mit intellektueller Reifung entwöhnt er sich allmählich, auf Kosten anderer zu existieren. Aber einige lernen es nie, ein selbständiges Leben zu führen, und stattdessen entwickeln und probieren sie immer neue Möglichkeiten und Strategien, um eine parasitische Lebensweise fortzuführen, wie bereits früher erläutert wurde (Zimmer, 2000; Poleev, 2011, 2012a, 2012b). Das Kind ist ein durchaus egoistisches Wesen, und erst langsam, im Zuge der Sozialisation, begreift es die Vorteile, welche ein altruistisches Verhalten mit sich bringt. Solange der Mensch versorgungsbedürftiges Kind bleibt, ist er nicht imstande, altruistisch zu handeln, erst später kann er altruistisch erzogen werden oder infolge von Umständen selbst zur Versorger werden: In dieser Rolle ist der Heranwachsender oder Erwachsener gezwungen oder veranlasst, zu teilen oder im Dienst anderer Personen zu stehen. In frühkindlicher Wahrnehmung wird die Mutter mit infantiler Selbstverständlichkeit als Eigentum betrachtet, und alle anderen Personen und Objekte, die störend sind oder den Verdacht erwecken, die gleichen Eigentumsansprüche auf die Mutter zu erheben, werden als feindlich empfunden. Die baulichen Elemente der Siegessäule in Berlin symbolisieren die Konkurrenzkämpfe um die Mutter, und die Säule gipfelt erwartungsgemäß in vergoldeter Darstellung der Mutter als Engel. Im Film The good son (1993) wird die Auswirkung psychogenetisches Programms, das für genanntes Verhalten verantwortlich ist, veranschaulicht. Jede Mutter hat nur 2 Brüste, und kann abwechselnd nur diese 2 Brüste einsetzen, um einen Säugling zu ernähren. Wenn sie mehr als ein Kind auf einmal zur Welt bringt, verringert das die Überlebenschancen für alle Neugeborene. Aber auch nach dem Beenden von Stillen hängt das Überleben der Kinder von mütterlicher Fürsorge ab, und jedes weitere Kind in den nächsten 10 bis 15 Jahren nach der Geburt des ersten erschwert diese Aufgabe. Die Überlebenschancen und die Lebensqualität der Nachkommenschaft stehen also in direktem Verhältnis zu reproduktiven und vorsorglichen Verhalten der Eltern, und dieses Verhältnis findet seine Entsprechung im Genom. Eltern, die ein Kind nach dem anderen in die Welt setzen, handeln unverantwortlich gegenüber ihrer Kinder und der Gemeinschaft, und somit verhalten sie sich unvernünftig und asozial, wie bereits an anderer Stelle erläutert wurde (Pädophilie). Obwohl im Alter von 5 Jahren die Interesse an sexuellem Verhalten und altersgemäße Betätigungen ihren ersten Höhepunkt erreicht, was als phylogenetische Überbleibse in Ontogenese aufzufassen ist, wie vorher bereits erklärt wurde, hat das Kind in diesem Alter noch keine Möglichkeit, sich sexuell auf erwachsene Weise zu betätigen, und hat noch nicht die mentale Reife, die notwendig wäre, um sich vorzustellen, was eine solche Betätigung bedeutet, wie sie zu realisiert ist, und zu welchen Konsequenzen sie führt. Aus diesem Grund waren frühere psychoanalytische Interprätationen frühkindliches Verhaltens in diesem Punkt falsch, als sie, ausgehend von theoretischer Vorstellung, im Kind ausschließlich einen Ödipus sahen und in ihm einen Narziss vernachlässigten. So äußert sich Anna Freud (1936) zu Tierphobie des kleinen Hans, worüber S. Freud (1909, 1926) berichtete. Aus erklärten Gründen, handelt es sich nicht um die Eifersucht, weil das Kind seinen Vater als einen Rivalen nach dem Vorbild des Königs Laios empfindet, sondern weil das Kind jede Person, die auf eine oder andere Weise die Mutter für sich beansprucht, darin verdächtigt, ihm die Mutter und somit die mütterliche Fürsorge zu rauben, zu stehlen. Und falls solche Personen noch im Bett zusammen mit der Mutter ihre Zeit verbringen, werden sie höchstens daran verdächtigt, sich als Säuglinge am Brust der Mutter zu bedienen. Entsprechende Verschiebung der Angst auf verunglücktes Pferd erklären sich dann als die Vermischung väterlicher Repräsentanzen mit denen des Pferdes, wie das im Traum bei der Ausbildung von Chimären oft geschieht aufgrund der Kombinierfähigkeit einzelner Elemente im Pool der Repräsentanzen. Das Kombinieren selbst ist ein Spiel, das einerseits die Funktion erfüllt, die Situationen im Spiel zu modellieren, ein situationsbedingtes Verhalten im Spiel zu erlernen, andererseits erlaubt es, sich in verschiedenen Rollen zu versetzen. Beim Verhalten des siebenjährigen Hans, dem Löwenbesitzer, und zehnjährigen Knaben, dem Zirkusdirektor, handelt es sich gleichfalls um ein Rollenspiel, in dem sich Realität mit Phantasie vermischen. Die Kinder ergreifen oft die Flucht in die Phantasie, in ein Wunderland, das ihnen als ein Realitätsersatz dient, um die Wirklichkeit zu entkommen und ihre Komplexität auf diese Weise zu reduzieren (Bettelheim, 1976). Die Aufgabe der Psychoanalyse besteht in solchen Fällen darin, diese Inhalte aufzuklären und dem Kind zu helfen, das, was er durcheinanderbrachte (engl. dislocated), wieder zu ordnen, in richtiges Verhältnis zu bringen. Aber auch Erwachsene, die nicht zu psychischen Individuen geworden sind, nutzen kompensatorische Funktion der Phantasie, um ihre Identität zu erfinden, um die Flucht aus der Wirklichkeit zu begehen, oder die Wirklichkeit in ihrer Phantasie umzugestalten, d.h. die Wahrheiten zu verdrehen (prevarication). Anna Freud erwähnt in der oben genannten Abhandlung die Fälle, in denen „unter dem Eindruck ... eines plötzlichen Objektverlustes leugnet [das Ich des Individuums] den realen Tatbestand und ersetzt ein Stück unerträglicher Wirklichkeit durch die Produktion eines erwünschten Gebildes.“ Diese Interpretation des Geschehens ist nicht korrekt, weil es sich nicht um eine produktive Phantasie, wie sie in den Identitätsspielen der Kinder oder im Traum vorkommt, sondern um eine Objektrepräsentanz handelt, die ihre Aktualität trotz des Verschwindens des realen Objekts behält. Das Wahngebilde der Erwachsenen kommt aus anderen Gründen, als die von Anna Freud erwähnten, zustande. Einerseits, aufgrund der Verwirrung, die in den Köpfen meisten Personen entsteht, weil sie nie lernen, logisch und konsequent zu denken, und mit Begriffen gemäß ihrer Natur umzugehen. In ihren Köpfen verirren sie sich ständig und permanent wie in einem Labyrinth; diesen permanenten Verwirrungszustand begünstigen noch Begriffe, die eine verwirrungsstiftende Wirkung haben, wie z.B. Gott und Demokratie, oder auch Wahnsysteme, wie z.B. Katholizismus und Nationalsozialismus. Andere Umstände und Bedingungen erleichtern oder provozieren das Aufkommen des Wahns: Zu solchen wahnauslösenden oder begünstigenden Faktoren gehören Tabakrauchen, Bierkonsum, Monotonie und Sinnlosigkeit der Arbeit und andere. An dieser Begünstigung des Wahns hat sich in Bayern, dem Heimatland von NSDAP, SS, SA und CSU, bis heute kaum etwas geändert. Der Irrsinn der Realität ist dort zu einem Dauerzustand geworden, weil, einerseits, die Teilnehmer diesen Wahnsinn verinnerlichen, andererseits, exponieren sie seine Wesensmerkmale und tragen mit ihrem irren Verhalten zur Aufrechterhaltung psychosozialer Pathologie bei. Andererseits, verfallen die Erwachsene oft in den Wahn aus Vernachlässinung der Pflicht, sich geistig weiter zu entwickeln, ihr mentales Apparat für Denktätigkeit zu stärken, um nicht in infantilem Zustand des Geistesschwäche zu verbleiben. Diese stetige geistige Übung ist notwendig, um perzepierte Information zu ordnen, und weil ohne diese Ordnung die Innenwelt in Unordnung gerät und auseinander fällt. Die wesentlichen Begleiterscheinungen des Wahns kommen immer wieder zum manifesten Vorschein und äußern sich in der Reduktion der Wahrnehmung, des Weltbildes, zwischenmenschlicher Beziehungen und im Rückzug aus der Realität durch vielerlei Einschränkungen. Wie nicht schwer zu erraten ist, steht hinter solchen symptomatischen Erscheinungen ein neurophysiologischer Schutzmechanismus, der emotionale Überreizung und Reizüberflutung im Allgemeinen verhindert. Die Überflutung mit Information bewirkt Reduktion der Aufnahmefähigkeit, und je reduzierter die Aufnahmefähigkeit selbst ist, desto schneller geschieht die Reduktion. Nicht zufällig spricht man im Zusammenhang mit Intelligenz über die Bewußtseinserweiterung, welche eine wichtige Voraussetzung für die Aufnahmefähigkeit darstellt, weswegen Intelligenz und Wahn gegensätzliche Begriffe sind und sowohl begrifflich als auch zustandsmäßig einander ausschließen, wie bereits erläutert wurde (Poleev, 2013-2014). Die altgriechische Sage, weil sie zumeist mündlich überliefert wurde, war keine ausgedehnte Anekdote, die zum Zwecke der Unterhaltung erzählt wurde, sondern eine sprachliche und mnemotechnische Übung, was ihr Fassungsvermögen für darin enthaltene Sinneszusammenhänge, Redewendungen und Begriffe erklärt. Demzufolge waren die Sagenerzähler prähistorischer Völker mnemotechnische Genies, die ohne Aufzeichnungen und Festhalten in anderen Medien außerhalb des Hirns ihr Wissen und Können aufbewahrten und in der Reihe der Generationen weitergaben. Die Erfindung und Verwendung externer Speicher hat mit der Knoten- und Kerbschnitttechnik angefangen, und in heutiger digitalen Technik ihre Fortsetzung erfahren. Allerdings ist diese Auslagerung des Gedächtnisses, obwohl durch die immense Ausdehnung der Sprache unvermeidlich und berechtigt ist, hatte auch weniger erwünschte Auswirkungen, die unter dem Begriff digitale Demenz bekannt sind (Manfred Spitzer, 2012a). Eine der Folgen meines Interesse an Entomologie war häufiges Gebrauch eines Buches zur Bestimmung der Insektenarten (Плавильщиков, 1950), was meinen Geist disziplinierte und meinen Sinn für begriffliche Einordnung stärkte. Solche Beschäftigungen wie Klassifizierung von Lebensformen hat fördernde Auswirkung auf Indizierungsvermögen des Hirns, was zur Herausbildung der Intelligenz beiträgt, deren wesentliche Qualität in der Unterscheidungsfähigkeit besteht (Karl Faulmann, 1880), im Gegensatz zu nicht intelligenten Personen, die offensichtlich niemals lernen, zu unterscheiden und zu indizieren, infolge dessen ihr Weltbild aus groben Schemen der Wirklichkeit besteht, wie Werner Huth (1984) darlegte: „Durch schizophrenen Verdinglichungsprozess verwandeln sich für den Patienten menschliche Qualitäten und zwischenmenschliche Bezüge in ihrer Vielschichtigkeit in dingliche, objektive Sachverhalte, an denen man nicht mehr rütteln kann ... .“ Vor allem, darf man an eigenem Selbstbild nicht rütteln, um eigene Position innerhalb demokratischer Desorganisaton nicht zu gefährden (Poleev, 2015a, 2015b). Eines Tages beobachtete ich einen etwa 10 Jahre alten Jungen, der entlang der Schulstraße in Surwold auf seinem Zweirad fuhr. Plötzlich zog er an dem Lenker, hob vorderen Rad hoch in die Luft, und fuhr die Pedale tretend eine Weile nur auf dem hinteren Rad. Nach ein Paar Minuten setzte er seinen gewöhnlichen Fahrstil fort. Diese Episode illustriert die Spontanität des Verhaltens, und zeigt die Notwendigkeit der Abweichung, die zur Steigerung der Variabilität und Plastizität des Körpers und seiner Bewegungsmöglichkeiten beiträgt. Die Abweichung dient dem Zweck, spielerisch etwas Neues auszuprobieren, um die Erfahrungen zu sammeln, die beim Bedarf zum Einsatz kommen. Soziale Ordnungen, in denen es keinen Raum für Abweichungen gibt, und stattdessen die Verhaltenskontrolle ausgeübt wird, um systemkonforme Verhaltensnormen aufzuzwingen, sind lebensfeindlich, lernunfähig und können nicht lange bestehen. Die Reduktionsschemen, egal welcher Ausprägung - ideologische, religiöse, gebräuchliche, traditionsbetonte, an denen nicht rütteln darf, weil sie den Status heiliger Texte, Vorschriften, Vorgaben, Vorurteile u.d.g. erlangen, und welche im Wesentlichen den Inhalt der Wahrnehmung bestimmen, erzeugen permanenten Wahnzustand, in dem einzelne Personen oder mehr oder weniger ausgedehnte Personengruppen gefangen sind. Wie jede Krankheit, hat der Wahn eigene epidemische Dynamik: Während Suggestibilität, Aufnahme- und Nachahmungsbereitschaft prädisponierende Faktoren sind, die diese Dynamik positiv im negativen Sinne beeinflussen, wirken geographische Grenzen, Hindernisse anderer Art oder die Widerstandsfähigkeit, die sich in der Geisteshaltung gründet, entgegen. Bei der Realitätsflucht in Phantasie, Ideologie, Religion, Wahn, handelt es sich um die Produktion von Reduktionsschemen, die 1. die Realität falsch abbilden, und 2. deren Reduktionsgrad weit unter solchen liegt, der für adäquate Realitätswahrnehmung notwendig wäre, was im Gegensatz zu rationalen Erkennungsmuster und Hypothesen steht, mit deren Produktion unser Hirn im Normalfall ständig beschäftigt ist, weswegen zu seiner Überforderung kommen kann, falls man seine Bedürfnisse vernachlässigt. „ „Was das Ich von der äußeren und von der Libidogefahr im Es befürchtet, läßt sich nicht angeben; wir wissen, es ist Überwältigung oder Vernichtung, aber es ist analytisch nicht zu fassen." Robert Wälder bezeichnet es als „Gefahr, in seiner Organisation zerstört, überflutet zu werden." Diese Angst des Ichs vor der Triebstärke wirkt nicht anders als die Über-Ich-Angst oder die Realangst, die wir bisher verfolgt haben. Sie setzt Abwehrmechanismen gegen den Trieb in Bewegung, die dann zu allen uns bekannten Folgen für die Neurosen- und Charakterbildung führen.“ In den Fallbeschreibungen des Wahns, welche psychiatrischer Psychotherapeut Werner Huth in seinem Buch anführt, fehlt das Wesentliche, die Angaben betreffend sexuelle Betätigung oder Unterlass solcher Betätigung, was laut S.Freud (1898) als eine der häufigsten Ursachen psychischer Pathogenese darstellt. Depression und Lustlosigkeit, die aus Unmöglichkeit und Unterlass sexueller Handlung resultieren, bewirken persönlichen Rückzug, weil die Lustquellen, aus denen das Ich seine Lebensenergie bezieht, versinken und ihm abgezogen werden. Das symptomatische „Vergessen“, diese wesentliche Gründe zu nennen oder sie zu untersuchen, ist symptomatischer Bestandteil psychiatrisches Wahngebildes, das sich gerne mit Zitaten, die aus dem Werk von S. Freud entnommen sind, schmückt, aber nicht imstande ist, ausgehend aus eigenen pseudowissenschaftlichen Prämissen die Natur des Wahns aufzuklären. „Uns fehlt aber noch ein synthetisches, nicht eklektisches Erkenntnismodell, das sowohl naturwissenschaftliche als auch geisteswissenschaftliche Aspekte in sich vereinigt, ohne im einen oder im anderen aufzugehen, und das genügend flexibel ist, um in allen Detailfragen durch neue Einsichten in Frage gestellt zu werden“, obwohl ein solches Erkenntnismodell am Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde, aber bis heute immer noch nicht akzeptiert wird, weil es von einem gehassten Juden und Klugscheißer stammt, und darüber hinaus noch pseudowissenschaftlicher Logik widerspricht. Die Nachahmung ist eine notwendige Vorstufe auf dem Weg zur Bildung der Identität; aus diesem Grund identifizieren sich Mädchen häufiger mit der Mutter in ihrer Liebesbeziehungen zum Vater, und Jungen identifizieren sich mit dem Vater in gleichem Verhältnis zur Mutter. Wenn Identifikationsprozess anders verläuft, ergeben sich daraus andere als gewöhnlich Variante des Verhaltens wie etwa Homosexualität oder auf sich bezogene, autoerotische Sexualität. Erneut sollte betont werden, daß jegliche Sexualität das Selbst zum Objekt hat, und jede sexuelle Handlung, wenn daran auch andere Personen teilnehmen, immer eine egoistische Betätigung ist, deren Zustandekommen die Reizung eigener erogenen Zonen zur Voraussetzung und zum Ziel hat. Bei vielen Identifikationen, die jedes Kind durchlebt, handelt es sich um die Rollenspiele, die aufgrund von Nachahmungsinstinkt spontan abgehalten werden. Die schauspielerische bzw. schaustellerische Tätigkeit des Kindes erlaubt ihm, sich in die Gegenstände und Personen zu versetzen, um für sich ihre Existenz und Qualitäten verständlich zu machen. Erst nachdem das Kind viele Charaktere und Zustände durchlebt und nachempfindet, ist er imstande, sich zu persönifizieren und sich selbst als etwas eigentümliches wahrzunehmen und zu verstehen. Damit ist aber seine psychogenetische Entwicklung nicht zu Ende: er muß noch ein Individuum werden, sich als eigenartig und unabhängig zu begreifen, um seine Lebensziele und Prioritäten zu definieren, sein Lebensweg zu bestimmen und ihn selbständig zu gehen. Die Überwindung des frühkindlichen grenzenlosen Narzissmus beginnt im Zuge der Individualisierung während der Phase psychologischer Trennung von elterlicher Instanz und kognitiver Differenzierung des Selbst von der Umwelt. Psychische Individualisierung besteht in der Einschränkung des Beherrschbaren auf die eigene Person, in der Erkenntnis und Anerkennung des Unterschieds zwischen dem Selbst und den Anderen, und äußert sich verhaltensmäßig in der Aufgabe der Versuche, andere Personen als untrennbare Bestandteile des Selbst zu betrachten und sie entsprechend zu behandeln: äußere Objekte werden zu Begriffen und zu mentalen Repräsentanzen (Personen– und Objektrepräsentanzen). Aus dem Wechselspiel von Bindung und Trennung, über das Rollenspiel in der Identifikationsphase, erwächst die Vorstellung über eigene Persönlichkeit, und das führt letztendlich zur Entwicklung der Autonomie eines Individuums. Daher muß eine Mutter-Kind-Beziehung eine Interaktion sein, nicht die Befehlserteilung und die Wunscherfüllung, wie auch Arno Gruen (1987) erklärt. Empfindung, Emotion, Motivation, Aktion. Das Ich erwächst aus der Bewußtwerdung innerpsychischer Vorgänge („Wo Es war, soll Ich werden“), und aus zunehmender Selbstbeherrschung, d.h. bewußter Kontrolle innerkörperlicher Funktionen, die mit der Stärkung der Willensäußerung einhergeht. Die Wille ist summarisches Ergebnis aller Einwirkungen, welche die Herausbildung von Zentren psychischer Autonomie induzieren, in denen selbstreferentieller Bezug hergestellt und Motivation in Aktion umgesetzt wird, entsprechend der Eigen/Interessen, die beständige Formulierung der Ziele darstellen, die zu erreichen das Ich bestrebt ist. Infolge der Nachahmung und äußerer Einwirkung das, was gezogen und erzogen wird, zieht später selbst und geht Beziehungen ein, übernimmt die Rolle und Aufgabe des Erziehers oder Anführers. Über Introjektion und Proejktion, die Verinnerlichung und Ausgrenzung rezepierter Inhalte bzw. Selbstpositionierung konstituiert sich das Ich, definiert und schafft seine Umgebung, und stellt das Bezugssystem des Ichs und zum Ich her. Widerspiegelung des Lächelns, Grimassieren eines Schülers, was Anna Freud in ihrem Buch erwähnt, sind Beispiele des Wiedererkennens des Selbst in den Anderen, der Identifikation durch Nachahmung, der Reproduktion der Selbstähnlichkeit in sozialer Interaktion. Die Nahrungsaufnahme und Ausscheidung, das Atmen, das Rezepieren und Wiedergeben rezepierter Inhalte, die Beantwortung der Fragen, sich nähern und entfernen sowie andere Vorgänge vermitteln die Vorstellung vom Internalisieren und Externalisieren, die zum Bestandteil des abstrakten Denkens wird. Der Prozess biologischer Individualisierung ist mit der Geburt abgeschlossen, nach der Geburt beginnt individuelle psychische Entwicklung, Psychogenese, die im günstigsten Fall zu psychischer Eigenständigkeit, zur Ausformung des psychischen Individuums führt. Die Reifung des Individuums verläuft in mehreren Phasen und dauert mehrere Jahre. Allein die psychische Trennung von den Eltern, falls überhaupt zustande kommt, nimmt über 15 Jahre in Anspruch. In der Phase der Trennung wird Ersatz für die Eltern gesucht, und zumeist in einer mehr oder weniger großen und abgegrenzten Gruppe gefunden. Die Identifizierung mit der Gruppe ist ein vorübergehender oder, falls der Übergang zum Individuum nicht gelingt, ein dauerhafter Zustand, in dem nur die Gruppen gewechselt werden, mit denen man sich identifiziert. Eine wichtige Voraussetzung für das Erreichen psychischer Eigenständigkeit ist die Überwindung äußerer und innerer Abhängigkeit/en sowie intellektuelle Reife, welche die Einsicht in eigene Reifungsprozesse ermöglicht. Das Individuum ist die höchste bisher bekannte oder mögliche Form psychischer Entwicklung, die sich dadurch charakterisiert, daß sie das Wissen für eigenes Bewußtsein entwickelt, d.h. ein selbstreflektorisches Vermögen hat, womit sie sich als eigenständige Einheit und Gesamtheit begreift, nur mit eigenem Ich identisch ist, und sich selbst oder eigenes Ich nicht mit verschiedenen Selbst- oder Objektrepräsentanzen oder -Instanzen sowohl im Wachen als auch im Traum verwechselt. Das Individuum ist die Selbst-Identität, das Ich, das sich kennt, erkennt, anerkennt, versteht und begreift, die selbstreflexive und selbstregulierende Form des Ichs, das neben seiner Begrenztheit und Abgegrenztheit von anderen noch das Einfühlvermögen hat (d.h. imstande ist, sich in die Seelenzustände anderer Personen bzw. Individuen zu versetzen) und beweglich ist (d.h. in sozialem, psychischem, symbolischem, und physischem Raum koordiniert agiert und interagiert, ohne sich dabei zu verlieren oder zu vergessen). Das Individuum ist eine Bewußtseinsform, deren psychische Organisation, d.h. die Gesamtheit ihrer psychischen Organe bzw. Instanzen, durch selbstbestimmtes und selbstbestimmendes, selbstregulierendes Ich zusammengehalten wird. Zu Ich-Instanzen gehören das Bewußtsein (das Wissen über sich selbst), das Über-Ich (das Gewissen, das an dem Zustandekommen und an der Bewertung von Entscheidungen und Handlungen beteiligt ist), der Wille, das Können. Der Wille macht das Ich handlungsfähig, d.h. der Wille ermöglicht, das Wissen und Können in Willensakten umzusetzen. Das Nervensystem und seine psychischen Epiphänomene sind analog zu hardware und software eines Computers, wobei, wie auch im Computer, das Virtuelle vom Visuellen zu unterscheiden ist. „Alles, was Gegenstand unserer inneren Wahrnehmung werden kann, ist virtuell“, bemerkt S. Freud in Traumdeutung, weil Bestandteile und Phänomene des Nervensystems wie z.B. Impulse, Neurone, Nervenfaser, neurochemische Komponente u.s.w. sowie die Außenwelt physikalische und stoffliche Entitäten sind, und erst in unserer Wahrnehmung und im Zusammenhang und Zusammenspiel des Begrifflichen und Verständlichen zu einer virtuellen Realität wird. Diese phantasierte Realität ist der Gegenstand der Psychoanalyse, die als epiphänomenologische Metaanalyse zu begreifen ist, welche tiefe Einsichten in psychogenetische, psychosoziale und neurophysiologische Prozesse und Zusammenhänge ermöglicht. Bei Betrachtung von Malereien, die nichts anderes als Leinwände mit darauf aufgetragenen Pigmenten sind, wird auch nichtstoffliche Dimension erfasst, die darin enthalten ist und erst in menschlichen Augen, d.h. in der Wahrnehmung bzw. im Bewußtsein sichtbar wird. Die Malereien sind Informationsträger, die darin enthaltene Information kann gelesen, interpretiert, bewertet und verwertet werden. Die oberste psychische Instanz verhält sich zum restlichen Nervensystem wie der Nutzer zum Computer, der ihm die Möglichkeit bietet, die Inhalte seines Speichers am Monitor zu sichten und sie mittels einer Tastatur zu manipulieren. Während ein Computer nur fremdgesteuert wird und keine Kenntnis über sich selbst und über eigene Funktionsweise hat, ist der Mensch imstande, das Selbstbewußtsein zu entwickeln und eigenes Verhalten zu bestimmen. Wie bereits erwähnt, verläuft Psychogenese in mehreren Phasen. Die Steuerung der Psychogenese ist komplex, von äußeren Umständen und inneren Bedingungen abhängig, weswegen jegliche Ausfälle und Defizite zu Defekten oder Unterbrechung der Entwicklung führen können. Die Symptome möglicher Fehlentwicklung sind kognitive Defizite, psychopathologische Erscheinungen, psychopathische oder auch infantile Charakterzüge. Die intellektuelle Reifung ist Teil der Psychogenese, und sie ist sowohl vor als auch nach der Volljährigkeit, d.h. im Alter von 18 Jahren, noch längst nicht abgeschlossen. Es bedarf gewisser Anstrengungen, um eigenes intellektuellen Potenzial zu entwickeln, die Intelligenz voranzutreiben, und intellektuelle Reife zu erlangen. Diese Reifung hat 2 Komponenten: einerseits, die Entwicklung begriffliches Denkens, d.h. begrifflicher, sprachlicher und logischer Denkweise, andererseits, des Urteilsvermögens, welches begriffliches Denken voraussetzt, um die Begriffe in richtigen Zusammenhang und in das richtige Verhältnis bringen zu können. Um denken und urteilen zu können, braucht man den Verstand und die Fähigkeit, eigenen Verstand zu bedienen. Die Bedingungen für die Entwicklung der Intelligenz bis zu einem zumindest zufriedenstellenden Reifegrad sind zahlreich, weswegen zur Zeit prozentuell nur wenige schaffen, diesen Reifegrad zu erreichen. Schon unsere Mütter müssen sich anstrengen, damit die Voraussetzungen für das Zustandekommen der Intelligenz erfüllt werden. Nach der Geburt gehört wieder der Mutter die Hauptrolle bei der Entwicklung der Intelligenz des Kindes, angefangen von vorsorglichem Umgang mit dem Säugling, Empathieäußerungen gegenüber dem Kind, zahlreichen Interaktionen, einschließlich Sprachbegabtheit und Opferbereitschaft. In der Mutter-Kind-Beziehung entsteht das Bewußtsein des Kindes, und je intelligenter diese Beziehung ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit fortschreitender Intelligenzentwicklung beim Kind. „Reale Gefahr und reale Entbehrung spornen den Menschen zu intellektuellen Leistungen und Lösungsversuchen an, während reale Sicherheit und Überfluß eher dumm und bequem machen. ... Die theoretische Unterschätzung der Einstellung des kindlichen Ichs auf Unlustvermeidung ist mitverantwortlich für das Mißlingen mancher pädagogischer Experimente der letzten Jahre. Die moderne Pädagogik will dem wachsenden Ich des Kindes größere Handlungsfreiheit, vor allem freie Wahl der Tätigkeit und Interessen sichern. Absicht ist die bessere Entwicklung des Ichs und die Unterbringung aller Sublimierungen. Aber das Kind der Latenzperiode kann die Aufgabe der Angst- und Unlustvermeidung noch höher stellen als direkte oder indirekte Triebbefriedigung. Es wählt in vielen Fällen, wo es nicht von äußeren Forderungen gelenkt wird, seine Beschäftigungen nicht nach Begabung und Sublimierungsmöglichkeit, sondern nur nach schneller Sicherung vor Angst und Unlust. Zur Überraschung der Erzieher ist dann der Erfolg solcher Wahlfreiheit nicht Persönlichkeitsentfaltung, sondern Ich-Verarmung.“ Zum Vergleich: Der Aufsatz von Manfred Spitzer (2016b), woraus schließen kann, daß nicht zu viel oder zu wenig entscheidend ist, sondern das Richtige zur richtigen Zeit und im richtigen Ausmaß. Intelligenz und Diet. Die Erkenntnis ist die Frucht reifer Intelligenz. Nicht zufällig wachsen am Baum der Erkenntnis die Äpfel, deren Verzehr kluger macht, genauso wie die Mutterbrust die Quelle des Lebens für Säuglinge darstellt. Diese sprachlichen Parallelen werden in ursprünglichen Begriffen festgehalten: educatio(n) von edo die Nahrung, im Russischen воспитание von еда, питание (Gomez-Pinilla and Tyagi, 2013; Hammamieh et al., 2014; Georgieff et al., 2015; Cusick and Georgieff, 2016; VanHook, 2016). Und wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, so daß die ersten Stufen auf dem Weg der Intelligenzentwicklung überwunden sind, so bedarf es permanenter Übung, um diese Fähigkeit zu erhalten und voranzutreiben, denn die Aufgabe besteht nicht allein darin, körperliche Kraft zu vermehren, sondern sie richtig, d.h. intelligent einzusetzen. Das Verbleiben in der Infantilität äußert sich in den Rollenspielen der scheinbar Erwachsenen, und zwar in ihrer Unfähigkeit, zwischen aktueller Identifikation und eigenem Selbst, zu unterscheiden. Wenn die Person nur ihre eingeübte Rolle spielt, wird sie von dieser Rolle absorbiert, und verliert ihre Selbstständigkeit. So kommt es immer wieder zur Verwechslung gespielter Rollen, zwischen dem, was im Berufsleben, bei der Ausübung eines Amtes oder in sexueller Identifikation, ausgelebt wird und realem Selbst. Falsche Identifikationsbilder, womit die Wahrnehmung heutiger Bürger überfüllt sind, bewirken konsequenterweise falsche Handlungsweisen: Passivität anstelle von aktiver, lebensbejaender Positionierung und dem Eingebundensein in die Gemeinschaft; narzisstische Selbstbehauptung auf Kosten anderer anstelle der Hingabe; die Befolgung und Übernahme der Suggestionen wie z.B. vom Tellerwäscher zum Millionär aufzusteigen; die Selbstüberschätzung anstelle von Anerkennung der Autoritäten u.s.w. Am Ende solcher Ketten falscher Entscheidungen unter Einwirkung irreführender Vorbilder stehen diverse Perönlichkeitssurrogate, körperliche und seelische Invaliden, von verfehlter Individualität ganz zu schweigen. Um sich von dem Auseinanderfallen in die schizophrene Spaltung oder Asozialität zu bewahren, muß jedes Individuum nicht nur eigenen Körper sondern auch intakten sozialen Körper, dessen er oder sie selbst ein Teil ist, wahrzunehmen, und sich um seine Harmonisierung zu bemühen. Der Mensch ist ein Verdrängungskünstler, und er nutzt die Verdrängung zur Trennung von Aufgaben und Funktionen seines Körpers, die, falls sie gleichzeitig (synchron) ausgeführt werden, zu ihrer Vermischung und zur Funktionsstörung führen. So z.B. trennt man zwischen der Nahrungsaufnahme und dem Ausscheiden; zwischen diversen sozialen Aktivitäten und sexueller Betätigung; zwischen Äußerungen von Freundschaft und Zuneigung und der Abneigung oder Gleichgültigkeit im Umgang mit Fremden, Leichen und toten Tieren. Durch eine solche temporale Abgrenzung und Verdrängung psychischer Abläufe werden Erlebnisse und Aufgaben in täglichem Ablauf nacheinander erfüllt und voneinander getrennt. Diese Trennung entlastet das Bewußtsein, verhindert Reizüberflutung, und dient dem Zweck der Konzentration der Aufmerksamkeit auf das, womit man sich gerade beschäftigt. Die periodische Abfolge von Konzentration und Entspannung ist physiologisch notwendig, und reiht sich damit in die Menge anderer periodischen Prozessen ein: Muskelkontraktionen, Atemzuge, Wechsel zwischen Schlaf- und Wachzustand, Herzschlag u.a. Verschiedene Biorhythmen sind aufeinander abgestimmt, greifen kausal ineinander und bewirken einander. Der Körper bleibt solange bestehen und behält seine Integrität und Gesundheit, solange sein biorhythmisches Gleichgewicht intakt ist. Häufige Ursache psychischer Abweichungen und krankhafter Zustände ist die Vernachlässigung funktionell-räumlicher Aufteilung, oder Unfähigkeit bzw. die Unmöglichkeit, solche Trennung zu vollziehen. Die Notwendigkeit, den Tagesablauf zu strukturieren, vollzieht sich oft in räumlicher Trennung einzelner Aufgabebereiche und Funktionen, was sich in der Bautätigkeiten und Inneneinrichtung der Wohnräume äußert: dadurch ist die Existenz von Arbeitsplätzen, Bürogebäuden, Schlafzimmer und Toiletten erklärt. Diese funktionelle und räumliche Trennung kann sowohl Ausdruck psychischer Gesundheit sein und gesundheitsfördernd wirken als auch symptomatisch für psychische Pathologie sein bzw. deren Entstehung begünstigen. Das christomatische Beispiel dafür ist der KZ-Aufseher, der tagsüber grausam und mörderisch ist, während er abends in einer anderen Kulisse einen liebevollen Vater und Ehemann spielt. Das Transzendieren bedeutet etwas anderes als schizophrener Verdinglichungsprozess und autistische Abkapselung von der Realität: sich für die Welt zu öffnen, offen zu sein, sich als Teil der Welt und der Gemeinschaft zu begreifen. Wie vergleichende Verhaltensforschung zeigt, haben nur Menschen eine Vorstellung vom Selbst. Übrige Tiere bilden zwar in ihren Hirnen vielfältige Objektrepräsentanzen, sind aber nicht imstande, ein Bewußtsein zu entwickeln und sich von anderen Objekten zu unterscheiden. Die Wahrnehmung der Tiere ist objektbezogen, sie leben in einer Umgebung, die nur aus Objekten und Objektbeziehungen besteht, und darüber hinaus gibt es für sie keine andere Realität. Im Gegensatz dazu, haben die Menschen außer Außenwelt noch ihre Innenwelt, die aus Überlegungen, Vorhaben, Träumen, Gefühlen, Vorstellungen und übrigen Inhalten besteht. Wie bereits an anderer Stelle erklärt wurde (Poleev, 2007), unterscheiden sich Menschen von den Affen durch transzendente Erfahrungen, welche unmittelbare, gegebene Realität komplementieren und die bloße Rezeption in die Wahrnehmung verwandeln. Eine gelungene Metapher zur Veranschaulichung der Transzendenzfähigkeit ist der Roman Fahrenheit 451 von Ray Bradbury (1953), in dem die Menschen, um ihr gemeinsamer Erbe zu erhalten, zu laufenden Bibliotheken werden. Ursprung des Textuellen ist gesprochene Sprache (Wahrnehmung und Wiedergabe der Töne), obwohl sie zum Zwecke der Beschreibung, d.h. Festhalten und Wiedergabe visueller Inhalte, der Bilder, entstanden ist. Daher ist Text eine audiovisuelle Synthese verschiedener Befähigungen und Sinne, und der Hauptbestandteil des Bewußtseins. Das Wort ist ein komprimiertes Bild bzw. eine komprimierte sinnliche Empfindung, weshalb sie im Kosmos des menschlichen Gedächtnisses weitgehend gleichgestellt sind. Auf das Wort ist Verlaß. In der Abfolge der Kodierung und Dekodierung, sozialer Kommunikation und Interaktion wurden diese Vorgänge unzählige Male wiederholt und verifiziert, so daß die Sprache zur immanenten Form und zum Bestandteil des menschlichen Daseins wurde. Die Sprache ist in alle neurogenetische Prozesse strukturell integriert, und die Übersetzung neuronaler Impulse erfolgt im Bewußtsein auf die gleiche Weise, unabhängig davon, welche menschliche Sprache dafür verwendet wird. D.h., was im Gedächtnis gespeichert wird, sind sequenzbezogenes Referenzsystem und die Sequenzen oder zumindest kodierte Repräsentanzen neuronaler Impulse, die von äußeren und inneren rezeptiven Felder kommen und durch verschiedene Filter gehen, wo sie kodiert und dekodiert werden. Bei jeder Erinnerung werden entsprechende Erinnerungssequenzen assoziativ und referentativ wiedergefunden und wiedergegeben, und mit solcher Wiedergabe ist möglich, ursprüngliche Empfindung zu rekonstruieren (nachzuempfinden). In diesem Zusammenhang wird an das Konzept des Symboloms erinnert, das als hypothetisches Referenzsystem für Symbole funktionieren kann. Strukturelle Einheit des Hirns ist die Nervenzelle, deren Form und Funktion in superpositiven Substrukturen des Hirns - Hirnkernen, Modulen, Netzwerken - kongruent wiedergegeben wird. Die Nervenzellen wie das Hirn sind fraktale Strukturen, deren Verzweigungen, Teilungen und Variabilität ins Unendliche tendiert. Einzelne Nervenzellen können sich über ganzen Körper ausbreiten, andere nehmen weniger Raum in Anspruch, obwohl dieser Raum unbestimmt bleibt und die Nervenzelle innerhalb des Körpers delokalisiert ist. Über die Reichweite der Nervenzelle entscheidet nicht die Ausdehnung ihrer Fortsätze, sonder ihr Wirkungsgrad, der sich mit dem Grad ihrer Konnektivität korreliert. Dank dieser Ausdehnung in alle Richtungen, projektive und introjektive Ausbreitung ihrer Fühler und ihres Fühl- und Aufnahmevermögens, konserviert und repräsentiert die Nervenzelle in ihrer epigenetischen Struktur ihre Umgebung, wird zur Schaltzentrale eingehender Impulse, und zur Modulator der aus der Interferenz resultierenden Impulssequenzen nach dem Prinzip der Wirkung und Gegenwirkung. Die Information der Interaktion wird epigenetisch, d.h. ganzstrukturell, in jeder Nervenzelle gespeichert, und somit zum Bestandteil holographisch organisierter Gesamtinformation, deren Abrufbarkeit und Aktualisierbarkeit fortlaufend durch episodische Aktionen und Reaktionen in ihren Teilrepräsentanzen stattfindet (referiert u.a. von Stein et al., 2014; Gash and Deane, 2015). Der Informationsfluß zwischen Neuronen erfolgt in der Form wellenartiger Ausbreitung von Schwankungen in Ionenverteilung entlang Membranen in die Richtung seines Bestimmungsortes, die durch synaptische Assoziation programmiert wird. Am Bestimmungsort wird die Information aktualisiert, d.h. über Ligand-Rezeptor-Bindung moduliert, was entsprechende Auswirkung auf nachfolgende neuronale Kettenreaktion hat. Das übergreifende Prinzip, das sowohl für Morphogenese als auch für Physiologie gilt, ist die Gradientenherstellung: Im ersten Fall führt es zur Ausbildung von Strukturen, die im zweiten Schritt bzw. Fall physiologisch in Betrieb genommen werden. In beiden Fällen, die voneinander zeitlich getrennt sind, geht es um transiente, d.h. flüchtige Zustände, die aber nachfolgende Zustände nachhaltig bestimmen. Sowohl morphogenetische als auch physiologische Gradiente dienen der Informationsvermittlung, und wie jede Vermittlung erfüllt sie die Aufgabe des Ausgleichs. Das Nervensystem verteilt etsprechend ihrer Aufgabe die überwiegende Menge an Information aus der Umgebung an die Bestandteile dieser Umgebung, wobei diese Verteilung portionsweise und selektiv geschieht. Den Vorgang kann man mit der Funktionsweise einer Standuhr vergleichen, in der die Schwerkraft über die Bauelemente wie Pendel und Räder frequntiert in die kreisende Bewegung im Zifferblatt überführt wird. Mit der Überführung überflüssiger Information in eine sinnliche und nützliche Form, d.h. mit der Informationsverwertung beschäftigt sich das Nervensystem (das Neurom). Der Gegenstand psychischer Organisation ist die Information, und der Umgang mit der Information ist der Inhalt psychischer Funktion. Daher erscheinen Einwände, welche Robert Epstein (2016) erhebt, gegenstandslos. Spannung und Entspannung, addieren und subtrahieren, Schwankung und Schwingung. Jede äußere Einwirkung kann als Störung des Systems, das sich im gleichwertigen, d.h. selbstidentischen Zustand befindet, angesehen werden. Der Körper befindet sich in einem dynamischen Gleichgewicht, und die Abweichungen von diesem Gleichgewicht müssen kompensiert werden, was entweder durch die Eigenbewegung geschieht oder durch die Bewegung der Teile der Umgebung. Information beseitigt Störung, und die Funktion des Nervensystems besteht darin, aus einer Störung die Information zu extrahieren. Das geschieht über logische Selektoren, die als Filter funktionieren: Sie lassen nur solche Anteile der Störung durch, die für den Erhalt körperliches Gleichgewichts von Bedeutung sind. Bereits beim Rezepieren der Störung geschieht Selektion, da von allen möglichen Einwirkungen der Verursacher einer Erregung nur solche wahrgenommen bzw. übernommen werden, die von Rezeptor absorbiert werden. So z.B. vom reflektierten Licht wird nur kleinster Teil seines Spektrums rezepiert, und von ursprünglichem Licht bleibt nur seine Entsprechung in der Form der Isomerization des Retinals, was über Opsin in die nachfolgende molekulare Ereignisse resultiert (Signalübertragung und Polarisierung der Membran), referiert von Wright et al. (2015). Am Eingang der Rezeption erfährt die Umwelt eine radikale Reduktion, und wird im Nachfolgenden nur als Sequenz neuronaler Impulse, d.h. Schwankungen der Ionen-Gradiente repräsentiert. Empfindung ist Projektion, die zu Introjektion wird (Internalisierung oder Einverleibung Ich-fremder Inhalte), und später werden diese Inhalte im mentalen Raum verteilt und entsprechenden Repräsentanzen zugewiesen. Das Perzept ist ein Spektrogramm, d.h. ein Wellenmuster, das im Neuron entweder keine Reaktion verursacht, oder eingehende Schwingung mit der Eigenschwingung des Neurons interferiert und diese Interferenz in die Resonanz übergeht, was als Erkennung zu deuten ist, und wodurch das Neuron erregt oder gehemmt wird, g.h. der eingehende Signal wird verstärkt oder auch geschwächt (im Fall destruktiver Interferenz), worauf das Neuron mit der Produktion eigener Sequenz antwortet (feuert) oder verstummt. Interferenz führt zur Resonanz, und Resonanz wird kreisläufig. Der Übergang äußerer Objekte in entsprechende Perzepte ist ein Phasenübergang, an dessen Grenze rezepierte Objekte bzw. entsprechende Gradiente ihre reale Form verlieren und im Verlauf der Perzeption in virtuelle Formen transformiert werden, die als objektbezogene subjektive Repräsentanzen im mentalen Raum fortbestehen und dort assoziativ strukturiert werden. Diese Transformation ist von der Information abhängig, die in der Form präexistierender Archetypen enthalten ist, welche im aktuellen spektralen Kontext wiedererkannt werden. Die Kombination dieser Archetypen macht objektbezogene Perzepte erkennbar und unterscheidbar, wobei die Prozessierung rezepierter Spektren unabhängig von Empfindungsart geschieht, d.h. visuelle, tonale, odorische, gustatorische, taktile und andere Empfindungen werden auf gleiche Weise verarbeitet. Die Ergebnisse dieser Verarbeitung sind transiente oder bleibende Eindrücke, die als Kurzzeit- oder Langzeitgedächtnis bekannt sind, und die nichts anderes als transiente oder bleibende Gradiente darstellen. Wie die Information im Neurom gesammelt, erhalten, verwertet und modifiziert wird, hängt von der Positionierung und epigenetischer Prägung einzelner Neurone ab, die im Laufe ihrer Entwicklung unter Einwirkung verschiedener Gradiente selbst zur Bestimmungsort der Gradientenverteilung werden, und entsprechend dieser Rolle individuelle Eigenschaften erwerben, wodurch sie mit ihren spektralen Charakteristika zum ganzkörperlichen Verhaltensspektrum beitragen. Ein Neuron erfüllt gleichzeitig die Funktion eines Filters, eines Speichers, und eines Auslösers, und wirkt als multimodale und elementare Organisationseinheit des Neuroms und des Verhaltens, die in ihrer fraktalen Struktur die Beschaffenheit des Neurons widerspiegeln. Als eigenständiges Schwingungssystem mit vielzähligen Komponenten, die parallel und sequentiell zu seinem Schwingungsspektrum beitragen, partizipiert ein Neuron in der Wellendynamik des übergeordneten Systems, und die Wellen, die am einzelnen Neuron eintreffen, gehen in seine Eigenschwingung ein (referiert u. a. von Smythies, 2015). Die Überlagerung der Wellen (Interferenz) mit entsprechenden Kohärenz- und Resonanzeffekten in Bezug auf das eingehende Signal seine Stärkung oder Schwächung bedeutet, während modulatorisches Neuron verstummt, feuert oder reprogrammiert wird. Dieses Eigenleben jedes einzelnen Neurons (Anderson et al., 2013; Harbom et al., 2016) organisiert neuronales Gewebe multizentrisch und unterordnet hierarchische Verhältnisse dem Zweck der Kommunikation und Synchronisation, so daß einzelnes Neuron in Abhängigkeit vom Gesamtzustand des Körpers erregt und gehemmt wird, was den Gesamtzustand rückwirkend beeinflüßt. Die Rückkopplung wird über globale und lokale Kommunikation realisiert. Nach der Zerlegung der Empfindung in spektrale Bestandteile, die in einem Perzept summiert und fixiert werden, entsteht ein Interferenzbild (Spektrogramm), in dem spektrale Kodierung der Empfindung wiedergegeben wird. Die Überlagerung spektraler Bestandteile alias Teilrepräsentanzen ermöglicht beliebige Reproduktion der Perzepte, die kongruent der Abfolge neuraler Sequenzen entsprechen, die bei ihrer Entstehung im rezeptiven Feld generiert wurden (Charcot, 1883; Wilbrand, 1892; Bischof and Bassetti, 2004; Stokes et al., 2009; Stein et al., 2014; Watson and Buzsáki, 2015; Leaver and Rauschecker, 2016; Carlile et al., 2016). Nach der Aufklärung der Rolle, welche die Gradiente im Körper spielen, wird uns der Umstand nicht wundern, daß gleiche Faktoren, die während der Embryogenese für morphogenetische Gradiente verantwortlich sind, auch im ausgereiften Nervensystem aktiv sind (referiert von Pai et al., 2015; Brown et al., 2012; Berto et al., 2016). Durch Kommunikation zwischen phylogenetischem Gedächtnis, das im Genom lokalisiert ist und eine summarische Interaktionsstruktur in der Vergangenheit darstellt, die während embryonaler Entwicklung mithilfe morphogenetischer Gradiente und Determinanten in morphologische Struktur überführt wird, und ontogenetischem Gedächtnis, das mittels physiologischer Gradiente aufgrund Signalprozessierung entsteht und im Nervensystem sowie in gesamtem Körper verteilt ist, erfolgt Bewertung und Verifizierung phylogenetischer Programme in aktuellem Kontext, was notwendige situationsbedingte Korrektur des Verhaltens und epigenetische Reprogrammierung phylogenetisches Gedächtnisses zur Folge hat, wie bereits oben ausgeführt. Die Überführung neuronaler Impulse ins virtuell Visuelle ist ein Visualisierungsvorgang, zu dessen Erklärung und Beschreibung das Konzept des Visualisierungsrahmens (visualization frame) eingeführt wurde; entsprechend bedeutet die Textualisierung die Überführung des Visuellen ins Textuelle. Diese Überführungsvorgänge sind möglich, weil das Bild und dessen Beschreibung synonymische Darstellungsformen des gleichen Inhaltes sind, die im mentalen Raum miteinander verknüpft, und sinngemäß identisch sind (referiert von Pearson and Kosslyn, 2015). In synonymischer Koinzidenz textuell-symbolischer und bildlicher Duplikate kommt die Redundanz neurogenetisches Systems als seine charakteristische und immanente Qualität und als Ausdruck seiner Komplexität vor. Das innere Auge erlaubt, die neuronale Ströme, die von inneren oder äußeren rezeptiven Felder fließen, zu rezepieren, d.h. wahrzunehmen und erkennen. Das Wahrgenommene und Erkannte erscheint im Bewußtsein als eine Vorstellung, in der die Inhalte der Wahrnehmung in visueller oder anderer darstellbaren Form erscheinen. Das innere Auge ist ein Sinnesorgan, in dem die Prozessierung der Information geschieht, und die Ergebnisse dieser Informationsverarbeitung sind die Gedanken, die im Bewußtsein stromartig fließen und die Entscheidungen, Erinnerungen, Willensakte, andere Gedanken induzieren sowie im Gedächtnis ihre Spuren hinterlassen. Der Innenraum ist ein Resonator und Modulator dessen, was zu seinem Inhalt geworden ist, und in Traumdeutung wurde dieser Zusammenhang als Überdeterminiertheit der Symbole beschrieben. Ein Ton in einem Hohlraum oder in einem Hohlkopf klingt schnell ab und verschwindet in Transienz, ohne jede Spur seiner Existenz zu hinterlassen. In klugem Kopf resonieren manche Töne sehr lange, solange bis signifikante Komponente dieser Töne in neuronale Struktur übergehen und zu Gedächtnis werden. Beim Räsonieren geschieht Prozessierung eingehender Impulse, aus denen bewußte oder auch unbewußte Gedankengänge werden, die sich entlang des Prozessierungsorgans wellenartig ausbreiten und in assoziativen Kreisen neu belebt werden. Weil der Kopf mit dem Hirn ein Resonator ist, in dem die Wellen selektiv verstärkt oder gedämpft werden, und sich in reziproken Kreisen zirkulieren, entstehen dort auch stehende Wellen, welche die Verbindung zwischen Hirnarealen und funktionalen Einheiten wiederspiegeln (referiert von Buzsáki et al., 2013). Da der Hirn modular und fraktal aufgebaut ist, erfüllen einzelne Fraktalabschnitte funktional ähnliche und dennoch verschiedene Aufgaben, die parallel oder sequentiell bearbeitet werden. Aus den Grenzzyklen einzelner Zellen gehen Grenzzyklen funktionaler Einheiten hervor, und nach dem Abschluß der Prozessierung werden deren Ergebnisse an andere logische Einheiten übertragen. Die Geschwindigkeit der Übertragung neuronaler Impulse entlang der Nervenfasern ist ungefähr gleich (maximal 100 Meter pro Sekunde), was variiert ist ihre Häufigkeit bzw. Frequenz, die in superpositiver Weise über Interferenz zu Rhythmen des Hirns wird, die in Oszillogrammen registriert werden. Oszillogrammen sind graphische Korrelate neuronaler Aktivität, und widerspiegeln interzelluläre Kommunikation, und innerhalb dieser Kommunikation rekursive Operationen bei der Synchronisation und die Prozessierung anderer neurophysiologischen Aufgaben. Die Vorgänge, die in sensorischem Eingang und beim Ausgang nach der Prozessierung geschehen, entsprechen der Absorption und Extinktion, die elementär für alle Prozesse im Universum sind. Im Verlauf zuerst molekularer und später biogenetischer und biogeochemischer Evolution verkomplizieren sich elementare Zustände und Vorgänge, werden in die Kreisläufe verwickelt, die sich in reziproker Weise erhalten. Analytische Zerlegung kausaler Ketten, die zur Verkomplizierung führten und die Entstehung des Hirns bewirkten, erlaubt den Einblick in seine Funktionsweise. Eine dieser Funktionen besteht darin, die Empfindungen zu generalisieren und aus ihnen ein begriffliches Modell der Realität zu konstruieren. „Wir erinnern uns daran, daß in der psychoanalytischen Metapsychologie die Verbindung von Affekten und Triebvorgängen mit Wortvorstellungen als der erste und wichtigste Schritt zur Triebbeherrschung geschildert wird, den das Individuum in seiner Entwicklung durchzumachen hat. Das Denken wird dort überhaupt als „ein Probehandeln unter Verwendung kleinster Triebquantitäten" bezeichnet. Diese Intellektualisierung des Trieblebens, der Versuch, der Triebvorgänge dadurch habhaft zu werden, daß man sie mit Vorstellungen verknüpft, mit denen sich im Bewußtsein hantieren läßt, gehört zu den allgemeinsten, frühesten und notwendigsten Erwerbungen des menschlichen Ichs. Wir empfinden sie als unentbehrlichen Bestandteil des Ichs, nicht als eine Tätigkeit, die es ausübt.“ Die Sprache als das Mittel interpersönlicher, d.h. sozialer Kommunikation, ermöglicht Vermittlung mentaler Inhalte und Metaprogrammierung neurogenetischer Programme, was über assoziativen Zusammenhang abstrakter Repräsentanzen realisiert wird. Dieser Zusammenhang wird im Verlauf des Lebens erworben, und stellt terminale Differenzierung neuronaler Strukturen dar. Das erklärt, warum Assoziationen in einigen Fällen einzigartig, in anderen Fällen die gleichen sind, und warum die Persönlichkeitsstruktur in einem Fall gesund, in anderem Fall pathologisch ist. Von bestehenden Assoziationen abzuweichen ist oft ein Ding der Unmöglichkeit, weil der Bewegungsrahmen einzelner Neurone morphologisch eingeschränkt ist, und die mentale Bewegung nur über Reorganisation neuronaler Verbindungen zustande kommt, zu der viele Personen unfähig sind. Diese funktionelle Unfähigkeit ist oft das Ergebnis fehlerhafter Bildung, bei der rigide Schemen statt plastische Inhalte der Sprache vermittelt werden, was nach dem Vorbild angeborener Verhaltensprogramme geschieht, die immer nach gleichem Muster ablaufen und deren funktionelle Regidität ontogenetisch und strukturell bedingt ist. Sprachliche Regidität ist die Ursache für gemeinschaftliche und persönliche Krisen aufgrund der Unfähigkeit zu verstehen und zu artikulieren was geschieht und was kommt, und aufgrund verlorener Reflexivität. Auf den Zusammenhang zwischen schwerfälligem Begriffsapparat und dem Aufkommen des demokratischen Faschismus wies seinerzeit Jose Ortega y Gasset (1930) hin, was sich im Nachhinein noch bestätigte. Der Zerfall sozialer Kommunikation wird von lexikalischer Inflation begleitet. Solche sklerotische und Zerfallserscheinungen, die historisch belegt sind und dokumentiert wurden, sind der Bestandteil der Gegenwart, obwohl sie für die Allgemeinheit keinen Grund darstellen, sich darüber ernsthafte Sorgen zu machen. Aber ich mache mir ernsthafte Sorgen, weil die meisten dazu nicht einmal fähig sind (referiert von Sharot et al., 2011), und weil alles, was ich bisher in die Öffentlichkeit brachte, von dieser Öffentlichkeit völlständig ignoriert oder verschwiegen wurde, was unzweifelhaft auf das erneute Aufkommen des Faschismus hindeutet, wenn man überhaupt über das erneute Aufkommen sprechen darf und nicht vielmehr über kontinuierliche Fortführung des Faschismus (Wandrey, 1976). Produzierendes Gewerbe, das den Wahn zur Wirklichkeit werden lässt, exekutiert wahnhafte Vorhaben pseudowissenschaftlicher Eliten, die Verursacher des Massenwahns. Akademischer Faschismus und demokratischer Faschismus stehen in direktem Zusammenhang, dessen Übergänge und Bindungsglieder klar zu identifizieren sind: industrieller Faschismus, Schulfa/ch/schismus, Medienfaschismus, Faschismus eingetragener, nicht eingetragener und gemeinnütziger Vereine, Justizfaschismus, Polizeifaschismus, Faschismus der Minderheiten, ärztlicher Faschismus, institutionalisierter und diffuser Faschismus, geschweige denn sprachlicher und intentionaler Faschismus, der überall vorkommt. Den Beweis, daß die Angehörigen der Gattung Homo vom Sex besessen sind, kann man aus dem Literaturverzeichnis PubMed entnehmen, in dem fast ausschließlich von der Sexualität im Zusammenhang mit dem Verhalten die Rede ist, während menschliches Verhalten außer Kopulation im Sinne von Sexualakt oder Geschlechtsverkehr noch die Paarung im Sinne von Zusammenkommen beinhaltet. Die Reduktion des reproduktiven Verhaltens auf Sex bedeutet nichts anderes als psychische Regression, und die Personen, die von dieser Regression betroffen sind, vermehren und verhalten sich wie Tiere (Spitzer, 2016c). Diese Verwechslung und Verdrängung von Komplexität mit und durch Regression, welche sich im Züge der Vulgarisierung der Sprache ereignete, verfälschte die Bedeutung und den Stellenwert des Menschlichen im sozialen Kontext, wodurch das Sozium eine Deformation erfuhr, und in eine Richtung transformiert wurde, die auf Unmenschlichkeit hinausläuft. „Der Mensch ist ein Wesen von schwacher Intelligenz, das von seinen Triebwünschen beherrscht wird“, wie S. Freud (1927) treffend formulierte. Das bedeutet, daß der Mensch viel leichter zu einen niederen Zustand gelangen kann als er imstande ist, sich aus eigener Kraft zu erheben oder aus seinem niederen Zustand herauszukommen, falls seine Intelligenz nicht gefördert wird. Weil Intelligenz von der Komplexität sozialer Umgebung abhängig ist, hat soziale oder sprachliche Primitivierung entsprechende Auswirkung auf Intelligenz. Der Mensch muß in seine Umgebung auf vielfältige Weise eingebunden sein und sich daran beteiligen, aber nicht im Sinne der Integration, wie das schwachsinnige BRD-Propaganda definiert in Anlehnung an reduktionistisches Schema katholischer Kirche und des Nationalsozialismus („Von der Wiege bis zur Bahre“, Hitler, 1938). Zwischen Partizipation und Integration besteht gleicher Unterschied wie zwischen Parallelschaltung und Gleichschaltung: Im ersten Fall trägt jede Einheit zur Vielfalt bei, was Komplexitätsteigerung zur Folge hat, im zweiten Fall geschieht Kurzschluß oder Einreihung, Komplexität sinkt. Philologie ist keineswegs nur die Liebe zur Sprache, vielmehr ist sie der Ausdruck der Liebe zum Menschen, in der die Achtung von seinen Ausdrucksformen stattfindet. Aus diesem Grund, wenn man etwas beschreiben und umschreiben möchte, sollte man auf die Wortwahl achten, insbesondere dann, wenn wissenschaftliche Texte verfasst werden, in denen nicht nur Worte sondern auch Termine, d.h. wissenschaftliche Definitionen mit eindeutiger Bedeutung verwendet werden. Die Abweichungen von diesem Ideal sind zahlreich, und das Bewußtsein für bestehende Sorgfaltspflicht ist so gut wie nicht vorhanden. Dieses Thema wird auch selten in wissenschaftlicher Literatur reflektiert, und wenn doch, dann bestätigen die Inhalte meine These. Beispielhaft dafür ist der Aufsatz von Edelman und Gally (2001), in dem über Degeneriertheit und Komplexität in biologischen Systemen diskutiert wird. Allein schon diese Gegenüberstellung ist irreführend, weil die Autoren von Überfluß reden, während sie an Komplexität denken. Wenn man unter Degeneriertheit funktionale Gleichwertigkeit versteht, im Unterschied zur Wesensgleichheit in Redundanz, dann kann weder mit erstem noch mit zweitem Begriff die Komplexität biologischer Systeme erklären. Zuerst sollte man über die Bedeutung gebrauchter Begriffe nachdenken, um im zweiten Schritt sie zu gebrauchen. Seit meiner Jugend werde ich mit begrifflicher Absurdität konfrontiert, die sich in der Bezeichnung des genetischen Kodes als degeneriert ausdrückt, was allgemeinem Gebrauch dieses Wortes widerspricht. Degeneriert können biologische Systeme sein, wenn es ihnen etwas fehlt oder in ihnen zu viel als notwendig vorhanden ist, was zur Funktionsverlust oder Funktionsstörung führt (loss of function or misfunction as a consequence of gain of function). Das Gleiche geschieht mit der Sprache, aber nicht infolge ihres Reichtums, sondern aufgrund unangemessener Verwendung der Worte, woraus sich die Zerfallserscheinungen resultieren, die ich als sprachliche Inflation (lexical Inflation) bezeichnete. Um sich der Bedeutung gebrauchter Worte klar zu werden, sollte man sich auch mit anderen Worten befassen, die in enger Beziehung zueinander stehen. In aktuellem Zusammenhang wären solche Worte analog, homolog, heterolog, tautolog, Oxymoron, homogen, heterogen u.a. Wenn man diese Hausarbeit sorgfältig erledigt, wird verständlich, daß „degeneriert“ „entartet“ bedeutet, während „homolog“ ist „ursprungsgleich“. Weiterhin, wenn Redundanz der Äquivalenz entspricht, dann soll Degeneriertheit als Äquipotenz alias Wirkungsgleichheit übersetzt werden (redundancy is equivalence, degeneracy is equipotence). Bei Äquipotenz sollte man auch in wissenschtlichen Texten verbleiben, um die Leser nicht in die Verlegenheit zu bringen. Darüber hinaus, offenbart ein richtig gebrauchtes Wort den Sinn seines Gebrauchs, in diesem Fall erklärt Äquipotenz die Entstehung der Artenvielfalt: infolge der Divergenz geht aus dem Gleichen Verschiedenes hervor, und das Verschiedenes zum Gleichen (oder eben Ähnlichen) konvergiert. Ob geochemische, biogenetische oder biomolekulare Evolution, sie ist in die Zyklen der Existenz einbezogen, in denen oszillierende Formumwandlung stattfindet. In anderen Fällen, die zu kritisieren sind, handelt es sich um wissenschaftlichen Jargon (slang) oder Automatismen, bei denen z.B. die Begriffe, die in einem Kontext gebraucht wurden, in anderen Kontext überträgt, ohne auf Sinnverlust zu achten, der bei solcher Übertragung geschieht. Was gedrückt wird, ist für die Ewigkeit bestimmt. Daraus resultieren zahlreiche Mißverständnisse bei der Aktualisierung des Wissens, weil die Sprache und die Beschreibung der Realität sowie die Realität selbst evolutionieren und sich kontinuierlich verändern. Was gestern wahr war, ist heute obsolet geworden: Darauf sollte man ständig Rücksicht nehmen. In diesem Zusammenhang ist der Begriff Retrojektion (retrojektiver Projektion und Introjektion) hilfreich. ***
Nachdem im Verlauf dieses Manuskripts einige Schritte zurück getan wurden, um die Bedeutung der Psychoanalyse in gesamtwissenschaftlichem Zusammenhang zu erfassen bzw. aufzuzeigen, möchte ich an dieser Stelle einen Versuch unternehmen, bisherige Gedankengänge zusammenzuführen, um die Synthese zu vollziehen, und von dort zum letzten Teil des Manuskripts zu übergehen. Wie der Schlaf mit dem Erwachen endet und uns manifeste Inhalte unserer Träume bewußt werden, erwacht auch unser Bewußtsein, mit dessen Erwachen uns möglich wird, latente Inhalte der Träume zu enträtseln. Obwohl im Wach-Schlaf-Rhythmus periodische Zustände im Sonnensystem widerspiegelt werden, in dem übergeordneten Taktgeber für alle biogeochemische Prozesse auf der Erde erkennen kann, dennoch sind die Konsequenzen dieser Widerspiegelung und des Eingeschlossenseins für lebendige und nicht lebendige Bestandteile der Erde unterschiedlich, was sich in entsprechender Zustandsdynamik äußert. Ein Stein wird unter Sonnenlichteinwirkung warm und seine Struktur schwankt etwas dadurch, aber das ist schon fast alles, was mit einem Stein geschehen kann. Im Gegensatz dazu, erreicht das Repertoire des Verhaltens der Lebewesen bei gleicher kosmischen Schwankung ein sehr weites Spektrum. Merkwürdigerweise findet man im Pantheon altgriechischer Götter keine Entsprechung für das Leben, bios, das ihnen gegeben ist, aber nie endet. Diese Merkwürdigkeit erklärt sich aus dem Umstand, daß sich die Unsterblichkeit in der Abfolge der Generationen realisiert, was sowohl für sterbliche als auch für unsterbliche Wesen gilt. Biologie ist keine Lebenslüge, mit und in der viele Personen leben, womit sie permanenten Flucht aus der Realität begehen, und aus deren Voreingenommenheit die Lügenwissenschaften und Lügengebäude erwachsen, sondern die Logik des Lebens, deren Elemente unverwechselbar einfach sind: sich zu erhalten, zu reproduzieren, die Vielfalt in die Einheit zu überführen und aus der Einheit die Vielfalt zu schaffen, auf der Treppe der Evolution aufzusteigen... Das Leben ist ein Balanceakt in den Wellen der Existenz, die in ständigem Entstehen und Vergehen begriffen ist, und deren unüberschaubare Dimensionalität und die Logik lebensfeindlich und erdrückend wirken, aber dank dieser Überschwänglichkeit entstehen im Universum die Räume, in denen sich das Leben entfalten kann. Spektraler Umfang der Lebensräume ist relativ klein, dennoch ausreichend, um sie als notwendiger Bestandteil des kosmischen Geschehens anzuerkennen. So z.B. haben kleine Temperaturschwankungen und Wärmegradiente eine große Bedeutung für physiologischen Zustand: Verhalten, Temperament, Stimmung oder gesellschaftliche Tradition sind davon sehr betroffen. Das gleiche gilt auch für Salz- und Wassergehalt des Körpers, Sauerstoffgehalt der Umgebung, Lichtverhältnisse und vieles mehr. Das Wohlbefinden ist von vielen Faktoren abhängig, die in der Medizin überhaupt keine Beachtung finden, weil sie nicht am Wohlbefinden sondern am Profit interessiert ist. Dank neuesten Analysemethoden werden überall im Universum die Bausteine entdeckt, aus denen sich das Leben zusammensetzt, sobald die Voraussetzungen für solche Zusammensetzung vorhanden sind (Jorgensen et al., 2012; Dolomatov and Zhuravleva, 2014; Boersma et al., 2014). Diese Spontanität der Entstehung des Lebens gründet sich in der Gesetzmäßigkeiten, die sich aus der Logik der Natur ableiten, worüber an anderer Stelle die Rede war. In den Sternen existieren chemische Elemente nur in ihrer atomaren Form, molekulare Verbindungen sind nur in permissiver Umgebung außerhalb der Sterne möglich. Die molekulare Form der Existenz chemischer Elemente bedeutet zuwachs an Ordnung, die mit Information gleichbedeutend ist. Der Entstehung des Lebens auf der Erde ging natürliche molekulare Evolution voraus, in deren Verlauf der Informationsgehalt der Umgebung solange wuchs, bis eine kritische Grenze erreicht und errechnet wurde, nach deren Überschreitung die Logik chemischer Reaktionen in die Logik der Evolution der Lebensformen überging, und die geochemische Umgebung biogeochemisch wurde (Keller et al., 2014; Keller et al., 2015; Piedrafita et al., 2015; Nghe et al., 2015; Rey et al., 2016). Im Übergang wirkten die Retorten, in denen die Alchemie des Lebens abspielte. Zur Zeit wird dieses Thema noch spekulativ behandelt, weil die Abschätzung der Kombinierfähigkeit chemischer Vielfalt, die auf der Erde möglich wurde, die Vorstellungskraft der Menschen, die Kapazität ihrer Laborräume und Rechner übersteigt. In welchen kreativen Phasen sich die Entstehung des Lebens vollzog, wird noch aufgeklärt, unstrittig ist, daß jede Lebensfunktion einer Struktur folgt, während die Struktur aus der Logik der Funktion erfolgt. Wie bereits erwähnt, stellt chemische Verbindung die Voraussetzung und Vorstufe des Gedächtnisses dar, wobei jede kovalente Bindung als Iteration in nachfolgenden Schritten der Komplexitätsteigerung übernommen wird, während reversible Modifikation und nicht kovalente Assoziation als Analogon des Kurzzeitgedächtnisses zu begreifen ist. Nach molekularer Evolution folgte molekulare Selektion im Grenzzyklus der Reaktionsräume, die sich durch die Unterteilung der Umgebung in die Innen- und Außenräume bildeten. Die Phasentrennung ereignete sich gleichfalls spontan durch die Bildung prototypischer Membranen, deren einheitliche Struktur auf physikalische Eigenschaften der Lipiden und ihr Verhalten zurückzuführen ist. Bei der Zyklisierung der Lipidschichten wurde die Heterogenität der Umgebung in einzelnen Reaktionsräume verteilt, was offensichtlich zu verschiedenen Ergebnissen bei der Interaktion darin eingeschloßener Komponenten führte. Als Folge der Rekombination und Selektion der Diversität, die beim Austausch der Inhalte einzelner Liposomen durch ihre Fusion und Teilung entstanden ist, entwickelten sich die Protozellen. Das Wasser, in dem alle diese Reaktionen abspielten, und das in der Folge der Zyklisierung und Grenzbildung miteingeschloßen wurde, ist der Taktgeber molekularer Selbstorganisation und das Medium biologischer Interferenz. Das Wasser ist nicht nur die Umgebung und der Inhalt des Lebens, es ist auch wesentlicher Bestandteil biochemischer Reaktionen und Biomoleküle, wobei die Eigenschwingung des Mediums die Voraussetzung Wasser-vermittelter Prozessierung der Interaktion ist, die gleichzeitig eine Kommunikation darstellt. Diese bedeutende Rolle, welche das Wasser bei der Entstehung des Lebens spielte und bei dessen Fortbestehen spielt, erklärt sich durch seine Beschaffenheit und aus dem daraus resultierenden Verhalten, das an sich schon komplex und vielfältig ist (referiert von Martin Chaplin, in PubChem und in anderen Quellen), und das zum intergralen Bestandteil biologischer Systeme wird und zu ihrer Verhaltensvariabilität beiträgt. Das Leben wurde im Wasser errechnet. Die Brown‘sche Bewegung nichtorganischer Partikel ist chaotisch; im Gegensatz dazu, wird summarische Anisotropie der Lösung durch die Zugabe organischer Moleküle erhöht. Schon in einfachen Konstellationen hat das autokatalytische Wellen und molekulare Verhaltensstrukturen, die prototypisch für Lebensfunktionen sind, zur Folge. Die Wellen, die sich im Wasser ausbreiten, erfahren neue Qualität bei der Überschreitung der Grenze, werden zu vitalen Wellen. Anisotrope Komplementierung innerhalb des zellulären Grenzzyklus ist die Ursache für die Entstehung biologischer Formen und des Verhaltens, deren fraktale Struktur aus ursprünglichen Interaktionen kongruent erwächst. Im Vakuum verbreiten sich die Wellen isotrop, in anisotropen Medien ist ihre Verbreitung strukturiert und geschieht entlang formspezifischer Strukturen. So z.B. beschäftigt sich Elektrodynamik mit Phänomenen des Elektromagnetismus, d.h. mit der Regelmäßigkeiten der Verbreitung elektrischer Ströme und elektromagnetischer Wellen in anisotropen Medien (Leiter). In Biosystemen ist die Wellendynamik besonders komplex aufgrund deren strukturellen Komplexität, wobei im Gegensatz zu elektrischen Strömen, in denen Elektrone bewegt werden, kommen vitale Ströme infolge Fluktuation in der Verteilung der Ionen und Moleküle zustande, in denen Elektrone gebunden sind und deren elektromagnetische Eigenschaften auf unregelmäßig verteilte elektrische Ladung zurückzuführen ist. Trotz der Wesensgleichheit elementarer Grundlagen komplexer Strukturen und Prozessen, die für Lebewesen spezifisch und charakteristisch sind, mit solchen aller anderen Formen im Universum, unterscheiden sich lebendige und nicht lebendige Formen in superpositiver Organisationsgrad und Lenkung der Elemente. Spezifische Rolle, welche einzelne Elemente in Lebenskreisläufen spielen, werden fortschreitend aufgeklärt. Eine besondere Funktionalität ist mit Kalzium verbunden. Die Empfindung, Bindung, Überführung, und Ablagerung der Kalzium-Ione geschieht fortwährend. Die Beschäftigung der Zellen mit dem Kalzium spiegelt phylogenetische Bedeutsamkeit dieses Elements für das Leben wieder (Bäuerlein, 2007; Dash et al., 2007; Cuif et al., 2011; Mellström et al., 2014; Ma and Tsien, 2015; Checchetto et al., 2016). Im Übergang von atonischem und sessilem Zustand zu ganzkörperlicher Beweglichkeit wirkte Kalzium-Ionen-übermittelte Kommunikation, die zu notwendigem Bestandteil vitaler Wechselwirkungen wurde. Aber ist der Gegensatz zwischen lebendigen und nicht lebendigen Formen nicht der Gegensatz zwischen beweglicher Substanz Wasser und nicht beweglichem Grund? Wobei in weiterem Verlauf der Evolution zu Wirbeltieren das Kalzium innerhalb des Körpers abgelagert wurde, und diese Ablagerung zur Grundlage der Beweglichkeit wurde. Elektrisches Potenzial bzw. elektrische Ladung der Moleküle hat eine Signifikanz in biologischem Zusammenhang, und die Fluktuation bzw. Schwankung elektrischer Ladung bzw. des Potenzials führt zur Änderung elektromagnetischer Eigenschaften der Moleküle, ihrer Bioreaktivität und Potenzialität, was einer der wesentlichen Gründe für ihre Bewegung, Verteilung und Assoziation darstellt. Die Ionen-Kanäle tragen zur Verteilung der Biomoleküle eine bedeutende Rolle bei, indem sie die Zellen verschieden polarisieren. Diese Differenz in zellulärer Polarisierung wurde neulich als Determinierungsfaktor morphogenetischer Konstituierung und als physikalische Ursache interzellulärer Kommunikation, welche die Diffusion molekularer Determinanten über gap-junction bewirkt, und somit zur Herstellung morphogenetischer Gradienten beiträgt, wieder/erkannt (referiert von Pai et al., 2015; Cervera et al., 2015; Law and Levin, 2015; Sullivan et al., 2016). Unter Einwirkung morphogenetischer Felder, die über Verteilung und Konzentration von Determinanten im Körper zustande kommen, differenzieren und spezialisieren sich die Zellpopulationen in verschiedenen Körperteilen, die zu Kopf, Rumpf, Extremitäten oder Organen werden, abhängig davon, welche Teile des Genoms epigenetisch freigeschaltet sind. Über epigenetische Freischaltung entscheiden entsprechende Regulatoren, deren Bedeutung und Zusammenwirkung fortschreitend aufgeklärt wird (Oyarce et al., 2014; Chen, 2015; Davila-Velderrain et al., 2015; Bale, 2015; Torday, 2015; Torday and Miller, 2016; Roundtree and He, 2016; Nampoothiri and Rajanikant, 2016; Li et al., 2016; Schmitz et al., 2016; Hart and Goff, 2016; Helder et al., 2016; Suelves et al., 2016; Liu et al., 2016; Gurdon, 2016; Lin et al., 2016). Transiente Gradiente, die sich von dendritischen zu axonalen Synapsen entlang der Membrane der Nervenzelle verbreiten, und in der Mitte am Colliculus axonis summieren, interferieren mit übrigen Komponenten der Zelle, so daß zwischen neuronalen Impulsen und deren metabolischer Prozessierung ein reziproker Zusammenhang besteht. Die Schwankungen der Ionen am Zellmembran entsprechend Sequenzen neuronaler Impulse bewirken synchrone Schwankungen innerzellulärer Gradiente, was langfristige oder transiente epigenetische Konsequenzen hat. Entsprechend epigenetischer Reorganisation des Genoms, reorganisieren sich übrige zellulare Komponente über verschiedene Wege der Signalübertragung (Yamashita, 2011; Housden and Perrimon, 2014; Smythies, 2015). Die Schwankungen der Gradiente im Inneren des Körpers und außerhalb des Körpers ist der Grund des Verhaltens, das darauf abzielt, diese Schwankungen auszugleichen oder ihnen anzugleichen, um körperliche Homeostase zu bewahren oder optimalen Zustand zu erreichen, wofür ganzkörperliche Bewegung notwendig ist. Eine plausible Darstellung prototypischer Ereignisse, die zum Ausgangspunkt logischer Trennung der Funktionen und zur Entwicklung von Ektom, Myom und Neurom führte, geben Brunet und Arendt (2016). Demgemäß, bewirkt kontrollierter Ionenfluß transiente oder permanente Krümmung der Membrane, was entsprechende Bewegung oder Formbildung zur Folge hat, abhängig davon, welche Proteine und Proteinkomplexe beim Zustandekommen dieser Krümmung involviert sind. Die Funktion molekularer Pumpen reproduziert sich in höher dimensionierten Strukturen, die entweder Substanzen innerhalb des Körpers (wie z.B. Herz, Darm und osmoregulatorisches System) oder außerhalb des Körpers bewegen (was ganzkörperliche Bewegung zur Folge hat, wie z.B. bei Medusen). Solche Kongruenz morphogenetischer Reproduktion der Pumpen weist darauf hin, daß diese Struktur seit frühester phylogenetischer Zeit ins Genom als dessen Bestandteil aufgenommen wurde, und wird immer wieder in aktuellem morphophysiologischen Kontext verwendet. Es ist kaum ein Zufall, daß die Form eines typischen Neurons eine Ähnlichkeit mit Flagellata hat: Von einem Ende strecken sich die Dendriten wie die Fühler in alle Richtungen aus, an anderem Ende befindet sich das Axon, wobei die Richtung der Polarisationswellen entlang der Membrane förmlicher Polarisierung entspricht. Im Gegensatz zu beweglicher Flagellata, die sich in die Richtung schwimmen, die von ihrem Flagellium vorgegeben wird, sind Neurone in ihrem Gewebe fixiert, aber die Bewegung wird von Dendriten zu Axon übertragen. Dank dieser Wellen schwimmen Neurone virtuell, während die von ihnen ausgehenden Impulse reale Bewegungen auslösen. Die Flagellata-Form wiederholt sich im Spermatozoon, das eine terminale Differenzierung im Lebenszyklus darstellt, und dessen Ziel und Erfolg von Neuronen vorgerechnet werden (Jikeli et al., 2015; Kuo et al., 2016; Suarez, 2016; Estomba et al., 2016; Flegel et al., 2016) Ein Neuron zeichnet sich durch die in der Bewegung realisierte Konstanz aus. Die positionelle, d.h. topologische Bestimmtheit jedes einzelnen Neurons ist mit seiner einzigartigen Beschaffenheit verbunden, die sich im Spektrum seines Verhaltens äußert. Das Neuron ist nicht nur eine morphologische und topologische Einheit, woraus sich mentale Topographie zusammensetzt; es ist auch eine logische Einheit, die eine Prozessierung eingehender Information bewerkstelligt, um sie in eine Form zu überführen, die geeignet ist, von anderen logischen Einheiten des Körpers verwertet zu werden. Die Konversion der Information in interpretierbare und verwertbare Form bedeutet ihre Umformung entsprechend der Information, die im Neuron vorhanden ist, und die infolge kausaler Kette entstanden ist, deren Anfänge in seiner phylogenetischen Vorgeschichte zu finden sind, und deren Verlauf seine ontogenetische Geschichte umfasst. Während phylogenetischer Teil kausaler Kette in der Abfolge der Nukleotiden im Genom fixiert ist, speichert sich ontogenetischer Teil epigenetisch, d.h. als morphogenetische Realisation des Genoms in neuronaler Form und als epigenetische Modifikation neuronales Genoms. Einzelne Zelle ist synchron und in einem Grenzzyklus mit sich selbst verbunden. Im Prozess der Reproduktion teilt sich die Zelle. Die Teilung führt zur Trennung geteilter Zellen und ihrer Grenzzyklen. Wenn die Zellen unabhängig voneinander leben, divergieren sie nicht nur räumlich sondern auch inhaltlich, was die Vorteile erneuter Fusion und Rekombination erklärt. Wenn die Zellen zusammen bleiben, umfasst sie ein summarisches Grenzzyklus, innerhalb dessen logische Aufgabe entsteht, sie miteinander zu koordinieren. Im Verlauf der Evolution multizellularer Organismen erfolgte ständige Teilung logischer Aufgaben, die ursprünglich in einer Zelle vereint waren, so daß einzelne Lebensfunktionen einzelnen Strukturen bzw. Organen delegiert wurden, die über verschiedene Systeme, welche integralen Zustand des Körpers erhalten, miteinander verbunden sind. Die Einheit des Körpers, d.h. seine morphogenetische Struktur, gewährleistet die Kontinuität und Permanenz seiner Funktionen im Prozess rekursiver Kommunikation, d.h. übereinstimmender Komplementierung einzelner Unterstrukturen und Unterfunktionen. Die Verbindung funktionell getrennter Teile geschieht durch innerkörperliche Schwingungen. In einem Baum besteht diese Schwingung aus 2 gegengerichteten Bewegungen: Von den Wurzeln wird das Wasser und darin gelöste Mineralstoffe zur Baumkrone transportieren, in die Gegenrichtung werden Produkte der Photo- und Biosynthese geliefert. Die Schwingungen zwischen funktionalen Einheiten, Hirnarealen, und vor allem, auf der Ebene einzelner Segmente sowie zwischen den Ebenen ist die Erklärung dafür, wie in menschlichem Körper alles miteinander verbunden ist. Während des Schlafs ändert sich die Ausrichtung der Schwingungen: vertikale Achse wird horizontal, was für das Neurom keine große Änderung darstellt, aber für das Myom, das daran geknüpft ist, und im Schlaf entspannt ist, oder für das Herz, das entlastet wird, hat das wesentlich größere Bedeutung, was reziprok auf das Neurom auswirkt, und zu seinem progressiven Entspannung beiträgt. Das entlastete Neurom hat die Möglichkeit, sich auf solche Aufgaben zu konzentrieren, die im Wachen vernachlässigt werden, wobei im Kreis nächtlicher Aufgaben die Regeneration im Vordergrund steht. Die Besonderheit der Schwingungen im Hirn besteht in der Verwicklung seiner Strukturen in die Aufgaben der Berechnung der Schwingungen, die sowohl von außen kommen, und von Empfindungsorganen rezepiert werden, als auch der Eigenschwingungen des Körpers und seiner Bestandteile. In diesem Sinne erscheint der Körper für neuronales System als äußere Umgebung, obwohl dieses System im Körper als dessen Bestandteil enthalten ist. Dieser paradoxen Aufgabe entspricht ontogenetischer Ursprung neuronales Systems aus dem Ektoderm, das im Laufe embryonaler Entwicklung zur Innenhaut wird. Der Körper entsteht durch die Teilung der Zellen, die sich morphologisch divergieren und funktionell spezialisieren, und das Ziel dieser Divergenz und Spezialisierung besteht darin, die Reproduktionszyklen zu ermöglichen, was in der Bildung der Gameten realisiert wird. Ontogenetische Entwicklung rekapituliert phylogenetische Ereignisse durch die Reduktion des diploiden Zustandes zu haploiden, und in nachfolgender Fusion und Wiederherstellung des diploiden Zustandes. Die Teilung und Fusion sind die Bestandteile der Schwingung, woraus das Lebenszyklus besteht. Das Lebenszyklus unterteilt sich in weitere Zyklen: der Wach-Schlaf-Rhythmus, der Atem, der Herzschlag, die Fortbewegung in Schritten, die Nahrungsaufnahme und die Ausscheidungsvorgänge, der Rhythmus physiologischer Abläufe und biochemischer Reaktionen (referiert von Bedont and Blackshaw, 2015; Husse et al., 2015; Evans, 2016; McGinnis and Young, 2016; Tucci, 2016). Alle diese Bewegungen sind in die Phasen der Beweglichkeit und des Ruhestandes, der Spannung und Entspannung unterteilt. Die Positionierung jedes einzelnen Neurons geschieht infolge genetischer und epigenetischer Vorgaben, und die Verknüpfung einzelner Neurone erfolgt aufgrund der Verteilung logischer Funktionen. Bekanntlich teilen sich Neurone in solche, die Empfindungen rezepieren (afferente Neurone), die Empfindungen prozessieren (efferente Neurone), und die Ergebnisse der Prozessierung an die Zellen, Gewebe und Organe leiten, welche Bewegungen ausführen (motorische Neurone). Während der Embryogenese entwickelt sich das Nervensystem zu einer Anlage, die nach der Geburt in Betrieb genommen wird und adäquaten Umgang erfahren muß, um einen reifen Zustand zu erreichen, in dem es seine Funktionen erfüllt. Die Geburt bedeutet einen Phasenübergang aus einer Umgebung in die andere, viel komplexere Umgebung, und der Körper erlebt bei diesem Übergang phasenbezogene Änderung der Funktionsweise, die eine Adaptation erfordert. Das Verhalten ist eine Entsprechung und die Anpassung an die Umweltbedingungen, die immer neue Positionierung erfordert, was eine koordinierte Bewegung und Handlung voraussetzt, die als Verhältnis zur Umgebung errechnet wird. Diese Berechnung ist rationale Grundlage jedes nicht pathologischen Verhaltens. Im Verhalten wird das realisiert, was notwendig ist, um das Leben zu erhalten und fortzuführen. Eine Biene, Ameise oder Fruchtfliege sind mit angeborenen Verhaltensprogrammen ausgestattet, an die sie gebunden sind. Im Gegensatz dazu, hat der Mensch eine Potenz, sein Verhalten unendlich zu variieren und die Vorlagen dafür selbst zu erzeugen und auszuführen. Im Verhalten summiert sich das Verhalten einzelner Atome, Moleküle, molekularer Komplexe, Organellen, Zellen, Organen, und es besteht aus einzelnen Reaktionen und Aktionen, die an sich schon komplex sind. Die Verhaltensketten bzw. Verhaltenssequenzen benötigen eine vorexistierende Vorlage, ein Programm, das flexibel genug ist, um koordiniertes Verhalten hervorzubringen, d.h. es muß notwendigerweise rekursiv sein und iterative Schritte enthalten, welche mögliche Eventualitäten berücksichtigen und entsprechende Verhaltenskorrektur und -Variabilität erlauben, um vordefinierte Ziele zu erreichen. Im Verhalten muß der Zusammenhang zwischen möglichen Aktionen und Reaktionen herstellbar sein, um innerhalb speziesspezifischer Interaktionsstruktur kontinuierlich und kohärent zu sein. Das bedeutet, daß die Anzahl sinnvoller Interaktionen, für welche das angeborene Verhalten der Biene prädisponiert ist, weit unter dem Niveau liegt, das für höher organisierte Tiere möglich ist. Darüber hinaus, muß genetische Kontrolle des angeborenen Verhaltens die Koordination einzelner Verhaltenselemente umfassen, aus denen die Verhaltensketten bestehen. Diese modulare Verhaltensstruktur ist für alle offensichtlich, die intelligent genug sind, um das zu merken: Atmen ist teilautonom zum Gehen, Intelligenz ist getrennt von sexuellen Vorlieben, Sprechen und Verstehen ist getrennt von Hören und Reden, Sehen ist getrennt von Handgreifen. Was im Körper topo-morphologisch verbunden ist, wird im Hirm morpho-funktional assoziiert, um es zu koordinieren, z.B. Hand mit Darm, indem Hand die Handlungen ausführt, damit Darm gefüllt wird. Wie die Synchronisierung der Körperteile funktioniert, wird u.a. in diesem Manuskript aufgeklärt. Der Anfang machte S. Freud mit der Analyse freier Assoziationen, ihm folgten Ethologen, wie z.B. Oskar Heinroth, Konrad Lorenz, Nikolaas Tinbergen, Conrad Waddington und Karl von Frisch, die Synthese scheint in absehbarer Zeit dank neuester Methoden der Molekularbiologie, Spektroskopie und Tomographie zu gelingen. Auf dem Weg zu diesem Ziel erscheint es als bedeutender Schritt die Aufklärung der Homologie zwischen dem Zentralkomplex der Insekten und basalen Ganglien der Vertebraten, worüber Fiore et al. (2015) berichten, und wodurch die Vorhersagen, die noch zu Zeiten von S. Freud gemacht wurden, eine Bestätigung finden. Wie in diesem Bericht erläutert wird, ist die Grundlage des angeborenen Verhaltens morphogenetische Prozessoren, in deren Struktur deren Funktion enthalten ist, und die eingehende Information in der Art und Weise verarbeiten, daß sie nach der Verarbeitung und Übertragung an motorische Einheiten dieses Verhalten verursacht. Die Prozessierung der Information in einem Computer ist die Aufgabe der Prozessoren, die strukturell weit von Neuronen abweichen, aber funktionell neuronale Netze nachbilden. Diese Nachbildung hat ihre Grenzen, weil die Logik eines Computers von seinen Schöpfer vorgegeben wird und alles, was ein Computer tut oder in dem geschieht, folgt diesen metalogischen Vorgaben. Dennoch geschieht die Prozessierung der Information im neuronalen Netzt oder im einzelnen Neuron auf analoge Weise wie in einer Rechenmaschine, die ein reflexives Modell der Intelligenz darstellt. Dabei sollte man aus dem Abbild kein Götzenbild machen, wie das oft in der Gegenwart geschieht, indem seelenlose Sachen kultisch verehrt werden, während ihre Schöpfer zu ihren Diener werden, die Maschinen nachahmen, und durch diese Verehrung und Nachahmung selbst zu Automaten degradieren. Die logische Beschaffenheit eines Neurons erklärt sich am besten durch die Funktionsweise eines triggers. Ein trigger, zu Deutsch: Auslöser, ist der Bestandteil elektronischer Stromkreise und hat alle Grundeigenschaften, die für die Funktionsweise eines Neurons charakteristisch sind. Erstens, ein trigger kann Information speichern; zweitens, diese Information kann portionsweise empfangen und weitergeleitet werden; drittens, der Eingang und der Ausgang der Informationsleitungen sind reziprok miteinander verbunden; und viertens, ein trigger kann in die fraktale Struktur zusammengeschalteter trigger eingehen, die sich als ein höher dimensionierter trigger funktioniert. Innerhalb eines Neurons können logische Untereinheiten eines triggers identifiziert werden, wie z.B. die Ionen-Kanäle, die wie die Logikgatter eines triggers, logische Operationen realisieren und zum logischen Ergebnis umwandeln, das als Sequenzen der Ausgangssignale weitergegeben wird. Die Synapsen sind biologisches Analogon zu Kondensatoren in Elektrotechnik, weil die Signalübertragung über Induktion geschieht. Im Struktur der Signalsequenz ist neuraler Kode enthalten, während Zustände neuronaler Hemmung und Aktivierung in Abhängigkeit von Polarisationsgrad der Membrane bistabiler Kode entspricht. In pränataler Entwicklung entstehen neuronale Strukturen ansatzweise im Prozess morphogenetischer Konstituierung, überwiegend koordiniert durch chemotaxische Reaktionen und Gradiente, d.h. die Verteilung morphogenetischer Determinanten, die zu treibender Kraft der Morphogenese werden. Postnatal erfahren neuronale Anlagen exponentielle Steigerung strukturrelevanter Determinanten, die quantitativ und qualitativ neuwertig sind, und deren Einwirkung in strukturdynamischer Adaptation resultiert. Die Neuronen und das Neurom differenzieren sich, wobei sinngemäße Bedeutung dieser Differenzierung in der Kompetenzsteigerung bei der Signalprozessierung besteht, im Vermögen, die Signale in der Reihe einzelner Neurone zu prozessieren, d.h. ursprüngliche Impulse zu dämpfen und zu subtrahieren. Die eingehende Spannung wird im Prozess des Subtrahierens entspannt, was nicht bloß eine Minderung durch das Abziehen gewisser Quantitäten bedeutet, sondern vielmehr die Teilung, was die Ordnung und Neuordnung ermöglicht, die Aufteilung und Aussortierung dieser Teile ihrer Ähnlichkeitsgrad nach. Entsprechend dieser logischen Tendenz verläuft postnatale Entwicklung des Neuroms in die Richtung terminaler Differenzierung, d.h. Verbalisierung primär nicht verbaler Inhalte, die in weiterem Verlauf soziale Dimensionssteigerung erfahren, werden sprachlich vermittelbar und zum Inhalt intersubjektiver Kommunikation. Die Ebene symbolischer Repräsentation ist der Wendepunkt in der Prozessierung sensorischer Information, die an diesem Ende ihre abstrakteste Form erreicht, und in das Abbild der Realität übergeht, in dem sie als Zusammenhang der Symbole existiert. Die Modalitäten der Perzepte werden in symbolischem Raum durch Wertungen repräsentiert. Aus Objekten werden Bedeutungen, die im Verhältnis zu anderen Bedeutungen stehen und sequenziell definiert werden, und aus Einwirkungen werden die Gewichte, die den Amplituden der Sequenzen entsprechen. Die sensorische Information geht auf diese Weise nicht verloren sondern wird generalisiert, d.h. in Verhältnissen der Symbole und ihrer Attribute nachgebildet, die als Assoziationen bekannt sind. Statt sich zu bewegen, bewegen Neurone ganzen Körper über entsprechende motorische Kapazitäten des Körpers. Auf gleiche Weise, wie wir unsere Bewegungen planen und ausführen, geschieht die Planung und Ausführung der Sprache, die in geordneten Reihen der Worte mental, schriftlich oder vokal ausgegeben wird. Solche sprachlichen Sequenzen realisieren sich über entsprechende motorische Aktionen, deren leiseste Form willentliche Verbalisierung ist, die als innere Stimme oder innere Visualisierung entsprechende Funktionen der Empfindung nachbildet. Um ein Beispiel zu geben: Hand ist eine Vorstellung vom Hand, „meine Hand“ ist die Vorstellung von der Zugehörigkeit, und „meine Hand heben“ verleiht dieser Vorstellung eine Dynamik, so daß die Vorstellung von Bewegung die Bewegung in Gang setzt. Symbolische Repräsentanz ist keine ausschließliche Qualität des menschlichen Hirns, vielmehr hat sie eine universelle Bedeutung. Die Sonne repräsentiert sich auf der Erde durch ihre Strahlung und Einwirkung. Die Umgebung wird in einem Bakterium auf vielfältige Weise repräsentiert. Das geschieht aus dem Grund, daß jede Form ein Bestandteil ihrer Umgebung ist, und somit diese Umgebung repräsentiert, wie bereits erklärt wurde (Poleev, 2006). Symbolische Repräsentanzen in menschlichem Hirn müssen im Umfang eines Neurons und seiner rezeptiven Felder auffindbar sein, was sich noch durch den Umstand bekräftigt, daß die Neurone nicht linear sondern zirkular, d.h. reziprok und perpetual mit sich selbst und mit ihrer Umgebung verbunden sind, was die Selbstreferenzierung der Information zur Folge hat. Vermutlich repräsentieren einzelne Neurone mehrere Symbole, abhängig von der Kombination hemmender und aktivierender Faktoren, und von der Anzahl der Neurone, die an der Produktion symbolrepräsentierender Sequenzen beteiligt sind, die im Assoziationskortex als sensorische Information rezepiert und in die Perzepte umgesetzt wird. Diesmal erscheinen solche Perzepte nicht als visuelle, termische, taktile und ähnliche Empfindungen sondern als Ideen und Symbole, die diese Empfindungen repräsentieren (Gallistel, 1996; Poleev, 2010; Marshall and Bredy, 2016). Bis dahin wurde die Realität nachgebildet, ab jetzt wird diese Nachbildung tätlicher Prüfung unterzogen und notfalls korrigiert, um koordiniertes Verhalten im sozialen Raum zu ermöglichen. Die Sprache formt sich aus Begriffen, die eine individuelle assoziative Signatur haben, und aufgrund dieser Signatur erfolgt die Aufbau der Sätze oder Gedankenfolgen. Der begriffliche Inhalt umfasst wesentliche assoziative Verbindungen und daher ein Massiv der Information, die jedesmal aus dem Gedächtnis abgerufen und aktualisiert wird, wann entsprechender Begriff verwendet wird. Der gedankliche Prozess begleitet die Erinnerungsarbeit, die alle assoziative Felder einbezieht, die im Gedächtnis vorhanden sind, angefangen von jemals wahrgenommenen und eingeprägten visuellen Symbolen, bis zu sinnlichen Wahrnehmungen der Geräusche, vestibularen, temporalen, termischen und taktilen Empfindungen. Mit dem Übergang aus seinem naturgegebenen Zustand des Jägers und Sammlers zum Tierhalter und Erdbebauer ereignete sich erste Kulturrevolution in der Geschichte der Menschheit: Durch seine Kulturarbeit entriss sich der Mensch der Wildnis, und versetzte sich in ein selbsterschaffenen Kulturkreis, wobei seine Seele, seine psychische Organisation zum Hauptfeld seiner Kulturtätigkeit wurde (Poleev, 2008). Sowohl der Körper als auch das Verhalten sind Ergebnis kontinuierlicher Kulturarbeit, die generell in eine Richtung geht: die Ausformung eines vernunftgetriebenen Spezies, des Homo sapiens. Die Aufgabe dieser Selektion, die man seit einiger Zeit bewußt betreibt, besteht darin, einen harmonischen Zustand zu erreichen, in dem Vernunft Rücksicht auf den Körper hat, so daß Ratio und Emotio ausgewogen koexistieren, einander ergänzen, kompensieren und mäßigen. Was zuerst psychoanalytisch festgestellt wurde, bestätigten später bildgebende Verfahren zur Visualisierung neurophysiologischer Vorgänge. So z.B. die multisensorische Integration bei den Neugeborenen ist nicht vorhanden oder rudimentär, und entsprechendes Vermögen entsteht erst später, nachdem Selbstempfindung und Differenzierung beginnt, und zwar im Alter zwischen 7 und 15 Monaten. Das Kind beginnt zu sprechen, sobald entsprechende neuronale Strukturen, welche die Sprachfähigkeit ermöglichen, ausreichend ausdifferenziert sind. Das Lernen besteht im Wiederholen dessen, was Gegenstand des Lernens ist. Es kann auch aus einmaligen Ereignissen, Begegnungen, Vorfällen gelernt werden, wenn sie durch ihre emotionale oder kognitive Bedeutsamkeit hervorheben. Das Gedächtnis ist ein biographisches Gedächtnis, das aus personenbezogenen Geschichten besteht, in denen einzelne Episoden festgehalten wurden. Lernen ist das Einbeziehen einzelner Episoden in biographischen Sinnzusammenhang. Sinnzusammenhang ist das, was in neurobiologischer Literatur als multisensorische Integration bezeichnet wird, wobei begrifflicher Zusammenhang mit diesem Begriff nicht hergestellt werden kann, weil in dieser Definition ein bedeutendes Element des mentalen Prozesses unterlassen wurde, der Sinn. „Aus der Perspektive der Physik hat der Mensch keine Perspektive. Diese Perspektive entsteht nur in den menschlichen Augen“ (Poleev, 2005) bei der Phasenübergang von Außen nach Innen. Ohne Unterscheidungsfähigkeit zwischen sinnvoll und sinnlos kann nicht gelernt werden, weil sonst alles sinnliches erfasst und eingeprägt werden muß, was unmöglich und sinnlos ist. Erst Selektion dessen, was bedeutsam ist und was nicht, ermöglicht Lernen und das Herstellen von Sinnzusammenhänge. Offensichtlich fehlt ein Verständnis dafür in den Schulen, in denen Kinder wie Säuglinge behandelt und wie Schlachtvieh mit überflüssigem Wissen vollgestopft werden, bis ihr Verstand einschläft und sie für den Arbeitsmarkt reif werden, um nach dem Schulabschluß das zu tun und sich so zu verhalten, was und wie sie „gelernt“ haben und wurden. Kein Wunder, das bei solchen Methoden die Kinder zu Krüppel werden, und Fabriken zu Behindertenwerstätten, in denen das erzeugt wird, was für allgemeine Verdummung förderlich ist. ***
Die Lösung einer Aufgabe oder eines Problems (engl. solution) besteht in der Auflösung der Aufgabe oder des Problems in die Bestandteile (Komponente): Reduktion und Vereinfachung erleichtern Findung von Teillösungen, die anschließend zu einer Gesamtheit zusammengeschlossen werden. Jede Analyse beinhaltet operationalisierte Spaltung des zu analysierenden Stoffes, nach der Subtraktion erfolgt Extraktion wesentlicher Komponente, woraus funktionales Modell hergestellt wird, das anschließend auf seine Anwendbarkeit geprüft wird. Hält dieses Model die Prüfung, kann es in jeweiligen synthetischen Vorgang verwendet werden. Im erklärten Sinne besteht die Aufgabe der Psychoanalyse in der Aufklärung psychogenetischer Vorgänge, um im zweiten Schritt funktionale Korrektur zu ermöglichen.
Strukturen des Wahns. Pathologie beschäftigt sich mit der Pathogenese, d.h. mit der Findung der Ursachen für eine Fehlentwicklung. Die fehlerhafte Psychogenese bringt Vielzahl psychischer Fehlentwicklungsformen hervor, mit deren Beschreibung und Aufklärung die Psychopathologie beschäftigt ist. Eine Abweichung resultiert nicht notwendigerweise in einer Mißbildung, sie kann auch eine genetisch oder epigenetisch bedingte Steigerung, eine progressive Entwicklung bedeuten: Es kommt nur darauf an, zu welchem Ergebnis Verlust oder Zugewinn, loss or gain of function, führt. Ein kleiner Unterschied macht viel aus, insbesondere in fraktal organisierten Formen, und je früher in der Entwicklung er vorkommt, desto größer ist seine Auswirkung. Allgemeingesellschaftliche Pathologie besteht aus Einzelpathologien, die summarisch das hervorbringen, was man als psychosoziale Pathologie bezeichnen kann. Die meisten Menschen sind in dieser Pathologie gefangen, ohne die Gründe und Zusammenhänge zu verstehen oder auch verstehen zu wollen, wofür gewisse intellektuelle Anstrengungen nötig sind. Aufgrund massenhafter Verdrängung und gegenseitiger narzisstischer Bestätigung, was in Festigung des pathologischen Zustandes resultiert, gestaltet sich die Aufklärung schwierig, wenn sie überhaupt möglich wird. „Der Anpassungstheorie liegen volgende Annahmen zugrunde: 1. Jede Gesellschaft als solche ist normal; 2. seelisch krank ist, wer von dem von der Gesellschaft favorisierten Persönlichkeitstyp abweicht; 3. das Gesundheitswesen im Bereich von Psychiatrie und Psychotherapie verfolgt das Ziel, den einzelnen auf das Niveau des Durchschnittsmenschen zu bringen ... Es zählt nur, daß der einzelne angepaßt ist und daß er das gesellschaftliche Gefüge nicht stört.“ Das Ergebnis solcher Anpassung bzw. des Angepasstseins ist atomisierte völkische Masse unselbständiger Kreaturen, die ihre Stimme bzw. ihre Selbstbestimmung an ihre Diener abgeben, die sich infolgedessen für die Herren und Machthaber halten. Entsprechende Selbstaufgabe und Delegierung eigener Stimme geschieht in den Wahlverfahren, bei denen nichts zu wählen ist, weil alle Wahlteilnehmer im regressiven Zustand eines Säuglings befinden, und von gewählter Dienerschaft die Befriedigung ihrer unvernünftiger, infantiler Wünsche erwarten. Diese regressive psychosoziale Konstellation ist charakteristisch für Demokratie, die als eine der schlimmsten Formen des Totalitarismus zu bewerten ist, in der bewußtlose Subjekte agieren, ohne Einsicht in den Zustand, in welchem sie sich befinden. Bei demokratisch hergestellten Automaten ist urteilende Instanz ausgeschaltet oder nicht vorhanden, und die Bewertung der Information geschieht aufgrund von Vorurteilen und Suggestionen, die von außen erfolgen und kritiklos übernommen werden, weswegen sie im automatischen mentalen Prozess wie die Befehle wirken. Mit solchen Vorurteilen und Suggestionen, die in einem unlogischen Undenksystem aneinander reihen und einander begründen, sind die Hirne nicht intelligenter Massenmenschen überfüllt. Bekanntlich steht der Totenkopf für hirntot: man hat dieses Symbol intuitiv und in Anlehnung an das Kruzifix gewählt, um eigenes Unvermögen zu deuten. Über automatischen Gehorsam schrieb Herbert Jäger (1967): „Bei einer bestimmten Form des Gehorsams kann von einer Zwangslage schon deshalb nicht gesprochen werden, weil es für die Täter ganz selbstverständlich war, die ihnen erteilten Befehle zu befolgen; sie kamen nicht einmal auf die Idee, sich der Ausführung zu entziehen, noch hatten sie das Bewußtsein, unter äußeren Druck zu handeln. ... Charakteristisch für den hier beschriebenen Gehorsamtyp ist also die Eliminierung des eigenen Urteils; es fehlen nicht nur persönliche Überzeugungen und Eigeninteressen, sondern umgekehrt auch Konfliktmöglichkeiten. Ein Angeklagter, der an Einsatzkommandomorden teilgenommen hatte, schilderte das so: „Wir waren instrumentalisiert und funktionalisiert ... Innerlich lehnte ich diese Erschießungen zwar ab, ich hatte aber zu funktionieren.“ Aus seinen weiteren Aussagen ergibt sich, daß er nicht etwa aus Angst vor einer Bestrafung mitgemacht hatte, sondern weil er es gewöhnt war, Befehlen zu gehorchen.“ Das ist ja wohl die erklärende Darstellung, wie das Hitlerreich funktionierte, und was das Merkelreich zusammenhält: Die Instrumentalisierung der Menschen, deren willenlose Unterwerfung und fügsamer Mißbrauch als Werkzeuge der Staatsgewalt oder Rädchen im Getriebe staatlicher Maschine, was schon vielmals kritisiert wurde (beachtenswert in dieser Hinsicht ist das Buch von Peter Sloterdijk, 1983), aber an diesen Verhältnissen ist kaum etwas anders geworden. Das, was üblicherweise irrtümlich und irreführend als Individuum bezeichnet wird, ist ein biologisches, nicht unbedingt ein psychisches Individuum. Diese, aus dem Unverstand resultierende Verwechslung zwischen Person und psychischem Individuum, grassiert sowohl in der Fachliteratur als auch in den Köpfen von Personen, die sich für etwas halten, was sie in Wirklichkeit nicht sind, wobei der Irrtum nicht nur das Selbstbild betrifft sondern auch die Regierungsform, die Sprache, schulische Unterrichtsform, industrielle Produktion und vieles mehr. Weil die Personen in demokratischer Umgebung desorientiert und desinformiert sind, positionieren sie sich falsch, und zahlreiche Berufe, die sie ausüben (darunter auch prominente Berufe wie z.B. Prinz/essin, König/in, Generalsekretär/in, Präsident/in, Kanzler/in), werden ihnen nur als beschäftigungstherapeutische Maßnahmen zur Festigung ihrer Dummheit vorgeschoben bzw. verordnet. Die beispielhafte, obwohl nicht nachahmungswerte Konsequenz dieses Irrtums ist die Verdrängung, Mißhandlung und Tötung von Intellektuellen zu den Zeiten von S. Freud wie auch heute noch, was in allgemeiner Verdlödung resultiert, deren integrale Bestandteil aufgeblasene Gestalten offiziöser Wissenschaft sind, die zum Instrument des demokratischen Staates verkommen ist. Dieses unerfreuliche Bild ergänzen Akademien der Wissenschaften, die zu Irrgärten der Pseudowissenschaften geworden sind, die Finanzierung der Wissenschaft in Anlehnung an Kasino-Kapitalismus (Fang and Casadevall, 2016), die Konkurrenzkämpfe um die Ressourcen wie im Tierreich, die Jagd auf bestbezahlte Köpfe und dergleichen. Der demokratische Herdentrieb hat Einzug in die Wissenschaft gehalten und hat dort demokratische Unordnung verursacht, d.h. das Mittelmaß zum Maß aller Dinge erklärt. "Mein Reich ist so groß wie die Welt und meine Begierde hat keine Grenzen. Ich gehe immer fort, Geister befreiend und Welten wägend, ohne Furcht, ohne Mitleid, ohne Liebe, ohne Gott. Man nennt mich die Wissenschaft." (Flaubert, 1874) Ist Wissenschaft ein Moloch bzw. Saturn, der seine Nachkommenschaft verschlingt und sich von deren Körper und Hirnen ernährt? Fest steht, daß die Wissenschaft von der Kritik, vom Zuhören lebt; sobald Kritik aufhört, hört auch die Wissenschaft auf. Frankenstein‘s Monster ist eine gelungene Metapher, in der sowohl die Wissenschaft als auch ihre Schöpfer erfasst sind. Frankenstein ist die Fest-Stellung des Unzweifelhaften, der Stein der Weisen. Lithographie ist die Verewigung des Autors, wodurch sich der Verfasser der Texte über den Tod erhebt und seine flüchtigen Gedanken in ihrer sprachlichen Ausformung an die Nachwelt übermittelt. Das steht im Widerspruch zum Stein als Totenstein, als Grabmal, einfach als tote Materie, was mit dem Namen von Einstein, mit der Atombombe, und mit dem Nobelpreis interferiert, was unfreiwillig an Dynamit, Krieg, Tod und Zerstörung denken lässt. Es ist in diesem Zusammenhang anzumerken, daß ein Grabstein in erster Linie nicht dem Zweck dient, den Ort des Begräbnis erkenntlich zu machen, sondern ein abergläubisches Ritual darstellt, womit die Toten vom Auferstehen behindert wurden. Das Monster, das Frankenstein erschafft, ist sein eigenes Abbild. Die Fehlleistung der Wissenschaft leitet sich davon ab, das Offensichtliche, den Zusammenhang zu übersehen, und sich mit der Erforschung unzusammenhängender Einzelheiten zu befassen, woraus ein Realitätsabbild resultiert, das aus unpassenden Stücken besteht. Die passende Bezeichnung für solche Bruchstückhaftigkeit ist Schizophrenie. Der Schizophrene merkt seinen psychischen Zerfall nicht, und wähnt sich voll und ganz zu sein, während seine Daseinsformen unkoordiniert agieren und einander widersprechen. Das ist Schicksal der Wissenschaft, an deren Anfang ein Ideal, ein guter Vorsatz steht, am Ende der Tod und die Zerstörung. Mit meinem Cousin führte ich mal in unsere Jugendzeit eine Diskussion über den Wert der Dinge, die ich als primäre und sekundäre bezeichnete. Zu ersteren gehörte für mich alles, was naturgegeben war: Tiere, Pflanzen, Mineralien, Landschaften u.d.g. Zweite Gruppe umfasste Gegenstände und Erscheinungen, die von primären, ursächlichen abgeleitet wurden: Briefmarken, technische Geräte, Zeitungen u.s.w. Da ich mich mit Insekten intensiv beschäftigte, und sie sowie Pflanzen für meine Sammlung präparierte, während mein Cousin seine Interesse der Elektrotechnik widmete und auch die Briefmarken sammelte, die zwar einen gewissen Wert für den Sammler hatten, dennoch bildeten sie nur das ab, was anderswo real existierte, sah ich einen grundsätzlichen Unterschied in unseren Neigungen, was ich zur Sprache brachte. Später entdeckte ich noch, daß diese sekundäre Ebene der Realität höchst manipulativ war und konnte leicht verfälscht werden, im Gegensatz zu naturgegebenen Objekten, die authentisch waren und nur sich selbst repräsentierten. Die Realität und Authentizität dessen, was ich als primär bezeichnete, war überprüfbar, während die Überprüfbarkeit der Abbildungen mir fraglich erschien. Noch später begriff ich, daß viele Personen nicht zwischen primär und sekundär unterscheiden können, wobei das Fehlen der Unterscheidungsfähigkeit dazu führt, daß sie etwas überschätzen, was wertlos ist. Sobald die Unterscheidung zwischen primär und sekundär verloren geht, kann inflationäre Vermehrung der Repräsentanzen des Primären nicht aufgehalten werden, so daß sie sich in sekundärer, tertiärer, quaternärer u.s.w. Weise replizieren. Infolge Anhäufung von Marken, Statussymbole, Illustrierten, Fernsehbilder und übriger Nachbildungen ist bei den Rezipienten dieser unsinnigen „Vielfalt“ die Vorstellung von der Wirklichkeit abhangen gekommen. Sie existieren in imaginären Blasen, deren utopische Beschaffenheit für sie undurchschaubar ist, und deren Ausdehnung sie für Zuwachs an Wohlstand, Wissen oder Sicherheit halten, wobei einzige Sicherheit solcher Umgebung darin besteht, daß diese Blasen plötzlich platzen und deren Inhalte sich in der Luft auflösen. Die Aufgeblasenheit der Umgebung hat ihren Ursprung in pathologischem Narzissmus, wobei die Betreiber diverser Geschäfte, die überflüssiges Pseudowissen, vorgetäuschte Pseudosicherheit und nutzlosen Pseudobedarf erzeugen, nur narzisstischer Wunscherfüllung ihrer Kunden entsprechen. Der pathologische Narzissmus erfüllt seine Schutzfunktion, so daß die Versuche, die permanent unternommen werden, ihn zum Platzen zu bringen, permanent mißlingen, weil sie psychologische Gründe außer Acht lassen. Dabei handelt es sich bei allen Formen des sozialen Mißlingens um eine Krankheit, die für alle Betroffenen einen scheinbar sicheren Fluchtort bietet. Mit anderen Worten, handelt es sich um einen regressiven und daher energetisch niedrigen Zustand, in dem nur automatische Gedankengänge stattfinden, die immer in gleichen Kreisen ablaufen. Der Ausgang aus diesem regressiven Kreislaufzustand, in dem Energie sinnlos in den Hamsterradläufen verschwendet wird, und Übergang zu höheren mentalen Ebenen, wo höhere Leistung durch effizienten Umgang mit Ressourcen erzielt bzw. erbracht werden können, kann sprunghaft gelingen, man muß nur das wagen und wollen, sowie die Voraussetzungen dafür kennen und erfüllen. Die Analyse der Gründe für das oben beschriebene Phänomen führt zur Aufklärung des Zusammenhangs zwischen dem Ausfall kognitiver Fähigkeit und epi/genetisch bedingter Mißbildung visueller Rezeption (Fan Q, et al., 2016). Das deutsche Wort „blöd“ hat bekanntlich noch andere Bedeutung, und zwar „kurzsichtig“, womit nicht unbedingt eine optische Kurzsichtigkeit sondern vielmehr prognostische Schwäche gemeint ist. Die Symptome dieser Schwäche sind Brillen und andere Prothesen, womit die Invaliden versuchen, den Funktionsausfall zu kompensieren, was allerdings nicht zur Wiederherstellung der Funktion führt, sondern die Vermehrung inadäquater Nachbildungen ausgefallener Funktion fördert. Diese Nachbildungen dienen als Ersatzteile des Körpers (wie z.B. Fernsehgeräte oder Smartphone) oder als Ersatzkörper, an denen man sich zu befriedigen versucht (wie z.B. Autos, denen man unangemessenerweise Zeit und Aufmerksamkeit schenkt, als ob sie eigene Kinder oder zumindest Nutztiere wären). Ersatz ist ein treffendes Wort, um deutsche Geschichte und Gegenwart zu charakterisieren: Kulturersatz, Essensersatz, Glaubensersatz, Verfassungsersatz, Identitätsersatz ... Nur die Lügen sind echt. Die Abweichung von der Ursprünglichkeit hat Realitätsverlust und Verlust der Koordinationsfähigkeit zur Folge. Der Ersatz wirkt als Irritant, verursacht Kurzschluß anstelle vollständiger Prozessierung (Tuesta and Zhang, 2014). So wirken raffinierter Zucker anstelle von Polysacchariden und Süßstoffen, die im Obst enthalten sind; fast food anstelle vollwertiger Kost; Dressieren anstelle altersadäquater Lernformen; Tabak und andere Drogen anstelle komplexer sozialer Interaktion, mentaler und körperlicher Anstrengungen, die zur Belohnung führen; Sport anstelle des körperlichen Einsatzes; Transportmittel anstelle sich bewegen; smartphone anstelle unmittelbarer Kommunikation u.s.w. Berührungsangst ist ein wesentlicher Grund für technische Entwicklungen wie smartphone und Tablett-PCs, die in Wirklichkeit zwischenmenschliche Kommunikation nicht fördern, sondern behindern. Entgegen brancheneigener Werbung, dient Telekommunikation nicht der Überbrückung räumlicher Entfernung und Überwindung von Hindernissen, im Gegenteil, sie distanziert Menschen voneinander, entfremdet, erschwert Verständigung, und verfälscht Informationsvermittlung, wobei die Inhalte, welche die Massenmedien präsentieren, als Betäubungsmittel für das Bewußtsein wirken. Computerspiele sind ein anderer Ersatz zum Ausfüllen der Leere in Ermangelung sinnvoller Betätigung. Von der Berührungsangst leiten sich weitere Pathologien ab: Paraphilie, Selbstvergessenheit im Zwangsverhalten wie z.B. Spielsucht, Telefonitis, übermäßiger Internetkonsum oder Zeigelust (Exhibitionismus). Das Bedürfnis, sich zu täuschen, die Zwänge der Intelligenz abzuwerfen, wurde durch unangemessenen Gebrauch neuester technischer Erzeugnisse und Spielzeuge noch gefördert und vorangetrieben. Jede Übertreibung hat ihren Preis, in diesem Fall, vollzog sich massenhafte Regression zum Teil ins Kindliche, zum Teil ins Altersschwachsinnige. Die Aufhebung der Altersunterschiede und geschlechtlicher Differenzen mit technischen Mittel hatte allgemeine Verwirrung zur Folge, keineswegs intellektuelle oder soziale Konsolidierung. In erster Linie wurde eine der wichtigsten Voraussetzungen für das Wissenserwerb, die Konzentrationsfähigkeit, negativ beeinflußt, und die dafür notwendige Kenntnisse nebst anderen mit dem Strom sinnloser Information aus dem Kopf weggespült (Spitzer, 2012b). Die Erzeugnisse der Unterhaltungsindustrie, die im Übermaß produziert werden und nichts anderes als die Rassel darstellen, lenken vom Denkprozess ab, weswegen ihre Konsumenten in digitale Demenz verfallen (Spitzer, 2003, 2012a; Schmidtchen, 2013). Die Methoden der Bildung, die zur Debildung regrediert wurde, tragen zur Vermehrung der Invalidität bei, indem sie versucht, vorgefertigte Schemen in die Köpfe der Kinder zu pressen, anstatt sie von natürlichen Formen und Abläufen inspirieren zu lassen, sowie mittels Textbücher zu belehren, anstatt in erzählerischer Weise das Wissen zu vermitteln. Je mehr solche Kinder „lernen“, desto blöder werden sie, wie statistische Daten bestätigen (Mirshahi et al., 2014; DOG 2015; European Eye Epidemiology Consortium, 2015a, 2015b). Die Texte sind spätere phylogenetische Erscheinung, und persönliche Entwicklung der Lese- sowie Schreibfähigkeit muß dieser Chronologie folgen. Das, was sich bewegt oder was den Beobachter bewegt, weckt kindliches Interesse: Flug des Schmetterlings, Schweben der Wolken, durch Windstöße in Gang gesetztes Laub der Bäume, Fluß oder Wellengang des Wassers, Sonnenauf- und Untergang, Licht und Schattenspiel, Tränen, Gesichtsausdrücke, - das sind Urphänomene, die uns beeindrucken, unsere Wahrnehmung prägen, und tiefes Verständnis über das Wesen der Natur vermitteln. Ausgehend von solchen prägenden Ereignissen und Erlebnissen organisiert sich mentales Universum. Erst später kommt textuelle Beschreibung hinzu, um in umgekehrter Reihenfolge unsere Vorstellungskraft zu konstituieren und unsere mentale Konstitution zu komplementieren. Sowohl die Umstände der Wissensvermittlung als auch die Präsentationsformen des Wissens müssen physiologischen Erfordernissen angepasst werden, was bereits früher gefordert wurde. Der Ausfall der Funktion der Empfingungsorgane betrifft keinesfalls nur das Sehvermögen, vielmehr sind alle Sinne mehr oder weniger von dem Ausfall betroffen. Wie kann man sonst omnipräsente Gestalten mit aufgesetzten Kopfhörer erklären, die sich mit Musik betäuben? Die Betäubungsmittel sind zahlreich, wobei niemand die Qual der Wahl hat, und viele betäuben sich permanent und vielfach. Dort, wo die Autos sind, ist Gestank, Dreck, Unordnung und Tod, trotz alldem sind die Autos omnipräsent wie ihre Fahrer. Selektionsdruck und Pathologie stehen zueinander in umgekehrter Proportionalität: Sobald Selektionsdruck nachlässt, wird Pathologie quicklebendig. Was nicht als schädliche Eigenschaft erkannt und restriktiv eliminiert wird, hat Tendenz, sich über ganze Population zu verbreiten und zu vermehren. Bei der Vermehrung der Pathologie spielt keine wesentliche Rolle, ob der Funktionsausfall bzw. die Funktionsübersteigerung genetisch oder epigenetisch bedingt sind, weil was epigenetisch geprägt wurde, wird später genetisch fixiert, und was genetische Ursache hat, bestimmt nachfolgende Epigenese. Die Begünstigung der Dummheit und Abnormalität hat die Vielfalt psychopathischer Charaktere zur Folge, die in Little britain (2003-2007) parodiert werden. In allgemeiner Verblödung wirkt einzelne Blödheit vorteilig, während Normalität als Abnormalität gilt. Ergebnisse solcher pathologischen Selektion sind nicht imstande, eigene Pathologie zu erkennen, weil ihre Urteilsvermögen ausgefallen oder betrübt ist, wobei auch akademischer Laufbahn keine Garantie gegen Ausfall oder Betrübung des Urteilsvermögens darstellt, wie psychopathische Vernarrtheit von Peter Gruss, Helmut Denk, Christiane Nüsslein-Volhard, Günter Stock veranschaulicht, geschweige denn solche Gestalten wie Ursula von der Leyen, Angela Merkel sowie der Ehrendoktor von 6 Universitäten Joachim Gauck, dessen psychopathische Veranlagung sich allein schon an seinem Habitus ablesen lässt. Die „Haut ab!“-Rufe an letztem Tag deutscher Einheit in Dresden erkannte Merkel als ein Problem, dennoch nicht verstanden, daß dieses Problem sie selbst ist. Das zugeben und zugestehen ist für sie ein Ding der Unmöglichkeit, als würde man ihr die Haut abziehen. Als Grenze zwischen außen und innen gibt die Haut dem Körper seine Form, schützt von schädlichen Einwirkungen, und als Fühlorgan verbindet mit der Umwelt, solange diese Haut nicht zu Elephantenhaut wird. Merkel‘s Haut hat aber gerade diese Qualität erreicht: Sie hört zwar die Rufe, aber kann sie nicht zuordnen und interpretieren, bleibt unempfindlich gegenüber wahrer Probleme, panzert sich von ihnen ab. Psychische Defekte dieser Personen sind sekundär, ursächlich dafür sind Störungen ihres reproduktiven Zyklus, was eine weitere Bestätigung in zahlreichen Fällen des pädosexuellen Mißbrauchs in Deutschland findet. Während genannte Ursächlichkeit sich bei Ursula von der Leyen in reproduktiver Überproduktion äußert, ist die Vermehrungsdrang bei Christiane Nüsslein-Volhard ein anderer: Sie hat sich auf die Vermehrung defektiver Nachkommenschaft eines Fischspezies spezialisiert, und die Verwaltung dieser Defekte ist zu ihrer Lebensaufgabe geworden. Konsequent bestreitet sie die Bedeutung der Epigenetik in der Defektogenese, was durch ihre Verblendung für offensichtliche Tatsachen und ihre eigene epigenetische Betroffenheit zu erklären ist. Psychopathie á la Peter Gruss ist typologisch für Wissenschaftler, die zu neufeudalen Schloßherren geworden sind, für welche tausende Sklaven schuften, während sie im Umkreis seiner Lieblinge und Günstlinge wissenschaftliche Sklaverei verwalten. Über die Ursprünge und den Sinn der Schlößer und Festungen, deren biogenetische Analogien im Tierreich zu finden sind (wie z.B. Exoskelet, Panzerung und Termitenbauten), erklärte ich an einer anderen Stelle (Poleev, 2009a). Reproduktive Sterilität von Angela Merkel mündete in wahnhafter Mütterlichkeit, die sich in psychopathischer Konstellation einer Supermutter verfestigte. Die literarische Genre eines Romans wartet auf die Verwirklichung eines Thema mit dem Titel „Die Physikerin“, wobei in diesem Zusammenhang ihre nichtige wissenschaftliche Qualifikation erwähnt werden sollte. Die CDU, deren Vorsitzende Angela Merkel ist, wurde nach der Art der NSDAP durch die Vermengung gegensätzlicher Begriffe kreiert, und die Aufgabe dieser Chimäre besteht allein darin, ein Ersatz für nationalsozialistische Ideologie zu sein (Huth, 1984; Poleev, 2013). Sigmar Gabriel ist ein laufender Ödipus-Komplex; für diese offensichtliche Tatsache bedarf es keine Beweisführung, es reicht, ihn anzusehen und seine familiäre Verhältnisse zu kennen. Für Joachim Gauck ist symptomatisch, daß er bei sich das Übel verkennt, das er bei anderen anklagt. Die Beispiele dafür sind zahlreich, und in dem, was er sagt oder schreibt (so z.B. im Aufsatz vom 30. Juli 1998), kann unschwer starke Abwehrleistung erkannt werden, die mit mentaler Sklerose einhergeht. Auf diesem akademischen und politischen Mist ist jetzt neue Generation der Psychopathen aufgewachsen, deren prominente Vertreterin, Frauke Petri, alle Anzeichen des schizophrenen Zerfalls in ihrem Kopf aufweist. Übrige Bevölkerung der BRD, mit wenigen Ausnahmen, befindet sich in einem desaströsen mentalen Zustand: Das, was sie essen und konsumieren, wie sie sich kleiden, wo und wie sie wohnen, wie sie sich verhalten, wie und worüber sie reden, geschweige denn, wovon sie denken, ist der Ausdruck ihres kollektiven Wahns. Die Ursachen dafür sind vielfältig: epigenetische Folgen vergangener Katastrophen und Krisen, Überbevölkerung, falsche Ernährung, chronische Selbstvergiftung mit Medikamenten, Tabak, Alkohol und Drogen, Lärm, hirnpathologische Folgen der Einwirkung von Toxoplasmen (Spitzer, 2016d) und andere. Die Massenmedien sind der hauptsächliche Verbreitungsweg mentaler Parasiten, die in unser Hirn gelangen und dort einen mehr oder weniger ausgedehnten Platz für sich beanspruchen, wovon auch ich betroffen bin, und sehe sie sogar in meinen Träumen, in denen sie bei mir gastieren, und ich als der Gastgeber gezwungen bin, sie zu unterbringen und zu unterhalten. Zuletz ereignete sich eine solche Invasion am 23.09.2016 in Gestalt von Hillary Clinton, nachdem sie am Vorabend in den Nachrichten im Zusammenhang mit der Polizeigewalt in USA erschien, wobei es nicht auf den Namen ankommt, weil Ihr Name ist Legion, was schon im Neuen Testament als einer der Gründe für den Wahnsinn erkannt wurde (Evangelium nach Markus, 5:9, Evangelium nach Lukas, 8:30). Demokratische Wahlen, in denen die Wähler ihre Diener bestimmen, die sie nach den Wahlen konsequent belügen und betrügen, stellen eine sexuelle Perversion dar: Den Wähler werden medial Personen vorgeführt, die sie meistens von Angesicht zu Angesicht nie begegneten, und welche in realem Leben niemals als Sexualpartner in Frage kämen. Merkel, Gauck und viele mehr sind häßlich, alt, und ohne jeglichen sex appeal - dennoch drängen sie sich dem Publikum auf - einfach ekelhaft ! Der Ausfall des Urteilsvermögens und daraus resultierende Willenlosigkeit sind Ursachen für soziales Parasitentum, das keine Grenzen kennt und anerkennt, und schreiend seine Existenzberechtigung verteidigt. Obwohl strafrechtliche Verfolgung von Homosexuellen aufgehoben wurde und keine Diskriminierung aufgrund der Homosexualität stattfindet, veranstalten sie weiterhin ihre Christopher-Street-Day-Paraden, an denen sie von ihren Versorger noch viel mehr fordern, obwohl sie in ihrem freien demokratischen Rechtsstaat überversorgt und überprivilegiert sind. Entsprechendes Motto für den Berliner CSD 2016 hieß „Danke für nix“, in dem narzisstische Pathologie seiner Veranstalter und Teilnehmer zum manifesten Ausdruck kam (Lasch, 1979). Die Einführung der Sexualkunde in preußischen Schulen im Jahr 1900 kann als einer der Ausgangspunkte solcher Paraden identifiziert werden (Pete Smith, 2010). Der Begriff polymorphe Perversität, womit S. Freud versuchte, die Äußerungen der Sexualität in früher Kindheit zu erklären, kann bessere Verwendung finden, wenn man damit regrediente psychische Zustände beschreibt. Während frühkindlicher Eros noch schläft und träumt, weil die Voraussetzungen für sexuelle Betätigung fehlen, sind sie bei erwachsenen Personen vorhanden, die aber polymorph pervers sein können, wenn sie nicht imstande sind, ihnen adäquate Verwendung zu finden und sich infantil verhalten, indem sie ihre sexuelle Energie an Ersatzbefriedigungen verschwenden, die zahlreich sein können, wie merkwürdiges Verhalten bundesdeutscher Bürger zeigt. Wie Kinder beschäftigen sie sich mit Spielzeugen, erbeuten wertlose Sachen, die ihnen wertvoll erscheinen, betreiben magische Rituale, erzeugen virtuelle Realitäten, in die sie von der Wirklichkeit flüchten, oder gar in Zwangshandlungen und Zwangsgedanken verfallen. Wenn sie dazu neigen, die Realität entsprechend ihren polymorph perversen Phantasien umzugestalten, können ihre Fixideen den Realitätssinn anderer Völker beeinflüßen, was schon mehrmals vorgekommen ist, zuletzt bei der Schaffung Europäischer Union, die zum bürokratischen Monster zur Verwaltung der Massen angewachsen ist. Gott sei dank wurden einige Völker nachsichtig, und wagen, diesen wahnhaften Ideen zu widerstehen. Innerhalb Deutschlands ist es noch nicht so weit, und obwohl lokal und sporadisch Widerstand geleistet wird, hat der Wahn hier seinen festen Platz. Der Bundestag ist der Versammlungsort der Wahnkranken, die nur ihrem Gewissen unterworfen sind, und im Namen des Volkes handeln, obwohl sie gewissenlos und ihre Handlungen entsprechend menschenverachtend sind. Noch schlechter steht es damit in USA, wo offiziell verboten ist, das Gewissen zu haben, obwohl das Gewissen wichtigste Errungenschaft menschlicher Evolution seit etwa Steinzeit darstellt, und die Versuche, diese evolutionäre Entwicklung zu verbieten und aufzuhalten, absurd und antizivilisatorisch sind. Nichts verstanden, nichts gelernt: „Historisches Wissen ist eine Technik ersten Ranges zur Erhaltung und Fortsetzung einer gereiften Zivilisation. Nicht weil es positive Lösungen für die neuen Konflikte des Lebens lieferte ..., sondern, weil es verhindert, daß die naiven Irrtümer früherer Zeiten wiederbegangen werden. Aber wenn man ... das Gedächtnis verloren hat und keinen Gewinn aus seinen Erfahrungen zieht, so ist alles verloren.“ (Jose Ortega y Gasset, 1930) Die Verdummung wird strategisch organisiert und durchgeführt (Wertheimer, 2001), und schließt die Methoden ein, die erlauben, allgemeine sowie persönliche Geschichte zu vergessen oder zum Verschwinden zu bringen, um anschließend ursprüngliche Geschichten durch andere, frei erfundene Geschichten zu ersetzen (Shaw and Porter, 2015). Die Verdummungsindustrie hat ihre wesentlichen Ziele erreicht, wie man aus täglicher Berichterstattung entnehmen kann, dennoch scheiterte bei der Aufgabe, 100%ige Einschaltquoten zu erreichen bzw. alle Zuschauer bzw. Zuhörer gleichzuschalten. An dieser Verdummung wirken verschiedene Parteien, unter anderem Ärzte, die in politischem Auftrag die Erzeugnisse der Pharmaindustrie vertreiben, um die Symptome des sozialen Zerfalls zu dämpfen, was ein Verbrechen innerhalb eines höher dimensionierten Verbrechens darstellt (Spitzer und Bonenberger, 2012, 2016a; Martucci and Mackey, 2016; Mischkowski et al., 2016): Allein in Deutschland wurden im Jahr 2011 150 Millionen Packungen Schmerzmedikamente verkauft, 35 Millionen Packungen davon haben Ärzte verordnet. Die aus dem Mißverstand resultierende Ödipale Konflikte werden in dieser Gesellschaft nicht analysiert und gelöst, sondern bürokratisch erledigt. Die Existenz der Altersheime ist auf solche ungelöste Konflikte zurückzuführen, und innerhalb des bürokratischen Systems können die Alten zwischen Tod und Altersheim wählen, wenn sie sich weigern, rechtzeitig zu sterben (Christiane zur Nieden, 2016). Auch Kinder werden von ihren Eltern als potenzielle Täter behandelt, und wenn schon nicht ihre Fersen durchbohrt werden und sie nicht in eine Ödnis ausgesetzt werden, dann werden sie zumindest mißbraucht oder schwer vernachlässigt, was auf das gleiche hinausläuft (Jacobi u.a., 2010). „Da aggressives Verhalten in der Regel gesellschaftlich sanktioniert wird, brauchen Kinder bei der Entwicklung und Reifung des aversiven Motivationssystems besondere regulierende Hilfen durch ihre Bezugspersonen, sodaß das Kind seiner Ärger als instrumentelle Kraft benutzen kann, um seinen Handlungen Nachdruck zu verleihen. Bei geglückter Entwicklung verhilft dieses Motivationssystem zu energischem, zielgerichtetem Verhalten in explorativen und selbstbehauptenden Umgang mit der Umwelt. Ärger und Wut helfen bei der Umsetzung eigener Ziele und Handlungen und tragen dazu bei, sich selbst in bedrohlichen Situationen zu stabilisieren. Wird die aversive Reaktion des Kindes traumatisch gebrochen, indem der Erwachsene es kränkt, lächerlich macht oder mit physischer Gewalt gegen das Kind vorgeht, so können Angst, Rückzug nach innen oder selbstzerstörerisches Verhalten die Folge sein, besonders dann, wenn weder Kampf noch Flucht möglich ist und der innere Zustand förmlich einfriert, sodaß man im eigenen Erleben wie versteinert reagiert. ... Aversion, Haß und Destruktivität werden zu dem vorherrschenden Verhalten, um den erniedrigenden und beschämenden Verletzungen des Selbst eine kompensatorische Visualisierung im Erleben von eigener Macht entgegenzusetzen, wobei auch destruktive und selbstdestruktive Mittel nicht gescheut werden. Die durch Kränkungen eingeleitete narzisstische Krise kann dann in einem Suizid münden.“ (Milch, 2006) Der Auslöser autoaggressives Verhaltens ist aggressiv-repressive Umgebung, welche verinnerlicht und nachgeahmt wird, und je aggressiv-repressiv die Umgebung ist, desto mehr gibt es Nachahmer. Zwangsneurotisches konsumistisches Verhalten, das sich u.a. in verschiedenen Abhängigkeiten und Ersatzbefriedigungen äußert, rekapituliert auf regressive Weise infantiles Verhalten, in dem Erinnerungen an Milchsaugen, mütterliche Fürsorge und Zuneigung aktuell werden. Solche Verhaltensänderungen tragen zur persönlichen Unfreiheit bei und hemmen die Willensäußerungen, die für erwachsene Menschen notwendig sind, um selbständig zu leben und aufgrund rationaler Überlegungen zu agieren. Die davon betroffenen Personen führen unselbständiges, drogenabhängiges Leben, weswegen ihr Wille zerstreut ist, und sie nicht imstande sind, ihr Verhalten zu steuern, und ihre Aufmerksamkeit auf Ziele zu richten, die einen erwachsenen Menschen würdig sind. Im Zustand der Hemmung der Willensäußerung sind solche Personen nichts anderes als Säuglinge, die nur vom Ersatz der Mutterbrust leben, und sich nur wünschen, ihr Hunger zu stillen, und in den Pausen zwischen Nahrungsaufnahmen zu schlaffen. Bei Erwachsenen, die eine solche Verhaltensweise beibehalten, führt das zu geistigem Schlaf, sie wachen nur auf, um zu konsumieren und sich zu befriedigen, für alles anderes bleibt weder Zeit noch Lust. Tabakrauchen ist noch kein Wahnsinn, aber bereits die Selbstberäucherung und Selbstbetäubung, was zur Befangenheit der Wahrnehmung und Betrübung der Sinne führt. In konsumistischer Umgebung ist schwer, zurechtzukommen, weil die Wahrnehmung der meisten Personen betrübt ist, ob infolge von Rauchen, Konsumsucht, Arbeitssucht u.d.g, und sie wie Automaten funktionieren. An ihr Verstand zu appellieren ist sinnlos, weil sie nicht vom Verstand, sondern von ihren Trieben und Suchten geleitet werden. Wenn man etwas an gegenwärtigem Verwirrungszustand ändern will, sollte man mit sich selbst anfangen. Die Wissenschaft befasst sich unangemessen viel mit pathologischen Erscheinungen, was auf die Einflußnahme der Medizin bzw. der Ärzte zurückzuführen ist, und was die Wissenschaft von ihren eigentlichen Objekt ablenkt. Zur Wissenschaft wird zur Zeit alles mögliche erklärt, obwohl nicht die Wissenschaft oder die Wissenschaften sondern die Naturwissenschaft der Ursprung des Wissens war, bleibt und bleiben wird, und ein Wissenschaftler ein Naturwissenschaftler bzw. ein Naturbeobachter oder Naturalist war oder sein sollte (was sich gleichfalls auf weibliche Personen bezieht). Die Verschiebung ursprünglicher Bedeutung auf das Nebensächliche ist ein Teil lexikalischer Inflation, die unmerklich geschieht, aber gesamten Sinnzusammenhang nachhaltig beeinflußt. Die Gefahr solcher Beeinflußung ist nicht zu unterschätzen: Sobald sich eine Verfälschung in sprachlichem Gebrauch festsetzt, führt das zur Verfälschung der Sprache in größerem Ausmaß, und von da ist nicht weit zum Wahn, in dem alles fließend und relaltiv wird (Anonymous, 2011; Hawkes, 2013; Anonymous, 2013; Bartholomew, 2014; van der Wall, 2014; McCartney, 2015). Warum muß sich die Naturwissenschaft mit zahlreichen Pathologien befassen, die in der Natur infolge der Selektion eliminiert werden, und aus natürlichem Zusammenhang verschwinden, während sie im demokratischen Wahnsinn gepflegt und gewürdigt werden? Aus welchem Grund mutieren Diplombiologen zu Pharmareferenten, und das Verzeichnis biowissenschaftlicher Literatur PubMed genannt wird? Ist nicht die Aufgabe der Naturwissenschaft, die Krankheit zu erkennen und sie zu beheben, anstatt zur Vermehrung der Krankheiten und der Pillendreher beizutragen? An dieser Stelle möchte ich Steve Silberman (2015), der für permissiven Umgang mit allerlei Abnormalitäten plädiert, entschieden widersprechen. Der Ausfall natürlicher Selektion hat unausweichlich psychogenetische Degeneration zur Folge, was eine künstliche Selektion kompensieren muß, falls man die Auslöschung eigener Art nicht vorantreiben möchte. Für einen Unterlaß der Selektion zu plädieren ist unwissenschaftlich und widerspricht dem gesunden Menschenverstand. Im pathologischen Antiversum gibt es mehr Formen, als es im Universum Lebensformen gibt, und die Aufgabe der Wissenschaft besteht darin, den pathologischen Anteil zu reduzieren, um das Leben zu ermöglichen. Nicht Behandlung sondern Heilung soll erklärtes Ziel sein, und die Wege, um dieses Ziel zu erreichen, müssen wissenschaftlich ergründet werden, weswegen auch die Paralyse der Analyse überwunden werden muß. Eine plausible Erklärung für viele dokumentierte Fälle von Spontanheilung, so z.B. bei Krebserkrankungen, besteht darin, daß man die bereits verlorene Kontrolle über eigenen Körper wiederfindet, indem man die Zuwendung erbringt, die innerkörperlichen und psychischen Bedürfnissen entspricht. Bekanntlich enstehen viele Krankheiten infolge der Abschwächung des Immunsystems als Ergebnis übermäßiger psychischer Belastung, was zur körperlichen Desintegration führen kann, falls die Faktoren, die diese Desintegration begünstigen, solche überwiegen, die ihr entgegenwirken. Ein pathologischer Prozess, einmal im Gang gesetzt, entwickelt seine Eigendynamik, so daß man die Unterbrechung pathologischer Kettenreaktion nur zustande bringt, wenn die Voraussetzungen dafür aufgehoben werden. Unzweifelhaft wird die Psychoanalyse in der Zukunft viel leisten bei der Prävention, Diagnosestellung und Behebung vieler Erkrankungen, wogegen es bis heute keine zuverlässigen Heilmethoden gibt. Berlin, 1.08.-20.10.2016.
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Träume. Traum vom 1.03.2015. Полагаю, что в этом сне в классической форме проявилась инфантильная самовлюблённость: мальчик, в которого я влюблён – я сам, именно поэтому он отвечает на мои чувства, и его чувства – мои собственные. Во сне я хочу быть любимым так, как этот мальчик мною. Так называемая педофилия – это аналогия моему сну, так сказать сон наяву, в котором любовники вменяют свои чувства детям, не понимая, что это всего лишь сон, наваждение. Если исходить из теории нарцизма, в частности изложенной в вышеназванной монографии о нарцизме, эти люди не в достаточной степени получили родителькую ласку и заботу (wurden vernachlässigt), и вследствие отсутствия адекватности и взаимности отношений были вынуждены всю сексуальную энергию направлять на самих себя. Этот объект инфантильный любви запечатлевается в памяти и становится впоследствии прообразом всех любовных увлечений, порицаемых в обществе. К сказанному необходимо добавить, что за день до этого я ехал в поезде в Берлине, и напротив меня сидел типичный молокосос – глупый, но ухоженный отпрыск немецкой крови, с которым я даже пытался заговорить, но он молча жевал свой белый хлеб с шоколадной прослойкой, и на меня не обращал внимания, только улыбался, оглядываясь по сторонам, видимо получая животное наслаждение от пищи, в то время как я уже годами страдаю от сексуального голода и социальной изоляции. Traum vom 6.09.2016, in dem ich mich an einer Modeschau teilnehme, und zusammen mit anderen Mannequins, d.h männlichen Models, in einem Umkleideraum befinde, wo wir uns umziehen. Die Voraussetzung der Teilnahme ist, daß man die Kleider, die man präsentiert, selbst mitbringen muß. Ich habe in dieser Hinsicht schwer, da ich außer anderer Kleider noch einen Pelzmantel mitschleppe, und mache mir Sorgen um besseren Erhalt dieses Kleiderstücks im Gedränge ... Letztendlich fällt mir ein, worüber es mir geht: stability, d.h. Stabilität. Gleich nach dem Aufwachen übersetzte ich letztes Wort als Stab, also als Repräsentanz für Penis und Kotstange. 3 Quellen können als Auslöser dieses Traumes identifiziert werden: Einerseits, traumatische Ereignisse meines Lebens in den letzten 10 Jahren, in denen meine Garderobe über ganz Deutschland verstreut war und ich mich zu oft und unfreiwillig umziehen mußte; andererseits, unmittelbares Bedürfnis, die Harnblase zu leeren sowie die Empfindungen, die ihren Ursprung im Enddarm hatten. Aber auch meine Beschäftigung mit vorliegendem Manuskript und entsprechende Literaturrecherchen trugen zum Traum bei. Vorher überlegte ich, das Manuskript zu umbenennen. Vor 2 Tagen las ich einen Aufsatz von S. Freud‘s kleinen Schriften über Analerotik, in dem der Zusammenhang entsprechender Symbole diskutiert wird. Weitere Analyse des Traumes zeigt die Verbindung zu meiner Vermutung über terminale Differenzierung neuronaler Entwicklung im Zusammenhang mit multisensorischer Integration. Wie S. Freund in der Traumdeutung aufklärte, die Inhalte des Traumes sind miteinander assoziativ verbunden, und das Wort stability bzw. Stab, das mehrere Begründug hat und überdeterminiert ist, hat zentrale Bedeutung in diesem Traum. Entsprechende Szenerie baut sich um aufgeklärte latente Inhalte auf, nimmt narrative Gestalt an, obwohl es sich um eine Illusion handelt, die sich als Traum kleidet, aber hinter den Kulissen wird das Neurom aktualisiert. Diese Aktualisierungsprozesse bzw. operationalisierte Prozessierung erfasst der Träumer beim Aufwachen, d.h. während er zum Bewußtsein kommt, so daß unbewußte Vorgänge und Inhalte bewußt werden. Im nachfolgenden Traum am 13.10.2016 wiederholten sich die Inhalte dieses Traumes, obwohl in etwas reduzierter Form: Diesmal irrte ich mich in irgendwelchen slums mit meinen Kleider, ohne zu wissen, wo ich sie sicher unterbringen kann.
Begriffe, Definitionen. event recording die Historienerfassung Episode (griech. epeisódion‚ das noch Dazukommende) bezeichnet: Equipotent: having equal strength, ability or efficacy, i.e. convergence to produce analogous function Kongruenz (lat. congruentia „Übereinstimmung“) Konversion, Umwandlung, Umrechnung, Übersetzung, Umtausch, Umformung, on-off code bistabiler Kode Rückkopplung feedback, reaction, self-excitation, regeneration Retrojektion - 1. Projektion der Gegenwart in die Vergangenheit (retrojektive Konstruktion der Geschichte); 2. Unmöglichkeit, sich von der Vergangenheit zu lösen, und die gegenwärtige Situation wahrzunehmen (retrojektiver Realitätsverlust). Psyche (mythology), the name of a mortal woman in Greek mythology, who becomes the wife of Eros, and divine. Душа от слав. дух, дыхание, дуновение, соотв. греч. πνευμα, лат. anima, англ. mind, spirit. Терминологический синоним души – психика, от греч. ψυχικός 'душевный, духовный', ψυχή 'дыхание, дух, душа', αςιχo 'дую, охлаждаю', ψυχρoς 'холодный, свежий'. Ψυχρό была пещерой на острове Крит, в которой родился Зевс. Психика начинается с первым вдохом и заканчивается с последним выдохом. Дыхательное движение – это первое психическое проявление, начало психогенеза. Zusammenhang connection, context, relationship, coherence, cohesion, Kurzsichtigkeit. In Deutschland beträgt der Anteil derzeit 35 bis 40 Prozent. „Wir rechnen aber auch hierzulande mit einem starken Anstieg“, erklärt Professor Dr. med. Wolf Lagrèze, Leitender Arzt der Sektion Neuroophthalmologie, Kinderophthalmologie und Schielbehandlung von der Universitätsaugenklinik Freiburg. „Die Gründe sind vermutlich veränderte Spiel- und Freizeitaktivitäten mit vermehrter Nutzung von Smartphones und iPads, verbunden mit intensivem Lernverhalten in Räumen, die wenig Tageslicht bieten“, so Lagrèze. Laut kürzlich vorgestellten Daten des European Eye Epidemiology Consortium sind in Europa derzeit gut 47 Prozent der 25- bis 29-Jährigen kurzsichtig - bei den 55- bis 59-Jährigen hingegen haben mit fast 28 Prozent deutlich weniger mindestens minus 0,75 Dioptrien. Bei den 65- bis 69-Jährigen sind es sogar nur knapp 16 Prozent, berichten die Forscher im "European Journal of Epidemiology" (European Eye Epidemiology Consortium, 2015a, 2015b). Für Deutschland zeigten Daten der Gutenberg-Gesundheitsstudie (Mirshahi et al., 2014) einen deutlichen Zusammenhang zwischen Kurzsichtigkeit und Ausbildungsstand. Nur knapp ein Viertel der Menschen ohne Ausbildung oder höhere Schulbildung sind demnach kurzsichtig. Von den Teilnehmern mit Abitur oder Berufsabschluss waren es rund 35 Prozent, bei den Hochschulabsolventen sogar 53 Prozent. (Nachtrag vom 13.06.2019) Obwohl Evolutionstheorie von Lamarck, die er Anfang des 19. Jahrhunderts formulierte, noch spekulativ war, notierte er einen Zusammenhang zwischen Übung bzw. Gebrauch der Organe und deren progressiver oder regressiver Entwicklung. Der Grund dafür ist immer ökonomischer: Mit der Zurückbildung der Organe, die nicht gebraucht werden, wird die Verschwendung von Energie und Ressourcen verhindert. Myopie ist ein Beispiel für Atrophie, die infolge des Nichtgebrauchs des Auge zustande kommt, was zu seiner Disfunktionalität führt. Der korrekte Ablauft der Morphogenese erfordert ein Zusammenspiel zwischen Genom und Umwelt, wobei nicht nur auf Präzision des zellulären Apparats bei der Realisierung genetischer Programme ankommt, sondern auch auf induktive äußere Einflüße, in diesem Fall auf die Wirkung von Licht, so daß sowohl genetische Defekte als auch Mangel an Tageslicht zur Entstehung der Kurzsichtigkeit führen können. Der Nichtgebrauch eines Auges über einen Zeitraum von 3 Monaten nach der Geburt durch künstlichen Lidverschluß führt zu Blindheit im so behandelten Auge der jungen Katze, und der nachfolgende Gebrauch des Auges vom dritten bis zum fünfzehnten Monat bewirkt nur leichte visuelle Wiederherstellung: Lagrèze WA, Schaeffel F: Preventing myopia. Dtsch Arztebl Int 2017; 114: 575–80. Intelligenz ist ein weiteres Beispiel für Zusammenhang, der zwischen genetischer Prädisposition und Bedingungen ihrer Realisierung besteht. Zu Faktoren, die für progressive Intelligenzentwicklung unentbehrlich sind, gehört das Spiel, das sowohl im Freien, d.h. unter adäquaten Lichtverhältnissen erfolgen soll, als auch in einer Umgebung, die intelligenzfördernd wirken muß, d.h. vielfältige Formen der Interaktion und Befriedigung altersspezifischer Bedürfnisse erlaubt, um seine Funktion zu erfüllen: Piaget, J. The origins of intelligence in children, 1952. Gordon Burghardt. The Genesis of Animal Play. 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Lexical inflation is a loss of worth and meaning of the words and their inadequate usage as a consequence of psycho-functional inversion of the body orifices (mouth/anus/vagina/penis), brain pathology (e.g. Wernicke's aphasia) or mental retardation. Introduced by Dr. Andrej Poleev, this term should replace other related terms: word approximation and malapropism. There are two examples for synonymic use of the word inflation known from other fields: 1. A decline in the value of money due to superfluous emission. 2. An increase in the number of species that is not caused by new discoveries, but by changes in the classification of existing organisms (taxonomic inflation). References: Pädophilie ist ein sozial und emotional positiv besetzter Begriff, womit die immanente Qualität jedes Bestrebens und Tuns zum Wohle des Kindes bezeichnet wird. Irrtümlich verwechselt man Pädophilie oft genug mit pädosexuellem Mißbrauch, wobei diese Unart der „Kindesliebe“ ein egozentrisches Verlangen nach der Triebbefriedigung des Täters darstellt, die Folgeerscheinung seiner Sinnesverwirrung, Willensschwäche oder Oligophrenie ist, und nichts mit der Hingabe des Liebenden zu tun hat. Gleichfalls kann auch die Mutterliebe für das Wohl des Kindes blind sein, wenn sie nicht imstande ist, zwischen kindeseigenen Interessen und Bedürfnissen, einerseits, und egozentrischen Interessen und eigenen projektiven Wünschen, andererseits, zu unterscheiden. Insbesondere findet eine solche Verwechslung und Verirrung in kinderreichen Familien statt, in denen sich die saumäßige Gebärhysterie der Eltern über das Wohl der Kinder durchsetzt. In solchen Familien sind Kinder gnadenloser Konkurrenzkampf um die elterliche Fürsorge ausgesetzt, wodurch sie häufig traumatisiert und psychisch deformiert werden, und ihre psychogenetische Entwicklung oft in die pathologische Bahn gelenkt wird. Auch die öffentliche Fürsorge hat oft genug bewiesen mit ihren abwegigen Vorstellungen über das Kindeswohl und mit mißverstandener Pädophilie, wie der Mißbrauch und die Mißhandlung der Kinder unter dem Vorwand öffentlicher Interesse immer wieder betrieben wird: Angefangen mit den Fällen des Hospitalismus und der Vernachlässigung, über die Kinderarbeit, bis zur Indoktrination der Kinder durch die Bildungswesen. The term symbolom circumscribes a complete set of memorized symbols, signs, letters, numeral characters, and other basic elements of any particular language system, used by individuum to create more or less coherent speech and notion flow inevitable for self-expression and in social communication. The symbolom is an integral part of more common set of visual, acoustic, tactile or other perceptive and self-perceptive forms of representation, underlying the psychic function of the brain, and allowing the generation of consciousness, meaning, notions and will. Символом. Термин служит для обозначения всей совокупности элементарных компонентов языковой системы (знаков, символов, цифр, букв), присутствующих в пространстве памяти и сознания конкретного индивидуума, и используемых для производства более или менее связного и непрерывного потока речи и мыслей, необходимых для самовыражения и социальной коммуникации. Символом является составной частью более общего множества визуальных, акустических, тактильных, и других чувственных и саморефлексивных форм репрезентации, являющихся основой психической функции мозга, посредством которых осуществляется конструкция сознания, реализуются смыслообразующая деятельность, понимание, воля. In general, a visualization frame is a tool to make visible any context/content, for example html code (internet browser), electronic document (pdf reader, operation system of the computer, monitor of the computer, computer itself), micro- or macroobjects (magnifying lens, telescope, microscope), electromagnetic wave spectrum (radio and television receiver), text (book), self-image (mirror) etc. In particular, a neurovisual frame is a brain located complex specialized on visualization of any perceptive flow coming from sensory organs or from other group of neurons; by means of neurovisual frame we can realize any perceptive flow as notion, fantasy or reality. Introduced by Dr. Andrej Poleev in attempt to bridge a gap between psychology and molecular biology, both terms belong into Octology-related conceptual circle. Криптомания • Kryptomanie Патологическое влечение к сокрытию (криптомания) Криптомания (от др.-греч. κρύπτω прятать, скрывать, и μανία страсть, безумие, влечение) — патологическое стремление скрывать намерения и мысли, стремиться из всего делать тайны, шифровать письмена, укрывать обычно открытые части тела, скрываться от взоров и прятаться от других людей, избегать прикосновений, зарывать предметы в землю или прятать их иным образом от других людей. Содержание Предрасположенность и проявляние Этологическое соответствие См. также Ссылки Категории: Заболевания по алфавиту Психические расстройства Reproduktion ausgewählter Beiträge. Sigmund Freud befragt die Sphinx. In: George Sylvester Viereck. Schlagschatten. Sechsundzwanzig Schicksalsfragen an Große dieser Zeit. Eigenbrödler Verlag, 1930, S. 65–79. Von allen Geisteswissenschaften verlassen... Platzt die Republik? Die Menschen sind sonderbare Wesen: Sie bilden sich ein und tun so, als ob jemand über sie stehen würde, der alles Geschehene, unter anderem ihre Schicksale, geleitet und bestimmt. Diese Verwaltungsphantasmagorie könnte nur infolge irrtümlicher Weltvorstellungen entstehen. Im Grunde genommen, sind die Menschen sich selbst überlassen, und werden von ihren Trug- und Irrbilder, die sie selbst erschaffen, geleitet. Ihre Freiheit erweist sich als Willkür, und ihre übrigen Bestrebungen als Sexualtrieb. Sigmund Freud, der im Begriff war, diesen Selbstbetrug aufzudecken, mußte am Ende seines Lebens fluchten, um nicht von Wahnsinnigen erschlagen zu werden. Die Lüge hat sich damals durchgesetzt, und die Wahrheit wurde zum Schweigen gebracht. Heute geht man mit der Wahrheit nicht anders um, als vor 75 Jahren. Das blöde und gemeine Volk nimmt sich Freiheit, seine unverschämten Dummheiten auszusprechen und sie in die Realität umzusetzen. Kaum jemand widerspricht - weswegen denn, wenn schon das Widersprechen mit der psychischen Krankheit gleichgesetzt wird. Wie damals sind die Intellektuellen fehl am Platz der Republik, wo ganz andere Geschöpfe Ton angeben: Merkel, Gauck, Schröder, Oswald... Die Liste ist lang. Selbstsicher agieren sie im Namen des Volkes, unterschreiben Verträge, Gesetze und Verordnungen. Aber ihre Unterschriften sind ungültig aufgrund ihrer Unzurechnungsfähigkeit. Was sie von sich geben ist Blödsinn, dennoch wird dieser Blödsinn tausendfach wiederholt und über Massenmedien verbreitet - die vergeblichen Versuche, den Blödsinn zu verewigen und der Vernunft ihr Vorrecht abzusprechen. Nun kehrt ins Irrenhaus Deutschland plötzlich und unerwartet ein Arzt zurück, der seine Diagnosen stellt und über Genesung spricht: „Der Mensch erscheint in der Geschichte nicht seitdem er die Werkzeuge und das Feuer nutzt, sondern nachdem er den Unterschied zwischen Recht und Unrecht, Gut und Böse, richtig und falsch begreift. Der Mensch tritt in die Geschichte ein, und der Hauptgrund seines Auftretens und Erscheinens besteht darin, eine neue Geschichte zu beginnen, in der es kein Platz für Barbarei gibt. Wenn seine Vorgeschichte sich durch Krieg, Folter und Irrglaube auszeichnet, und als eine Krankheit zu bewerten ist, dann fängt seine Genesungsgeschichte erst an. Schon ein einziges Individuum mit gesundem Menschenverstand kann viel bewirken, indem er seine Gesundheit in die Öffentlichkeit trägt, um allen anderen zu beweisen und sie davon zu überzeugen, daß die Genesung und Heilung möglich sind.“ Entmündigung. Demokratitis. Die politischen Parteien sind Bestandteil der Demokratie, weil sie denen die Aufstiegsmöglichkeiten bieten, die bestrebt sind, auf Umwegen eine unangemessen höhe soziale Stellung zu erreichen, ohne entsprechende Leistungen zu erbringen oder notwendige Qualitäten nachzuweisen. Die Eroberung der zentralen politischen Machtstellung wird zum Etappensieg pöbelhafter Revolution, die konsequent in alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens eindringt, um sie demokratisch zu zersetzen. Die Zielsetzung der Demokratie besteht gerade darin, die Konkurrenz zu verdrängen und eine Fülle von Gelegenheiten zu erschaffen, die dem Pöbel die „gleichen“ Chancen geben, sich als Abgeordnete bzw. Übergeordnete zu positionieren sowie die bestmöglichen Plätze auf den Ranglisten zu sichern. Die Hochschulen, die Fernsehstudios, die Gerichte, die Verwaltungsgebäude und die Chefetagen halten den Druck der demokratischen Massen auf Dauer nicht Stand und werden nach und nach von dem demokratischen Gesindel überflutet. Not macht erfinderisch und zwingt den pöbelhaften Mob, alle Register zu ziehen und vorhandenen Einfallsreichtum einzusetzen: Dabei wird Wissenschaft gefälscht sowie Pseudowissenschaft begründet; neue Titel für bürgerliche Würdenträger werden eingeführt; das Geld zusammengekratzt, um sich zu erlauben, vermögend und gleichzeitig verschwenderisch zu sein; die Berufe samt Berufsstände werden erfunden, die kein Mensch braucht... Am Ende der Demokratisierung steht der gesellschaftliche Zefall: Das demokratische Monstrum köpft die Gesellschaft, indem es alle Besserwisser beseitigt und sie durch die Klugscheißer aus eigenen Reihen ersetzt. A democratic despotism is like a theocracy: it assumes its own correctness. In addition, the Catholic is faced with the problem that Democratism is a pseudo-religion, whose creed is Vox populi vox dei. One of the most grievous casualties (and proofs) of the accelerated decline of the West has been the loss of that hard-won historical sensitivity first achieved in the late Victorian era. History now finds herself apprenticed to the contortionist, the conjuror, and the quack, as Democratism's votaries are obliged to explain away the inexplicable; every New Year they unveil a gift of oriental ingenuity, interpreting for us anew the aberrations of The People: the proscription of Socrates, the altars of the guillotine, the coming of the Nazis.... Vox populi vox dei? Let us say, rather, with Seneca, non rem publicam suam esse, sed se rei publicae. Democracy is the process by which we get ourselves organized to perform capitalism. Democratic tyranny, evolving on the sly as a slow and subtle corruption leading to total State control, is thus the third and by no means rarest road to the most modern form of slavery. Keine Staatsform kann so viele Torheiten und Gewaltsamkeiten begehen wie die demokratische, denn nur sie hat die organische Überzeugung von ihrer Unfehlbarkeit, Heiligkeit und unbedingten Legitimität. Selbst der absoluteste Monarchismus hat hunderterlei Hemmungen: im persönlichen Verantwortlichkeitsbewußtsein des Regenten (das unter der Demokratie immer auf den unfaßbaren "Volkswillen" abgeschoben wird), in der Hofclique, der Kirche, den Ratgebern und Ministern, der "Nebenregierung", die sich unvermeidlich um jeden Potentaten ankristallisiert; zudem wirkt in jedem Einzelherrscher die Furcht vor der theoretisch stets möglichen Absetzung. Aber die Regierung des "souveränen Volks" ist durch einen perfiden Zirkelschluß vor jeder Selbstbeschränkung geschützt, denn sie ist im Recht, weil sie der Kollektivwille ist, und sie ist der Kollektivwille, weil sie im Recht ist. Der Denkfehler aller Demokratien, den schon Herodot klar erkannte, als er sagte, in ihnen werde die Mehrheit für das Ganze gehalten, hatte sich in Griechenland zu einer alles zerfressenden nationalen Wahnidee gesteigert. Die Entwicklung ist in dem Bedeutungswandel des Wortes Demagog charakterisiert, der im Sprachbewußtsein aus einem Volksführer den mit allen Mitteln niedrigster Pöbelbeeinflussung arbeitenden Volksverführer gemacht hat. Демократия - это выгребная яма истории, место испражнения демагогов начиная с Гитлера. Демократия – это историческое торжество дурака. Demokratismus führt mit all seinen scheinbaren "Freiheiten" zum Ruin geistiger Lebensqualität und ist derzeit die vorherrschende Religion in Europa. Thorsten J. Pattberg. Democracy is the opiate of history’s losers. South China Morning Post, 5 July, 2016. Thus, the choice between monarchy and democracy concerns a choice between two defective social orders. In fact, modern history provides ample illustration of the economic and ethical shortcomings of all states, whether monarchic or democratic. Alexis de Tocqueville. De la démocratie en Amérique. 1835/ 1840. /Demokratie in Amerika./ Rudolf Rocker. Nationalismus und Kultur, 1937/1949. Hans Hoppe. Democracy: The God That Failed, 2001. Uwe Backes (Hg.) Jacob Talmon. Die Geschichte der totalitären Demokratie, 2010. Band I Die Ursprünge der totalitären Demokratie. Wege der Totalitarismusforschung. J. L. Talmon. The Rise of Totalitarian Democracy, 1960. F. William Engdahl. Full Spectrum Dominance: Totalitarian Democracy in the New World Order. Third Millennium Press. Christian Nürnberger. Die verkaufte Demokratie. Ludwig 2015. Uwe Backes. Meaning and Forms of Political Extremism in Past and Present. 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